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Die Einteilung der Viren in Sys te matiken ist kontinuier licher Gegen stand der For schung So existieren neben und nach einander ver schie dene Virus klas sifi kationen sowie die offi zielle Virus Taxo nomie des Inter national Com mit tee on Taxo nomy of Viruses ICTV Die hier be han delte Grup pe ist als Taxon durch neue For schungen ob solet ge wor den oder aus an deren Grun den nicht Teil der offi ziel len Virus Taxo nomie Als Mykoviren altgriechisch mykhs mykes Pilz bezeichnet man jene Viren die verschiedene Pilze und Hefen zum Wirt haben In der nicht taxonomischen Gruppe der Mykoviren finden sich Virusarten aus bislang neun sehr verschiedenen Virusfamilien Barnaviridae Chrysoviridae Hypoviridae Metaviridae Narnaviridae 1 Partitiviridae Pseudoviridae Reoviridae und Totiviridae und der nicht klassifizierten Gattung Rhizidiovirus 2 mit Spezies Rhizidiomyces virus 3 Die in Sporen und Hyphen nachweisbaren Mykoviren verursachen uberwiegend keine Erkrankung bei Pilzen Hypovirulenz und verbreiten sich fast ausschliesslich durch Zellteilung der Wirtszelle vertikale Ubertragung oder Zellfusion Ein ausserhalb der Zelle stattfindender Infektionszyklus fehlt bei den meisten Mykoviren auch existieren zum Teil keine extrazellularen Virionen Man findet im Zytoplasma der Pilzzelle lediglich virusahnliche Partikel Virus like particles VLPs als Zeichen einer Infektion Aufgrund dieser Eigenschaften der Hypovirulenz und dem Fehlen von Viruspartikeln ausserhalb der Zelle werden die Mykoviren auch als Kryptoviren gr kryptos verborgen bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Vorkommen 3 Quellen 4 EinzelnachweiseEntdeckung BearbeitenDie ersten Hinweise uber eine wirtschaftliche Auswirkung von Mykoviren stammen aus den spaten 1940er Jahren uber Schaden an kultivierten Zuchtchampignons Agaricus bisporus damals La France Krankheit genannt Die Arbeit von M Hollings 1962 daruber 4 wird als Beginn der Mykovirologie angesehen Weitere Hinweise auf Viren in Zuchtchampignons die von einer schweren Wachstumsstorung betroffen waren fanden sich 1968 5 In den Hyphen dieser Champignons konnten VLPs identifiziert werden 1970 fanden sich in Hyphen der Giesskannenschimmelpilzart Aspergillus foetidus ebenfalls VLPs und eine virale doppelstrangige RNA 6 Da diese ersten Entdeckungen von viralen Infektionen bei Pilzen auf Untersuchungen bei Erkrankungen von Pilzen beruhten wurde die uberwiegende Mehrzahl der apathogenen Mykoviren erst in den 1980er und 90er Jahren durch Nukleinsaure Hybridisierung und PCR Untersuchungen entdeckt und charakterisiert Vorkommen BearbeitenMykoviren sind weltweit in Pilzspezies verschiedener taxonomischer Gruppen vertreten darunter Schlauchpilze Ascomycetes Standerpilze Basidiomycetes und die nicht zu den Pilzen zahlenden Eipilze Peronosporomycetes In verschiedenen Hefearten die wie die Bierhefe auch okonomische Bedeutung besitzen sind Mykoviren fur die Synthese sogenannter Killertoxine verantwortlich Dies sind von der virusinfizierten Hefezelle produzierte Glykoproteine die auf nicht infizierte Hefezellen anderer Stamme jedoch der gleichen Art durch Schadigung der Zellmembran oder des DNA Syntheseapparates toxisch wirken Killerhefen Quellen BearbeitenM Hollings Mycoviruses viruses that infect fungi In Adv Virus Res 1978 Band 22 S 1 53 Review PMID 345774 S Tavantzis Partitiviruses of Fungi In Brian W J Mahy Marc H van Regenmortel Hrsg Encyclopedia of Virology Band 4 3 Auflage San Diego 2008 ISBN 978 0 12 373935 3 S 63ff Einzelnachweise Bearbeiten SIB Narnaviridae auf ViralZone SIB Rhizidiovirus auf ViralZone ICTV ICTV Taxonomy history Rhizidiomyces virus Plenary session vote 12 August 1987 in Edmonton MSL 10 M Hollings Viruses Associated with A Die Back Disease of Cultivated Mushroom In Nature 196 Jahrgang Nr 4858 1962 S 962 965 doi 10 1038 196962a0 bibcode 1962Natur 196 962H semanticscholar org nature G T Banks K W Buck E B Chain F Himmelweit J E Marks J M Tyler M Hollings F T Last O M Stone Viruses in fungi and interferon stimulation In Nature 1968 Band 218 Nr 5141 S 542 545 PMID 4967851 G T Banks et al Antiviral activity of double stranded RNA from a virus isolated from Aspergillus foetidus In Nature 1970 Band 227 5257 S 505 507 PMID 4316959 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mykoviren amp oldid 222048376