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Prasident der Republik ChilePresidente de la Republica de ChileFlagge ChilesAmtierendGabriel Boricseit dem 11 Marz 2022Anrede Eure ExzellenzAmtssitz La Moneda Santiago de ChileAmtszeit 4 Jahre einmalige Wiederwahl nicht direkt moglich Stellvertreter Vizeprasident der Republik ChileLetzte Wahl 2021Ernennung durch DirektwahlSchaffung des Amtes 9 Juli 1826Erster Amtsinhaber Manuel Blanco EncaladaGehalt 190 466 USD jahrlich 1 Website 1 Der Prasident der Republik Chile spanisch Presidente de la Republica de Chile ist sowohl das Staatsoberhaupt als auch der Regierungschef der Republik Chile Er wird vom Volk direkt fur eine Wahlperiode von vier Jahren gewahlt eine zweite Amtszeit ist erst nach einer Unterbrechung durch einen anderen Prasidenten moglich Derzeitiger Amtsinhaber ist Gabriel Boric der von dem Linksparteienbundnis Apruebo Dignidad unterstutzt wird Chile ist seit 1810 unabhangig seit den 1820er Jahren hatten sich ein prasidentielles System sowie der Titel Prasident fur das Staatsoberhaupt eingeburgert In der Verfassung von 1833 wurde dem Prasidenten eine dominante Stellung im politischen System eingeraumt Nach einer Phase machtiger Prasidenten mit durch Wiederwahl zehnjahrigen Amtszeiten erodierte deren Einfluss und das Prasidentenamt wurde zu Gunsten des Parlaments schwacher Zwischen 1891 und 1925 ubte der Prasident trotz gleicher Verfassung faktisch nur noch eine reprasentative Funktion aus ehe die Verfassung von 1925 ihn wieder starkte Nachdem sich das Militar 1973 an die Macht geputscht hatte trat unter dem Diktator Augusto Pinochet 1980 eine neue Verfassung in Kraft die in ihren Grundzugen bis heute gilt Durch eine Verfassungsanderung 2005 wurden einige autoritare Enklaven aus dem Verfassungstext entfernt Der chilenische Prasident hat umfassende Ernennungsbefugnisse Die Zusammenstellung seines Kabinetts geschieht ohne Zustimmung des Parlaments zudem ernennt er die Delegierten in die Regionen Burgermeister Richter des Obersten Gerichtshofs Anwalte des Verfassungsgerichts und die Oberkommandierenden der Streitkrafte Im Gesetzgebungsprozess hat der Prasident in weiten Teilen der Wirtschafts und Finanzpolitik alleiniges Initiativrecht Den Haushaltsentwurf des Prasidenten muss das Parlament binnen 60 Tagen beraten sonst tritt er automatisch in Kraft Er kann zudem durch spezielle Dringlichkeitsstufen den Gesetzgebungsprozess beschleunigen oder Themen in den Fokus rucken Gesetzesdekrete wie es sie in anderen lateinamerikanischen Staaten gibt die dem Prasidenten erlauben ohne parlamentarische Zustimmung zu regieren gibt es in Chile nur auf einen Politikbereich und ein Jahr begrenzt Dennoch wird das Amt des chilenischen Prasidenten im lateinamerikanischen und weltweiten Vergleich haufig als ausserst machtig eingestuft Ausschlaggebend dafur ist seine dominante Stellung im Gesetzgebungsprozess wenngleich von manchen Beobachtern eingeraumt wird dass er trotz allem auf den Ruckhalt einer Parlamentsmehrheit angewiesen ist Die ersten funf Prasidenten Chiles seit der Demokratisierung von links Ricardo Lagos 2000 2006 Michelle Bachelet 2006 2010 2014 2018 Sebastian Pinera 2010 2014 2018 2022 Patricio Aylwin 1990 1994 und Eduardo Frei Ruiz Tagle 1994 2000 Inhaltsverzeichnis 1 Verfassungsgeschichtliche Entwicklung 1 1 Nach der Unabhangigkeit 1 2 Verfassung von 1833 1 3 Verfassung von 1925 1 4 Verfassung von 1980 2 Wahl 2 1 Amtsdauer 2 2 Wahlrecht 2 3 Nominierung der Kandidaten 3 Kompetenzen 3 1 Ernennungsbefugnisse 3 2 Gesetzgebung 3 3 Gesetzesdekrete 3 4 Rolle des Militars 4 Amtssitz 5 Beurteilung des Amtes 5 1 Starke des Prasidenten 5 2 Instabilitat des Prasidialsystems 5 3 Prasidentenclans 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerfassungsgeschichtliche Entwicklung BearbeitenSiehe auch Zeittafel der Prasidenten Chiles Nach der Unabhangigkeit Bearbeiten Chile war zwar seit 1810 unabhangig erlangte seine volle Unabhangigkeit jedoch erst nachdem die chilenischen Truppen 1817 die spanischen Royalisten in der Schlacht von Chacabuco hatten schlagen konnen Der Oberbefehlshaber des chilenischen Heeres Bernardo O Higgins ubernahm nach dem Sieg das Amt des Director Supremo des obersten Direktors des Landes Er setzte 1818 eine autoritare Ubergangsverfassung durch in der er zum Staatschef aufstieg Mit der unabhangigen Justiz und dem Senat wurden Gegengewichte zur Exekutive geschaffen allerdings bestimmte O Higgins die Senatsmitglieder Als er eine Verfassungsreform anstrebte die seine Regierungszeit um weitere zehn Jahre verlangern sollte kam es 1823 zum Putsch durch General Ramon Freire y Serrano der neuer Director Supremo wurde bis er 1826 vom Kongress und von Aufstandischen zum Rucktritt gezwungen wurde obwohl er kurz zuvor die letzten spanischen Truppen innerhalb Chiles vertrieben hatte 2 Danach entschloss sich der Kongress erstmals das neu geschaffene Amt des Prasidenten zu wahlen und entschied sich fur Manuel Blanco Encalada der am 9 Juli 1826 erster Prasident von Chile wurde In den Folgejahren blieb die politische Lage in Chile dennoch instabil Blanco trat nach zwei Monaten zuruck und uberliess sein Amt dem Vizeprasidenten Agustin Eyzaguirre der wiederum im Januar des