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Peter Baumann 15 August 1935 1 1 April 2011 2 war ein Schweizer Psychiater und Sterbehelfer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sterbehilfe 3 Kritik 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBaumann legte 1960 das Staatsexamen und ab und erhielt 1968 den Facharzttitel fur Psychiatrie und Psychotherapie 3 Er praktizierte 1971 bis 2003 in Zurich mit korperbezogenen Psychotherapien Gestalttherapie Primartherapie Bioenergetik Heilendes Beruhren Er fiel durch kritische Aussagen zur Militarpsychiatrie der Schweiz auf Er ist Grunder der Schweizerischen Arztegesellschaft fur Psycholytische Psychotherapie die mit Sondergenehmigungen den therapeutischen Gebrauch von LSD und ahnlichem studierte 4 Baumann verstarb am 1 April 2011 im Alter von 75 Jahren und wurde in Zurich Witikon beigesetzt 5 6 Sterbehilfe BearbeitenSeine Auseinandersetzung mit dem Thema Suizid begann schon fruh wie sein Artikel im Tages Anzeiger vom 18 August 1973 Ist Leben freiwillig belegt 7 Baumanns Arbeit als Sterbehelfer begann 1997 in der Sterbehilfe Organisation Exit in der Ethikkommission und als Vertrauensarzt Exit verabreicht im legalen Rahmen Sterbenskranken auf arztliche Verschreibung ein todliches Medikament Spater ging Baumann einen Schritt weiter indem er zwei psychisch kranken Sterbewilligen einem zwangsneurotischen Mann und einer schwer depressiven Frau zum Suizid verhalf deren Sterbebegleitung Exit abgelehnt hatte Entscheidend war fur ihn dass die beiden Menschen nach seiner Einschatzung voll urteilsfahig waren keine weitere Therapie mehr sondern einzig den Tod wunschten Er leistete Beihilfe und Anleitung zum rezeptfreien Suizid Er stellte ihnen Medikamente und einen mit Helium 8 gefullten Sack zur Verfugung Die Basler Staatsanwaltschaft eroffnete im April 2001 eine erste Strafuntersuchung gegen Baumann mit dem Vorwurf der vorsatzlichen Totung des Mannes und noch in derselben Nacht als die zweite Patientin starb eine zweite wegen Verleitung und Beihilfe zum Suizid Ende 2002 leitete die Zurcher Arztegesellschaft ein Verfahren gegen ihr Mitglied Baumann ein dessen Tun mit den Standesregeln nicht mehr zu vereinbaren gewesen sei Er kam seinem Ausschluss jedoch zuvor indem er selber seinen Austritt einreichte Damit hat er auch die Zurcher Gesellschaft fur Psychiatrie und Psychotherapie verlassen 2003 wurde bei einer Leiche eine Fingerabdruckspur gefunden von der angenommen wird sie stamme von Baumann deren Beweiskraft aber zweifelhaft ist Baumann wurde verhaftet und vom 18 Februar 2003 bis zum 15 Mai 2003 in Untersuchungshaft genommen Er verneint jede Beteiligung oder Anwesenheit bei diesem Tod Bei der Entlassung aus der Untersuchungshaft musste er das Versprechen ablegen bis zum Ende des Verfahrens keine Suizidhilfe zu leisten Am 6 Juli 2007 wurde er vom Basler Strafgericht zu drei Jahren Gefangnis davon zwei auf Bewahrung verurteilt Am 1 Oktober 2008 anderte das Basler Appellationsgericht das Urteil der ersten Instanz ab es sprach ihn der vorsatzlichen Totung in einem Falle schuldig und verurteilte ihn zu vier Jahren Freiheitsstrafe Das Schweizerische Bundesgericht lehnte seine dagegen eingereichte Beschwerde mit Urteil vom 11 Juni 2009 ab Am 3 Februar 2010 wurde er vom Basler Grossen Rat mit 69 gegen 7 Stimmen begnadigt 9 nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wer hat wann Beschwerde eingereicht Hangig ist noch eine Menschenrechtsbeschwerde