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Comte 1 Pierre Denis de Peyronnet in der Literatur falschlicherweise Charles Ignace de Peyronnet genannt 9 Oktober 1778 2 in Bordeaux 2 Januar 1854 im Schloss Montferrand in Saint Louis de Montferrand Departement Gironde war ein franzosischer Politiker Von Dezember 1821 bis Januar 1828 amtierte er als Justizminister sowie von Mai bis Juli 1830 als Innenminister Er zeigte sich als reaktionarer Vertreter der Ultraroyalisten floh Im Juli 1830 nach dem Sturz Konig Karls X wurde aber verhaftet und bis 1836 interniert Pierre Denis de Peyronnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abstammung und fruhe Laufbahn 1 2 Justizminister 1 3 Innenminister Haft spate Jahre und Tod 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenAbstammung und fruhe Laufbahn Bearbeiten Pierre Denis de Peyronnet war Sohn von Jean Louis Peyronnet 1731 1794 ehrenamtlicher oberster Schatzmeister des Finanzamtes der Guyenne und der Dame Rose Beau um 1745 1820 Sein Vater hatte sich kurz vor Ausbruch der Franzosischen Revolution 1789 das Amt eines koniglichen Sekretars gekauft und war damit in den Adelsstand aufgestiegen war aber wahrend der Terrorherrschaft durch die Guillotine hingerichtet worden Peyronnet studierte Rechtswissenschaften bei Monsieur Ferrere und wurde 1796 als Anwalt zugelassen Er liess sich als Advokat in seiner Vaterstadt nieder und zeichnete sich durch naturliche jedoch heftige Beredsamkeit aus In seiner Jugendzeit soll er sehr vergnugungssuchtig gewesen sein verheiratete sich aber bereits als 17 Jahriger am 21 Marz 1796 mit Marie Anne Marguerite Aimee de Perpignan 1776 1842 mit der er zwei Sohne und zwei Tochter hatte Die Beziehung war jedoch nicht glucklich und die Ehepartner liessen sich scheiden Wahrend Napoleons Herrschaft der Hundert Tage 1815 rettete Peyronnet die Herzogin von Angouleme auf ein britisches Schiff sodass sie nach England entfliehen konnte Fur diesen Dienst wurde Peyronnet nach der Restauration der Bourbonen am 26 Oktober 1815 zum Prasidenten des Tribunals erster Instanz zu Bordeaux ernannt 1816 begab er sich nach Paris um bei der Regierung die Beschwerden der Getrankeverkaufer von Bordeaux geltend zu machen Bald darauf erfolgte seine Berufung zum Generalprokurator am Gerichtshof zu Bourges Fur das Departement Cher wurde Peyronnet am 13 November 1820 als Regierungskandidat zum Mitglied der Deputiertenkammer gewahlt Dort war er einer der heftigsten Fuhrer der Rechten und verfolgte leidenschaftlich alle Bonapartisten und republikanisch Gesinnten Er zog mit seiner Schwiegermutter und seiner Schwagerin nach Paris und vertrat 1821 vor dem Pairsgerichtshof die Anklage gegen mehrere Verantwortliche des versuchten Militarputsches vom 19 August 1820 bei welchem Prozess mehrere Beschuldigte zum Tod verurteilt wurden Nicht lange danach wurde Peyronnet Generalprokurator am koniglichen Gerichtshof in Rouen Justizminister Bearbeiten Am 14 Dezember 1821 erhielt Peyronnet bei der Bildung des Kabinetts von Jean Baptiste de Villele das Portefeuille der Justiz und wahlte sich u a Antoine Lefebvre de Vatimesnil zum Generalsekretar seines Ministeriums Am 17 August 1822 bekam er die erbliche Grafenwurde verliehen und kurz darauf wurde er zum Offizier der Ehrenlegion ernannt Seine ersten Schritte waren gegen die Presse gerichtet indem er das Richteramt uber Pressevergehen und die Beaufsichtigung und willkurliche Unterdruckung von Zeitungen den koniglichen Gerichtshofen verschaffte Journale konnten nun verboten werden wenn deren Ausrichtung dem Staatsinteresse entgegenzustehen schien Die freisinnigen oder mit den Bonapartisten sympathisierenden Richter wusste Peyronnet aus den Amtern zu verdrangen und bei den Deputiertenwahlen die Justizbeamten zur Berucksichtigung ministerieller Kandidaten zu zwingen Im Kabinett drang er auf militarisches Einschreiten in Spanien Vom 6 September bis 29 Oktober 1822 ubernahm Peyronnet interimistisch auch das Innenministerium ebenso spater weitere zwei Mal namlich vom 9 Juli bis 2 August 1825 sowie vom 30 August bis 19 September 1826 Am 6 Marz 1824 wurde Peyronnet sowohl im Departement Cher als auch im Departement Gironde zum Deputierten gewahlt und optierte fur letzteres Mandat Grossen Anteil hatte er an der Einfuhrung einer siebenjahrigen Legislaturperiode Septennalitat der Deputiertenkammer Kurz vor dem Tod Ludwigs XVIII September 1824 setzte Peyronnet die allerdings nur vorubergehende Wiedereinfuhrung der Zensur durch Als Grosssiegelbewahrer