folgenden Jahres von Ramon Freire zum Rucktritt gezwungen wurde Freire wurde 1827 kurzzeitig Prasident bevor sein Vizeprasident Francisco Antonio Pinto ihn beerbte General Ramon Freire 1823 1826 1827 und General Francisco Antonio Pinto 1827 1829 galten als liberal und brachten neue Verfassungsprojekte auf den Weg die sich allerdings als unbrauchbar erwiesen Unter ihnen burgerte sich jedoch die Bezeichnung Prasident fur das Staatsoberhaupt ein 3 Die gesellschaftliche Spaltung in die Lager der Liberalen und der Konservativen mundete schliesslich in einen Burgerkrieg den die Konservativen nach der gewonnenen Schlacht von Lircay 1830 fur sich entschieden Mit dem Sieg der Konservativen stabilisierte sich das politische System vorerst 4 Verfassung von 1833 Bearbeiten nbsp Diego Portales Namensgeber der portalianischen Verfassung1831 berief Innenminister Diego Portales einen Verfassungskongress ein der 1833 mit der portalianischen Verfassung ein ungewohnlich langlebiges Grundgesetz schuf das der Vormachtstellung der Konservativen Rechnung trug Die Verfassung orientierte sich formal am US amerikanischen Prasidialsystem Der Prasident sollte alle funf Jahre gewahlt werden wobei eine Wiederwahl gestattet wurde Offiziell handelte es sich um eine reprasentative Demokratie doch da das Wahlrecht an Besitz gekoppelt war durften nur wenige Chilenen wahlen 5 Als Gegengewichte zum Prasidenten wurde dem Zweikammerparlament die Hoheit uber Haushalt und Steuern ubertragen In der Praxis war die Stellung des Prasidenten jedoch ubermachtig Er ernannte die Provinizialintendanten uber die er die Verwaltung bis in die entlegensten Landesteile kontrollierte Zudem konnte er Stimmen kaufen und Amter an seine Gefolgsleute vergeben so dass die Bildung einer Opposition im Parlament ausblieb Indem es dem Prasidenten uber Notstandsgesetze noch in die Karten spielte wirkte das Parlament an seiner eigenen Entmachtung mit 6 In den folgenden 40 Jahren regierten mit General Jose Joaquin Prieto Vial 1831 1841 General Manuel Bulnes Prieto 1841 1851 Manuel Montt 1851 1861 und Jose Joaquin Perez 1861 1871 lediglich vier Prasidenten Ab Mitte des 19 Jahrhunderts zeichnete sich der Aufstieg des chilenischen Burgertums ab das zunehmend politische Partizipation einforderte In den 1870er Jahren brachen sich die Modernisierungsansatze des liberalen Burgertums schliesslich Bahn Nach der Kongresswahl 1870 kam es zu grundlegenden Verfassungsanderungen Die direkte Wiederwahl des Prasidenten wurde aufgehoben so dass die Zeit der Prasidentendekaden ein Ende fand Mit Federico Errazuriz Zanartu wurde 1871 erstmals wieder ein Liberaler Prasident In seine Amtszeit fallt eine Anderung des Wahlrechts das von nun an allen Mannern ab 21 Jahren die lesen und schreiben konnten zustand Zwar schloss dieses neue Wahlrecht nach wie vor grosse Bevolkerungsteile aus aber Wahlbetrug wurde schwieriger Korruption und Einmischung in den Wahlvorgang gab es jedoch weiterhin Fur den Senat wurden Direktwahlen eingefuhrt was die Macht des Prasidenten weiter einschrankte 7 Die Starkung des Parlaments fuhrte schliesslich zu einem verfassungspolitischen Konflikt weil auch die liberalen Prasidenten nicht damit einverstanden waren dass ihre Macht beschrankt wurde In den 1880ern florierte die chilenische Wirtschaft und Prasident Jose Manuel Balmaceda wollte die Rolle des Prasidenten wieder starken um grosse Bauprojekte durchzusetzen Als Chile 1890 von einer Wirtschaftskrise getroffen wurde kam es zum Konflikt zwischen dem Prasidenten und dem Kongress Der Kongress weigerte sich den Haushalt Balmacedas mitzutragen woraufhin dieser seinen Haushaltsentwurf fur weiterhin gultig erklarte Das Parlament warf ihm schliesslich Verfassungsbruch vor und beauftragte die Marine unter Jorge Montt Alvarez die verfassungsmassige Ordnung wiederherzustellen Auf Balmacedas Seite kampfte die Armee so dass es 1891 zum Burgerkrieg kam den die Regierungstruppen schliesslich verloren Balmaceda floh in die argentinische Botschaft und nahm sich an dem Tag an dem seine Amtszeit endete das Leben Mit seinem Tod endete ein Prozess in dem sich das Parlament immer mehr Rechte zu Ungunsten des Prasidenten erkampft hatte 8 Das Ubergewicht des Kongresses gegenuber der Exekutive dauerte bis in die 1920er Jahre an und wird gemeinhin als Phase der Parlamentarischen Republik bezeichnet Die Verfassung von 1833 blieb nach wie vor in Kraft wurde jedoch anders ausgelegt Der Einfluss des Prasidenten sank da er in Fragen des Haushalts der Verwaltungsausgaben und des Militarbudgets die Zustimmung des Parlaments benotigte das er zudem nicht mehr auflosen konnte 1891 ruckte Jorge Montt Alvarez ins hochste Staatsamt auf Er und seine Nachfolger verstanden ihre Rolle eher reprasentativ und uberliessen den Grossteil der Entscheidungen dem Kongress 9 Verfassung von 1925 Bearbeiten Bei der Prasidentschaftswahl 1920 konnte sich mit Arturo Alessandri Palma der Kandidat der Arbeiterklasse und der Mittelschicht durchsetzen Der anfangliche Enthusiasmus schlug jedoch bald in Unzufriedenheit um weil Alessandri wegen einer Pattsituation im Parlament und Widerstanden in den eigenen Reihen die erhofften Reformen nicht durchsetzen konnte Zu der Unzufriedenheit mit der