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Die Potschappel Hainsberger Verbindungsbahn war eine nur dem Guterverkehr dienende Nebenbahn in Sachsen Sie verlief parallel zur Bahnstrecke Dresden Werdau von Freital Potschappel nach Freital Hainsberg Heute existiert nur noch ein Teil der Strecke als Anschlussbahn des Edelstahlwerks Freital die restliche Trasse wurde infolge des Streckenausbaues der Hauptbahn Dresden Werdau im Jahr 2002 stillgelegt und kurz darauf abgebaut Freital Potschappel W3 Freital HainsbergStrecke der Potschappel Hainsberger VerbindungsbahnIndustriegleise DWIR PHV DWIL DWIV Stand 1913 Streckennummer 6260 sa DWIR PHVKursbuchstrecke Streckenlange 2 833 kmSpurweite 1435 750 mmHochstgeschwindigkeit 20 km hLegende von Dresden Hbf 0 520 Freital Potschappel 161 mnach Abzw Werdau Bogendreiecknach Nossen 750 mm und nach Albertschacht 1435 mm 0 10 0 WiederitzSU Wilsdruffer Strassenach Tharandt Guterzuggleis 0 080 Anst Carolaschacht Dohlener Wasche 0 000 Freital Potschappel Stw W3 163 m0 290 EU Lutherstrasse 18 m 0 895 BU Schachtstrasse1 033 Abzw DWIV LinieVerbindungsgleis zur DWIL Linie DWIV Linie 1435 mm Anst BGH Edelstahl Freital1 262 BU HuttenstrasseAnst BGH Edelstahl Freital2 070 Am Stahlwerk2 134 Streckentrennung VPHVVerbindungsgleis zur Weisseritztalbahn VPHV Linie 750 mm Anst BGH Edelstahl Freitalvon Freital Ost Guterzuggleis 2 833 Freital Hainsberg 182 mnach Tharandt Guterzuggleis Trennung DWIR Freital HainsbergStreckennummer 6260 sa VPHVKursbuchstrecke Streckenlange 0 600 kmSpurweite 750 mm Schmalspur Maximale Neigung 50 Hochstgeschwindigkeit 20 km hLegende von Freital Potschappel DWIR PHV Linie 0 000 Streckentrennung DWIRnach Freital Hainsberg DWIR Linie 1435 mm 0 054 Tharandt Freital Ost Guterzuggleis 0 099 BU Guterbahnhofstrasse0 600 Freital Hainsberg 182 mnach Kurort KipsdorfFur Uberfuhrungsfahrten zwischen den Schmalspurbahnen Freital Potschappel Nossen und Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf war die Strecke von Freital Potschappel bis zum Abzweig am Kilometer 2 134 mit einer Dritten Schiene der Spurweite 750 mm ausgerustet Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Bau 1 1 DWIR Linie Normalspur 1 2 PHV Linie mit Verbindungsgleis VPHV Schmalspur 2 Betrieb 3 Stilllegung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte und Bau BearbeitenDWIR Linie Normalspur Bearbeiten Um 1900 hatte die bisherige zweigleisige Strecke zwischen Dresden und Tharandt ihre Kapazitatsgrenze erreicht Im Jahr 1901 begannen die Planungen fur einen viergleisigen Ausbau der Strecke Dresden Tharandt die schliesslich im Zusammenhang mit dem generellen Umbau der Dresdner Eisenbahnanlagen abschnittsweise realisiert wurden Durch Hoherlegung der Trasse auf einen Damm konnten die Bahnubergange durch niveaufreie Kreuzungen ersetzt werden Die neuen Personenzuggleise zwischen Potschappel und Tharandt gingen am 18 April 1905 in Betrieb die Guterzuggleise folgten am 26 und 29 Oktober 1910 Zur Anbindung der zahlreichen Industrieanschlusse sah das Neubauamt beidseits der neuen Strecke Industriegleise vor Bahnrechts wurde das bisherige Interimsgleis Potschappel Hainsberg und die Kohlezweigbahn zum Carolaschacht fur den Bau der Industriebahn DWIR Dresden Werdau Industriegleis Rechts verwendet Bahnlinks entstand das Industriegleis DWIL das die fruhere Deubener Kohlenbahn zum Augustusschacht DWA Linie einbezog Beide Industriebahnen waren in Hohe des heutigen Haltepunkts Freital Deuben durch das kurze Verbindungsgleis DWIV verbunden Anschlussgleise an der DWIR Linie bestanden von Beginn an zur Dohlener Wasche des Koniglichen Steinkohlenwerkes Zauckerode spater AG Sachsische Werke Steinkohlenwerk Freital zu den Gussstahlwerken Dohlen heute BGH Edelstahl Freital zum Glashuttenwerk