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Liben deutsch Lieben ist ein Stadtteil der tschechischen Hauptstadt Prag LibenBasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Hlavni mesto PrahaGemeinde PrahaVerwaltungsbezirk Prag 8 Prag 7 Prag 9Geographische Lage 50 7 N 14 28 O 50 111388888889 14 473333333333 Koordinaten 50 6 41 N 14 28 24 OEinwohner 27 506 1 Marz 2001 Postleitzahl 180 00 NiederliebenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Offentliche Einrichtungen 3 In der Literatur 4 Verkehr 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 WeblinksGeschichte BearbeitenLiben wurde vermutlich zu Beginn der Geschichtsschreibung Bohmens gegrundet Die ersten schriftlichen Nachweise stammen von 1039 jedoch weisen archaologische Funde auf eine altere Besiedlung hin In bohmischen Sagen soll hier Libussa ihre Weissagungen prophezeit und von hier aus ihr Land verwaltet haben Aus dieser Zeit wird auch von einer Feste am Ufer des Flusses Rokytka berichtet Erster nachgewiesener Herrscher der Feste war Winzer Bavor Die Weinberge gehorten bis in das 14 Jahrhundert hinein den Herren von Podvini Die ersten Grundherren des Dorfes waren von 1363 bis 1436 das Geschlecht der Rotlev es folgte die Familie des Backers Wenzel Cook die Adeligen von Ludmila z Chys a z Jirne Wenzel von Swarau Vaclav ze Svarova Johann von Cimburg Jan Vlasimsky z Cimburka und dem Heeresfuhrer Vaclav Vlcek z Minic a z Cenova Im Frieden von Lieben wurde 1608 im Schloss Liben ein Friedensvertrag zwischen dem Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Rudolf II und seinem Bruder Matthias unterzeichnet nbsp Schloss LibenBis 1662 als Liben der Prager Altstadt verkauft wurde folgten die Adeligen von Ruppa Siegmund Holetz von Blumenaau Zikmund Holec z Kvetnice Unterkammerer der bohmischen Konigskrone Nikolaus Bruckener von Bruckstein Mikulas Bryknar z Brukstejna und schliesslich Johann Hartwig von Nostitz Jan Hartvik z Nostic Zum Zeitpunkt des Verkaufes durch die Nosticer Nostitzer gehorten zum Ort ein Schloss mit einer Kapelle Malzerei Muhle Insel eine verlassene Papierfabrik mit einem Hammerwerk Zollstation und Fischereirechte in der Moldau Eine Bierbrauerei hat es hier auch gegeben siehe die Strassennamen U Libenskeho pivovaru Am Libener Bierbrauhaus und Pivovarnicka Brauereistrasse Auch eine Schiffswerft gibt es hier an der Moldau Ceske Lodenice wo jetzt noch auch grossere Schiffe fur die Binnenschifffahrt gebaut werden Liben war auch ein Domizil verfolgter Juden Ende des 16 Jahrhunderts trug der Stadtteil im Volksmund den Namen Judendorf Nach dem Kauf durch die Stadt Prag wurde Liben ein beliebtes Ausflugsziel und Sommersitz Prager Burgermeister und Stadtbeamten Spater wurde hier eine Besserungsanstalt eingerichtet 1769 liess der Altstadt Burgermeister Friedrich von Friedenberg Bedrich z Friedenberka am alten Schloss die Rokoko Kapelle restaurieren die mit Fresken des Kunstlers Raab ausgeschmuckt wurden 1770 bis 1773 war Liben Sitz der bohmischen Konigin Erzherzogin Maria Theresia 1786 des Kaisers Josef II Auch Kaiser Leopold II weilte vor seiner Kronung in Liben im Jahr 1803 war es 6 Wochen lang Franz I mit seinem Hof 1849 wurde die hier residierende Verwaltung nach Karlin verlegt Am 29 Oktober 1898 wurde das Dorf zur Stadt ernannt Der letzte Burgermeister war