politischen Situation paarte sich eine wirtschaftliche Unsicherheit was 1924 schliesslich zu einem Putsch fuhrte 10 Unter Druck des Militars arbeitete Alessandri mit Beteiligung aller politischen Parteien eine neue Verfassung aus die den Stillstand der Vorjahre beenden sollte Ein Anknupfungspunkt an die portalianische Verfassung von 1833 war die erneute Starkung der Exekutive Der Prasident erhielt Ernennungsbefugnisse in Verwaltung Armee und Justiz er durfte Notstandsgesetze erlassen und die zentralistische Staatsordnung erweiterte seinen Machtbereich auf die Provinzen Eine Amtsperiode wurde auf die Dauer von sechs Jahren verlangert Konnte ein Kandidat im ersten Wahlgang nicht die absolute Mehrheit der Stimmen erreichen wahlte der Kongress zwischen den beiden Kandidaten die die meisten Stimmen erhalten hatten Das Bundnis aus Prasident Alessandri und dem Militar Carlos Ibanez der als Kriegsminister wirkte zerbrach an der Frage wer bei den Prasidentschaftswahlen 1925 fur das Prasidentenamt kandidieren sollte In den nachsten Jahren bildete sich ein autoritares Militarregime heraus an dessen Spitze Carlos Ibanez stand Als die chilenische Wirtschaft infolge der Weltwirtschaftskrise einbrach kam es im ganzen Land zu Unruhen die das Regime zu Fall brachten Alessandri kehrte 1932 als Prasident zuruck und leitete eine Phase der Stabilitat ein Diese Phase dauerte bis 1973 und bedeutete dass Chile in diesem Zeitraum im lateinamerikanischen Vergleich als stabile Demokratie galt Die Kompetenzen des Prasidenten wurden in dieser Zeit um einen grosseren Einfluss im Gesetzgebungsverfahren erweitert 11 Mit dem Sieg Salvador Allendes bei der Prasidentschaftswahl 1970 begann ein entscheidender Einschnitt in der Geschichte Chiles 12 Der dezidierte Marxist Allende hatte stets mit dem Misstrauen der politischen Rechten und des Militars zu kampfen Innenpolitisch war Allende wenig erfolgreich da seine Wirtschaftspolitik von Misserfolgen gekennzeichnet war und zahlreiche Arbeiteraufstande die Lage im Land destabilisierten 13 Im Sommer 1973 standen sich die Parteien unversohnlich gegenuber und Exekutive und Legislative die von den Rechten dominiert wurde warfen sich gegenseitig Verfassungsbruche vor Am 11 September 1973 putschte sich der Oberbefehlshaber des Heeres Augusto Pinochet an die Spitze des Staates 14 Ende 1974 nahm Pinochet den Titel des Prasidenten an 15 Verfassung von 1980 Bearbeiten Mit dem Regierungsantritt der Militarjunta trat die Verfassung von 1925 de facto ausser Kraft das Regime berief sich jedoch weiterhin auf die darin verankerten Notstandsbestimmungen mit denen es in den folgenden Jahren regierte Bestimmungen die diesen Notstandsbestimmungen nicht entsprachen wurden zu Verfassungszusatzen erklart 1977 liess Pinochet die Ausarbeitung einer neuen Verfassung beginnen die grundsatzlich die Ruckkehr zu einer reprasentativen Demokratie anstrebte Durch ein vom Militar kontrolliertes undemokratisches Plebiszit wurde die noch heute in ihren Grundzugen gultige Verfassung 1980 angenommen Ihre wichtigsten Merkmale waren die Starkung des Prasidenten im Gesetzgebungsverfahren die Einfuhrung ernannter Senatoren und die Schaffung des Nationalen Sicherheitsrats COSENA der neben Exekutive Legislative und Judikative als vierte Instanz wirken sollte Ubergangsartikel machten es moglich dass Pinochet bis 1989 weiterregieren konnte ohne sich in einer Wahl stellen zu mussen 16 Pinochet wollte sich durch eine Volksabstimmung am 5 Oktober 1988 eine weitere acht Jahre wahrende Amtszeit zusichern lassen Uberraschend sprach sich jedoch die Mehrheit der Chilenen dagegen aus so dass nach den Bestimmungen der von Pinochet eingefuhrten Verfassung im Folgejahr 1989 Wahlen zum Kongress und Prasidentschaftswahlen abgehalten werden mussten Im Zuge der Transition in Chile trat im August 1989 eine zwischen den Militars und den wiederzugelassenen politischen Parteien ausgehandelte und im Juli 1989 durch Volksabstimmung bestatigte erste Reform mit 54 Verfassungsanderungen in Kraft die u a die Notstandsrechte des Prasidenten einschrankten und ihm verboten den neu zu wahlenden Kongress aufzulosen Zur Prasidentschaftswahl im Dezember 1989 traten drei Kandidaten an Das oppositionelle Parteienbundnis Concertacion einigte sich auf den Christdemokraten Patricio Aylwin die Rechte setzte auf Hernan Buchi und der Millionar Francisco Javier Errazuriz trat als Unabhangiger an Mit Aylwins Sieg endete in Chile die Diktatur und das Land kehrte zur Demokratie zuruck 17 Nach einer Ubergangsphase von vier Jahren wurden die beiden folgenden Prasidenten Eduardo Frei Ruiz Tagle und Ricardo Lagos fur jeweils sechs Jahre gewahlt Die jahrelang diskutierten Verfassungsreformen scheiterten stets am Widerstand der rechten Opposition die durch das binomiale Wahlsystem begunstigt wurde da somit die notigen Mehrheitsverhaltnisse in den beiden Parlamentskammern nicht erreicht werden konnten Erst 2004 2005 erhielt die Concertacion die notige Zweidrittelmehrheit im Senat Die 58 Verfassungsanderungen die am 26 August 2005 in Kraft traten sahen unter anderem vor dass Prasidenten kunftig keinen Anspruch mehr auf einen Senatssitz auf Lebenszeit haben wurden dass der Oberbefehlshaber der Streitkrafte dem