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Die Psalmopoeus irminia im Deutschen manchmal Venezuela Ornament Vogelspinne genannt ist eine Webspinne aus der Familie der Vogelspinnen Theraphosidae Die entsprechend ihrer deutschen Bezeichnung nahezu ausschliesslich in Venezuela verbreitete Art zahlt zu den baumbewohnenden Vogelspinnen Wie auch mehrere andere Vogelspinnenarten erfreut sie sich einer grossen Beliebtheit als Terrarientier Psalmopoeus irminiaPsalmopoeus irminia ausgewachsenes Weibchen in einem TerrariumSystematikOrdnung Webspinnen Araneae Unterordnung Vogelspinnenartige Mygalomorphae Familie Vogelspinnen Theraphosidae Unterfamilie PsalmopoeinaeGattung PsalmopoeusArt Psalmopoeus irminiaWissenschaftlicher NamePsalmopoeus irminiaSaager 1994 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Fortpflanzung und Entwicklung 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Weibchen von Psalmopoeus irminia erreichen eine Korperlange von 5 bis 7 cm Das Opisthosoma zeigt auf schwarzem Grund paarige orangefarbene Querstreifen in Form eines Fischgratmusters Die samtige Behaarung des Hinterleibs und das an ein Tigerfell erinnernde Farbmuster hat dieser Vogelspinne im Englischen den Namen Venezuelan Sun Tiger Venezolanischer Sonnentiger eingebracht Auffallig sind auch die orangen Langsstreifen auf den Metatarsen und Tarsen Die Beine sind lang behaart die Behaarung der Tibien und Patellae bis zu den Tarsen zeigt oft eine graublaue Farbung Das Prosoma ist oberseits glatt und weist einen metallischen Glanz auf Die Mannchen sind wesentlich kleiner als die Weibchen und weniger farbenprachtig Sie erinnern in der Farbung an die etwas grossere verwandte Art Psalmopoeus cambridgei Die Zeichnung auf dem Hinterleib ist nicht sehr deutlich ausgepragt und fehlt manchmal ganz Die Beine sind dichter behaart als die der Weibchen Mit etwa eineinhalb Jahren werden die Mannchen geschlechtsreif Nach der letzten Reifehautung sind sie einheitlich grau mit einem grunlich schimmernden Prosoma einem leicht braunlichen Opisthosoma und verblassten Langsstreifen uber Tarsen und Metatarsen aller Beinpaare Sie leben dann nur noch mehrere Wochen bis Monate Die Weibchen brauchen bis zur Geschlechtsreife 2 bis 3 Jahre und konnen bis zu zwolf Jahre alt werden Jungtiere sind daran zu erkennen dass ihre nahe den Fussspitzen liegenden Metatarsen zur Ganze orange bis hellbeige gefarbt sind Ihre Grundfarbung ist bis zur 5 oder 6 Hautung noch nicht ganzlich schwarz vor allem das Prosoma weist eine rotbraune bis beige Farbe auf Zu den Merkmalen die von allen Arten der Gattung Psalmopoeus bekannt sind zahlt das Stridulationsorgan mit dem die Spinne Tone erzeugen kann Auf dem Hinterleib hat diese Gattung anders als viele andere nord und sudamerikanische Vogelspinnenarten keine Reizhaare die diese als Abwehrmechanismus einsetzen konnte nbsp Mannchen nbsp Mannchen auf Kokosblatt nbsp Frisch gehautetes Weibchen nbsp Weibchen auf KorkrindeVorkommen BearbeitenDie Art lebt in Venezuela und im angrenzenden Guyana Sie kommt in den Waldgebieten des Orinocodeltas und in der Gran Sabana vor Der Orinoco fliesst im Nordosten Venezuelas in den Atlantik die Gran Sabana ist eine 450 000 Quadratkilometer grosse Hochebene im Sudosten des Landes Beide Regionen bieten ein warmes humides Klima Des Weiteren ist ein isoliertes Vorkommen in Pacaraima eine Gemeinde im Nordwesten des Bundesstaates Roraima in Brasilien bekannt 1 Psalmopoeus irminia lebt in Baumspalten Astlochern oder den Hohlen unterhalb der Wurzeln umgesturzter Baume Ihren Unterschlupf kleidet sie mit einem Gespinst aus Spinnenseide aus das oft noch durch Erde oder Pflanzenteile verstarkt wird Der Nachwuchs spinnt anfangs noch kein Wohngespinst sondern grabt sich in die Erde ein Lebensweise Bearbeiten nbsp Psalmopoeus irminia Weibchen mit erbeuteter WustenheuschreckePsalmopoeus irminia fuhrt eine versteckte Lebensweise Bei Gefahr zieht sie sich meist schnell in ihre Wohnrohre zuruck Ihre Ernahrung besteht in ihrem naturlichen Lebensraum aus Insekten und anderen kleinen Tieren Als Baumbewohnerin besitzt