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Das Projekt Riese bezeichnet mehrere Stollensysteme aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges 1 Es liegt im Mittelgebirgsmassiv um die Sauferhohen Osowka und Wolfsberg im schlesischen Eulengebirge nahe Wustewaltersdorf 2 heute Walim in Polen Stollen des Projekts Riese Inhaltsverzeichnis 1 Struktur 2 Geschichte 3 Bisher bekannte Anlagen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseStruktur BearbeitenDer Komplex besteht aus mehreren Einzelanlagen Die heute bekannten Stollensysteme befinden sich im Auffahrzustand Teile des Kammersystems besitzen einen fertigen Innenausbau aus Beton Es wird davon ausgegangen dass die Anlage im Eulengebirge als Fuhrerhauptquartier und als Ersatz zur bekannten Wolfsschanze dienen sollte Hinweise dafur sind in einer Akte des Architekten Siegfried Schmelcher unter dem Namen Geheime Reichssache 91 44 verfasst Von hier aus sollten die Operationen im Osten gefuhrt werden Die Anlagen in Sauferwasser Sauferhohen Wolfsberg und Dorfbach Rzeczka sind touristisch erschlossen und im Rahmen von Fuhrungen begehbar Die Stollen unter Schloss Furstenstein ca 30 km von Wustewaltersdorf entfernt werden ebenfalls zum Komplex gerechnet Wegen der Verwendung als seismologische Station ist eine Besichtigung im Rahmen von Fuhrungen nur teilweise moglich Die Grosse der Anlage lasst sich nach vorliegenden Planen wie folgt erklaren Fur das Fuhrerhauptquartier FHQ Oberkommando des Heeres OKH Oberkommando der Luftwaffe OKL sowie den Reichsaussenminister und den Reichsfuhrer SS waren unterirdische Wohn und Arbeitsquartiere geplant Weiterhin sollten unterirdische Unterkunfte fur Sicherheits und Unterstutzungskrafte entstehen Geplant war ebenfalls eine unterirdische Industrieanlage siehe Mittelbau Dora Bis August 1945 sollte so eine gigantische bombensichere unterirdische Grossanlage entstehen Kosten waren mit 130 Millionen Reichsmark angesetzt Die Grosse der gesamten Anlage des Projekt Riese sollte 194 232 m betragen die Bunkeranlage fur das FHQ war mit 5 000 m Flache bemessen Die Bauplane fur Riese wurden vermutlich vernichtet Daher ist eine genaue Rekonstruktion aus heutiger Sicht nicht mehr moglich Geschichte BearbeitenZu Beginn des Zweiten Weltkrieges und des Uberfalls auf Polen im Jahr 1939 gab es im schlesischen Eulengebirge noch keine Schutzvorrichtungen fur die militarische Fuhrung und die Regierung Laut Zeitzeugen wurden Gebiete um Wolfsberg bereits 1938 gesperrt Im September 1943 wurde mit dem Rustungsminister Albert Speer die Baumassnahme zum FHQ im Eulengebirge besprochen und bereits im Oktober 1943 wurde in grossem Umfang die Bautatigkeit unter Leitung der Schlesischen Industriegemeinschaft AG aufgenommen Im April 1944 ubernahm die Organisation Todt die Bauleitung Zur Realisierung dieses Bauvorhabens wurden Arbeitslager AL des nahe gelegenen Konzentrationslagers Gross Rosen gegrundet und bis zu 20 000 Haftlinge eingesetzt Es wurden ca 5 000 Haftlinge ermordet nbsp Entfernung in Metern zwischen verschiedenen Komplexen des Projekts RieseDa dieses Projekt der hochsten Geheimhaltungsstufe unterlag veranderte es auch in hohem Masse die Lebensumstande der heimischen Bevolkerung die sich in den dort ausgewiesenen Sperrzonen teilweise auch nur eingeschrankt bewegen konnte Vielen am Bau des Projektes beteiligten Privatfirmen und der umliegend wohnenden Bevolkerung war der Zweck der Bauvorhaben nicht bekannt so dass vor allem uber zwei Versionen eine unterirdische Rustungsproduktion oder ein weiteres Fuhrerhauptquartier spekuliert wurde Bauplane von Riese gelten immer noch als verschollen wobei 2011 eine Reihe neuer