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Philipp Bleek 9 Februar 1878 in Los Leones Santa Fe Argentinien 17 Juli 1948 ebenda war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPhilip Bleek wurde 1878 als Sohn eines Landbesitzers der in Argentinien im Auftrag des Evangelischen Oberkirchenrats evangelische Christen aus Deutschland und der Schweiz betreute geboren Nach dem Abitur am Gymnasium in Bonn studierte Bleek evangelische Theologie in Bonn Neuchatel und Berlin Anschliessend begann er ein Vikariat in Trarbach und Krefeld Durch seine Heirat mit Ada Ruppersberg Tochter des Heimatforschers Albert Ruppersberg kam er in das Saarland wo er ab 1904 als Hilfspfarrer in Malstatt Burbach arbeitete Am 16 August 1905 wurde er ordiniert und 1908 zum Pfarrer ernannt In den folgenden Jahren engagierte er sich stark fur die Anliegen der Arbeiter So grundete er in den 1930ern die Evangelische Nothilfe mit die in den Zeiten der Weltwirtschaftskrise die Arbeiter zu unterstutzen versuchte Trotz seines sozialpolitischen Engagements vertrat er in den 1920ern und 1930ern durchaus deutschnationale Interessen und warb fur eine Ruckfuhrung des Saargebiets an das Deutsche Reich Sein Patriotismus wurde auch durch die Ernennung Adolf Hitlers nicht getrubt wenngleich er von Beginn an in innerkirchliche Konflikte verwickelt war So war er einer von 24 Pfarrern aus der Synode Saarbrucken die sich gegen die Deutschen Christen stellten Er verabschiedete den Aufruf Fur Evangelium und Kirche im deutschen Volk mit und war Mitglied der Pfarrbruderschaft Am 1 Juli 1934 nahm er die Barmer Erklarung an und wurde damit Mitglied der Bekennenden Kirche im Saargebiet Dennoch lehnte Bleek zunachst den Nationalsozialismus nicht ab sondern suchte die Gemeinsamkeiten Am 17 September 1934 protestierte er zusammen mit Superintendent Hubert Nold und seinen Kollegen Otto Wehr und Carl Roderich Richter schriftlich bei Hitler gegen die Gewaltmassnahmen der Deutschen Christen Nach dem Tod von Nold 1935 wurde Bleek Leiter des Kirchenkreises Saarbrucken und unterschrieb in dieser Funktion 1935 eine Vereinbarung uber die Zusammenarbeit von Staat und Kirche die von Reichskommissar Josef Burckel stammten Jedoch setzten sich die Auseinandersetzungen aus der Umbruchzeit zwischen der Bekennenden Kirche und den Deutschen Christen fort 1936 kam es zu einem Streit um die Neubesetzung einer Kirchenstelle in Fechingen Dieser spater Fechinger Pfarrerstreit benannte Konflikt um eine vakante Stelle die sowohl die Bekennende Kirche als auch die Deutschen Christen besetzen wollten fuhrte zur Verhaftung von Bleek durch die Gestapo Er hatte versucht einen Informationsgottesdienst in der Fechinger Kirche zu verhindern und mit seinem Kandidaten Anton Eissen einen eigenen Gottesdienst vor der Kirche abzuhalten Nach kurzer Schutzhaft wurde er am gleichen Tag noch entlassen Der darauf folgende Konflikt eskalierte mehrmals Schliesslich wurde Bleek von den Eltern einer Konfirmandin im Januar 1937 wegen staatsfeindlicher Gesinnung angezeigt Bleek hatte sich despektierlich uber Alfred Rosenberg und dessen Hauptwerk Der Mythus des 20 Jahrhunderts geaussert und habe eine Konfirmandin geohrfeigt Am 28 Februar 1937 wurde Bleek daher aus dem kirchlichen Schuldienst entlassen wogegen er protestierte Als Pfarrer engagierte er sich des Weiteren gegen eine NS Gemeinschaftsschule und gab ein Flugblatt heraus Am 24 Juni 1937 forderte er zusammen mit anderen Mitgliedern der Bekennenden Kirche in einem Flugblatt zum Wahlboykott bei den Kirchenwahlen auf Diese Wahlen wurden die Kirchenleitungen zu geschaftsfuhrenden Organen degradieren 1 Am 27 Juni wurde Bleek festgenommen und in das Gefangnis Lerchesflur uberstellt Zur Last gelegt wurden ihm Verstosse gegen das Heimtuckegesetz Am 28 Februar 1938 wurde Bleek aus der Untersuchungshaft entlassen und wurde anschliessend aus dem Saarland ausgewiesen Das Verfahren gegen ihn lief jedoch weiter In Dortmund vertrat er fur einige Monate einen Kollegen Er erlitt jedoch im Juni 1938 einen Herzinfarkt von dem er sich nur langsam erholte Es gelang ihm und seiner Frau 1939 einen Ausreiseantrag genehmigt zu bekommen Das Paar reiste nach Argentinien zu Bleeks Eltern um die Erholung von Bleek zu fordern Eine geplante Ruckkehr wurde durch den Zweiten Weltkrieg verhindert Bleeks Verfahren wurde 1940 eingestellt In La Plata arbeitete Bleek bis zu seinem Ruhestand 1944 als Aushilfspfarrer Am 17 Juli 1948 verstarb er im Alter von 70 Jahren In Malstatt wurde nach seinem Tod ein Platz nach ihm benannt Literatur BearbeitenKlaus Michael Mallmann Gerhard Paul Das zersplitterte Nein Saarlander gegen Hitler Dietz Bonn 1989 ISBN 3 8012 5010 5 S 25 31 stjosef saarbruecken de Weblinks BearbeitenBleek Philipp in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Michael Mallmann Gerhard Paul Das zersplitterte Nein Saarlander gegen Hitler Dietz Bonn 1989 ISBN 3 8012 5010 5 S 29 Normdaten Person GND 118196492X lobid OGND AKS VIAF 2171155411324108940003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bleek PhilippKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Geistlicher und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 9 Februar 1878GEBURTSORT Los Leones Santa Fe ArgentinienSTERBEDATUM 17 Juli 1948STERBEORT Los Leones Santa Fe Argentinien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Bleek amp oldid 226127981