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Martin Hans Peter Kaiser 4 August 1932 in Arnswalde ist ein deutscher Humangenetiker und Gynakologe sowie ehemaliger Professor fur medizinische Genetik in Marburg und Tubingen und Vizeprasident der Universitat Tubingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Publikationen Auswahl 3 Quellen 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Peter Kaiser ist das zweite von insgesamt vier Kindern des Katasterdirektors Felix Kaiser und seiner Ehefrau Ellen geb Gebigke Ab 1938 besuchte er die Grund bzw Oberschule in Arnswalde und nach kriegsbedingter Flucht im Februar 1945 in Altenburg Thuringen 1950 legte er dort seine Abiturprufung ab Danach war er Maurerumschuler Gesellenprufung 1951 und Hilfskrankenpfleger in konfessionellen Krankenhausern in Altenburg und Leipzig 1952 begann er ein Medizinstudium in Leipzig das er 1957 mit Staatsexamen und Promotion bei Robert Schroder abschloss Ab 1958 arbeitete er als Pflichtassistent am Bergarbeiterkrankenhaus in Senftenberg und als Allgemeinarzt in der Betriebspoliklinik Grossraschen 1962 wechselte er nach Ost Berlin an das Pathologische Institut des Krankenhauses im Friedrichshain 1963 heiratete er die spatere Zahnarztin Barbara Kaiser geborene Schlodder 1965 wurde Kaiser Assistent der Frauenklinik des Krankenhauses im Friedrichshain war ab 1968 Facharzt fur Gynakologie und Geburtshilfe und ab 1971 Oberarzt an der gleichen Klinik Neben der Routinetatigkeit in Klinik und Kreisssaal fuhrte er die zytologische Cervixdiagnostik durch und war als Lehrassistent fur die Ausbildung der Medizinstudenten zustandig Wissenschaftliche Schwerpunkte waren neben allgemeinen gynakologisch geburtshilflichen Fragen das Zervixkarzinom und seine Vor und Fruhstufen In dem Bestreben die zytologische und histologische Diagnostik des Zervixkarzinoms zu prazisieren etablierte er ab 1968 in der Frauenklinik Friedrichshain ein Labor zur damals neuen Methode der Chromosomenanalyse mit theoretischer Unterstutzung von Regine Witkowski Diese Methode so war die Uberlegung konnte daruber hinaus zur kausalen Abklarung von Fehlbildungen und anderen Erkrankungen vornehmlich bei Neugeborenen oder auch pranatal eingesetzt werden Zusammen mit Kollegen der Klinik entwickelte er in dieser Zeit ein Programm zur Pravention des Gebarmutterhalskrebses fur den Bezirk Friedrichshain Berlin Die schriftliche Vorstellung dieses Programms beim Generalsekretar des ZK der SED stiess auf Unverstandnis besonders der Gesamt Krankenhausleitung und fuhrte zu disziplinarischen Massnahmen gegen einen der Mitautoren 1973 gelang ihm mit seiner Familie die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland ein Anlass auch seinen bisherigen beruflichen Schwerpunkt zu verandern Ab Oktober 1973 ubernahm er die Leitung des ein Jahr zuvor gestarteten Modellversuches zur Etablierung einer Genetischen Poliklinik am Institut fur Humangenetik der Medizinischen Fakultat der Philipps Universitat Marburg An der Genetischen Poliklinik sollten die schnell wachsenden genetischen Erkenntnisse und diagnostischen Moglichkeiten einschliesslich zytogenetischer und biochemischer Methoden dem Patienten und behandelnden Arzt direkt zuganglich gemacht werden Kaiser war damit der erste Gynakologe in Deutschland der sich hauptamtlich dem neuen Fach Klinische Genetik zugewandt hatte 1 2 Zusammen mit der Universitatsfrauenklinik erfolgte im Rahmen eines bundesweiten Programms mehrerer deutscher Universitaten in diesen Jahren der Aufbau der Marburger Pranataldiagnostik mit den neuen Methoden der Amniozentese und Chorionbiopsie mit den entsprechenden Zellkulturen Daneben galt sein wissenschaftliches Interesse Chromosomenaberrationen ganz speziell perizentrischen Inversionen Ein letztes Projekt in Marburg finanziert vom Bundesministerium fur Jugend Familie und Gesundheit legte den Grundstein fur eine Automatisation der Chromosomenanalyse der vordigitalen Ara 1979 erhielt er die von der Bundesarztekammer neu geschaffene arztliche Zusatzbezeichnung Medizinische Genetik 1979 erfolgte die Habilitation fur das Fach Humangenetik und die Ernennung zum Privatdozent und 1985 zum Professor Von 1983 bis 1986 fungierte er infolge einer schweren Erkrankung des Institutsdirektors kommissarisch als Direktor mit allen Aufgaben des Instituts fur Humangenetik mit Genetischer Poliklinik der Universitat Marburg in Lehre Patientenversorgung und Forschung 1987 folgte er einem Ruf als Professor fur Klinische Genetik und arztlicher Direktor der Abteilung fur Klinische Genetik am Institut fur Anthropologie und Humangenetik der Eberhard Karls Universitat Tubingen an der Medizinischen Fakultat und wurde gleichzeitig