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Die romisch katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Vocklamarkt befindet sich in der Gemeinde Vocklamarkt im Bezirk Vocklabruck in Oberosterreich Sie ist dem Fest Maria Himmelfahrt geweiht und gehort zum Dekanat Frankenmarkt in der Diozese Linz Wegen seiner Grosse ist die Kirche als der Dom des Vocklatals bekannt Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz Listeneintrag 1 Innenansicht der Pfarrkirche Vocklamarkt nach der Renovierung 2016Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in VocklamarktBlick zur Westempore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Glocken 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarre wurde erstmals 1075 urkundlich genannt Die heutige Kirche wurde zwischen 1439 und 1512 im spatgotischen Stil uber einem romanischen Vorgangerbau errichtet Die altere Jahreszahl 1439 findet sich uber dem Nordportal dem heutigen Zugang zur Anna Kapelle Der Chor wurde 1457 errichtet Altarweihe vor 1489 durch den Passauer Weihbischof Albert Schonhofer Fruher wurde der Kirchenbau Stephan Wultinger zugesprochen was aber heute als nicht gesichert gilt 2 Der Meisterschild samt Steinmetzzeichen ist an der Westempore aus dem Jahr 1512 angebracht und entspricht nicht dem Steinmetzzeichen Wultingers Die Verwandtschaft zu anderen Kirchenbauten im Attergau wie z B St Georgen im Attergau oder Weissenkirchen im Attergau ist offensichtlich Ende des 17 Anfang des 18 Jahrhunderts wurde die Kirche barockisiert Hochaltar 1684 Deckenstuck von Johann Michael Vierthaler um 1712 Fresken von Mathias Sebastian Rabel aus Vocklabruck Im Jahr 1722 wurde der Turm auf seine heutige Hohe von 75 m hochgezogen und mit einem Doppelzwiebel Helm abgeschlossen Die Kirche wurde zuletzt 2016 2017 renoviert der Turm in den Jahren 2009 und 2010 3 Architektur BearbeitenKirchenausseresDer 75 m hohe Kirchturm im Westen hat einen Doppelzwiebelhelm Das Hauptportal im Suden ist ein rechteckig gerahmtes Schulterbogenportal mit reicher Verstabung Ihm ist eine netzrippengewolbte Vorhalle vorgebaut Das Portal selbst ist spatgotisch oberhalb befindet sich ein Gemalde mit der Darstellung von Mose vor dem brennenden Dornbusch eine bekannte Episode aus dem Buch Exodus Die Kirche hat elf hohe zwei oder dreibahnige Spitzbogenfenster Die drei Fenster im dreiseitigen Chorabschluss nach Osten hin werden heute vom spater eingebauten barocken Hochaltar verstellt Die meisten Spitzbogenfenster weisen Masswerkformen der gotischen Steinmetzkunst auf 3 KircheninneresDie Kirche ist eine grosse zweischiffige Hallenkirche von bemerkenswertem Hohendrang Innen ist die Kirche ahnlich wie in Frankenmarkt barockisiert Das Gewolbe des vierjochigen Langhauses ruht auf drei schlanken Rundpfeilern Diese erreichen eine Hohe von 14 Metern und sind von unterschiedlicher Ausfuhrung die erste vom Sockel bis zum Pfeilerende gerautet die zweite glatt und die dritte mit zwolfseitig vertikaler Kehlung versehen die sich im oberen Teil in eine schraubenformige Drehung versetzt Der Chorraum ist vom Langhaus durch einen hohen spitzbogenformigen Triumphbogen mit Schmuckprofil getrennt Der dreijochige Chor endet im 3 8 Schluss Sowohl im Langhaus als auch im Chor wurden zu Beginn des 18 Jahrhunderts die gotischen Gewolberippen entfernt Die Decke wurde stattdessen mit Laub Band und Gitterwerkstuck aus der Werkstatt Johann Michael Vierthalers 4 ausgestattet 1712 In den Kappen sind Fresken der Apostel an der Decke Fresken zur Kindheits Leidens und Auferstehungsgeschichte Jesu Christi von Mathias Sebastian Rabel 1726 Die Westempore ist zweijochig vierachsig und drei Mal gebrochen Sie ruht auf Netzrippengewolbe und hat eine prachtige Masswerkbrustung In den Gewolbeansatzen sind spatgotische Bildwerke die mit 1512 datiert sind In der Turmkapelle findet sich ebenfalls reicher Stuck Im Jahr 1692 wurde nordlich an die Kirche eine Kapelle als Grabkapelle mit Gruft der Familie Klinger zu Klingerau angebaut Der stichkappentonnengewolbte Anbau mit 3 8 Abschluss beherbergt heute einen Anna Selbdritt Altar und wird Anna Kapelle genannt Im Jahr 2017 wurde die Kapelle renoviert Der Chorraum wurde 2016 neu gestaltet und mit einem Altar und Ambo aus Bronzeguss des Bildhauers Hartmut Hintner ausgestattet 3 5 Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar der Pfarrkirche VocklamarktDer Hochaltar wurde urkundlich 1684 vom Bildhauer Martin Moltl aus Altotting sowie Tischler Michael Maier aus Mattighofen geschaffen Das Gemalde stammt von Johann Krez von 1686 und stellt die Himmelfahrt Mariens dar 6 Das bemerkenswerte Antependium entstand zwischen 1720 und 1730 Die Seitenaltare stammen aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts und wurden spater verandert Das rechte Seitenaltarbild mit dem Hl Isidor stammt von Johann Georg Schmidt aus dem Jahr 1739 Davor ist eine kleine Muttergottesstatue von Klothilde Rauch aufgestellt die dem Altar den Namen Marienaltar gibt Am linken Seitenaltar befindet sich ein Kruzifix aus der Werkstatt Meinrad Guggenbichlers 7 Davor steht eine kleine Herzjesustatue ebenfalls von Klothilde Rauch Die Kanzel mit Aufsatzfigur Guter Hirte wird ebenfalls der Werkstatt Meinrad Guggenbichlers zugeschrieben Der Volksaltar wurde 2016 von Hartmut Hintner gestaltet und als Bronzeguss ausgefuhrt Im Langhaus stehen barocke Statuen der Hl Maria des Hl Josef des Hl Leopold und des Hl Donatus aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts Die Chor und Kirchenstuhle stammen aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts Im Altarraum befinden sich zwei kunstlerisch wertvolle Statuen des Hl Sebastian und des Hl Rochus aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts Der Anna Selbdritt Altar der Annakapelle wurde im zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts erbaut Das Schmiedeeisengitter zur Anna Kapelle stammt aus der Zeit um 1700 aus der Werkstatt des Vocklabrucker Schmieds Siegmund Maister und wurde 2015 renoviert In der Kirche sind ausserdem Reliefgrabsteine fur Vorster v Hohenperg 1519 sowie zwei weitere in der Annakapelle von 1592 und 1595 An der sudlichen Aussenmauer sind zwei Epitaphe aus der Spatgotik angebracht einer davon fur den Vikar Conrad Weiss 1459 3 Die Taufkapelle im Erdgeschoss des Kirchturms wurde 2017 renoviert und beherbergt ein sehr schones antikes Taufbecken 5 Glocken BearbeitenDas Gelaute besteht heute aus funf Glocken die Herz Jesu Glocke 1644 kg die Herz Marien Glocke 1016 kg die Josefi Glocke 507 kg die Schutzengel Glocke 301 kg und die Totenglocke 216 kg Orgel BearbeitenDie grosse Orgel der Firma Pfluger aus Feldkirch in Vorarlberg wurde im Jahr 2003 errichtet und ist mit insgesamt 1868 Pfeifen bestuckt Ihre 30 Register sind auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt 8 nbsp Der 2016 neu gestaltete Altarraum mit Bronze Altar von Hartmut HintnerLiteratur BearbeitenDEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Oberosterreich Vocklamarkt Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1977 6 Auflage S 352f Friedrich und Gisela Pillichshammer Funfhundert Jahre spatgotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Vocklamarkt Pfarramt Vocklamarkt Hrsg 2012 Gertrud Mader Der Dom des Vocklatals Pfarrkirche Vocklamarkt Pfarramt Vocklamarkt Hrsg 2001 Gertrud Mader Hochaltar der Pfarrkirche Vocklamarkt Pfarramt Vocklamarkt Hrsg 1998 Friedrich Scheibelberger Beitrage zur Geschichte des Marktes und der Pfarre Vocklamarkt In XXVI Jahresbericht des Museums Francisco Carolinum Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Jahrgang 26 Linz 1866 S 129 220 zobodat at PDF Friedrich Pillichshammer Vocklamarkt Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Kirchenfuhrer Pfarre Vocklamarkt Hrsg 2018 Friedrich Pillichshammer Der Dom des Vocklatals Die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt und die Geschichte der Pfarre Vekklasdorff alias Pheffing Vocklamarkt 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Vocklamarkt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Pfarre VocklamarktEinzelnachweise Bearbeiten Oberosterreich unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF CSV Bundesdenkmalamt Stand 18 Februar 2020 Benno Ulm Die Westempore der Pfarrkirche von Vocklamarkt Eine Attergauer Bauhutte und ihre Selbstdarstellung in der Bauplastik In Landesinstitut fur Volksbildung und Heimatpflege in Oberosterreich Hrsg Oberosterreichische Heimatblatter 37 Jahrgang Nr 2 Linz 1983 S 156 172 ooegeschichte at PDF a b c d Friedrich und Gisela Pillichshammer Funfhundert Jahre spatgotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Vocklamarkt Hrsg Pfarramt Vocklamarkt Vocklamarkt 2012 S 101 Gerhard Staudigl Johann Michael Vierthaler Der Mauerkirchner Stuckkunstler des 18 Jahrhunderts Moserbauer Druck amp Verlags GmbH amp Co KG Ried Innkreis 2015 S 96 a b Gertrud Mader Der Dom des Vocklatals Pfarrkirche Vocklamarkt Hrsg Pfarramt Vocklamarkt Vocklamarkt 2001 S 43 Gertrud Mader Hochaltar der Pfarrkirche Vocklamarkt Hrsg Pfarramt Vocklamarkt Vocklamarkt 1998 S 35 Heinrich Decker Meinrad Guggenbichler Verlag von Anton Schroll amp Co Wien 1949 S 85 Friedrich Pillichshammer Vocklamarkt Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Hrsg Pfarre Vocklamarkt 2018 48 002707 13 484768 Koordinaten 48 0 9 7 N 13 29 5 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Vocklamarkt amp oldid 233176854