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Pimen I russisch Patriarh Pimen burgerlicher Name Sergej Michajlowitsch Iswekow Sergej Mihajlovich Izvekov 10 Julijul 23 Juli 1910greg in Kobylino Kalugaer Gouvernement 3 Mai 1990 im Danilow Kloster in Moskau war als 14 Patriarch von Moskau und der ganzen Rus von 1971 bis 1990 Oberhaupt der Russisch Orthodoxen Kirche Pimen 1976 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Anmerkungen 4 WeblinksLeben BearbeitenSergei Michailowitsch Iswekow wurde in der Industriestadt Bogorodsk ca 50 km ostlich von Moskau als Sohn eines Mechanikers geboren 1 Er trat bereits 1925 im Alter von 15 Jahren in ein Moskauer Kloster ein und nahm bei der Monchsschur im Jahre 1927 den Namen Pimen nach einem agyptischen Monchsvater aus der Zeit der Alten Kirche an 1931 wurde er zum Monchsdiakon 1932 zum Monchspriester geweiht Die Biografie Pimens wahrend der dreissiger und fruhen vierziger Jahre ist nur bruchstuckhaft bekannt Nach Geruchten die keinen Eingang in die offizielle Biografie fanden nahm er unter Verheimlichung seiner Monchsgelubde als Mitglied einer Informationseinheit der Roten Armee am Zweiten Weltkrieg teil wurde aber nach Entdeckung seiner Identitat verhaftet 2 Nach 1946 war er Monch in verschiedenen russischen Klostern und diente der Kirche in verschiedenen Positionen an verschiedenen Orten Ab 1949 war er Statthalter des Hohlenklosters bei Pskow im Westen Russlands ab 1954 des Dreifaltigkeitsklosters von Sergijew Possad damals Sagorsk Am 17 November 1957 wurde er zum Bischof geweiht 1960 als Leiter der Moskauer Patriarchatsverwaltung zum Erzbischof erhoben und gleichzeitig zum standigen Mitglied des Heiligen Synods berufen 1961 erfolgte die Ernennung zum Metropoliten von Leningrad und Ladoga ab 1963 leitete er als Metropolit von Krutizy und Kolomna die Moskauer Eparchie Nach dem Tod von Patriarch Alexius I wurde er am 2 Juni 1971 vom Landeskonzil der Russisch Orthodoxen Kirche zum Patriarchen von Moskau und ganz Russland gewahlt Die erste Halfte seiner Amtszeit fiel noch in die Breschnew Ara in der die unter Chruschtschow eingefuhrten restriktiveren Massnahmen gegen die Kirche zwar nicht aufgehoben aber doch liberaler gehandhabt wurden Bei allen inneren Schwierigkeiten war die sowjetische Fuhrung daran interessiert dass die Kirche aussenpolitisch in Erscheinung trat So war Pimen I schon vor seiner Wahl zum Patriarchen Mitglied in verschiedenen Friedensinitiativen die von der sowjetischen Regierung angeregt wurden um wahrend des Kalten Krieges ihre Friedensbereitschaft zu demonstrieren Im Juli 1977 erhielt er fur diese patriotische Arbeit im Sinne des Friedens den Orden des Roten Banners der Arbeit 3 Daruber hinaus war seine Amtszeit von der Verstarkung der okumenischen Kontakte zu verschiedenen westlichen Kirchen gepragt Dazu gehorte auch seine Mitarbeit in der Christlichen Friedenskonferenz CFK an deren V Allchristlichen Friedensversammlung er 1978 in Prag teilnahm Die zweite Halfte seiner Amtszeit fallt mit der Liberalisierung des kommunistischen Systems unter Gorbatschow zusammen Kirchengeschichtliche Hohepunkte bedeuteten in diesem Zusammenhang zwei Jubilaen zum einen die an die Christianisierung der Kiewer Rus unter Wladimir I erinnernde Tausendjahrfeier der Taufe Russlands im Jahre 1988 zum anderen die Vierhundertjahrfeier des Moskauer Patriarchats im Jahre 1989 