Prasidenten unterstellt und dass die Amtszeit des Prasidenten auf vier Jahre verkurzt wird Wahrend einige vor dem Hintergrund dieser und anderer Anderungen von einer neuen Verfassung sprechen bemangeln Kritiker dass es keine verfassungsgebende Versammlung gegeben habe und Probleme wie die Anerkennung der Mapuche und die Beseitigung des binomialen Wahlrechts nicht gelost worden seien 18 Wahl Bearbeiten nbsp Prasidentschaftskandidat Eduardo Frei bei der StimmabgabeAmtsdauer Bearbeiten Die Wahl des chilenischen Prasidenten findet alle vier Jahre statt Die Moglichkeit einer direkten Wiederwahl besteht nicht Ein scheidender Prasident kann jedoch an der ubernachsten Prasidentenwahl erneut teilnehmen Die Verfassung von 1980 sah eine Amtszeit von acht Jahren vor was bei der Verfassungsreform 1989 korrigiert wurde Statt der acht Jahre sollte die erste Prasidentschaft der Transition eine Ubergangsphase von vier Jahren bilden Die folgenden beiden Amtszeiten dauerten jeweils sechs Jahre Seit der Prasidentschaftswahl 2005 2006 wahlen die Chilenen wieder alle vier Jahre Die erneute Anderung wurde vorgenommen damit Prasidentschafts und Parlamentswahlen parallel stattfinden und so das Risiko unterschiedlicher Mehrheitsverhaltnisse die zu einem divided government fuhren konnen minimiert wird Gelingt es keinem Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen zu erhalten wird ein zweiter Wahlgang notig in dem lediglich die beiden Kandidaten gegeneinander antreten die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnten Diese Stichwahl findet 30 Tage nach der ersten Wahl statt 19 Wahlrecht Bearbeiten Das aktive Wahlrecht wird den Burgern ab 18 Jahren erteilt Dafur war fruher eine Einschreibung ins Wahlerverzeichnis notig Die Einschreibung in das Wahlregister war freiwillig der Urnengang dann jedoch Pflicht Bei den Prasidentschaftswahlen 2009 2010 machten dennoch nur 86 Prozent der fur die Wahl Registrierten von ihrem Stimmrecht Gebrauch Hinzu kam dass sich viele junge Chilenen gar nicht ins Wahlregister eingetragen hatten so dass sich in der Summe etwa 40 Prozent der potentiellen Wahlberechtigten nicht an der Wahl beteiligten 20 Im Vorfeld der chilenischen Kommunalwahlen 2012 wurde das Wahlrecht reformiert Fortan wurde jeder Wahlberechtigte automatisch im Wahlregister aufgefuhrt und der Urnengang freiwillig Damit sollte dem Trend einer rucklaufigen Wahlbeteiligung entgegengewirkt werden Die Zahl der potentiellen Wahler stieg dadurch zwar um 5 3 Millionen auf 13 4 Millionen allerdings sank die Wahlbeteiligung bei der folgenden Kommunalwahl auf einen historischen Tiefststand von knapp 40 Prozent 21 Nominierung der Kandidaten Bearbeiten Wer fur das Prasidentenamt kandidieren mochte muss mindestens 35 Jahre alt und in Chile geboren sein 19 Prasidentschaftskandidaten werden in der Regel von einer Partei oder einem Parteienbundnis nominiert Im Gegensatz zu anderen lateinamerikanischen Staaten gibt es in Chile keinerlei Vorschriften wie die Kandidatenkur ablaufen muss so dass sich zwischen den beiden politischen Blocken deutliche Unterschiede feststellen lassen Innerhalb der Concertacion hat sich der Auswahlprozess seit dem Ende des Pinochetregimes immer weiter demokratisiert und fur Aussenstehende geoffnet 1989 wurde der Kandidat noch in Fuhrungszirkeln bestimmt 1993 gab es geschlossene Vorwahlen an denen Anhanger der Concertacion teilnehmen konnten und 1999 fanden offene Vorwahlen statt Seit 2005 haben die Parteien der Concertacion ihre offenen Nominierungspraktiken vereinheitlicht und institutionalisiert 22 Die ausgewahlten Kandidaten konnen allesamt als loyale Parteiganger oder der Partei nahestehende Personen bezeichnet werden 23 Im rechten Parteienbundnis hingegen werden die Prasidentschaftskandidaten seit 1989 von den Parteieliten bestimmt die vor allem darauf achten dass der Kandidat charismatisch ist gute Umfragewerte erzielt und bereits Wahlerfolge vorzuweisen hat Der parteipolitische Hintergrund der Kandidaten des rechten Bundnisses ist im Gegensatz zur Concertacion unterschiedlich Mit Arturo Alessandri Besa und Sebastian Pinera nominierte es parteitreue Kandidaten allerdings wurden mit Hernan Buchi und Joaquin Lavin ebenso Kandidaten ausgewahlt die sich dezidiert vom Parteienapparat distanzierten oder gar bestritten Politiker zu sein 22 Als Unabhangiger anzutreten ist ungleich schwerer weil man dafur durch das Sammeln von Unterschriften die Unterstutzung von 0 5 Prozent der Wahler nachweisen muss die bei der letzten Parlamentswahl ihre Stimme abgegeben haben Fur Parteien die nicht in allen Regionen des Landes registriert sind gelten die gleichen Richtlinien allerdings nur in jenen Regionen in denen sie nicht existieren 24 Kompetenzen BearbeitenErnennungsbefugnisse Bearbeiten nbsp Sebastian Pinera ernennt Rodrigo Perez Mackenna zum Minister fur Wohnungsbau und StadtentwicklungDer Prasident Chiles ist der Chef der chilenischen Regierung In Bezug auf die Regierungsbildung handelt es sich um ein reines Prasidialsystem daher obliegt es allein dem Prasidenten Minister zu ernennen oder zu entlassen Das Parlament kann keinen der vom Prasidenten nominierten Minister ablehnen Die Minister sind fur den ihnen ubertragenen Bereich verantwortlich