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Der Strandseeigel Psammechinus miliaris ist ein in der Nordsee und an den atlantischen Kusten Westeuropas verbreiteter Seeigel StrandseeigelStrandseeigel Psammechinus miliaris SystematikKlasse Seeigel Echinoidea Unterklasse EuechinoideaOrdnung CamarodontaFamilie EchinidaeGattung PsammechinusArt StrandseeigelWissenschaftlicher NamePsammechinus miliaris P L S Muller 1771 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Fortpflanzung 4 Ernahrung 5 Verwendung durch den Menschen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten source source source MRT Aufnahme nbsp Lebende Strandseeigel Psammechinus miliaris erkennbar sind die Pedicellarien zwischen Stacheln Kleiner Belt Ostsee Psammechinus miliaris hat einen dorsoventral abgeflachten Korper mit einem oft annahernd funfeckigen Umriss und einem Durchmesser von bis zu 5 cm meist jedoch etwa 3 5 cm und einer grunlichen Farbung sowohl des Gehauses als auch der Stacheln wobei die Spitzen der letzteren meist in arttypischer Weise violett gefarbt sind Das Gehause hat ein recht kleines Apikalsystem und das Mundfeld ist dicht mit dicken Platten besetzt an denen zahlreiche Pedicellarien jedoch keine Stacheln sitzen Jede Ambulakralplatte hat drei Paar Poren Das Gehause ist dicht mit annahernd gleich langen Stacheln uberzogen bei denen die Primarstacheln gegenuber den erst spater gebildeten Sekundarstacheln nicht auffallen Auf dem nackten Gehause kann man jedoch die Reihen der Knotchen fur die Primarstacheln deutlich erkennen Die Interambulakralplatten sind mit je drei Knotchen versehen an denen jeweils ein Stachel sitzt wobei das grossere mittlere Knotchen den Primarstachel tragt auf jeder Interambulakralplatte sitzt also ein Primarstachel Die globiferen Pedicellarien sind klein meist sehr zahlreich und haben Zange mit eher breiten offenen Aussenteile Auf jeder Seite der Zange sitzt an ihren dunnen Kanten die nicht durch Kreuzbalken verbunden sind je eine Reihe von Zahnen Die kraftigen dreizahnigen Pedicellarien tragen dagegen breite blattartige Zangen Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Strandseeigel ist in der Nordsee und im ostlichen Atlantischen Ozean an den Kusten Westeuropas von Island bis Marokko verbreitet Er fehlt an den Kusten Amerikas Gronlands und im Mittelmeer Psammechinus miliaris lebt in der Gezeitenzone und bis in Meerestiefen von 100 m insbesondere auf felsigen Substraten in grosseren Tiefen auch in Seegraswiesen und auf sandigem oder schlammigem Untergrund Psammechinus miliaris kann grosse Populationsdichten erreichen so etwa in einer Seegraswiese mit Zostera marina vor der Westkuste Schottlands wo 182 Seeigel pro Quadratmeter gefunden wurden wahrend es im benachbarten schlammigen Sediment 28 waren 1 Fortpflanzung BearbeitenDer Strandseeigel ist getrenntgeschlechtlich und die Weibchen und Mannchen kommen im Fruhling und Fruhsommer zusammen Ein Weibchen entlasst mit einem Mal etwa 80 000 bis 2 5 Millionen Eier die im freien Meerwasser vom Sperma der Mannchen befruchtet werden Die frei schwimmenden Echinopluteus Larven bilden ein Teil der Zooplanktons bis sie nach ein bis zwei Monaten auf den Grund absinken und zu Seeigeln metamorphosieren Ernahrung BearbeitenPsammechinus miliaris ist ein Allesfresser und weidet mithilfe seiner Laterne des Aristoteles sowohl Algen ab als auch erbeutet er sessile oder sich nur langsam fortbewegende Tiere darunter Polychaeten wie etwa Polydora ciliata sessile Hydrozoen Rankenfusskrebse und verschiedene andere kleine Krebse kleine Muscheln Kieselalgen und Braunalgen aber auch Aas und Detritus Zu seiner bevorzugten pflanzlichen Nahrung gehort Zuckertang Saccharina latissima den er sowohl frisch als auch verfault frisst doch verweilt frischer Tang wegen seiner schwereren Verdaulichkeit langer im Darmtrakt des Seeigels Er beeinflusst die Populationsdynamik verschiedener Tier und Pflanzenarten erheblich so etwa bei der von ihm gefressenen Vielborsterart Pomatoceros triqueter und verschiedenen Algenarten Ein einzelner Seeigel kann an einem Tag etwa 8 bis 12 Seepocken Semibalanus balanoides oder 6 Miesmuscheln Mytilus edulis fressen Verwendung durch den Menschen BearbeitenVom Menschen werden vor allem die Gonaden sowohl der Weibchen als auch der Mannchen gegessen Die Seeigel werden an den europaischen Kusten gesammelt doch wird auch an Moglichkeiten der Aquakultur geforscht Literatur BearbeitenMaeve S Kelly Adam D Hughes Elizabeth J Cook Ecology of Psammechinus miliaris In John M Lawrence Edible Sea Urchins Biology and Ecology Elsevier Amsterdam 2007 S 287 295 ISBN 0 86622 875 6 M S Kelly 2000 The reproductive cycle of the sea urchin Psammechinus miliaris Echinodermata Echinoidea in a Scottish sea loch Journal of the Marine Biological Association of the United Kingdom 80 S 909 919 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Psammechinus miliaris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Strandseeigel In Lexikon der Biologie Online Ausgabe M J de Kluijver S S Ingalsuo Shore Sea Urchin Psammechinus miliaris Gmelin 1778 Macrobenthos of the North Sea Echinodermata Marine Species Identification Portal A Jackson Green sea urchin Psammechinus miliaris P L S Muller 1771 In H Tyler Walters K Hiscock Hrsg Marine Life Information Network Biology and Sensitivity Key Information Reviews Marine Biological Association of the United Kingdom Plymouth 2008 Einzelnachweise Bearbeiten C A Comely Observation on two Scottish West coast populations of Psammechinus miliaris Scottish Marine Biological Association Internal Report Oban 1979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strandseeigel amp oldid 217026011