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Pyramidula rupestris auch Felsen Pyramidenschnecke Anmerkung 1 genannt ist eine landlebende Schneckenart aus der Familie der Pyramidenschnecken Pyramidulidae In der alteren Literatur beziehen sich viele altere Beschreibungen von Pyramidula rupestris in Wirklichkeit auf Pyramidula pusilla 1 2 3 4 Pyramidula rupestrisPyramidula rupestrisSystematikOrdnung Lungenschnecken Pulmonata Unterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie PupilloideaFamilie Pyramidenschnecken Pyramidulidae Gattung PyramidulaArt Pyramidula rupestrisWissenschaftlicher NamePyramidula rupestris Draparnaud 1801 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum 4 Lebensweise 5 Taxonomie 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 AnmerkungMerkmale BearbeitenDas Gehause ist konisch mit geraden Aussenlinien Es misst 1 4 bis 2 5 mm in der Hohe und 2 5 bis 2 7 mm in der Breite 5 und variiert damit von geringfugig breiter als hoch bis deutlich hoher als breit Die 4 bis 4 Windungen sind gewolbt und durch eine tiefe Naht deutlich voneinander abgesetzt Die ersten Windungen konnen etwas unregelmassig zunehmen Der Nabel nimmt etwa oder geringfugig sogar weniger des Gesamtdurchmessers ein Die Mundung ist rundlich ausgebildet der Mundrand ist einfach nicht verstarkt und sehr zerbrechlich Die letzte Windung bildet an der Peripherie eine stumpfe Kante aus Das frische Gehause ist dunkelrotbraun gefarbt altere schon etwas angewitterte Gehause sind weissgrau Oft sind die Gehause auch mit Gesteinskrumeln und Flechtenresten bedeckt Das Embryonalgehause ist nur mit starker Lupe sichtbar mit feinen Pusteln bedeckt mit dem blossen Auge erscheint es annahernd glatt Das Juvenil und Adultgehause weist dagegen mehr oder weniger unregelmassigen Anwachsstreifen auf Der Weichkorper ist dunkelgrau bis schwarz gefarbt Die Fuhler sind massig lang relativ dick und am oberen Ende vergleichsweise stark verdickt Ahnliche Arten BearbeitenDas Gehause der Pyramidula rupestris ahnelt sehr der erst vor kurzem als selbstandige Art abgetrennten Pyramidula pusilla Gittenberger amp Bank 1996 Die Art ist im Durchschnitt etwas grosser und immer deutlich breiter als hoch nbsp Verbreitung von Pyramidula rupestris Nach neueren Untersuchungen kommt die Art auch in den Alpen vor 6 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet umfasst die Iberische Halbinsel und das Mittelmeergebiet einschliesslich Nordafrika und dem Nahen Osten 7 Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Zentralasien Die Art kommt auch auf den Kanarischen Inseln vor Die Art soll bis auf 3000 m uber Meereshohe gefunden worden sein 8 Die Angaben zur Verbreitung sind nur eingeschrankt verlasslich da erst vor kurzem ein neues Taxon Pyramidula pusilla Gittenberger amp Bank 1996 von P rupestris abgetrennt wurde Altere Angaben trennen nicht zwischen beiden Taxa So wurde z B erst vor kurzem festgestellt dass in Bulgarien nicht P rupestris vorkommt sondern P pusilla d h die fruheren Nachweise von P rupestris in Bulgarien sind wohl alle auf P pusilla zu beziehen 9 Die Felsen Pyramidenschnecke ist bevorzugt auf warmen und trockenen oft direkt nach Suden exponierten Kalkfelsen und Kalkmauern zu finden Lebensweise BearbeitenDie Tiere leben auf der Oberflache von Kalkfelsen oft in kleinen Trupps in Ritzen kleinen Gruben oder unter kleinen Uberhangen Weniger haufig trifft man sie auf nach Norden abfallenden Hangen oder nicht in der Nahe von Felsen an Bei Trockenheit ziehen sich viele Exemplare nicht in geschutzte Ritzen oder Spalten zuruck sondern heften sich ausserordentlich fest am Untergrund an Sie konnen auf diese Weise leicht mit kalkigen Naturwerksteinen gebrochen und verschleppt werden Die Tiere