von der Biologischen Fakultat kooptiert Diese Abteilung war wahrscheinlich die alteste dieser Art in Deutschland genehmigt per Erlass aus Stuttgart 1966 und seit 1968 geleitet von Walter F Haberlandt der 1986 in den Ruhestand ging 1995 wurde Kaiser mit der offiziellen Einfuhrung des neuen Fachgebietes durch die Bundesarztekammer vermutlich der alteste neu ernannte Facharzt fur Humangenetik Er hatte als Leiter der Abteilung Medizinische Genetik die Befugnis zur vollen Weiterbildung und war Mitglied im Ausschuss Arztliche Weiterbildung der Landesarztekammer Baden Wurttemberg Jahrelang arbeitete er in den Vorlaufern des jetzigen Internationalen Zentrum fur Ethik in den Wissenschaften der Universitat Tubingen mit Ab 1982 hatte er mehrere Funktionen in der universitaren Selbstverwaltung der Universitaten Marburg und Tubingen Konvent Baubeauftragter Senat Verwaltungsrat Von 1995 bis 1997 war er Vizeprasident Prorektor der Eberhard Karls Universitat Tubingen Zum Wintersemester 2001 wurde er in den Altersruhestand versetzt Wissenschaftliche Publikationen Auswahl Bearbeitenmit H Randow Die Heilungsergebnisse des Collumcarcinoms in den Jahren von 1953 bis 1961 Zbl Gynak 89 Jrg 1967 S 1793 1800 mit H Randow Zur Frage der Heilungserwartung des Mikrocollumcarcinoms Geburtshilfe und Frauenheilkunde 1968 S 453 461 mit L Moltz und E Buchmann Klinische Erfahrungen einer 15 jahrigen intensiven H III ca in situ Suche und Therapie Dtsches Ges wesen 25 Jrg 1970 S 2282 2284 mit L Moltz Arbeitsstudie zur Organisation der Erfassung und Behandlung von Vorstufen des Gebarmutterhalskrebses Teil I Zschr arztl Fortbildung 67 Jrg 1972 S 92 95 Teil II Zschr arztl Fortbildung 67 Jrg 1972 S 206 207 Die Praxis der Genetischen Beratung in Erbkrankheiten Risiko und Verhutung Herausg G G Wendt Med Verlagsgesellschaft mbH Marburg 1975 145 156 mit E Bautz M Kohlhaas F Rauh G Schreiber und F Vogel Der Untertan nach Mass Konnen und durfen wir Erbgut manipulieren Eine Diskussion uber Genetik und Gesellschaft Seewald Verlag Stuttgart 1975 5 Jahre Genetische Poliklinik in Marburg praktische Erfahrungen der genetischen Beratung In Primare Pravention Hrsg W Grote K Hartung G G Wendt Medizinische Verlagsgesellschaft mbH Marburg 1978 Pericentrische Inversionen menschlicher Chromosomen Band VI der Reihe Topics in Human Genetics Hersg von P E Becker W Lenz F Vogel G G Wendt Thieme Verlag Stuttgart 1980 Pericentric inversions Problems and significance for clinical genetics Hum Genet 1984 68 1 47 Pericentric Inversions Their problems and clinical significance In The cytogenetic of mammalian autosomal rearrangements S 163 247 Art Daniel Ed 1988 Alan R Liss New York Inc Progress and Topics in Cytogenetics Volume 8 mit P Steuernagel und J Schwuchow Automatisation der Chromosomenuntersuchungen im Rahmen genetischer Beratung Moglichkeiten ihrer Automatisation und der Bericht uber die Entwicklung und Erprobung eines Bildanalysesystems zur Metaphasensuche und auswertung Bundesgesundheitsblatt 28 Nr 10 1985 301 Genetische Ursachen spontaner Aborte In H R Tinneberg A Hirsch Hrsg Die gestorte Fruhschwangerschaft Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 1990 mit R Keller und H L Gunther Embryonenschutzgesetz Verlag W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln mit J Murken Hrsg Was man uber genetische Beratung und pranatale Diagnostik wissen sollte Deutsches Grunes Kreuz Marburg Genetische Grundlagen der Fortpflanzung Pathomechanismen und pranatale Diagnostik In Moderne Fortpflanzungsmedizin Hrsg H R Tinneberg und Ch Ottmar G Thieme Verlag Stuttgart New York 1995 Gunther Taupitz Kaiser 2008 Embryonenschutzgesetz Juristischer Kommentar mit medizinisch naturwissenschaftlichen Einfuhrungen Verlag W Kohlhammer Stuttgart Zweite Auflage Erste Auflage mit Taupitz Gunther Taupitz Kaiser 2014 Embryonenschutzgesetz Juristischer Kommentar mit medizinisch naturwissenschaftlichen Grundlagen Verlag W Kohlhammer Stuttgart Dritte Auflage Zweite Auflage mit Taupitz Quellen BearbeitenArchiv Institut fur Medizinische Genetik und angewandte Genomik Universitatsklinikum Tubingen Universitatsarchiv TubingenEinzelnachweise Bearbeiten S Genetik und Gesellschaft Marburger Forum Philippinum Hrg G G Wendt 1970 Genetische Beratung ein Modellversuch der Bundesregierung BMJFG 1979Normdaten Person GND 123364752 lobid OGND AKS LCCN n93069894 VIAF 101038925 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaiser PeterALTERNATIVNAMEN Kaiser Martin Hans Peter vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Humangenetiker und GynakologeGEBURTSDATUM 4 August 1932GEBURTSORT Arnswalde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Kaiser Mediziner 1932 amp oldid 214280218