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Peter Heinrich Brincker 9 Februar 1836 in Isselhorst heute zur Stadt Gutersloh gehorend 26 November 1904 in Stellenbosch Kapkolonie heute Teil von Sudafrika war ein aus der Ravensberger Erweckungsbewegung hervorgegangener deutscher Missionar in Deutsch Sudwestafrika heute Namibia und Autor volkerkundlicher und sprachwissenschaftlicher Arbeiten 1899 wurde er zum Ehrendoktor der Universitat Kapstadt ernannt Brincker vor 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenNach seiner Konfirmation meldete sich Brincker beim Diakonie Pastor Theodor Fliedner in Kaiserwerth bei Dusseldorf der ihn als Krankenwarter einstellte aber schon bald darauf auf Kollektenreise schickte Auf seinen Reisen durch die preussischen Provinzen wo er Geld fur das Diakoniewerk sammelte wurde bei Brincker der Missionsgedanke geweckt Er bat um Aufnahme ins Missions Seminar in Barmen wurde aber langere Zeit auf die Warteliste gesetzt bevor ihn Missionsinspektor Friedrich Fabri 1859 aufnahm Brincker wurde nach seiner theologischen Ausbildung im November 1862 ordiniert und am 5 November 1862 nach Deutsch Sudwestafrika abgeordnet mit der Aufgabe die miteinander verfeindeten Herero und Nama zu missionieren Nach 83 tagiger Fahrt landete er Anfang Februar 1863 zunachst in Kapstadt In Stellenbosch etwa 50 Kilometer ostlich von Kapstadt fand er Aufnahme bei Missionsgeschwistern Dort lernte er seine spatere Ehefrau Johanna Rath kennen und verlobte sich mit ihr Missionar Johann Rath der 15 Jahre mit den Herero gearbeitet hatte fuhrte Brincker in die Hererosprache ein Ende Mai konnte die Schiffsreise nach Deutsch Sudwestafrika weitergehen Im Juni erreichte Brincker Walvisbaai von wo aus er auf einem beschwerlichen Landweg nach Otjimbingwe weiterzog das in Hereroland lag Am 12 Juli 1863 kam er dort bei Missionar Franz Heinrich Kleinschmidt an um ihn abzulosen Ab sofort war Brincker als Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft unter den Herero tatig Der Hereroh Kaptein Maharero gab ihm Sprachunterricht Anfang 1864 heiratete Brincker seine Verlobte Johanna Rath mit der er die Arbeit in der 1844 gegrundeten Missionsstation von Otjikango Klein Barmen genannt am 20 Februar 1864 ubernahm Wegen aufflammender Kampfe zwischen Herero und Nama musste das Ehepaar in den nachsten anderthalb Jahren sieben Mal nach Otjimbingwe fliehen Im September 1865 wurde die Station in Otjikango von den Nama zerstort und musste muhsam wiederaufgebaut werden Im Mai 1866 konnte Brincker den ersten Taufgottesdienst in Otjikango feiern 12 Hererro liessen sich taufen und damit eine christliche Gemeinde grunden Am 25 Juni 1871 wurde ein 10 15 Meter grosses Kirchengebaude geweiht dessen Baukosten von 1 230 Reichstalern u a mit von Brincker in Gutersloh und im Ravensberger Land gesammelten Spenden finanziert worden war 1875 waren in Otjikango 204 der 1 450 Einwohner getauft die Zahl der Kirchganger betrug 400 Zur Popularitat der Kirchengesange trugen die von Brincker ins Herero ubersetzten Texte bei Anfang 1879 ging er fur ein Jahr in Heimaturlaub nach Deutschland In Gutersloh wollte er seine ubersetzten Manuskripte bei Bertelsmann drucken lassen Anfang Februar 1880 kehrte Brincker nach Deutsch Sudwestafrika mit einem neuen Auftrag zuruck Statt nach Otjikango zuruckzugehen fungierte er nun in Otjimbingwe als Leiter des Augustineums einer 1866 gegrundeten Lehrer und Evangelistenschule wo er die Nachfolge von Carl Gotthilf Buttner antrat Das von Missionar Carl Hugo Hahn entwickelte Ziel der Schule war es den Sohnen der Herero Fuhrer spater auch der Nama eine christliche Erziehung zukommen zu lassen Hahn nahm an dass wenn die obere Schicht der Herero christlich werde die unteren Schichten nachzogen Unterrichtet wurde Bibelkunde Lesen Schreiben Rechnen Geografie und Musik Als Leiter erweiterte Brincker die Zulassung auf Ovambo und Damara weil er meinte dass alle Volksstamme des Landes in der Schule vereint sein sollten Nach neun Jahren im Jahr 1889 musste Brincker im Alter von 53 Jahren den aktiven Missionsdienst wegen Altersbeschwerden aufgeben 1890 zog er mit seiner Frau seinen vier Sohnen und drei Tochtern nach Stellenbosch seiner ursprunglich ersten Station in Afrika Dort beschaftigte er sich mit der Veroffentlichung zahlreicher volkerkundlicher und sprachwissenschaftlicher Arbeiten Er war Autor eines bedeutenden Worterbuchs der Herero Sprache Er gab den Kleinen Katechismus Luthers und das Neue Testament in Herero heraus 1892 wurde Brincker emeritiert Im Jahr 1899 wurde er fur seine wissenschaftliche Arbeit zum Ehrendoktor der Universitat Kapstadt ernannt Peter Heinrich Brincker starb 1904 im Alter von 68 Jahren Schriften BearbeitenZu den beiden wichtigsten Werken Brinckers zahlen das Worterbuch und kurzgefasste Grammatik des Otjiherero und der Deutsche Wortfuhrer zu den drei Bantu Dialekten Otjiherero Oshindonga und Oshikuanjama mit einem Anhange Thesen und Hypothesen uber die Schnalzlaute in Nama und Kafir Lesebuch der Hererosprache 1879 Ubersetzung des Neuen Testaments 1879 Herero Worterbuch 1886 Grammatik und Worterbuch des Otjikwanyama 1891 Ubersetzung Der Kleine Katechismus Luther s 1893 Ubersetzung Die vier Evangelien 1896 Deutscher Wortfuhrer fur Bantudialekte 1897 Apostelgeschichte und i Johannesbrief 1902 Das Zaubergift der Bantu Die Stamme Sudwestafrikas I nach der Geschichte II nach Sitten und Gebrauchen III Nach Sprachen Literatur BearbeitenJulius Baumann Missionar und Sprachforscher Pastor Dr Peter Heinrich Brincker In 950 Jahre Kirchspiel Isselhorst Wie es wurde was es ist Walter Moritz Herero und Namakrieg 1863 1870 Erinnerungen an die Kriegswirren und die missionarische Friedensarbeit von P H Brincker In Aus alten Tagen in Sudwest Heft 14 Selbstverlag Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Heinrich Brincker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Ausfuhrliche Biografie mit FotosNormdaten Person GND 133080153 lobid OGND AKS LCCN no2007006418 VIAF 243141448 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brincker Peter HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Missionar in Deutsch SudwestafrikaGEBURTSDATUM 9 Februar 1836GEBURTSORT Isselhorst heute Stadt GuterslohSTERBEDATUM 26 November 1904STERBEORT Stellenbosch Sudafrika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Heinrich Brincker amp oldid 236950581