Psalmopoeus irminia besonders grosse Haftpolster Scopulae die sich uber Tarsen und Metatarsen erstrecken Sie bestehen aus einer grossen Anzahl feiner Hafthaare die an ihren Enden verzweigt sind Durch Adhasionskrafte kann die Spinne selbst an glatten Flachen wie den Wanden von Terrarien hochklettern wenn diese geringe Spuren von Feuchtigkeit aufweisen In die Scopula eingebettete bewegliche Dorne losen die Beinglieder wieder von ihrem Untergrund Als weitere Moglichkeiten sich in ihrem Biotop fortzubewegen dienen der Spinne das schnelle Laufen und Sprunge uber kurze Distanzen oder von Felsvorsprungen Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten nbsp Mutter mit JungtierenVor der Paarung die in den Monaten Dezember bis Juni stattfinden kann webt das Mannchen ein sogenanntes Spermanetz Hier wird das Sperma gesammelt das dann in die Bulben der Pedipalpen aufgenommen wird Erst nach diesen Vorbereitungen sucht das Mannchen ein Weibchen Geleitet wird es dabei wahrscheinlich durch bestimmte Pheromone chemische Botenstoffe die von den Weibchen abgegeben und von den Mannchen wahrgenommen werden konnen Sobald das Mannchen das Netz eines Weibchens gefunden hat trommelt es mit den Pedipalpen und teilweise mit dem zweiten und dritten Beinpaar gegen das Netz Diese Vibrationen werden uber spezielle Sinnesorgane die hauptsachlich auf den Spinnenbeinen sitzen vom Weibchen wahrgenommen Die Paarung verlauft meist ungefahrlich fur das Mannchen es wird nicht wie bei vielen anderen Spinnenarten durch einen Giftbiss getotet sondern hochstens aus der Nahe des Weibchens verjagt Bei der Begattung mussen die Chitinspangen Cymbium der Pedipalpen genau auf die Geschlechtsoffnung des Weibchens abgestimmt sein Nach diesem Schlussel Schloss Prinzip ist die Begattung eines Weibchens einer anderen Art nicht moglich Beim Weibchen wird durch die Ubertragung der Samenpakete in eigene Behalter die Spermatheken die Eiproduktion erst angeregt Ungefahr acht Wochen nach der Kopulation werden die Zugange des Nestes verschlossen und ein Kokon aus Spinnseide vorbereitet Nach einem weiteren Monat legt das Weibchen 80 bis 150 Eier 2 in den Kokon ab Nach drei Wochen schlupfen die Jungspinnen und hauten sich zwei Mal innerhalb des Kokons Danach verlassen sie den Kokon und nach einiger Zeit das Wohngespinst der Mutter Sie hauten sich alle zwei bis drei Wochen Wie bei einigen anderen Arten der Vogelspinnen kann das Weibchen nach einer einzigen Begattung noch einen zweiten oder dritten Eikokon mit befruchteten Eiern produzieren Allerdings nimmt die Zahl der Eier von Kokon zu Kokon ab Das Weibchen hautet sich wahrend dieser Zeit nicht da mit jeder Hautung die Samen des Mannchens in den Spermatheken verloren gehen wurden 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Psalmopoeus irminia Album mit Bildern Videos und Audiodateien Psalmopoeus irminia im World Spider Catalog Psalmopoeus irminia Viele Erganzungen und Zusatz Informationen zur Venezuela Ornament Vogelspinne Psalmopoeus irminiaLiteratur BearbeitenF Saager Psalmopoeus irminia sp n Beschreibung einer neuen Aviculariinae Theraphosidae Aviculariinae genus Psalmopoeus inclusive einem Vergleich mit Psalmopoeus cambridgei Arthropoda 2 S 59 71 1994 Erstbeschreibung Hans W Kothe Vogelspinnen 1 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 4400 9367 0 Gunther Schmidt Die Vogelspinnen Westarp Wissenschaften 2003 ISBN 3 8943 2899 1 Rainer F Foelix Biologie der Spinnen Thieme 1979 ISBN 3 1357 5801 XEinzelnachweise Bearbeiten Bertani Rogerio de Sena Santos Arthur Diesel Abbeg Arthur Roncolatto Ortiz Flora amp de Freitas Marco Antonio 2016 First record of the genus Psalmopoeus Araneae Theraphosidae in Brazil Check List 12 2 1860 DOI 10 15560 12 2 1860 Psalmopoeus irminia Steckbrief bei Birdspiders vom 1 Oktober 2008 deutsch Stanley A Schultz und Marguerite J Schultz The Tarantula Keeper s Guide Comprehensive Information on Care Housing and Feeding 2 Auflage Barron s Educational Series New York 2009 S 100 ISBN 0 7641 3885 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Psalmopoeus irminia amp oldid 223600634