Daruber hinaus kann der Prasident stellvertretende Minister Delegierte und Burgermeister jederzeit ernennen oder abberufen 25 Die Richter des Obersten Gerichtshofes und des Verfassungsgerichts werden vom Prasidenten seit der Verfassungsreform von 2005 auf Lebenszeit ernannt Um Richter fur den Obersten Gerichtshof auszuwahlen wird dem Prasidenten vom Obersten Gerichtshof eine Liste mit Vorschlagen vorgelegt Die ausgewahlten Richter mussen anschliessend noch die Zustimmung des Senats erhalten Bei den nachgeordneten Gerichten bestimmt der Prasident die Richter aus einer ebensolchen Liste die anschliessende Zustimmung muss das nachsthohere Gericht erbringen 26 Fur das Verfassungsgericht das sich aus drei Richtern des Obersten Gerichtshofs und sieben Anwalten zusammensetzt bestimmt der Prasident neben den Richtern des Obersten Gerichtshofs ebenso drei der Anwalte Von den vier ubrigen Anwalten werden zwei vom Senat ausgewahlt und zwei vom Abgeordnetenhaus denen der Senat jedoch noch zustimmen muss 25 Gesetzgebung Bearbeiten Der chilenische Prasident hat das Recht Gesetze im Kongress einzubringen In den Bereichen Finanzpolitik des Staates Mindestlohne und Tarifverhandlungen soziale Sicherungssysteme staatliche Verwaltung und territoriale Gliederung obliegt ihm sogar die ausschliessliche Gesetzesinitiative Solchen Gesetzesinitiativen die die Finanzen des Staates betreffen kann der Kongress lediglich zustimmen sie ablehnen oder eine Verringerung der Ausgaben vorschlagen Fur eine Erhohung der Ausgaben hat das Parlament hingegen keine Handhabe 27 Wenn der Prasident seinen Haushaltsentwurf ins Parlament einbringt bleiben diesem maximal 60 Tage fur Beratung und Verabschiedung Kann es sich innerhalb dieser Frist nicht einigen tritt automatisch der Entwurf des Prasidenten in Kraft Auch fur den Haushalt gilt dass das Parlament keine Erhohungen der Ausgaben bestimmen kann 28 Falls ein Gesetz das der Prasident in einer der beiden Parlamentskammern eingebracht hat von dieser abgelehnt wird kann er es unmittelbar danach in der anderen Kammer einbringen Wenn diese dem Gesetz schliesslich mit einer Zweidrittelmehrheit zustimmt benotigt die andere Kammer ebenfalls eine Zweidrittelmehrheit um es erneut abzulehnen Gesetzeseingaben von Parlamentariern hingegen durfen erst nach Ablauf eines Jahres erneut eingebracht werden wenn sie in einer Kammer einmal abgelehnt wurden 28 Der Prasident hat die Moglichkeit den Gesetzgebungsprozess zu beschleunigen indem er in jeder Phase der Gesetzgebung die dringliche Beratung einfordern kann Diese dringliche Beratung beinhaltet drei Stufen Bei der einfachen Dringlichkeit simple urgencia bleiben der entsprechenden Parlamentskammer noch 30 Tage fur die Beratung und Abstimmung des jeweiligen Gesetzes bei der hochsten Dringlichkeit suma urgencia noch zehn Tage und bei der unmittelbaren Diskussion discusion inmediata noch drei Tage Es gibt allerdings keine Sanktionsmoglichkeiten falls es dem Parlament nicht gelingt die gesetzten Fristen einzuhalten Auch nach Ablauf der Fristen bedurfen die Gesetze der Zustimmung des Parlaments es tritt also kein Gesetz automatisch in Kraft Mit der Dringlichkeit kann der Prasident die Arbeit des Parlaments steuern um Schwerpunkte zu setzen Als Instrument prasidentieller Dominanz mit dem der Prasident die Arbeit des Parlaments voll kontrollieren kann eignet es sich jedoch nicht 29 Der Prasident kann gegen Gesetze die in beiden Kammern angenommen wurden ein Teilveto oder ein Gesamtveto einlegen Das Teilveto meint dass die Teile des Gesetzes gegen die der Prasident nicht votiert hat in Kraft treten Er kann Veranderungen vorschlagen die jedoch nur eintreten wenn die beiden Parlamentskammern zustimmen Stellt sich der Kongress gegen den Prasidenten und mochte das ursprungliche Gesetz gegen das Veto des Prasidenten durchsetzen ist dazu eine 2 3 Mehrheit in beiden Kammern notwendig 30 Gesetzesdekrete Bearbeiten Im Gegensatz zu einigen anderen lateinamerikanischen Prasidenten kann der chilenische Prasident nicht mit Hilfe von Gesetzesdekreten regieren die mit Gesetzen vergleichbar sind Er kann jedoch den Kongress bitten fur maximal ein Jahr in bestimmten Bereichen Gesetzesdekrete zu verabschieden Diese mussen vom zustandigen Minister gegengezeichnet werden Die Bereiche Grundrechte Wahlrechte und Organgesetze sind von diesen Regelungen ausgeschlossen Bisher kam es noch nicht vor dass der chilenische Prasident den Kongress darum gebeten hat Gesetzesdekrete verabschieden zu durfen 31 Rolle des Militars Bearbeiten nbsp Prasidentin Michelle Bachelet besucht die StreitkrafteDem chilenischen Militar kam unter Pinochets Diktatur im politischen System eine Sonderrolle zu Wahrend es nach dem Putsch von 1973 von einigen Beobachtern als entpolitisiert beschrieben wurde zeigte sich schon bald dass es sich dabei um eine Fehleinschatzung handelte Das chilenische Militar erhielt in der Verfassung von 1980 zahlreiche Sonderrechte verliehen die in alle drei Staatsgewalten hineinwirkten die weltweit ihresgleichen suchen Dem Militar kam die unabhangige Wachterfunktion uber die verfassungsmassige Ordnung zu die durch die Beteiligung am Nationalen Sicherheitsrat institutionalisiert wurde Die Streitkrafte