ernahren sich von endolithischen Algen und Flechten Die Steine werden mit Hilfe der Radula abgeraspelt und Gesteinsgrus und Algen aufgenommen Die Faeces enthalten daher neben unverdaulichen Algen und Flechtenresten grosse Mengen an Kalziumkarbonat Die Tiere sind getrenntgeschlechtlich Die Fortpflanzung erfolgt uber Ovoviviparie Die wenigen sehr grossen Eier werden in der Mantelhohle bis zum Schlupfen der Jungtiere zuruckgehalten die die Mantelhohle als Miniaturadulte verlassen Die Gehause der Jungtiere messen zum Zeitpunkt der Geburt etwa 0 7 mm im Durchmesser und haben anderthalb Windungen Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1801 von Jacques Philippe Raymond Draparnaud als Helix rupestris erstmals beschrieben 10 Es ist die Typusart der Gattung Pyramidula Fitzinger 1833 Allerdings wurde erst vor kurzem erkannt dass sich darunter mehrere Arten verbergen Sehr haufig war Pyramidula rupestris s str mit Pyramidula pusilla Gittenberger amp Bank 1996 verwechselt worden Gittenberger amp Bank 1996 Gelegentlich wurde auch die heute meist als selbstandige Art anerkannte Pyramidula chorismenostoma Westerlund amp Blanc 1879 als Unterart von Pyramidula rupestris betrachtet Manche Autoren unterschieden zwei Unterarten Pyramidula rupestris rupestris Draparnaud 1801 die Nominatunterart Pyramidula rupestris hierosolymitana Bourguignat 1852Neuere Arbeiten scheiden keine Unterarten aus 11 12 6 13 14 Literatur BearbeitenEdmund Gittenberger Ruud A Bank A new start in Pyramidula Gastropoda Pulmonata Pyramidulidae Basteria 60 1 3 71 78 Leiden 1996 PDF Einzelnachweise Bearbeiten Michael P Kerney R A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg amp Berlin 1983 ISBN 3 490 17918 8 S 84 bezieht sich auf Pyramidula rupestris und noch andere Arten der Gattung Pyramidula Klaus Bogon Landschnecken Biologie Okologie Biotopschutz 404 S Natur Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89440 002 1 S 98 9 bezieht sich auf Pyramidula pusilla Ulrich Bossneck Die Felsenpyramidenschnecke Pyramidula rupestrisDraparnaud 1801 in Thuringen Veroffentlichungen des Naturkundemuseums Erfurt 12 92 100 Erfurt 1993 bezieht sich auf Pyramidula pusilla Rosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Mosaik Verlag Munchen 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 S 140 AnimalBase Pyramidula rupestris a b Sandra Kirchner Josef Harl Luise Kruckenhauser Michael Duda Helmut Sattmann Elisabeth Haring Phylogeography and systematics of Pyramidula Pulmonata Pyramidulidae in the eastern Alps still a taxonomic challenge Journal of Molluscan Studies 82 110 121 2016 doi 10 1093 mollus eyv047 Mienis H K 1987 On the presence of Pyramidula rupestris in the Levant Levantina 69 723 724 Ewald Fromming Biologie der mitteleuropaischen Landgastropoden 404 S Duncker amp Humblot Berlin 1954 S 44 bezieht sich auf Pyramidula pusilla Ivailo K Dedov On the status of the Bulgarian Pyramidula Gastropoda Pulmonata Pyramidulidae Acta Zoologica Bulgarica 59 2 221 224 2007 ISSN 0324 0770 Jacques Philippe Raymond Draparnaud Tableau des mollusques terrestres et fluviatiles de la France 116 S Renaud Bossange Masson amp Besson Montpellier Paris 1801 Online bei Biodiversity Heritage Library S 71 Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Gottingen Planet Poster Ed 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 S 210 Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 S 90 91 Fauna Europaea Pyramidula rupestris Draparnaud 1801 MolluscaBase Pyramidula rupestris Draparnaud 1801 Anmerkung Bearbeiten Der Name Felsen Pyramidenschnecke wird auch fur die nahe verwandte Art Pyramidula pusilla verwendet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pyramidula rupestris amp oldid 210979041