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Pflersch italienisch Fleres ist eine Fraktion der Gemeinde Brenner im Pflerschtal in Sudtirol Italien Die Fraktion Pflersch hat etwa 650 Einwohner 1 Der hintere Talteil Innerpflersch zahlt aktuell rund 400 gemeldete Insassen Der Hauptort von Pflersch ist der Weiler Boden 1246 m u d M in dem sich die Pfarrkirche die deutsche Grundschule das Pfarrgasthaus Widum das Vereinshaus die Garage der Bergrettung ein Lebensmittel und Kurzwarenladen ein Elektrizitatswerk 2 und die Halle der Waldinteressentschaft befindet Ebenso gibt es zwei Hotels und mehrere Hauser mit Fremdenzimmern PflerschItalienische Bezeichnung FleresStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Sudtirol BZ Gemeinde Brenner Gemeinde Koordinaten 46 58 N 11 21 O 46 964166666667 11 347777777778 Koordinaten 46 57 51 N 11 20 52 ODemonym PflererPatron St Antonius 17 JannerKirchtag Christi Himmelfahrt SonntagTelefonvorwahl 0472 7700 CAP 39040Das Pflerschtal gilt als landschaftlich schones Tal das erst in jungerer Zeit touristisch erschlossen wurde Besonders davon betroffen sind die Weiler Erl und Reissenschuh Nahe dem Talausgang befindet sich das kleine Skigebiet Ladurns Ansonsten ist Pflersch bis heute von der bergbauerlichen Kultur gepragt das sich im gepflegten Landschaftsbild widerspiegelt Fruher spielte der Bergbau im Tal eine grosse Rolle Stolleneingange sind noch heute zu finden Pflersch ist durch eine Buslinie mit Gossensass und Sterzing verbunden bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts existierte zudem der Haltepunkt Pflersch der Brennerbahn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bevolkerung 3 Geographie 4 Talleben 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ortlichkeit ist ersturkundlich im Jahr 1174 genannt als der Rainhof heutiger Doppelhof Muchn und Flor in Kog dem Brixener Hl Kreuz Spital ubertragen wurde 3 In den Jahren 1190 1196 wird der Ort anlasslich der Besitzausstattung desselben Spitals durch Bischof Heinrich III von Brixen als Phlers urkundlich nochmals bezeugt 4 Siedlungen bei den Steinhofen im innersten Talabschnitt sind bereits im 13 Jahrhundert urkundlich belegt 1 Im Jahr 1929 wurde die zuvor eigenstandige Gemeinde Pflersch die die Fraktionen Inner und Ausserpflersch umfasste mit den Nachbargemeinden Brenner und Gossensass zur heutigen Gemeinde Brenner mit Sitz in Gossensass zusammengelegt Somit verschmolzen die beiden Fraktionen und bildeten die heutige 5 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohner des Tales werden Pflerer genannt wobei meist die Bewohner des inneren Talteiles gemeint sind Die Einwohner von Innerpflersch gehoren zur Pfarre Pflersch die das katholische Gotteshaus zum Hl Antonius Abt als Pfarrkirche fuhrt Die Einwohner von Ausserpflersch gehoren jedoch zur Pfarre Gossensass Diese von alters her gultige Ordnung erklart uralte Uneinigkeit der Bevolkerung die immer noch fur so manchen Zwist sorgt 6 Die meisten Berufstatigen gehen ihrer Arbeit ausserhalb des Tales in Grossraum Sterzing nach Viele Hofbesitzer halten noch an der Viehwirtschaft fest und gehen einem Beruf nach um die Familie zu erhalten Geographie BearbeitenIm Gegensatz zu den anderen grosseren Fraktionen der Gemeinde Brenner den Strassendorfern Brenner und Gossensass ist Pflersch eine Streusiedlung Die Weiler und Hofe der Fraktion erstrecken sich von Nasstal am Talbeginn bis nach Stein 1418 m Man unterscheidet hierbei aber grundlegend in Ausserpflersch und Innerpflersch Die Grenze befindet sich sudseitig entlang des Schreiergrabens im Talboden bildet sie der Pflerer Bach und auf der Nordseite trennt der Ottlgraben die Talteile voneinander nbsp Das Pflerschtal von Westen von der Weisswandspitze Der Hauptweiler