wirkten an der personellen Besetzung der Legislative und der Verfassungsgerichtsbarkeit mit Hochrangige Militars erhielten Posten im Senat Bei der Verhangung und Aufrechterhaltung von Ausnahmezustanden waren die Militars unmittelbar beteiligt Tater politischer Straftaten konnten von einem Militargericht verurteilt werden 32 Das Ende der Diktatur brachte lange Zeit keine Veranderung mit sich In den 1990er Jahren konnte kein einziges militarisches Privileg abgebaut oder zumindest abgeschwacht werden 33 Nachdem 1998 ein internationales Strafverfahren gegen Pinochet eroffnet worden war begann sich das Militar zaghaft von dem ehemaligen Diktator zu distanzieren In der Folge kam es zu Reuebekundungen und Verurteilungen ehemaliger Militars wegen Menschenrechtsverletzungen sowie eine Selbstverpflichtung des Militars sich nicht in politische Belange einzumischen sondern sich auf die Aufgabe der Landesverteidigung zu beschranken Die Verfassungsreform von 2005 beseitigte die Sonderrolle des Militars endgultig Ernannte Senatoren wurden abgeschafft die Befugnisse des Nationalen Sicherheitsrates stark eingeschrankt und dem Prasidenten das Recht verliehen die Oberkommandierenden der Streitkrafte fur vier Jahre zu ernennen sowie sie vor Ablauf ihrer Amtszeit zu entlassen 34 Amtssitz Bearbeiten nbsp Im Blauen Salon empfangt der Prasident Staatsgaste nbsp La Moneda der Amtssitz des PrasidentenDer Amtssitz des chilenischen Prasidenten befindet sich im Palast La Moneda in der Innenstadt Santiagos Das neoklassische Gebaude wurde ab 1784 erbaut um als Munzprageanstalt Chiles zu dienen Der Italiener Joaquin Toesca fungierte als Bauherr Toesca liess sich bei seinem Entwurf von der Munzprageanstalt Perus inspirieren musste jedoch 1797 seinen Posten raumen da die politische Elite nicht der Meinung war dass Funktion und Aussehen des Gebaudes zusammenpassten Kurze Zeit spater kehrte Toesca als Bauherr zuruck fiel jedoch 1799 einem Mordanschlag zum Opfer so dass er die Fertigstellung 1805 nicht erlebte Als der Gouverneur des Generalkapitanats Chile Luis Munoz de Guzman die Prageanstalt nach 21 Jahren Bauzeit eroffnete hatten sich Gesamtkosten von einer Million US Dollar angehauft 35 La Moneda wurde nur rund 40 Jahre als Munzpragestatte genutzt Beginnend mit Manuel Bulnes 1848 diente La Moneda als Residenz der chilenischen Prasidenten und Sitz der Regierung Carlos Ibanez beendete diese Phase 1958 seither dient der Palast nur noch als Regierungssitz 36 Wahrend des Putsches 1973 hatte sich Prasident Salvador Allende mit seiner Leibwache im Prasidentenpalast verschanzt Nachdem er die bedingungslose Kapitulation verweigert hatte bombardierte das Militar den Palast und zerstorte ihn dabei 14 Beurteilung des Amtes BearbeitenStarke des Prasidenten Bearbeiten Das chilenische Prasidentenamt gilt im lateinamerikanischen und weltweiten Vergleich als eines der starksten Dies wird in erster Linie auf die Rolle des Prasidenten im Gesetzgebungsprozess zuruckgefuhrt wo er gegenuber der Legislative eine herausragende Stellung besitzt Bereits Anfang der 1990er Jahre hatten Matthew Soberg Shugart und John M Carey den chilenischen Prasidenten in einer vergleichenden Untersuchung nach dem paraguayischen als zweitmachtigsten Prasidenten Lateinamerikas eingeordnet allerdings hatten sie die Verfassungsanderungen von 1989 noch nicht berucksichtigt die unter anderem beinhalteten dass der Prasident das Parlament auflosen kann 37 Peter M Siavelis nutzte die Kriterien von Shugart und Carey kam jedoch zu dem Ergebnis dass der Prasident Chiles in manchen Fallen eine noch machtigere Bewertung verdient hatte Dies fuhrt dazu dass er nach Siavelis Aufstellung auf der Machtskala signifikant steigt 38 In einer Analyse von elf lateinamerikanischen Verfassungstexten kommen Heinrich W Krumwiede und Detlef Nolte zu dem Schluss dass der chilenische Prasident nach der Verfassung von 1980 der machtigste Regierungschef ist Die Autoren raumen jedoch selbst ein dass wesentliche Aspekte die fur diese Einschatzung sorgen mittlerweile revidiert wurden Die hohe Einordnung des chilenischen Prasidenten nach der Verfassung von Pinochet sei ihnen zufolge wenig uberraschend 39 Mark Payne et al kommen in einer Untersuchung von 2002 zu dem Schluss dass der chilenische Prasident zwar uber eine starke Reaktionsmacht verfuge aber nur uber moderate Aktionsmacht Dies aussere sich darin dass er eine starke Vetoposition habe aber in den Bereichen Gesetzgebung und Gesetzesdekrete im Vergleich zu den ubrigen lateinamerikanischen Prasidenten nur moderat ausgestattet sei 40 Instabilitat des Prasidialsystems Bearbeiten Ende der 1980er Jahre entbrannte unter Politikwissenschaftlern eine Debatte uber die Instabilitat prasidentieller Systeme Angestossen wurde diese Debatte von Juan J Linz der zwei Hauptschwachen der lateinamerikanischen prasidentiellen Systeme ausmachte Zum einen seien sowohl Exekutive als auch Legislative demokratisch legitimiert wodurch unklar sei wer im Konfliktfall entscheiden solle Zum anderen ging er davon aus dass ein Prasidialsystem im Vergleich zu einem parlamentarischen rigider und unflexibler sei 41 Als Paradebeispiel fuhrte er die Situation in Chile 1973 an in der ein Prasident vom Militar gesturzt