schuf er strengster Absolutist das Sakrileggesetz von 1825 Laut diesem sollten Einbruchsdiebstahle in Gebaude die der Ausubung der Staatsreligion dienten mit dem Tod bestraft werden ebenso die Profanation geweihter Gefasse und Hostien die Entweihung der Hostien sollte sogar wie Vatermord geahndet werden namlich zuerst Abhacken der Hande und danach Enthauptung Weniger schwere Falle von Raub von Kultgegenstanden seien mit Gefangnisstrafen zu belegen Allerdings wurde das Sakrileggesetz nie angewendet Peyronnet suchte dann wiederum die Pressefreiheit stark einzuschranken und sah sich schon beim Erstellen eines entsprechenden Gesetzesentwurfs sofort mit starker Kritik konfrontiert Weil er bei der Verteidigung seines Vorhabens in einem Artikel der regierungsamtlichen Zeitung Le Moniteur sein geplantes Gesetz an einer Stelle als eines der Gerechtigkeit und Liebe bezeichnete wurde es in der Folge allgemein hohnisch als Gesetz der Gerechtigkeit und Liebe tituliert Jede Schrift hatte laut der Gesetzesvorlage vor dem Verkauf im Innenministerium vorgelegt und fur jedes Druckwerk von 5 Bogen Umfang und darunter Stempelgebuhren bezahlt werden mussen ferner hatten bei Pressedelikten wesentlich hohere Strafen gedroht Francois Rene de Chateaubriand sprach von einem Vandalengesetz und auch die Academie francaise zeigte sich besorgt uber den versuchten Angriff auf die Pressefreiheit Letztlich zog die Regierung ihren Entwurf des Pressegesetzes am 17 April 1827 zuruck da er in der Pairskammer stark verwassert worden war Bei den Wahlen von 1827 lehnten die Wahlkollegien von Bordeaux und Bourges die Kandidatur Peyronnets ab Mit dem Sturz Villeles musste er am 4 Januar 1828 auch als Justizminister zurucktreten wurde aber sogleich zum Pair von Frankreich ernannt Im neuen Kabinett das unter der Fuhrung Martignacs stand nahm Joseph Marie comte Portalis Peyronnets Platz als Justizminister ein Innenminister Haft spate Jahre und Tod Bearbeiten nbsp Comte de Peyronnet 18311828 blieb Peyronnet politisch vollig im Hintergrund Die Deputiertenkammer rachte sich an ihm indem sie ihn in der Sitzungsperiode von 1829 fur die rund 180 000 Francs verantwortlich machte die er willkurlich fur die Einrichtung des Kanzleihotels verwendet hatte Im Kabinett von Jules de Polignac ubernahm Peyronnet an Stelle von Guillaume Isidore comte de Montbel am 19 Mai 1830 das Innenressort wirkte hier im Sinn der aussersten Ultras und unterschrieb die Ordonnanzen vom 25 Juli 1830 die Konig Karl X den Thron kosteten Wahrend der Julirevolution von 1830 ergriff Peyronnet die Flucht wurde aber etwa Ende August in Tours verhaftet und in Vincennes eingesperrt Als er vor dem Pairsgerichtshof unter der Anklage des Hochverrats erschien versuchte er sich durch seinen Anwalt Hennequin mit der Behauptung verteidigen zu lassen dass er personlich gegen die Ordonnanzen gewesen sei und diese nur aus Rucksicht auf die konigliche Autoritat unterzeichnet habe auch bereue er seine Teilnahme an einer Massnahme die auf beiden Seiten so viel Blutvergiessen ausgelost habe Er wurde mit Polignac Jean de Chantelauze und Martial de Guernon Ranville am 21 Dezember 1830 zu lebenslanger Gefangnisstrafe und Verlust der burgerlichen Ehrenrechte verurteilt und nach der Festung Ham gebracht Am 17 Oktober 1836 kam er durch eine konigliche Ordonnanz wieder frei Er starb am 2 Januar 1854 im Alter von 75 Jahren auf seinem Schloss Montferrand im Departement Gironde Werke BearbeitenEsquisse politique Paris 1829 Pensees d un prisonnier 2 Bande Paris 1834 deutsch 2 Teile Leipzig 1834 Histoire des Francs 2 Bde Paris 1835 2 Auflage 4 Bde 1846 Satires 2 Auflage Paris 1854Literatur BearbeitenPierre Denis de Peyronnet In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 12 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 928 Weblinks BearbeitenCharles Ignace de Peyronnet auf der Website der Assemblee nationale franzosisch Anmerkungen Bearbeiten 1 Laut dem Artikel zu Pierre Denis de Peyronnet auf data bnf fr wurde er am 17 Oktober 1778 geboren Normdaten Person GND 115528458 lobid OGND AKS LCCN n88101110 VIAF 24779523 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peyronnet Pierre Denis deALTERNATIVNAMEN Peyronnet Charles Ignace deKURZBESCHREIBUNG franzosischer PolitikerGEBURTSDATUM 9 Oktober 1778GEBURTSORT BordeauxSTERBEDATUM 2 Januar 1854STERBEORT Schloss Montferrand Saint Louis de Montferrand Departement Gironde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Denis de Peyronnet amp oldid 209695915