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Peter Nitsche 23 Mai 1933 in Breslau Schlesien 24 Dezember 2018 war ein deutscher Historiker und Osteuropahistoriker mit dem Schwerpunkt der russischen Mediavistik Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenSeine Kindheit verlebte Peter Nitsche in Breslau und Bad Lauchstadt bei Merseburg Die Grundschule besuchte er in Breslau das Gymnasium in Breslau und Merseburg Nach dem Abitur studierte er Slawistik bei Eugen Hausler in Halle sowie bei Reinhold Olesch und osteuropaische Geschichte bei Gunther Stokl in Koln Ein Studienjahr verbrachte er als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Belgrad Vor allem die Kolner Studienjahre beeinflussten Nitsches Werdegang und seine Interessen fur Philologie und das russische Mittelalter Das Studienjahr in Belgrad pragte sein Verstandnis fur die Geschichte Sprache und Mentalitat der Volker des ehemaligen Jugoslawien 1961 beendete er sein Studium mit einer sprachwissenschaftlichen Dissertation uber das Thema Die geographische Terminologie des Polnischen Seine ersten Berufsjahre zeigten bereits seine Interessenverlagerung zur osteuropaischen Geschichte und zeitgeschichtlich politischen Fragestellungen So war er zunachst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ostkolleg der Bundeszentrale fur politische Bildung beschaftigt Von 1964 bis 1972 war er als Hochschulassistent am Seminar fur osteuropaische Geschichte der Universitat zu Koln bei Stokl tatig In dieser Zeit ubersetzte er grosse Teile einer der wichtigsten Quellen zur Geschichte Russlands im Hoch und Spatmittelalter namlich des sogenannten Moskauer svod vom Ende des 15 Jahrhunderts einer Chronik die wie keine andere den Aufstieg Moskaus vom unbedeutenden Teilfurstentum zum politischen und kirchlichen Zentrum im Nordosten des damaligen Russlands beschreibt Aus einem anderen Blickwinkel beleuchtete er den Aufstieg Moskaus in seiner Habilitationsschrift Grossfurst und Thronfolger Die Nachfolgepolitik der Moskauer Herrscher des Rjurikidenhauses Sie wurde zu einem Standardwerk der deutschen Russlandmediavistik Nitsche habilitierte sich 1971 an der Universitat Koln 1973 erhielt Nitsche eine Professur fur osteuropaische Geschichte an der Universitat Munster Schon ein Jahr spater 1974 folgte er dem Ruf als Nachfolger von Georg von Rauch auf die ordentliche Professur fur Osteuropaische Geschichte am gleichnamigen Seminar der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Viele Jahre lang war er in der universitaren Selbstverwaltung tatig im Senat der Christiana Albertina im Fakultatskonvent und zwei Jahre 1978 79 als Dekan der Philosophischen Fakultat und zwei weitere als Prodekan In gemeinsamen Kolloquien und Tagungen pflegte er als Beauftragter des Lektorats die Zusammenarbeit der Kieler Historiker mit der Adam Mickiewicz Universitat in Posen 1 Er verfasste zahlreiche Publikationen Monographien Beitrage in Sammeleditionen und Aufsatze In seinen Publikationen in Vorlesungen und Seminaren versuchte er stets gegen Vorurteile und Stereotype uber die osteuropaischen Volker anzugehen Eine wichtige Aufgabe erblickte er in der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse uber den Rahmen der Hochschule hinaus an breitere Kreise der Bevolkerung In diesem Zusammenhang hielt er im Rahmen der Schleswig Holsteinischen Universitats Gesellschaft weit uber 300 Vortrage in vielen verschiedenen Stadten und Dorfern Schleswig Holsteins Von 1986 bis 1994 war er Wissenschaftlicher Leiter dieser Gesellschaft 2 1998 wurde Nitsche emeritiert Schriften Auswahl BearbeitenMonographien