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Die Po war ein ursprunglich osterreichisch ungarisches und spater italienisches Passagierschiff Po SchiffsdatenFlagge Osterreich Ungarn Osterreich UngarnItalien Italienandere Schiffsnamen Wien 1911 1921 Vienna 1921 1935 Schiffstyp PassagierschiffHeimathafen TriestReederei Osterreichischer LloydBauwerft Lloydarsenal TriestBaunummer 125Stapellauf 4 Marz 1911Indienststellung 28 August 1911Verbleib 14 Marz 1941 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 134 9 m Lua Breite 16 2 mTiefgang max 6 91 mVermessung 7 357 BRT 3 199 NRTMaschinenanlageMaschine DampfmaschineMaschinen leistung 10 000 PS 7 355 kW Hochst geschwindigkeit 18 kn 33 km h Propeller 2SonstigesRegistrier nummern 511Es wurde 1911 unter dem Namen Wien III vom Osterreichischen Lloyd in Dienst gestellt und war das bis dahin grosste und leistungsstarkste Schiff Osterreich Ungarns 1918 im Hafen von Pola gesunken wurde das Schiff gehoben und war unter den Namen Vienna und Po noch viele weitere Jahre im Einsatz Am 14 Marz 1941 wurde der Dampfer in der Hafenstadt Valona im Einsatz als Hospitalschiff von britischen Torpedobombern versenkt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erster Weltkrieg und Folgejahre 1 2 Versenkung 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenGeschichte Bearbeiten nbsp Das Schwesterschiff Helouan auf einer Zeichnung von Harry Heusser nbsp Werftmodell einer Dampfmaschine der Wien im Technischen Museum WienDas 7 357 BRT grosse Dampfschiff Wien wurde am 25 November 1909 beim Lloydarsenal in der damals noch zu Osterreich gehorenden Hafenstadt Triest auf Kiel gelegt und lief am 4 Marz 1911 vom Stapel Zum Bau wurde ausschliesslich osterreichischer Siemens Martin Stahl verwendet 1 Am 28 August wurde der Dampfer fertiggestellt und an den Lloyd ubergeben Bei einer Leistungsprobefahrt nach Alexandria wurde die bis dahin nicht erreichte Fahrtdauer von nur 48 Stunden erreicht und das Schiff am Zielhafen festlich empfangen 2 Aus Anlass des 75 jahrigen Jubilaums des Osterreichischen Lloyds wurde zur einer am 29 September 1911 statt gefundenen Probefahrt die Gemeindevertretung der namensgebenden Stadt Wien eingeladen Diese bestand neben Burgermeister Josef Neumayer aus rund 120 Stadtraten und Bezirksvorstehern 1 Die Wien war 134 9 Meter lang 16 2 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 6 91 Metern Die Passagierraume der Ersten Klasse waren sehr luxurios gestaltet alleine der Speisesaal hatte eine Grosse von rund 300 m2 Daneben gab es eine elektrische Beleuchtung mit 1 250 Gluhbirnen und einen elektrischen Aufzug fur die Passagiere der Ersten Klasse 1 Das Schiff wurde von zwei Schiffsschrauben angetrieben die beiden Vierzylinder Verbunddampfmaschinen leisteten zusammen 10 000 PS Das Wien war mit den damals ublichen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet und verfugte bereits uber eine Station fur Drahtlose Telegrafie 1 Die Wien hatte ein baugleiches Schwesterschiff die Helouan 7 367 BRT die am 19 Januar 1912 fertiggestellt wurde Die Helouan sank am 12 August 1937 bei Neapel nach einem Brand Der Osterreichische Lloyd setzte die beiden Schiffe als Expressdampfer auf der Route nach Alexandria ein der damals profitabelsten Verkehrsverbindung im Mittelmeer Es gelang der Reederei die schnellste Verbindung vom Kontinent nach Alexandria herzustellen Die Fahrzeit verkurzte sich um einen Tag und Alexandria konnte von Triest aus bereits in drei Tagen erreicht werden Ferner legte man bei der Ausstattung des Schiffs auf den Komfort und das Wohlergehen der Passagiere grossen Wert Durch diese Massnahmen wurde die Stellung des Osterreichischen Lloyd im Alexandria Service ausgebaut Der Lloyd gewann an Bedeutung und konnte seine Position gegen die internationale Konkurrenz erfolgreich behaupten Erster Weltkrieg und Folgejahre Bearbeiten Der Beginn des Ersten Weltkriegs brachte massive Einschrankungen des internationalen Schiffsverkehrs Die Wien wurde wie andere Schiffe des Osterreichischen Lloyds am Prokljansee aufgelegt und schliesslich von der k u k Marine als Hospitalschiff angefordert Am 16 Februar 1916 begann ihr Dienst als solches Bereits am 29 Juni 1916 wurde die Wien wieder aus dem Dienst entlassen nachdem sie bei einer Grundberuhrung einen defekten Propeller erlitten hatte Am 7 Dezember 1917 forderte das Militar den Dampfer erneut an und setzte ihn als Wohnschiff fur die Besatzungen der kaiserlich deutschen U Boote in Pola ein Des Weiteren wurden von der deutschen Funkaufklarung auf der Wien Beobachtungs und Entzifferungsstellen zur Uberwachung des mittleren und westlichen Mittelmeers eingerichtet nbsp Das Schiff um 1930Bei Kriegsende in der Nacht zum 1 November 1918 als das Flottenflaggschiff Viribus Unitis im Hafen von Pola von den italienischen Kampfschwimmern Raffaele Rossetti und Raffaele Paolucci versenkt wurde sank nach einer