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Ralph Eugene Meatyard 15 Mai 1925 in Normal Illinois 7 Mai 1972 in Lexington Kentucky war ein amerikanischer Fotograf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenRalph Gene Meatyard war eigentlich ein Optiker und Geschaftsmann der sein Leben grosstenteils in Lexington Kentucky verbrachte Er war der altere von zwei Sohnen sein Bruder Jerry wurde Bildhauer und Kunstlehrer diente in der US Navy und studierte im Zuge des V 12 Navy College Training Program wahrend des Zweiten Weltkriegs am Williams College in Williamstown Massachusetts Am College entwickelte er ein Interesse fur das Theater wurde aber aufgrund unangepassten Verhaltens entlassen Nach Kriegsende zog er kurz nach Bloomington einem Nachbarort seines Geburtsortes und heiratete Madelyn McKinney Die Frischvermahlten zogen nach Chicago wo Meatyard eine Ausbildung zum Optiker absolvierte Schliesslich liess sich das Paar in Lexington nieder um mit Eyeglasses of Kentucky ein eigenes Optikergeschaft zu eroffnen 1 1950 kaufte sich Meatyard seine erste Kamera eigentlich nur um den neugeborenen Sohn zu fotografieren Als Fotograf war er zwar Autodidakt er brachte jedoch seine Erfahrung als Optiker in den Umgang mit dem Fotoapparat ein Ab 1954 befasste er sich ernsthafter mit der kunstlerischen Fotografie und trat dem Lexington Camera Club bei wo er sich mit dem Fotohistoriker Van Deren Coke der dort lehrte anfreundete Dazu gesellten sich eine Zahl regionaler Intellektueller Schriftsteller und Fotografen wie der Kulturkritiker Wendell Berry der Schriftsteller und Illustrator Guy Davenport der Mystiker Thomas Merton der Poet Jonathan Williams und die Fotografen Aaron Siskind und Minor White White fuhrte ihn in den Zen Buddhismus ein von Siskind ubernahm Meatyard die kalligraphisch metaphysische Bildsprache 2 3 Ralph Eugene Meatyard The Family Album of Lucybelle Crater1970 1972 externer Weblink The Family Album of Lucybelle Crater Fraenkel Gallery Gene Meatyard galt als Exzentriker mit einer Vorliebe fur das Abgrundige und Makabre Er beschaftigte sich mit Poesie Surrealismus und Zen Er fotografierte meistens nur wahrend der Sommerferien wenn sein Optikergeschaft fur zwei Wochen geschlossen hatte Abzuge fertigte er lediglich ein bis zweimal im Jahr Mit seiner Frau Madelyn den Kindern Michael Christopher und Melissa und Freunden als Staffage die er manchmal mit Masken verkleidete inszenierte er in verlassenen Vororten oder an unwirklich erscheinenden Platzen theatralisch surrealistische Schwarzweissfotografien die in gewisser Weise die spateren Inszenierungen der Cindy Sherman vorwegnahmen The New York Times 3 Oft dienten auch verlassene zerfallende Holzvillen und ausgebrannte Ruinen als unheimliche Kulissen 4 Meatyards Frau Madelyn verwandelte sich dabei mit einer Halloween Maske verkleidet in die alte Hexe Lucybelle Crater uber die der Fotograf im Laufe der Zeit ein ganzes fiktives Familienalbum anfertigte Die Fotografien sind entsprechend mit handgeschriebenen Titeln versehen Lucybelle Crater amp bi polar friend Lucybelle Crater amp fatherly friend Lucybelle Crater amp her bearded brother in law Lucybelle Crater alle 1970 1972 Kennzeichnende gestalterische Elemente in Meatyards Werk sind undeutliche und verzerrte Gesichter Bewegungsunscharfen oder naturbelassene Umgebungen wie sie sich vor allem in der Serie Light on Water finden die sich mit Sonnenreflexionen auf Wasseroberflachen beschaftigt