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Giuseppe Arlacchi auch Pino Arlacchi genannt 21 Februar 1951 in Gioia Tauro Kalabrien ist ein italienischer Soziologe und Politiker PDS IdV PD Bekannt wurde er durch seine Studien uber die Mafia Er ist Professor fur allgemeine Soziologie an der Universitat Sassari Pino Arlacchi 2014 Arlacchi war von 1994 bis 1996 Mitglied der italienischen Abgeordnetenkammer anschliessend bis 1997 Senator Als Unter Generalsekretar der Vereinten Nationen leitete er von 1997 bis 2002 das Internationale Drogenkontrollprogramm UNDCP Von 2009 bis 2014 war er Mitglied des Europaischen Parlaments Inhaltsverzeichnis 1 Leben und akademische Laufbahn 2 Tatigkeit als Politiker 3 UNO Karriere 4 Veroffentlichungen 5 Weblinks 6 QuellenLeben und akademische Laufbahn BearbeitenArlacchi schloss 1973 sein Studium der Soziologie an der Universitat Trient ab Anschliessend war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und 1977 Dozent an der Universitat Kalabrien 1978 leitete er ein interdisziplinares Forschungsprojekt zu Mafia und Gesellschaftstypen Es folgte ein von der Ford Foundation finanzierter Forschungsaufenthalt an der City University of New York 1982 wurde Arlacchi zum professore associato fur vergleichende Soziologie an der Universitat Kalabrien ernannt Von 1984 bis 1986 beriet er den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Phanomen der Mafia 1987 wechselte er als professore associato fur angewandte Soziologie an die Universitat Florenz im selben Jahr hatte er eine Gastprofessur an der New Yorker Columbia University Von 1988 bis 1990 war Arlacchi Vorsitzender der International Association for the Study of Organized Crime In den fruhen 1990er Jahren war er mit der Grundung der Direzione Investigativa Antimafia DIA befasst einer 1991 eingerichteten Behorde der Strafverfolgung die den Auftrag hatte die organisierte Kriminalitat zu bekampfen Der von der Mafia 1992 ermordete Richter Giovanni Falcone war ein enger Freund Arlacchis Er war von 1993 bis 1999 Ehrenprasident der Stiftung Giovanni Falcone e Francesca Morvillo Arlacchi wurde 1994 zum ausserordentlichen Professor 2001 zum ordentlichen Professor fur allgemeine Soziologie an der Universitat Sassari auf Sardinien ernannt Von 2004 bis 2008 war er Experte des Antimafia Rates der Regionalregierung von Kalabrien Tatigkeit als Politiker BearbeitenVon 1994 bis 1996 war Arlacchi fur die Partito Democratico della Sinistra Abgeordneter des Wahlkreises Sesto Fiorentino Toskana in der Abgeordnetenkammer Dort war er Mitglied des Justizausschusses und stellvertretender Vorsitzender des parlamentarischen Untersuchungsausschusses fur die Mafia und andere kriminelle Vereinigungen Diesem gehorte er auch weiter an nachdem er 1996 als Kandidat des Mitte links Bundnisses L Ulivo im Wahlkreis Mugello in den italienischen Senat gewahlt wurde Im August 1997 legte er das Mandat nieder um einen Posten bei der UNO anzunehmen siehe unten An seiner Stelle ruckte Antonio Di Pietro in den Senat nach Uber die Liste von Di Pietros Anti Korruptions Partei Italia dei Valori wurde Arlacchi bei der Europawahl 2009 als Abgeordneter fur den Suden Italiens in das Europaische Parlament gewahlt Dort gehorte er zunachst der liberalen ALDE Fraktion an Im November 2010 trat er aber zur Partito Democratico uber und schloss sich folglich der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten S amp D an Im EU Parlament war Arlacchi Mitglied des Ausschusses fur auswartige Angelegenheiten ab 2012 auch im Unterausschuss Menschenrechte sowie stellvertretender Vorsitzender der Delegation fur die Beziehungen zu Afghanistan 1 Im Marz 2014 sprach sich Arlacchi gegen die von der EU beschlossenen Sanktionen gegenuber Russland aus 2 Alle seine Wortmeldungen im EU Parlament sind online im Archiv abrufbar 3 UNO Karriere Bearbeiten1997 