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Dieser Artikel bezieht sich auf das Petersberger Abkommen von 1949 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Alliierten Hohen Kommission weitere Petersberger Abkommen unter Petersberg Siebengebirge Das Petersberger Abkommen die amtliche Niederschrift der Abmachungen zwischen den Alliierten Hohen Kommissaren und dem Deutschen Bundeskanzler auf dem Petersberg wurde am 22 November 1949 zwischen der westdeutschen Bundesregierung unter Bundeskanzler Konrad Adenauer und den Alliierten Hohen Kommissaren geschlossen Benannt ist es nach dem Petersberg im Siebengebirge dem damaligen Sitz der Hohen Kommissare Der Petersberg bei Bonn mit dem sich darauf befindenden HotelkomplexPetersberg Senkrechtaufnahme Inhaltsverzeichnis 1 Rechtsnatur 2 Inhalt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseRechtsnatur BearbeitenDas Petersberger Abkommen wurde nicht mit den Hohen Kommissaren als Vertretern ihrer einzelnen Staaten sondern mit der Alliierten Hohen Kommission als Kollektivorgan der Gemeinschaft der Besatzungsmachte geschlossen Dies war zulassig obwohl die Bundesregierung deren Kontrolle unterstand Als volkerrechtliches Kollektivorgan der Besatzungsmachte das unter formeller Fortdauer des Kriegszustandes Herrschaft in Deutschland ausubte stand die Alliierte Hohe Kommission der Bundesrepublik Deutschland nicht wie ein auswartiger Staat gegenuber Das Petersberger Abkommen ist deshalb kein volkerrechtlicher Vertrag mit auswartigen Staaten im Sinne des Art 59 Abs 2 GG 1 Es wurden jedoch beiderseitige Leistungen und Gegenleistungen festgelegt Insoweit ist das Petersberger Abkommen ein Vertrag wenn er auch unter der die deutsche Staatsgewalt uberwolbenden Besatzungsgewalt geschlossen wurde 2 Inhalt BearbeitenKernpunkte des Abkommens waren die Einstellung der Demontagen in einigen Teilen von Deutschland wie Berlin die Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in die Europaische Gemeinschaft z B durch spateren Beitritt in den Europarat konsularische Beziehungen und Handelsbeziehungen zu anderen Landern schrittweise wieder aufzunehmen die ausdruckliche Forderung der Beziehungen zu allen westlichen Staaten Aufnahme der Bundesrepublik in internationale Organisationen der Entschluss der Bundesregierung nach den Grundsatzen Freiheit Toleranz und Menschlichkeit zu handeln und jegliches Wiederaufleben totalitarer Bestrebungen zu verhindern ferner bekundet die Bundesregierung ihre ernste Entschlossenheit die Entmilitarisierung des Bundesgebietes aufrechtzuerhalten und sich mit allen Mitteln die in ihrer Macht stehen zu bestreben dass die Wiederaufstellung bewaffneter Streitkrafte jeder Art verhutet wird 3 die Akzeptanz der internationalen Kontrolle des Ruhrgebietes Beitritt zum Ruhrstatut die Genehmigung des bilateralen Abkommens uber den Marshallplan die Gesetzgebung zur Kartellentflechtung die teilweise Beendigung von Beschrankungen fur den SchiffbauDas Petersberger Abkommen erweiterte damit die Rechte der Bundesregierung uber das nur einige Wochen vorher geschlossene Besatzungsstatut hinaus Es wird als erster Schritt der Bundesrepublik Deutschland zu einem eigenstandigen aussenpolitischen Akteur gewertet In der zwei Tage spater am 24 November 1949 erfolgenden Debatte im Bonner Bundestag konnte Konrad Adenauer eine Presseerklarung der damaligen DGB Fuhrung verlesen welche den Beitritt zur Ruhrunion begrusste Die SPD gefuhrte Opposition hingegen lehnte die Abmachung zwischen Adenauer und den Hohen Kommissaren ab Sie sah durch die internationale Ruhrkontrolle ihr Ziel einer Sozialisierung der Montanindustrie auf kaltem Wege ausgehebelt weil diese Frage damit der nationalen Kompetenz entzogen schien Damit standen die Sozialdemokraten nun zunachst isoliert da Adenauer sagte Hatte ich ein Gesetz machen lassen ware bis zu seiner endgultigen Beschliessung nach etwa acht Wochen die Demontage in ein fur uns unertragliches Stadium vorgeschritten 4 Er warf der SPD Verantwortungslosigkeit vor der SPD Vorsitzende Kurt Schumacher betitelte Adenauer als Bundeskanzler der Alliierten Die Debatte endete im Tumult indem Schumacher dem Regierungschef den Patriotismus abzusprechen schien und der Kanzler an die nationalistische Agitation wahrend der Weimarer Republik erinnerte Adenauers Politik der Westintegration wurde durch das Bild einer starrkopfigen sozialdemokratischen Opposition das man sich von nun an in den westlichen Hauptstadten machte wesentlich erleichtert Damit wurden in der Debatte um das Petersberger Abkommen die Rollen in der Bonner Politik fur lange Zeit verteilt 5 Literatur BearbeitenHarald Geiss Souveranitat durch Souveranitatsverzicht Vor 40 Jahren Das Petersberger Abkommen vom 22 November In Das Parlament Nr 47 48 17 24 November 1989 S 13 Weblinks BearbeitenAbkommen zwischen der Alliierten Hohen Kommission und der Bundesregierung Petersberg Abkommen vom 22 November 1949 verfassungen de Petersberger Abkommen beim LeMOEinzelnachweise Bearbeiten BVerfGE 1 351 Petersberger Abkommen LS 5 BVerfGE 1 351 Rz 44 ff 52 f Protokoll des Abkommens laut der Nachrichtenagentur Reuters Archiv der Gegenwart 24 November 1949 Sonderausgabe S 208 f Zitat S 209 Zit nach Der Spiegel Nr 49 vom 1 Dezember 1949 Bert Oliver Manig Lockerungen des Besatzungsrechts Deutschlandfunk Sendung vom 22 November 2009 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petersberger Abkommen amp oldid 232412878