www.wikidata.de-de.nina.az
Die Raphidophyceae oder Chloromonadophyceae sind eine Gruppe phototropher durch Flagellen beweglicher einzelliger Algen Aus phylogenetischer Sicht werden sie zu den Stramenopiles gestellt RaphidophyceaeGoniostomum semenSystematikKlassifikation LebewesenDomane Eukaryoten Eukaryota ohne Rang Diaphoretickesohne Rang Sarohne Rang Stramenopile Stramenopiles ohne Rang RaphidophyceaeWissenschaftlicher NameRaphidophyceaeChadefaud 1950 emend Silva 1980 Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweise und Eigenschaften 2 Fortpflanzung 3 Beispiele 4 Systematik 5 Quellen 6 Literatur 7 WeblinksLebensweise und Eigenschaften BearbeitenDie teilweise auch als Chloromonaden bezeichneten Vertreter der Raphidophyceae leben hauptsachlich im Plankton des Susswassers man findet sie in kleinen Teichen Tumpeln und auch in Mooren Einige Arten kommen auch im Salzwasser an Meereskusten vor Sie reagieren empfindlich auf Verunreinigungen so ist die Art Gonyostomum semen ein guter Bioindikator fur dystrophe Gewasser Braunwasserseen Alle Arten sind mit einer Schleppgeissel sowie einer nach vorn gerichteten Zuggeissel lokomotorische Geissel heterokont begeisselte Einzeller Die nach vorn gerichtete Geissel tragt Flimmerhaare die hintere ist glatt Als Einzeller sind sie relativ gross sie konnen eine Grosse von bis zu 0 1 Millimeter erreichen Sie besitzen keine feste Zellwand stattdessen umgibt eine verstarkte Pellicula das Innere der Zelle Protoplasma Unter der Pellicula liegen Trichozysten sie werden zur Verteidigung verwendet Bei den Algen findet man Trichozysten ausserdem nur bei den Dinophyta und ahnliche Formen bei den Cryptophyta Die Plastiden sind grun bis gelb grun gefarbt und enthalten Chlorophyll a c1 und c2 Zu den hauptsachlichen akzessorischen Pigmenten zahlen das b Carotin und die Xanthophylle Diadinoxanthin Diatoxanthin und Vaucheriaxanthin 1 Es sind keine Pyrenoide vorhanden Als Reservestoffe werden Lipide verwendet Fortpflanzung BearbeitenBei den Raphidophyceae ist nur asexuelle Fortpflanzung bekannt Meist vermehren sie sich durch Langsteilung der Zelle im aktiven schwimmenden Zustand Einige zum Beispiel Arten der Gattung Vacuolaria vermehren sich auch unter einer Gallertschicht Von dieser Schicht bleiben die Tochterzellen einige Zeit umgeben bis sie sich durch Auflosung der Gallerte voneinander trennen Beispiele BearbeitenDie Gattung Gonyostomum ist weltweit in Torfsumpfen und dystrophen Seen verbreitet Die Art Gonyostomum semen kann ungunstige Lebensbedingungen in Form von Zysten uberdauern Vacuolaria virescens ist bei der Fortpflanzung von einer Gallertschicht umgeben an der sich auch Bakterien ansammeln konnen Diese Art lebt in kleinen Tumpeln und in dystrophen Teichen Fibrocapsa japonica ist eine erst 1973 in Kusten um Japan entdeckte Art die Nervengifte bilden kann Diese Gifte konnen todlich auf verschiedene Fische wirken 2 Wenn diese Art sich rasant zu vermehren beginnt und eine Algenblute bildet verursacht sie grosse wirtschaftliche Schaden in der japanischen Kustenfischerei 3 Diese Art tritt seit Anfang der 1990er Jahre auch haufiger an den europaischen Kusten auf Im Jahre 1995 wurde sie auch im deutschen Wattenmeer gefunden 4 Einige Arten der marinen Gattung Chattonella konnen ebenfalls fur Fische gefahrliche Toxine produzieren 5 Systematik BearbeitenDie Raphidophyceae werden auch meist in der Botanik als Chloromonadophyceae bezeichnet Der Name wird auch mit einem zusatzlichen i geschrieben Raphidiophyceae Diese phototrophen Organismen werden da sie Einzeller sind aus historischer Sicht auch in der Zoologie behandelt 6 Hier werden sie als die Ordnung Chloromonadina der Heterokonta angesehen Auch die Bezeichnung Raphidomonadea ist hier gangig Nach der hier verwendeten Systematik sind folgende Gattungen bekannt 7 Chattonella Fibrocapsa Gonyostomum Haramonas Heterosigma Merotricha Olisthodiscus VacuolariaQuellen Bearbeiten Dinabandhu Sahoo Joseph Seckbach The Algae World Cellular Origin Life in Extreme Habitats and Astrobiology Springer 2015 ISBN 978 94 017 7320 1 Khan S Arakawa O amp Onoue Y 1996 Neurotoxin production by a chloromonad Fibrocapsa japonica Raphidophyceae J World Aquacult Soc 27 Seite 254 263 Toriumi S amp Takano H 1973 A new genus in the Chloromonadophyceae from Atsumi Bay Japan Bull Tokai Reg Fish Res Lab 76 Seite 25 35 BLMP 2000 Meeresumwelt 1994 1996 Heft 2 Bundesamt fur Seeschiffahrt und Hydrographie BSH Hamburg und Rostock S Khan O Arakawa and Y Onoue 1996 A toxicological study of the marine phytoflagellate Chattonella antiqua Raphidophyceae Phycologia May 1996 Vol 35 No 3 pp 239 244 Westheide Wilfried Rieger Reinhard Hrsg Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere 2 Aufl Spektrum Akademischer Verlag 2006 ISBN 3 8274 1575 6 Adl et al 2005 The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists The Journal of Eukaryotic Microbiology 52 5 2005 Seiten 399 451 doi 10 1111 j 1550 7408 2005 00053 x Literatur BearbeitenHuber Pestalozzi G Das Phytoplankton des Susswassers Die Binnengewasser Band XVI Teil 3 Cryptophyceae Chloromonadophyceae Dinophyceae Stuttgart E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung 1968 ISBN 3 510 40019 4 Robert Edward Lee Phycology 4th Edition Cambridge University Press New York 2008 ISBN 978 0 521 68277 0 Gertrud Cronberg The life cycle of Gonyostomum semen Raphidophyceae In Phycologia Band 44 Nr 3 2005 S 285 293 doi 10 2216 0031 8884 2005 44 285 TLCOGS 2 0 CO 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raphidophyceae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raphidophyceae amp oldid 238019436