worden war der sich lediglich auf 37 Prozent der Stimmen stutzen konnte Linz und sein Schuler Arturo Valenzuela gingen davon aus dass es in einem parlamentarischen System nicht zu einem Sturz Allendes gekommen ware und favorisierten daher einen Ubergang der prasidialen Systeme Lateinamerikas zu parlamentarischen 42 Dieter Nohlen und Bernhard Thibaut kritisierten Linz Argumentation Nohlen wandte ein dass es in Lateinamerika eine prasidentialistische Tradition gebe die sich nicht nur in Institutionen niederschlage Vielmehr sei diese Tradition in Werten und Verhaltensmustern der lateinamerikanischen Gesellschaften verwurzelt 43 Nohlen und Thibaut bemangelten ausserdem dass Linz Ansicht in einer parlamentarischen Demokratie ware Allende nicht gesturzt worden hochgradig hypothetisch sei Die von Linz suggerierte Einheitlichkeit der lateinamerikanischen Regierungssysteme tausche ausserdem uber die Tatsache hinweg dass sie in Wirklichkeit uber grosse Differenzen verfugen Es handele sich insofern um eine idealtypische Diskussion Zudem lasse Linz ausser Acht dass politische Parteien und politische Eliten lernfahig seien 44 Die widerstreitenden Positionen haben sich mittlerweile angenahert 45 Nolte zufolge basiere die Annahme die chilenische Prasidialdemokratie sei instabil auf einer Fehleinschatzung der Funktionsweise des Systems Die Position des Prasidenten sei nicht derart ubermachtig wie in mehreren Publikationen dargestellt sondern ist in seiner Regierungsfahigkeit vom Ruckhalt einer Parteienkoalition abhangig Die Notwendigkeit von qualifizierten Mehrheiten im legislativen Bereich haben seit der Demokratisierung zu einem Koalitionsprasidentialismus gefuhrt der sich auf relativ stabile Regierungskoalitionen stutzt 46 Prasidentenclans Bearbeiten nbsp Arturo Alessandri sitzend und sein Sohn Jorge Alessandri dahinter stehend waren beide Prasidenten ChilesCharakteristisch fur die chilenische Politik ist die Herausbildung so genannter Prasidentenclans also einflussreicher Familien die die Geschicke des Landes uber Jahrzehnte gepragt haben Zu ihnen gehoren unter anderen die Errazuriz die Montts die Alessandris und die Freis Der Liberale Federico Errazuriz Zanartu amtierte von 1871 bis 1876 als Prasident sein Sohn Federico Errazuriz Echaurren von 1896 bis 1901 Manuel Montt Torres ubte dieses Amt zwischen 1851 und 1861 aus sein Neffe Jorge Montt Alvarez nach dem Burgerkrieg 1891 bis 1896 sein Sohn Pedro Montt Montt von 1906 bis er 1910 starb Arturo Alessandri der die Verfassung von 1925 auf den Weg brachte amtierte von 1922 bis 1925 und von 1932 bis 1938 sein Sohn Jorge Alessandri von 1958 bis 1964 Auf diesen folgte Eduardo Frei Montalva der von 1964 bis 1970 Prasident war Sein Sohn Eduardo Frei Ruiz Tagle regierte zwischen 1994 und 2000 und kandidierte 2010 erfolglos fur eine zweite Amtszeit 47 Siehe auch BearbeitenListe der Prasidenten Chiles Zeittafel der Prasidenten ChilesLiteratur BearbeitenDavid Altman Political Recruitment and Candidate Selection in Chile 1990 to 2006 The Executive Branch In Peter M Siavelis Scott Morgenstern Hrsg Pathways to Power Political Recruitment and Candidate Selection in Latin America University Park Pennsylvania The Pennsylvania State University Press 2008 ISBN 978 0 271 03375 4 S 241 270 Heinrich W Krumwiede Detlef Nolte Die Rolle der Parlamente in den Prasidialdemokratien Lateinamerikas Hamburg Institut fur Iberoamerika Kunde 2000 ISBN 3 926446 65 X Juan J Linz Presidential or Parliamentary Democracy Does It Make a Difference In ders Arturo Valenzuela Hrsg The Failure of Presidential Democracy Band 2 The Case of Latin America Baltimore and London The Johns Hopkins University Press 1994 ISBN 0 8018 4784 2 S 3 89 Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 ISBN 3 89354 590 5 S 333 378 Mark Payne et al Democracies in Development Politics and Reform in Latin America Washington D C 2002 ISBN 1 59782 036 9 Michael Radseck Militar und Politik in Chile In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 309 332 John L Rector History of Chile Gordonsville Palgrave Macmillan 2005 ISBN 140396257X Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 ISBN 3 531 14252 6 S 137 166 Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 ISBN 978 3 406 54804 8 Peter M Siavelis The President and Congress in Postauthoritarian Chile Institutional Constraints to Democratic Consolidation University Park Pennsylvania The Pennsylvania State University Press 2000 ISBN 0271019484 Nikolaus Werz Lateinamerika eine Einfuhrung 2 Auflage Nomos Baden Baden 2008 ISBN 3 8329 3586 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prasidenten Chiles Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite des Prasidenten auf der Website der chilenischen Regierung spanisch Einzelnachweise Bearbeiten IG com Pay Check IG abgerufen im 1 Januar 1 englisch Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 S 36f Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 148 Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 S 37 John L Rector History of Chile Gordonsville Palgrave Macmillan 2005 S 73 Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 S 38 Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 S 44ff John