Weitere bekannte Serien sind No Focus Abstractions und Zen Twigs die von 1959 bis 1963 entstanden Die Stimmung in Meatyards Fotoarbeiten ist meistens meditativ melancholisch und geheimnisvoll mysterios Sein Freund Wendell Berry sagte dazu dass Meatyards Bilderwelt eine ausserst komplizierte Tiefenstruktur zugrunde liegt die kaum jemand durchschauen konne nicht weil Meatyard sie vor uns verbergen wolle sondern weil sie tatsachlich ein Geheimnis ist dessen Schlussel der Fotograf ebensowenig besitze wie der Betrachter 5 In einer seiner letzten Serien Motion Sound von 1969 experimentierte Meatyard mit Mehrfachbelichtungen die er mit einer bewegten Kamera aufnahm In den so entstandenen Landschaftsaufnahmen erzielte er einen scheinbaren Vibrationseffekt Obwohl er sich stets abseits der grossen Kunstmetropolen aufhielt stellte Meatyard gemeinsam mit zahlreichen namhaften Fotografenkollegen aus wie beispielsweise Ansel Adams Harry Callahan Robert Frank Eikoh Hosoe Aaron Siskind Edward Weston oder Minor White Auf dem Hohepunkt seines Schaffens starb Ralph Eugene Meatyard nur eine Woche vor seinem siebenundvierzigsten Geburtstag an einer Krebserkrankung Zum gleichen Zeitpunkt widmete ihm die Fachzeitschrift Aperture eine Monografie Der Fotoband The Family Album of Lucybelle Crater an dem der Fotograf noch bis zu seinem Tod gearbeitet hatte erschien postum 1974 Ein grosser Teil von Meatyards Arbeiten befindet sich im Archiv der University of Kentucky in Lexington sowie in der Sammlung des George Eastman House in Rochester New York 2 Literatur BearbeitenRalph Eugene Meatyard Guy Davenport Cynthia Young Ralph Eugene Meatyard Steidl Verlag Gottingen 2005 ISBN 3 86521 065 1 Judith Keller Ralph Eugene Meatyard Phaidon London 2002 ISBN 0 7148 9318 8 James Rhem Hrsg Ralph Eugene Meatyard The Family Album of Lucybelle Crater and Other Figurative Photographs D A P Distributed Art Publishers New York NY 2002 ISBN 1 891024 29 9 englisch Barbara Tannenbaum Ralph Eugene Meatyard An American Visionary Rizzoli International Publications Inc u a New York NY u a 1991 ISBN 0 8478 1374 6 englisch Weblinks BearbeitenZoltan Jokay Ralph Eugene Meatyard The Family Album of Lucybelle Crater Ralph Eugene Meatyard auf artnet com Masters of Photography Ralph Eugene Meatyard englisch Ralph Eugene Meatyard in der George Eastman Collection englisch Ralph Eugene Meatyard bei photography now com Literatur von und uber Ralph Eugene Meatyard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ralph Eugene Meatyard in der Deutschen Digitalen Bibliothek Suche nach Ralph Eugene Meatyard im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Einzelnachweise Bearbeiten James Rhem Ralph Eugene Meatyard Abgerufen am 5 Oktober 2012 englisch a b Ralph Eugene Meatyard International Center of Photography New York abgerufen am 14 Marz 2009 a b Annette Grant The Photographer Who Masked His Subjects The New York Times 5 Dezember 2004 abgerufen am 14 Marz 2009 Ralph Eugene Meatyard perlentaucher de abgerufen am 14 Marz 2009 Michael Langford Die grosse Fotoenzyklopadie Christian Munchen 1983 ISBN 3 88472 087 2 S 372 nbsp Dieser Artikel kann aus urheberrechtlichen Grunden nicht hinreichend bebildert werden Zurzeit sind keine oder nur einzelne passende Abbildungen verfugbar die zur freien Weiternutzung ausreichend lizenziert sind Extern verlinkte Bilder unterstehen moglicherweise nicht Freien Lizenzen wie GNU 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