von Pflersch wird zwar vom Ortsschild als St Anton ausgewiesen allerdings ist diese Benennung jungeren Datums und in der ansassigen Bevolkerung nicht gebrauchlich Der historische Ortsnamen Boden taucht bereits im Jahre 1336 auf Im Rahmen der faschistischen Italianisierung Sudtirols wurde Boden kurzerhand in S Antonio umbenannt Diese Neupragung wurde vom Patrozinium der dem Hl Antonius geweihten Pfarrkirche abgeleitet Als in der Nachkriegszeit der amtliche Gebrauch deutscher Ortsnamen wieder erlaubt wurde schlich sich in Unkenntnis des eigentlichen historischen Toponyms die deutsche Ruckubersetzung St Anton in amtliche Dokumente ein 7 Die Weiler von Ausserpflersch sind Gattern Nasstal Schlag Vallming Sage Kiegersengern und Ast Die Weiler von Innerpflersch sind Reissenschuh Hinterforch Aue Bichl Ausseranichen Anichen Raut Noppenaue Hof Artztal Blasbichl Tschingl Boden Erl Innerstein und Ausserstein Talleben BearbeitenDie vielseitigen Interessen der Pflerer spiegeln sich auch im bluhenden Vereinsleben wider In Innerpflersch gibt es einen Kirchenchor eine Schutzenkompanie eine Musikkapelle eine Singgemeinschaft einen Theaterverein einen Fussball Freizeit Club eine AVS Ortsstelle und eine KVW Ortsgruppe Die hiesige Freiwillige Feuerwehr ist ein Zusammenschluss aus Feuerwehrleuten von Inner und Ausserpflersch die den Sitz in Innerpflersch hat Gleichermassen in einem Bunde sind die beiden Talteile bei der Waldinteressentschaft und Elektrizitatsgenossenschaft wobei fast alle Haushalte einbezogen und Mitglied sind Die Organisationen die die Bevolkerung mit heimischen Holz und Strom versorgen haben den Sitz in Anichen zu Innerpflersch In Innerpflersch gibt es ausserdem noch zwei Volksmusikgruppen Die Maschlmusig von Bichl und die Pflerer Gitschn Auch Ausserpflerer die nicht bei den letztgenannten Vereinigungen mitwirken schenken ihre Zeit einem Verein sie schliessen sich meist einem aus Gossensass an Dies hangt wiederum mit der kirchlichen Angehorigkeit zu Gossensass zusammen Es existieren zudem Vereinigungen die Leute aus Innerpflersch Ausserpflersch und dem restlichen Gemeindegebiet zusammenbringen wie Bergrettung Ortsbauernrat Bauerinnenorganisation Imkerverein und Jagdverein 3 Die einzige Bildungseinrichtung des Tals ist heute die Grundschule in Innerpflersch Jene in Ausserpflersch musste 2010 aufgrund zu geringer Einschreibungszahlen geschlossen werden 8 Personlichkeiten BearbeitenJakob Eisendle 1811 1888 Bauer Mechaniker und Erfinder Paul Rainer 1936 2015 Theologe Domkanoniker Landeskurat des SSB Maria Elisabeth Brunner 1957 Germanistin Patrick Staudacher 1980 ehemaliger Skirennlaufer und Weltmeister im Super GWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pflersch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Kompass Lexikon zu Karte Nr 44 Sterzing 1997 ISBN 3 87051 050 1 The Alpine villages producing their own power Online Artikel von Sophie Hardach auf Bbc com 30 November 2022 a b Ennemoser Gunter Kofler Harald Heimatbuch Gossensass Pflersch Hrsg Marktgemeinde Brenner Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 2 1140 1200 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7030 0485 8 S 366 369 Nr 861 mit begrundeter Korrektur der in der alteren Literatur begegnenden zeitlichen Einordnung der undatierten Aufzeichnung auf 1179 80 Website der Gemeinde Brenner Kofler Harald Ennemoser Gunther Die Pfarrchroniken der Marktgemeinde Brenner Hrsg Bildungsausschuss Gossensass Pflersch Kofler Harald St Anton gibt es nicht Hrsg Der Erker Monatszeitschrift fur das sudliche Wipptal Schul Aus fur drei Zwergschulen In Dolomiten 20 April 2010 S 14 Normdaten Geografikum GND 4306699 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pflersch amp oldid 237699994