beim Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte gegen das Urteil des Schweizerischen Bundesgerichtes welches die Verurteilung durch die Basler Gerichte gebilligt hatte obwohl gegen den psychiatrischen Gutachter die Einrede der Besorgnis der Befangenheit erhoben worden war Kritik BearbeitenBaumann wurde vorgeworfen er handle nicht aus Mitleid sondern nur aus eigenem Interesse er missbrauche die Suizidenten als Kampfmittel fur seine politischen Ziele Davon abgesehen seien viele psychische Erkrankungen wie Depressionen grundsatzlich von vorubergehender Natur und nie ausbehandelt der Suizidwunsch oft Teil des Krankheitsbildes Fur Baumann war dagegen die Handlungsfreiheit jedes Individuums vorrangig das Recht auch von psychisch Kranken ein Weiterfuhren eines Lebens das sie nicht mehr als sinnvoll erfahren zu verweigern Wenn man ihnen dieses Recht grundsatzlich abspreche drohe eine Pflicht zur Entmundigung aller Menschen die einen Suizidwunsch ausserten und vorgeschlagene Therapien ablehnten Bei dem begleiteten Mann verneinte der Gerichtsmediziner die von Baumann angenommene Urteilsfahigkeit Baumann war hingegen der Ansicht dass das Gutachten schwere formale Mangel aufgewiesen und auf mangelhaften Unterlagen basiert habe so seien die Kriterien der Urteilsfahigkeit weder evaluiert noch gepruft worden und das Gericht habe den Willen des Verstorbenen wie die facharztliche Einschatzung des Mannes durch ihn ignoriert 10 Veroffentlichungen BearbeitenSeine Erfahrungen als Sterbehelfer hat er in einem Buch veroffentlicht das im Juni 2007 erschienen ist Suizid und Suizidhilfe Eine neue Sicht Books on Demand Norderstedt 2007 ISBN 978 3 8334 8215 1 Literatur BearbeitenDie Freiheit zum Sterben menschliche Autonomie am Ende von Peter Baumann hrsg von Jakob Weiss Chronos Verlag Zurich 2014 ISBN 978 3 0340 1246 1Weblinks BearbeitenVerein SuizidHilfe von Peter Baumann Weshalb propagieren Sie rezeptfreie Suizidmethoden Memento vom 31 August 2011 im Internet Archive Interview mit Peter Baumann in exit ch aus dem Jahr 2008 Sterbehelfer Peter Baumann begnadigt Bericht der Basler Zeitung vom 7 April 2010Einzelnachweise Bearbeiten URTEIL des Appellationsgerichts des Kantons Basel Stadt vom 1 Oktober 2008 Memento vom 26 April 2015 im Internet Archive Website der Juristischen Fakultat der Universitat Basel Abgerufen am 6 April 2011 Todesanzeige In Tages Anzeiger 5 April 2011 S 27 Arzteindex des FMH Portrat in Schweizerischen Arztegesellschaft fur Psycholytische Therapie Sterbehilfe Pionier Peter Baumann tot in Tages Anzeiger vom 11 April 2011 S 18 Zurich Sterbehelfer Peter Baumann ist gestorben Meldung der Katholischen internationalen Presseagentur vom 11 April 2011 Ein Kampf um Leben und Tod Artikel aus der NZZ am Sonntag vom 25 Januar 2004 Video zum Sterbehelfer Prozess Video kann aus urheberrechtlichen Grunden nicht mehr abgerufen werden So im Beitrag in der Sendung Rundschau vom 27 Juni 2007 andere Quellen sprechen von Lachgas Ratsprotokoll vom 3 Februar 2010 Memento vom 1 August 2012 im Internet Archive PDF 238 kB Sterbehelfer Peter Baumann vor dem Strafgericht Artikel der NZZ vom 25 Juni 2007Normdaten Person GND 136369987 lobid OGND AKS VIAF 80726253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baumann PeterKURZBESCHREIBUNG Schweizer Psychiater und SterbehelferGEBURTSDATUM 15 August 1935STERBEDATUM 1 April 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Baumann Mediziner amp oldid 239696945