Publikationen bisher nur auf polnisch erhaltlich den Stand der Forschung dokumentiert die vor allem im Fruhjahr und Sommer 2011 einer breiten Offentlichkeit in mehreren Veranstaltungen vorgestellt wurden Im August 2015 gab es die Meldung dass man im Umfeld des Projektes Riese in etwa 70 m Tiefe einen verschutteten Zug aus der NS Zeit geortet habe den sogenannten Gold Zug von Walbrzych es wurden jedoch keine Beweise veroffentlicht und auch kein Zug gefunden Bisher bekannte Anlagen BearbeitenListe der bekannten Stollenanlagen Anlage Bemerkungen Lage GrundrissZamek Ksiaz ehemals Schloss Furstenstein touristisch erschlossen Lage nbsp Rzeczka ehemals Dorfbach 3 Stollen touristisch erschlossen Lage nbsp Wlodarz ehemals Wolfsberg 4 Stollen touristisch erschlossen Lage nbsp Ludwikowice Klodzkie ehemals Molke 1 Stollen touristisch erschlossen LageOsowka ehemals Sauferhohen 3 Stollen touristisch erschlossen Lage nbsp Sokolec ehemals Falkenberg nicht touristisch erschlossen Lage Lage nbsp Jugowice ehemals Hausdorf Oberdorf nicht touristisch erschlossen Lage nbsp Sobon ehemals Ramenberg nicht touristisch erschlossen Lage nbsp Gluszyca ehemals Wustegiersdorf nicht touristisch erschlossen Lage nbsp Die Baumassnahmen wurden mit Zwangsarbeitern durchgefuhrt zum einen mit Kriegsgefangenen aus unten aufgefuhrten Gemeinschaftslagern GL sowie mit Gefangenen des Konzentrationslagers Gross Rosen die auf mehrere Arbeitslager AL aufgeteilt waren die nahe den einzelnen Bauprojekten lagen 3 Bezeichnung Ort Lage NutzungsperiodeGL I Wustewaltersdorf Walim Lage Nov 1943 Mai 1945GL II Dornhau Kolce Lage Nov 1943 Mai 1945GL III Wustegiersdorf Gluszyca Lage Nov 1943 Mai 1945GL IV Oberwustegiersdorf Gluszyca Gorna Lage Nov 1943 Mai 1945GL V Tannhausen Jedlinka Lage Mar 1944 Mai 1945AL Dornhau Dornhau Lage Jun 1944 Mai 1945AL Erlenbusch Olszyniec Lage Mai 1944 Mai 1945AL Falkenberg Sowina Lage Apr 1944 Feb 1945AL Furstenstein Ksiaz Lage Mai 1944 Feb 1945AL Kaltwasser Zimna Woda Lage Aug 1944 Dez 1944AL Larche Sobon Lage Okt Dez 1944 Feb 1945AL Marzbachtal Potok Marcowy Duzy Lage Apr Jun 1944 Feb 1945AL Sauferwasser Osowka Lage Aug 1944 Feb 1945AL Schotterwerk Gluszyca Gorna Lage Apr Mai 1944 Mai 1945AL Tannhausen Jedlinka Lage Apr Mai 1944 Mai 1945AL Wolfsberg Wolfsberg Lage Mai 1944 Feb 1945AL Wustegiersdorf Wustegiersdorf Lage Apr 1944 Feb 1945AL Wustewaltersdorf Wustewaltersdorf Lage Apr 1944 1945Zentralrevier Tannhausen Jedlinka Lage Nov 1944 Mai 1945Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Projekt Riese Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dreisprachige Homepage eines Geschichtsprojektes zum Komplex Riese Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Der Komplex Riese Memento vom 29 Marz 2016 im Internet Archive PDF 215 kB Objekt Riese Wustewaltersdorf 1943 Karte der Arbeitslager In Website des Museums KZ Gross Rosen Abgerufen am 19 Oktober 2022 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Ubersicht uber die Fuhrerhauptquartiere Fuhrerhauptquartier Adlerhorst Fuhrerhauptquartier Anlage Mitte Fuhrerhauptquartier Anlage Sud Fuhrerhauptquartier Barenhohle Fuhrerhauptquartier Brunhilde Fuhrerhauptquartier Felsennest Fuhrerhauptquartier Olga Fuhrerhauptquartier Riese Fuhrerhauptquartier S III Fuhrerhauptquartier Siegfried Fuhrerhauptquartier Tannenberg Fuhrerhauptquartier Waldwiese Fuhrerhauptquartier Wasserburg Fuhrerhauptquartier Werwolf Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze Fuhrerhauptquartier Wolfsschlucht 1 Fuhrerhauptquartier Wolfsschlucht 2 Fuhrerhauptquartier Wolfsschlucht III Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Projekt Riese amp oldid 227183879