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Rudiger Schreck 12 Juli 1940 17 April 1968 in Munchen war ein Student der wahrend einer Demonstration in Munchen am Ostermontag 1968 so schwer verletzt wurde dass er zwei Tage spater verstarb 1 2 Der Vorfall ereignete sich wahrend der so bezeichneten Osterunruhen die durch das Attentat auf Rudi Dutschke am Grundonnerstag 1968 in West Berlin ausgelost wurden 3 Wahrend der Demonstration am Ostermontag 1968 in Munchen erlitt auch der Pressefotograf Klaus Frings eine schwere Verletzung der er ebenfalls am 17 April 1968 erlag 2 Die Strafverfolgungsbehorden gingen davon aus dass die Verletzungen der beiden Opfer durch von Demonstranten geworfene Gegenstande verursacht wurden verantwortliche Einzelpersonen konnten aber nicht ermittelt werden 1 4 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Todesumstande 2 1 Zeitlicher Kontext Osterunruhen 2 2 Proteste in Munchen 2 3 Todliche Verletzung 2 4 Ermittlungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRudiger Schreck lebte seit 1966 in Munchen und teilte sich 1968 zusammen mit seinem Bruder Reinhard und einem dritten Studenten eine kleine Wohnung 2 5 Zum Zeitpunkt seines Todes studierte er im sechsten Semester Betriebswirtschaftslehre 5 Er gehorte keiner Studentenorganisation an 5 Freunde schilderten ihn als sehr ruhig fleissig und politisch nicht gebunden 5 Rudiger Schreck lebte bis 1960 in der Deutschen Demokratischen Republik DDR 5 Er fluchtete am 8 Mai 1960 nach West Berlin 5 Als Grund fur die Flucht gab er an er habe sich geweigert bei der Nationalen Volksarmee Dienst zu tun und daher keine Genehmigung zum Studium erhalten 5 Seine Mutter war Lehrerin und lebte 1968 in Dankerode im Harz DDR 5 Sein Vater der von Beruf Ingenieur war war kurz vor Kriegsende gefallen 5 Todesumstande BearbeitenZeitlicher Kontext Osterunruhen Bearbeiten Am 11 April 1968 wurde in Berlin ein Attentat auf den bekannten Aktivisten der Ausserparlamentarischen Opposition APO und Sprecher des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes SDS Rudi Dutschke verubt 4 Da die APO vor allem die im Axel Springer Verlag erscheinenden Zeitungen fur die aufgeheizte Stimmung verantwortlich machte die zu dem Anschlag gefuhrt hatte kam es in mehreren deutschen Stadten zu Demonstrationen vor den Verlagsgebauden 4 Teilweise entstanden Strassenkampfe zwischen den Demonstrierenden und der Polizei 6 Die Proteste die vom 11 bis zum 17 April 1968 andauerten werden als Osterunruhen bezeichnet 3 6 Proteste in Munchen Bearbeiten In Munchen versammelten sich am Grundonnerstag mehrere hundert Menschen vor dem Redaktions und Druckereigebaude des Springer Verlages das sich damals an der Kreuzung Schellingstrasse Barer Strasse befand 2 In der Druckerei wurde die Bild Zeitung fur den suddeutschen Raum produziert 7 Gegen Mitternacht sturmten Demonstranten die Redaktionsraume beschadigten Inventar und warfen Gegenstande aus dem Fenster 1 Am folgenden Tag versuchten dreihundert bis vierhundert Studenten die Auslieferung der Bild Zeitung durch den Bau von Barrikaden zu verhindern 4 Hier sowie auch in den folgenden Tagen kam es zu gewalttatigen Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei die Wasserwerfer und Knuppel einsetzte 4 Ihren Hohepunkt erreichten die Proteste am Ostermontag dem 15 April 1968 es kam zu einer Konfrontation zwischen rund 2000 Demonstranten und sechs Hundertschaften der Polizei vor dem Verlagsgebaude 1 4 Die Polizei versuchte gegen 21 Uhr eine Sitzblockade von Protestierenden auf der Barer Strasse zu beenden um die Auslieferung der Bild Zeitung zu ermoglichen 1 Die Demonstranten warfen mit Steinen Brettern und Eisenstangen von einer nahegelegenen Baustelle 7 Todliche Verletzung Bearbeiten Schreck sturzte um 21 16 Uhr vor dem Lokal Weinschatulle zu Boden 7 Er wurde von Kommilitonen zum Krankenwagen gebracht 5 Als er im Schwabinger Krankenhaus eintraf war er noch bei Bewusstsein konnte jedoch uber den Vorfall keine Angaben machen 5 Nachdem eine Schadelfraktur festgestellt worden war und Krampfe auftraten wurde Schreck in die neurochirurgische Abteilung des Klinikums rechts der Isar gefahren 5 Die Arzte konnten sein Leben trotz einer sofortigen Operation nicht mehr retten 5 Ermittlungen Bearbeiten Nach den Ermittlungen der Polizei waren Schrecks Verletzungen durch eine aus den Reihen der Demonstranten geschleuderte etwa 60 Zentimeter lange Holzbohle verursacht worden 5 8 Es wurde wegen Korperverletzung mit Todesfolge gegen Unbekannt ermittelt die Tat konnte aber letztlich nicht aufgeklart werden 6 7 Der Bruder des Verstorbenen Reinhard Schreck und der Journalist Gunter Wallraff stellten eigene Recherchen an und kamen zu dem Verdacht dass Schreck durch den Schlag mit einer Kameraleuchte eines Mitglieds eines Polizei Filmteams zu Tode kam 1 2 8 Weblinks BearbeitenProtest oder Storung Studenten und Staatsmacht in Munchen um 1968 Ulrich Chaussy Frings und Schreck Tod in Munchen Radiobeitrag des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 2008Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Kontrovers Die Story 11 04 2018 Todlicher Studentenprotest Abgerufen am 1 Januar 2022 a b c d e Ulrich Chaussy Keine Story In Die Tageszeitung taz 11 April 1998 ISSN 0931 9085 S 18 taz de abgerufen am 1 Januar 2022 a b Bundeszentrale fur politische Bildung 11 17 April 1968 bpb Abgerufen am 1 Januar 2022 a b c d e f 50 Jahrestag der Osterunruhen in Munchen In ifz muenchen de Institut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin 9 April 2018 abgerufen am 2 Januar 2022 deutsch a b c d e f g h i j k l m n Zweites Todesopfer in Munchen Student erlag den Folgen einer Schadelfraktur Erstveroffentlichung 19 April 1968 In Der Tagesspiegel Online 19 April 2018 ISSN 1865 2263 tagesspiegel de abgerufen am 1 Januar 2022 a b c Michael Sontheimer 68er Aufstand In Der Spiegel 11 April 2008 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 1 Januar 2022 a b c d Gewisse Scheu In Der Spiegel 28 April 1968 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 1 Januar 2022 a b Hans Holzhaider Munchen Der Anwalt der linken Szene In Suddeutsche Zeitung 25 Marz 2018 abgerufen am 1 Januar 2022 PersonendatenNAME Schreck RudigerKURZBESCHREIBUNG StudentGEBURTSDATUM 12 Juli 1940STERBEDATUM 17 April 1968STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudiger Schreck amp oldid 235870976