L Rector History of Chile Gordonsville Palgrave Macmillan 2005 S 110 Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 S 67f Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck S 78f Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 145 Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 S 144 Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 S 150 a b Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck 2007 S 157f Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 149 Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 146 Stefan Rinke Kleine Geschichte Chiles Munchen Verlag C H Beck S 172ff Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 147 a b Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Imbusch Peter Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 345f Winfried Jung Martin F Meyer Eindeutiger Sieg fur Pinera im ersten Wahlgang der chilenischen Prasidentschaftswahlen In KAS Landerbericht 15 Dezember 2009 abgerufen am 21 Februar 2012 Winfried Jung Bittere Niederlage fur die Regierung Pinera In KAS Landerbericht 5 November 2012 abgerufen am 12 September 2013 a b David Altman Political Recruitment and Candidate Selection in Chile 1990 to 2006 The Executive Branch In Peter M Siavelis Scott Morgenstern Hrsg Pathways to Power Political Recruitment and Candidate Selection in Latin America University Park Pennsylvania The Pennsylvania University Press 2008 S 243ff David Altman Political Recruitment and Candidate Selection in Chile 1990 to 2006 The Executive Branch In Peter M Siavelis Scott Morgenstern Hrsg Pathways to Power Political Recruitment and Candidate Selection in Latin America University Park Pennsylvania The Pennsylvania University Press 2008 S 254f David Altman Political Recruitment and Candidate Selection in Chile 1990 to 2006 The Executive Branch In Peter M Siavelis Scott Morgenstern Hrsg Pathways to Power Political Recruitment and Candidate Selection in Latin America University Park Pennsylvania The Pennsylvania University Press 2008 S 243 a b Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 163 Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 162f Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 346f a b Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 347 Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 347f Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 348 Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 348f Michael Radseck Militar und Politik in Chile In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 309f Michael Radseck Militar und Politik in Chile In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 311 Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 158 o A Palacio de La Moneda 18 Mai 2010 abgerufen am 11 Marz 2012 spanisch Andrew Benson Melissa Graham The Rough Guide to Chile S 94 Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 343 Peter M Siavelis The President and Congress in Postauthoritarian Chile Institutional Constraints to Democratic Consolidation University Park Pennsylvania The Pennsylvania State University Press 2000 S 14f Heinrich W Krumwiede Detlef Nolte Die Rolle der Parlamente in den Prasidialdemokratien Lateinamerika Hamburg Institut fur Iberoamerika Kunde 2000 S 88 Mark Payne et al Democracies in Development Politics and Reform in Latin America Washington D C 2002 S 204 Juan J Linz Presidential or Parliamentary Democracy Does It Make a Difference In ders Arturo Valenzuela Hrsg The Failure of Presidential Democracy Band 2 The Case of Latin America Baltimore and London The Johns Hopkins University Press 1994 S 6ff Heinrich W Krumwiede Detlef Nolte Die Rolle der Parlamente in den Prasidialdemokratien Lateinamerika Hamburg Institut fur Iberoamerika Kunde 2000 S 32 Nikolaus Werz Lateinamerika eine Einfuhrung 2 Auflage Baden Baden Nomos 2008 S 282 Heinrich W Krumwiede Detlef Nolte Die Rolle der Parlamente in den Prasidialdemokratien Lateinamerikas Hamburg Institut fur Iberoamerika Kunde 2000 S 34 Nikolaus Werz Lateinamerika eine Einfuhrung 2 Auflage Baden Baden Nomos 2008 S 283 Detlef Nolte Das politische System Verfassung und Verfassungspraxis In Peter Imbusch Hrsg Chile heute Politik Wirtschaft Kultur Frankfurt am Main Vervuert 2004 S 359ff Stefan Rinke Das politische System Chiles In Klaus Stuwe Hrsg Die politischen Systeme Nord und Lateinamerikas Wiesbaden VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2008 S 149 Staatsprasidenten der Republik Chile Manuel Blanco Ramon Freire Francisco Antonio Pinto Jose Joaquin Prieto Vial Manuel Bulnes Manuel Montt Jose Joaquin Perez Federico Errazuriz Anibal Pinto Domingo Santa Maria Manuel Balmaceda Jorge Montt Federico Errazuriz German Riesco Pedro Montt Ramon Barros Juan Luis Sanfuentes Arturo Alessandri Emiliano Figueroa Carlos Ibanez Juan Esteban Montero Carlos Davila Arturo Alessandri Pedro Aguirre Cerda Juan Antonio Rios Gabriel Gonzalez Carlos Ibanez Jorge Alessandri Eduardo Frei Montalva Salvador Allende Augusto Pinochet Patricio Aylwin Eduardo Frei Ruiz Tagle Ricardo Lagos Michelle Bachelet Sebastian Pinera Michelle Bachelet Sebastian Pinera Gabriel Boric Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasident von Chile amp oldid 236788673