Die Tausendjahrfeier brachte der Russisch Orthodoxen Kirche schliesslich die Anerkennung als gesellschaftlich relevante Organisation Pimen I wurde am 29 April 1988 von Gorbatschow empfangen und erhielt weitgehende Zusagen uber die Einrichtung neuer Pfarreien und theologischer Seminare Ausserdem wurde der Kirche zum ersten Mal in der sowjetischen Geschichte in Aussicht gestellt offiziell Religionsunterricht erteilen zu durfen Die Zusagen wurden allerdings erst nach Pimens I Tod durch das Religionsgesetz vom 1 Oktober 1990 gesetzlich garantiert Die Feierlichkeiten zur Tausendjahrfeier waren die ersten christlichen Feiern uber die in den offiziellen Medien berichtet wurde sie wurden im Staatsfernsehen ubertragen Bei der Vierhundertjahrfeier des Moskauer Patriarchats 4 durfte am 13 Oktober 1989 sogar ein Totengottesdienst fur die verstorbenen Patriarchen in einer der Kathedralen des Moskauer Kremls der Uspenski Kathedrale Maria Entschlafens Kathedrale gefeiert werden Es handelte sich dabei um die erste kirchliche Feier im Kreml seit 1918 Pimen I der zu dieser Zeit bereits schwer erkrankt war konnte den Gottesdienst nicht selbst leiten spendete aber im Anschluss daran der vor der Kathedrale versammelten Menge seinen Segen Schon vor den Jubilaumsfeierlichkeiten im Jahre 1982 hatte Pimen I die Staatsfuhrung darum gebeten eines der samtlich enteigneten Moskauer Kloster an die Kirche zuruckgeben um darin die Patriarchenresidenz und das administrative Zentrum der Russisch Orthodoxen Kirche einzurichten Die Bitte wurde gewahrt die Kirche durfte eines der ehemaligen Kloster wahlen Auf Grund von Pimens Entscheidung nahm sie das Danilow Kloster wieder in Besitz und verrichtete dort die dringend benotigten Restaurierungsarbeiten Die Wiedereinweihung des Klosters fiel mit der Tausendjahrfeier zusammen Die letzten Jahre der Amtszeit Pimens I waren von einer schweren Diabetes zuletzt auch von einer Krebserkrankung uberschattet die ihm zeitweise das Gehen unmoglich machten Dennoch versuchte er bis zuletzt seine Amtspflichten zu erfullen Der verstorbene Patriarch wurde in der Krypta der Uspenski Kathedrale des Dreifaltigkeitsklosters von Sergijew Possad beigesetzt Literatur BearbeitenNachruf auf Patriarch Pimen in The Journal of the Moscow Patriarchate Jg 8 1990 S 10ff Peter Hauptmann Aus der Russisch Orthodoxen Kirche In Kirche im Osten Jg 34 1991 S 129 179 Anmerkungen Bearbeiten Zur Biographie vgl Hauptmann Kirche des Ostens 34 1991 S 134 137 sowie den Nachruf im Journal of the Moscow Patriarchate vom August 1990 Vgl dazu http www answers com topic patriarch pimen Vgl dazu unter http www ibka org ir 1f html Vgl dazu Hauptmann Kirche im Osten 34 1991 S 130f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pimen I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lebenslauf englisch VorgangerAmtNachfolgerAlexius I Patriarch von Moskau 1971 1990Alexius II Normdaten Person GND 118594400 lobid OGND AKS LCCN n88054034 VIAF 120783749 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pimen I ALTERNATIVNAMEN Iswekow Sergei Michailowitsch Iswekow Pimen Patriarh Pimen russisch Izvekov Sergej Mihajlovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Geistlicher Patriarch von MoskauGEBURTSDATUM 23 Juli 1910GEBURTSORT Bogorodsk bei MoskauSTERBEDATUM 3 Mai 1990STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pimen I amp oldid 231377036