Die geographische Terminologie des Polnischen Slavistische Forschungen 4 ISSN 0583 5437 Bohlau Koln u a 1964 Zugleich Koln Universitat Dissertation 1961 Der Aufstieg Moskaus Auszuge aus einer russischen Chronik Ubersetzt eingeleitet und erklart 2 Bande Verlag Styria Graz u a 1966 1967 Band 1 Bis zum Beginn des 15 Jahrhunderts Slavische Geschichtsschreiber 4 ZDB ID 184472 6 1966 Band 2 Vom Beginn des 15 bis zum Beginn des 16 Jahrhunderts Slavische Geschichtsschreiber 5 1967 Grossfurst und Thronfolger Die Nachfolgepolitik der Moskauer Herrscher bis zum Ende des Rjurikidenhauses Kolner historische Abhandlungen 21 Bohlau Koln u a 1972 ISBN 3 412 96372 0 Zugleich Koln Universitat Habilitations Schrift 1971 Die Mongolenzeit und der Aufstieg Moskaus 1240 1538 In Manfred Hellmann Klaus Zernack Gottfried Schramm Hrsg Handbuch der Geschichte Russlands Band 1 Manfred Hellmann Hrsg Bis 1613 Von der Kiever Reichsbildung bis zum Moskauer Zartum Halbband 1 Hiersemann Stuttgart 1981 ISBN 3 7772 8111 5 S 534 715 Nicht an die Griechen glaube ich sondern an Christus Russen und Griechen im Selbstverstandnis des Moskauer Staates an der Schwelle zur Neuzeit Droste Dusseldorf 1991 Studia humaniora Series minor Band 4 ISBN 3 7700 0822 7 Herausgeberschaften Der Aufstieg Moskaus Auszuge aus einer russischen Chronik 2 Bande Styria Graz 1966 1967 Slavische Geschichtsschreiber Band 4 und 5 Die Anfange des Moskauer Staates Wege der Forschung 340 Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1977 ISBN 3 534 05784 8 Die Osteuropa Bestande der Eutiner Landesbibliothek Boyens Heide 1989 Kataloge der Eutiner Landesbibliothek Band 1 ISBN 3 8042 0473 2 Preussen in der Provinz Beitrage zum 1 Deutsch Polnischen Historikerkolloquium im Rahmen des Kooperationsvertrages zwischen der Adam Mickiewicz Universitat Poznan und der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Lang Frankfurt am Main 1991 Kieler Werkstucke Reihe F Beitrage zur osteuropaischen Geschichte Band 1 ISBN 3 631 42727 1 Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion Beitrage zu Geschichte Wirtschaft und Politik Kieler Werkstucke Reihe F Beitrage zur osteuropaischen Geschichte Bd 3 Herausgegeben unter Mitarbeit von Jan Kusber Peter Lang Frankfurt am Main u a 1994 ISBN 3 631 47794 5 Literatur BearbeitenEckhard Hubner Ekkehard Klug Jan Kusber Hrsg Zwischen Christianisierung und Europaisierung Beitrage zur Geschichte Osteuropas in Mittelalter und fruher Neuzeit Festschrift fur Peter Nitsche zum 65 Geburtstag Quellen und Studien zur Geschichte des ostlichen Europa 51 Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07266 7 Jan Kusber Ludwig Steindorff Zum Tode von Peter Nitsche In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas Jg 67 2019 Heft 1 S 178 179 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Nitsche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Peter Nitsche im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Jan Kusber Ludwig Steindorff Zum Tode von Peter Nitsche In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas Jg 67 2019 Heft 1 S 178 179 hier S 179 online Jan Kusber Ludwig Steindorff Zum Tode von Peter Nitsche In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas Jg 67 2019 Heft 1 S 178 179 hier S 179 online Normdaten Person GND 1045005754 lobid OGND AKS LCCN n93084586 VIAF 32037949 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nitsche PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 23 Mai 1933GEBURTSORT Breslau SchlesienSTERBEDATUM 24 Dezember 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Nitsche amp oldid 238497270