Josef Voctar 1901 wurde die Stadt Liben nach Prag eingemeindet Bekannt wurde der Stadtteil auch durch das Attentat am 27 Mai 1942 auf den stellvertretenden Reichsprotektor fur Bohmen und Mahren Reinhard Heydrich Dieser starb spater in dem hiesigen Krankenhaus Bulovka Im Jahr 1991 hatte der Stadtteil 29 476 Einwohner Im Jahr 2001 bestand Liben aus 1719 Wohnhausern in denen 27 506 Menschen lebten Offentliche Einrichtungen BearbeitenEs gibt hier eine Kirche eine Grundschule ein Gymnasium ein Arztehaus und einen Park auf der Anhohe uber dem Libener Schloss sowie ein grosses Sporthaus des Sokol mit einem Falken Wappen und den Fussballplatz Meteor Ebenfalls in Liben liegen zwei der Prager judischen Friedhofe namlich der Alte und der Neue Judische Friedhof Prag Liben Im Schloss Liben sitzt die Verwaltung des Ortsteils und hier finden standesamtliche Hochzeiten statt Das Krankenhaus Bulovka ist ein grosses Areal mit einzelnen Hausern fur Frauenheilkunde und Geburtsklinik sowie Radiologie In der Literatur Bearbeiten nbsp Die Bohumil Hrabal Wand in Prag LibenLiben war von 1950 bis 1973 Jahre Wohnsitz des bedeutenden tschechischen Schriftstellers Bohumil Hrabal 1914 1997 Hier schrieb er viele seiner wichtigsten Werke z B Scharf uberwachte Zuge Ich habe den englischen Konig bedient beide verfilmt von Jiri Menzel In verschiedenen Romanen und Erzahlungen Hochzeiten im Hause Ich dachte an die goldenen Zeiten Sanfte Barbaren Automat Welt u a portratierte er Leben und Menschen des Stadtteils So findet sich bei ihm u a auch eine Schilderung der endgultigen Zerstorung des Alten Judischen Friedhofs in den 1960er Jahren Erst als Hrabals Wohnhaus im Hinterhof von Na Hrazi 24 einem Ausbau der Busstation weichen musste zog er mit seiner Frau Eliska Plevova aus Liben nach Prag Kobylisy Heute erinnert an dieser Stelle eine Bohumil Hrabal Wand 1999 von Tatiana Svatosova gestaltet an den Kunstler Sie zahlt zu den Sehenswurdigkeiten im Stadtteil Zudem wurde der Platz an der nahegelegenen grossen Nahverkehrsstation Palmovka nach Bohumil Hrabal benannt Verkehr Bearbeiten nbsp Reste des Viadukts der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Praha Vysocany und Praha Liben dolni nadrazi uber die Rokytka in Praha Liben Januar 2010 Der Bahnhof Praha Liben an der Bahnstrecke Ceska Trebova Praha ehemals Praha Liben horni nadrazi oberer Bahnhof umfasst neben dem Personenbahnhof den einzigen kleinen Rangierbahnhof des Eisenbahnknotens Prag nachdem der wesentlich grossere Rangierbahnhof Vrsovice im Sudosten der Stadt stillgelegt wurde Bis 1972 wurde auch noch der Bahnhof Praha Liben dolni nadrazi unterer Bahnhof an der Bahnstrecke Lysa nad Labem Praha im Personenverkehr bedient Seit 1984 ist dieser Streckenabschnitt endgultig stillgelegt und weitgehend abgebaut Liben wird unter anderem durch die Prager U Bahn Linie B erschlossen Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenNaftali Herz Homberg 1749 1841 judischer Padagoge Ernestine Schumann Heink 1861 1936 Opernsangerin Jan Pasek 1891 1960 MalerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Liben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Liben in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Informationen uber Liben Tschechisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liben Prag amp oldid 226806272