Explosion auch die Wien auf den Grund des Hafens Diese war durch das herrenlose bemannte Torpedo mit der Bezeichnung Mignatta ausgelost worden mit dem die beiden Offiziere den Angriff auf die Viribus Unitis durchfuhrten Bevor die beiden bei dem Angriff gefangen genommen werden konnten gelang es ihnen noch den Selbstausloser des Torpedos auszulosen Das herrenlose Kleinkampfmittel fuhr sich im Meerboden unter der Wien fest und explodierte 3 Nach Kriegsende wurde das Schiff von Italien gehoben und wieder hergestellt 1921 nahm der Lloyd Triestino die italienische Nachfolgegesellschaft des Osterreichischen Lloyd das Schiff in Betrieb und anderte den Namen in Vienna Die Vienna fuhr auf der Fernroute nach Asien 1935 wurde der Name des Schiffs in Po geandert Nach dem Eintritt Italiens in den Zweiten Weltkrieg am 10 Juni 1940 wurde der Dampfer Po wieder von der Armee requiriert und ab dem 21 November 1940 wie bereits im Ersten Weltkrieg als Hospitalschiff verwendet Es transportierte und versorgte im Zuge von 14 Einsatzfahrten 6600 italienische Soldaten die bei den Kampfen in Griechenland und Libyen verwundet worden waren Versenkung Bearbeiten Im Marz 1941 lag das Schiff anlasslich des italienischen Feldzuges in Albanien und Griechenland gemeinsam mit anderen Schiffen der italienischen Flotte in der Bucht von Valona vor Anker Zu diesem Zeitpunkt war Edda Ciano die Tochter von Benito Mussolini und Ehefrau des italienischen Aussenministers Graf Galeazzo Ciano als Krankenschwester auf dem Schiff tatig Nach internationalen Bestimmungen waren Hospitalschiffe durch einen auffalligen weiss roten Anstrich aufgemalte grosse rote Kreuze sowie die Beleuchtung des Schiffes bei Nacht kenntlich zu machen Da jedoch die anderen Kriegsschiffe in der Bucht ebenfalls beleuchtet waren ordnete das Marinekommando in Valona dem Kapitan des Hospitalschiffes an wahrend der Nacht die Beleuchtung nicht einzuschalten In der Nacht zum 14 Marz 1941 erfolgte ein Luftangriff britischer Torpedobomber des Typs Fairey Swordfish Dies war der gleiche Flugzeugtyp der dem deutschen Kriegsschiff Bismarck durch einen Treffer in die Ruderanlage zum Verhangnis geworden war Ziel waren Schiffe der in der Bucht von Valona liegenden italienischen Flotte Die angreifenden Flugzeuge gehorten der 815 Naval Air Squadron der Fleet Air Arm FAA an und waren auf dem RAF Airfield von Paramythia stationiert Bis heute kann nur spekuliert werden ob das verdunkelt in der Bucht liegende Schiff von den Angreifern als Hospitalschiff erkannt wurde oder nicht Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich keine Verwundeten an Bord Die Menschen an Bord sprangen uber Bord und retteten sich schwimmend an Land darunter auch Edda Ciano Dennoch kamen drei Menschen durch die Attacke ums Leben die italienischen Krankenschwestern Maria Federici Vanda Sechi und Ennia Tramontani Die Leitung des Angriffes wurde von Lieutenant Charles Lamb ubernommen Beim Zielanflug tauchte er mit dem Fahrgestell ins Wasser ein Es gelang ihm die Kontrolle uber sein Flugzeug zu behalten den Angriff gegen den von ihm beschriebenen dunklen Schiffskorper weiter zu fuhren und den Torpedo abzuwerfen Der ihm nachfolgende Lt Michael Torrens Spence erkannte in der Dunkelheit ein grosses unbeleuchtetes Passagierschiff das er mit seinem Torpedo angriff Die anderen Torpedobomber fanden keine lohnenden Ziele und kehrten mit den Torpedos um Lt Charles Lamb fuhrte den Verband sicher wieder nach Paramythia zuruck Spater stellte sich heraus dass bei dem Angriff das Hospitalschiff Po Position 40 22 N 19 28 O 40 366666666667 19 466666666667 sowie der 3539 BRT grosse Dampfer Santa Maria versenkt worden waren Die Versenkung der Po wurde von der italienischen Propaganda instrumentalisiert Literatur BearbeitenHorst Friedrich Mayer Dieter Winkler In allen Hafen war Osterreich Die Osterreichisch Ungarische Handelsmarine Edition S Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien 1987 ISBN 3 7046 0079 2 Georg Pawlik Dieter Winkler Der Osterreichische Lloyd 1836 bis heute Weishaupt Verlag Wien 1989 ISBN 3 900310 55 6 Gregor Gatscher Riedl Alt Osterreich auf hoher See Das Flottenalbum des Osterreichischen Lloyd Bilder und Verkehrsgeschichte aus Osterreichs maritimer Vergangenheit Kral Verlag Berndorf 2017 ISBN 3 99024 682 8 Gregor Gatscher Riedl Dampfer unter dem Doppeladler Handelsschiffe und Reedereien in der Habsburgermonarchie Kral Verlag Berndorf 2022 ISBN 978 3 99103 074 4 Weblinks BearbeitenTechnische und historische Daten zum Schiff Die Wien in der WrackdatenbankFussnoten Bearbeiten a b c d ANNO Wiener Zeitung 1911 09 28 Seite 8 Abgerufen am 17 Oktober 2023 ANNO Der Fremdenverkehr 1911 09 17 Seite 12 Abgerufen am 17 Oktober 2023 Die Versenkung der Viribus Unitis auf der Seite italienischen Marine italienisch abgerufen am 28 Februar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Po Schiff amp oldid 238234070