Gebr Malky und zur Maschinenfabrik Hartmann 1 PHV Linie mit Verbindungsgleis VPHV Schmalspur Bearbeiten Der Gedanke einer unmittelbaren Gleisverbindung zwischen der Weisseritztalbahn und der Schmalspurbahn Freital Potschappel Nossen entstand schon bald nach dem Bau der Strecke in Potschappel Im Zuge der Planungen fur den viergleisigen Ausbau der der Strecke Dresden Tharandt wurde nun auch der Bau einer schmalspurigen Verbindungsbahn vorgesehen Untersucht wurde der Einbau einer Dritten Schiene in eines der normalspurigen Guterzuggleise oder die Nutzung der parallel errichteten Industriebahn Komnkrete technische Plane wurden zunachst nicht erstellt Als 1909 der Bau der Guterzuggleise Potschappel Tharandt begann musste im Vorfeld eine Entscheidung hinsichtlich der Lage einer Schmalspurtrasse getroffen werden Das Neubauamt in Hainsberg favorisierte daraufhin die Nutzung des vorhandenen normalspurigen Industriegleises DWIR Ohne hohere behordliche Genehmigung erstellte das Neubauamt den Entwurf fur das Kreuzungsbauwerk mit den Guterzuggleisen und liess es im Jahr 1909 als Bauvorleistung ausfuhren Im November 1911 stellte die Gemeinde Deuben ein Gesuch an das Finanzministerium die Schmalspurstrecke zwischen Potschappel und Hainsberg umgehend zu errichten Sie begrundete das Vorhaben mit der Moglichkeit Reisezuge nach Kipsdorf fortan in Potschappel beginnen zu lassen und damit eine umsteigefreie Verbindung ins Osterzgebirge anbieten zu konnen Deuben sollte einen eigenen Haltepunkt an der Strecke bekommen Das Finanzministerium untersuchte das Vorhaben und unterstutzte die Plane schliesslich Mit der Fertigstellung der Talsperre Malter erwartete man einen Verkehrszuwachs im Reiseverkehr der Weisseritztalbahn der eine Neuordnung der Fahrplane erfordern wurde Das Finanzministerium genehmigte am 12 Januar 1912 den Einbau der Dritten Schiene in das Industriegleis DWIR Wegen des regen Ubergabeverkehrs zu den Anschlussgleisen sah man allerdings von einem Ausbau fur den Personenverkehr ab Das Finanzministerium verwies vielmehr auf die parallele seit 1906 durchgehend bis Hainsberg verkehrende staatliche Strassenbahn Plauensche Grundbahn Die Arbeiten an der Strecke begannen mit den frostfreien Tagen des Jahres 1913 Fur den Einschnitt zwischen dem Kreuzungsbauwerk und dem Bahnhof Hainsberg mussten 3 500 m Erdmassen abgetragen werden 1 400 m Schmalspurgleis und sieben Weichen verlegt werden 1 900 m waren fur das Dreischienengleis zu bearbeiten 900 m Schotter verfullt sowie 500 m Mauerwerk und Stutzwande hergestellt werden Der kurze Gleisabschnitt zwischen dem Kreuzungsbauwerk mit den Guterzugleisen und dem Bahnhof Freital Hainsberg erhielt wegen fehlendem Platz fur eine flachere Rampe die enorme Neigung von 50 Promille Das Dreischienengleis erhielt im sachsischen Streckenbezeichnungsschema das Kurzel PHV fur Potschappel Hainsberger Verbindungsbahn die kurze Einfuhrung in den Bahnhof Hainsberg dagegen das Kurzel VPHV Am 10 September 1913 ging die neue Strecke in Betrieb Betrieb Bearbeiten source source source source source source source Sonderfahrt im Bahnhof Freital Potschappel Mai 2002 Auf der Verbindungsbahn durfte sich stets nur ein Zug egal welcher Spurweite befinden Die Fahrdienstleiter in Potschappel und Hainsberg mussten sich die Zuge personlich anbieten und abmelden Einen Streckenblock gab es nicht Die Bahnubergange waren mit ortsbedienten Vollschranken ausgerustet die vom Zugpersonal selbst bedient werden mussten Lediglich der Bahnubergang Guterbahnhofstrasse erhielt spater eine automatische Halbschrankenanlage eingebaut Die Streckenhochstgeschwindigkeit betrug fur beide Spurweiten 20 km h Der Verkehr mit beladenen Rollfahrzeugen war verboten Planmassig wurden uber das schmalspurige Gleis