wurde Arlacchi zum Generaldirektor des Buros der UNO in Wien berufen und ubernahm den Posten eines Direktors des Internationalen Drogenkontrollprogramms der Vereinten Nationen UNDCP im Rang eines Unter Generalsekretars Seine Planungen und Vorschlage zu Eindammung der Drogenkriminalitat und zu Bekampfung des Drogenanbaus wurden im Juni 1998 von der UN Generalversammlung einstimmig angenommen Die UN Kommission zur Drogenfrage bestatigte einen Erfolg der ergriffenen Massnahmen sodass das Programm fur weitere 10 Jahre bis zum Jahre 2019 verlangert wurde Auf Arlacchis Initiative hin wurde im Jahre 2000 in Palermo eine UN Konvention gegen samtliche Formen organisierter Kriminalitat wie z B Zwangsprostitution oder den modernen Sklavenhandel verabschiedet welche 2003 in Kraft trat Seine Tatigkeit war nicht unumstritten Vor allem seine vielen Ankundigungen Konferenzen etc die dann entweder nicht stattfanden oder nicht in konkrete Ergebnisse mundeten brachten ihm einige Kritik ein Eine besonders ausfuhrliche Kritik machte im Jahr 2000 der deutsche Diplomat Michael von der Schulenburg im Zuge seines Rucktritts als Abteilungsleiter im UNDCP offentlich 4 Veroffentlichungen BearbeitenTerritorio e Societa Calabria 1750 1950 Lerici Cosenza 1978 Mafia contadini e latifundo nella Calabria tradizionale Le strutture elementari del sottosviluppo Il Mulino Mailand 1980 La Mafia imprenditrice L etica mafiosa e lo spirito del capitalismo Il Molino 1983 Mafiose Ethik und der Geist des Kapitalismus die unternehmerische Mafia Hrsg Ursula Apitzsch ubersetzt von Norbert Neumann Cooperative Verlag Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 88442 019 4 Mafia Peasants and Great Estates Society in Traditional Calabria Cambridge University Press Cambridge 1983 ISBN 0 521 25136 2 mit Nando della Chiesa La palude e la citta Si puo sconfiggere la mafia Mondadori Mailand 1987 Droga e grande criminalita in Italia e nel mundo Sciascia Caltanissetta Rom 1988 mit Roger Lewis Imprendioriallita illecita e droga Il mercato dell heroina a Verona Il Mulino 1990 Gli uomini del disonore La mafia siciliana nella vita di un grande petito Antonino Calderone Mondadori Mailand 1992 deutsch Mafia von innen Das Leben des Don Antonino Calderone S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 10 033615 1 Addio Cosa Nostra La vita di Tommaso Buscetta Rizzoli Mailand 1994 Il processo Giulio Andreotti sotto accusa a Palermo Rizzoli Mailand 1999 Schiavi Il nuovo traffico di esseri umani Rizzoli Mailand 1999 deutsch Ware Mensch Der Skandal des modernen Sklavenhandels Piper Munchen Zurich 2000 ISBN 3 492 04245 7 Perche non c e la mafia in Sardegna le radici di una anarchia odinata AM amp D Cagliari Sardinien 2007 ISBN 978 88 95462 00 4 La mafia imprenditrice dalla Calabria al centro dell inferno Il Saggiatore Mailand 2007 ISBN 978 88 56501810 L Inganno e la paura Il mito del caos globale Die Tauschung und die Angst Der Mythos vom globalen Chaos Il Saggiatore Mailand 2009 ISBN 978 88 56502381 Weblinks BearbeitenWebsite Arlacchis Pino Arlacchi in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Literatur von und uber Pino Arlacchi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Artikel in Spiegel uber Pino ArlacchiQuellen Bearbeiten Website des Europaischen Parlaments german ruvr ru Archiv Wortmeldungen UNDCP overview Transnational Institute 17 November 2005 Normdaten Person GND 122351053 lobid OGND AKS LCCN n78084509 NDL 00511760 VIAF 108649196 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arlacchi PinoALTERNATIVNAMEN Arlacchi GiuseppeKURZBESCHREIBUNG italienischer Soziologe Hochschullehrer Politiker Mitglied der Camera MdEP Mitglied des Senato della Repubblica und AutorGEBURTSDATUM 21 Februar 1951GEBURTSORT Gioia Tauro Kalabrien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pino Arlacchi amp oldid 231481171