Stuckgutladungen ausgetauscht ansonsten diente es ausschliesslich bahninternen Uberfuhrungsfahrten Bei Zeiten mit besonders hohem Verkehrsaufkommen auf der Weisseritztalbahn wie an Feiertagen und wahrend der Wintersportsaison wurden Verstarkungszuge mitunter in Potschappel zusammengestellt nach Hainsberg uberstellt und dort nach einem Zusteigehalt von etwa zwei Minuten in Richtung Kipsdorf eingesetzt Das normalspurige Gleis diente ausschliesslich der Anschlussbedienung Auf dem Gelande der 1945 vollstandig demontierten Gussstahlwerke Dohlen entstand ab 1947 sukzessive ein neuer Grossbetrieb der VEB Edelstahlwerk 8 Mai Freital Dieses Werk vereinnahmte im Laufe der Jahre fast das gesamte Areal rechts der Bahnstrecke Dresden Werdau zwischen den Bahnhofen Potschappel und Hainsberg Da die Strecke DWIR PHV nun unmittelbar durch das Werksgelande verlief demontierte man das Normalspurgleis vom Abzweig DWIV Linie bis zum Bahnubergang Huttenstrasse und wandelte die restliche Strecke zum Anschlussgleis des Edelstahlwerkes um An der schmalspurigen Unterfuhrung der Guterzuggleise wurde 1965 ein Tor eingebaut fur das Edelstahlwerk und Deutsche Reichsbahn einen Schlussel hatten Die Bedienung des Edelstahlwerkes konnte nun nur noch vom Bahnhof Freital Hainsberg erfolgen die Bedienung der Anschliesser an der DWIL Linie nur noch von Freital Potschappel Nach der Stilllegung der Schmalspurbahn nach Nossen im Jahr 1972 diente die schmalspurige Strecke nur noch den Uberfuhrungsfahrten zur Wagenausbesserungsstelle WAS Freital Potschappel Erste Sonderfahrten mit Reisezugen auf der Verbindungsbahn gab es in den 1960er Jahren Weitere folgten im Marz 1996 am Tag des offenen Denkmals im September 2001 sowie anlasslich des Dresdner Dampflokfestes im Mai 2002 Die letzten offentlichen Fahrten fanden im September 2002 kurz nach der Hochwasserkatastrophe vom 13 August 2002 statt Stilllegung BearbeitenIm Zusammenhang mit dem Ausbau der Hauptbahn Dresden Werdau war Ende der 1990er Jahre die Stilllegung der schmalspurigen Verbindungsbahn und der normalspurigen Strecke vom Bahnhof Freital Potschappel vorgesehen Als die Arbeiten an der Strecke nach dem Hochwasser vom August 2002 begannen wurde die Strecke am 3 Dezember 2002 gesperrt Die letzte Ubergabe zur Wagenausbesserungsstelle Freital Potschappel verkehrte am 2 Dezember 2002 Heute sind die schmalspurigen Gleisanlagen zwischen Freital Potschappel und Freital Hainsberg bis auf kurze Relikte entfernt Die Unterfuhrung der Schmalspurbahn unter den Guterzuggleisen in Freital Hainsberg und die Unterfuhrung des DWIV Gleises in Deuben sind verfullt und nicht mehr sichtbar Die DWIR Linie existiert noch als Anschlussgleis des Edelstahlwerkes vom Bahnubergang Huttenstrasse an bis zum Bahnhof Freital Hainsberg nbsp Stillgelegtes Dreischienengleis im Bahnhof Freital Potschappel nbsp Relikte des Dreischienengleises in Hohe des fruheren Stellwerks W3 nbsp Tor des Edelstahlwerkes am Bahnubergang Huttenstrasse nbsp Bahnubergang Am StahlwerkLiteratur BearbeitenLudger Kenning Schmalspurbahnen um Mugeln und Wilsdruff Verlag Kenning Nordhorn 2000 ISBN 3 933613 29 9 S 102 111 Hans Christoph Thiel Schmalspurbahn Freital Hainsberg Kipsdorf Verlag Kenning Nordhorn 1996 ISBN 3 927587 67 2 S 26 27Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Potschappel Hainsberger Verbindungsbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der PHV auf www sachsenschiene de Bilder vom Streckenzustand im Jahr 2000 auf www stillgelegt de Beschreibung der Potschappel Hainsberger Verbindungsbahn auf www lokomotive deEinzelnachweise Bearbeiten Messtischblatter Nr 65 Wilsdruff 1913 und Nr 81 Tharandt 1912 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Potschappel Hainsberger Verbindungsbahn amp oldid 236028060