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Peter Anton Piutti 5 Juli 1750 in Paluzza Italien 23 Februar 1823 in Ohrdruf war ein italienischer Kaufmann und Unternehmer in Deutschland Leben BearbeitenPeter Anton Piutti begleitete als Gehilfe seinen Vater den Kaufmann Leonhard Piutti bereits in den 1760er Jahren auf seinen Reisen nach Ohrdruf dort betrieb sein Vater einen Materialhandel und Spekulationsgeschafte ausserdem besass er ein Warenlager in Gotha In dieser Zeit plante sein Vater eine Seifenfabrik in Italien anzulegen und reiste dorthin um die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen vermutlich kam er in die Gewalt von Menschen die sich durch seine Unternehmungen benachteiligt fuhlten denn er wurde 1778 zwischen Tolmezzo und St Blatt ermordet Peter Anton Piutti beschloss nach dem Tod seines Vaters in Ohrdruf im Herzogtum Gotha zu bleiben und zu heiraten Weil er in Ohrdruf als einziger Katholik unter Protestanten lebte gehorte er einer kleinen katholischen Gemeinde in Gotha an und besuchte deren Kirche trotz der weiten Entfernung regelmassig Weil er in der Religion mehr das Wesentliche als das Formelle sah besuchte er aber auch die protestantischen Kirchen und nahm an deren Gottesdiensten teil so wurden seine Kinder auch nach dem lutherischen Glaubensbekenntnis erzogen Nachdem es in Ohrdruf 1808 zu einem grossen Brand kam bei dem nicht nur seine Wohnung sondern auch die Michaeliskirche ein Opfer der Flammen wurde bemuhte er sich bei seinen Freunden und auf seinen Reisen im Ausland um Unterstutzung fur deren Wiederaufbau hatte jedoch wenig Erfolg hierbei so dass es funfzehn Jahre bis zu ihrer Fertigstellung am 29 Juni 1823 dauerte 1 Er hatte ein Kruzifix fur den Altar bestellt konnte dann aber nicht mehr erleben als dieses aufgestellt wurde Auch den Anbau eines von ihm angeregten und finanzierten Blitzableiters auf dem Kirchturm erlebte er nicht mehr Auch wurde seiner Anregung nicht gefolgt in Erfurt bereits jetzt fur die beim Brand geschmolzene eine neue Kirchenglocke zu erwerben da dort die Franzosen Kirchenglocken verkauften hierzu wollte er auch 200 Reichstaler beitragen aber weil der Neubau der Kirche zu dem Zeitpunkt noch zu weit entfernt war wurde sein Vorschlag abgelehnt Er betrieb nicht nur seine Geschafte sondern beschaftigte sich auch mit Zweckmassigem und dachte uber Verbesserungen nach so war er der Einzige der nach dem grossen Brand wie in offentlichen Blattern vorgeschlagen seinen Neubau trotz hoherer Kosten mit Lehmbacksteinen ausfuhren liess nbsp Waidmuhle in MolschlebenEr hatte bereits zahlreiche verschiedene Handels und Fabrikgeschafte betrieben so produzierte er beispielsweise 1777 verschiedene Sorten Schokolade 2 als er in den 1790er Jahren eine Waidfabrik eroffnen wollte allerdings fehlten ihm hierzu die finanziellen Mittel und er benotigte die Erlaubnis der Landesregierung Anfangs wollte er die Fabrik in Erfurt errichten fand aber bei der dortigen Behorde nicht die notwendige Unterstutzung und entschied sich dann die Fabrik in Molschleben zu eroffnen Die herzogliche Landesregierung forderte den Bau solcher Anlagen und erteilte ihm die gewunschten Freiheiten und ein Privileg die notwendigen finanziellen Mittel erhielt er durch Vorschusse von seinen Verwandten Er errichtete das Werk am Rand von Molschleben und erweiterte im Laufe der Zeit um zweckmassige und nutzbare Anlagen so dass er das Produkt immer mehr verbesserte und der Absatz sich erhohte Er exportierte sein Produkt dass dem Indigo in der Farbe nahekam und sogar ersetzte spater nach Sachsen Polen Preussen die Niederlande und Frankreich In spateren Jahren legte er Bergwerke im Wald zwischen Ohrdruf und Ilmenau in Oehrenstock an woraus er Braunstein forderte das fur die im Thuringer Wald haufige Glas und Metallverarbeitung benotigt wurde Das Direktorium uber die Bergleute fuhrte er von Ohrdruf aus und dort gab es in seinem Haus auch mehrere Sortierer die den Braunstein nach seiner Gute voneinander trennten und an den bestandigen Zu und Abfahrten war erkennbar dass er bedeutende Versendungen vornahm dieses fuhrte fur das Land zu Mehreinnahmen und er versorgte viele Arbeiter der Umgebung Fur diese grundete er auch eine Sparkasse in der er von ihrem Lohn einen Teil anlegte so dass diese in Notfallen darauf zugreifen konnten Einige seiner Arbeiter konnten hierdurch ihre Schulden abtragen und andere waren in der Lage sich Hauser anzuschaffen Zusatzlich machte er sich um das Armenwesen in Ohrdruf verdient Seiner Anregung zum Bau eines Arbeitshauses fur die Arbeitslosen und Arbeitsscheuen wurde jedoch nicht gefolgt obwohl er bereit war hierfur einen Beitrag in Hohe von 500 Reichstalern zu leisten 1812 wurde bei dem Ruckzug der Franzosen ein Lazarett ausserhalb der Stadt angelegt und ein Inspektor gesucht der die Beschwerden und Eingaben bearbeitete und auch keine Ansteckung vor Krankheiten furchtete hierauf liess Peter Anton Ulrich Piutti sich anstellen und verwaltete dieses Amt 1814 bei der Errichtung des Landsturmes war er bereit trotz seines fortgeschrittenen Alters mit in das Feld zu ziehen um zur Befreiung Deutschlands mit beizutragen Fur den Bau einer katholischen Schule in Gotha hatte er bereits im Jahr 1816 200 Reichstaler bereitgestellt die jahrlich mit 5 Prozent verzinst wurden Uber dieses Legat hatten die Vorsteher der katholischen Gemeinde jedoch nur sein mundliches Versprechen erhalten Als er nun verstorben war wurde in den Papieren hiernach gesucht und eine Quittung uber das von ihm genannte Morocuttische Legat gefunden worauf die Erben das Geld an die katholische Kirche auszahlten Peter Anton Piutti heiratete 1774 Elisabeth Christiane 1754 1797 Tochter des Ratsherrn Albrecht mit der er vier Tochter und sieben Sohne hatte von denen bei seinem Tod noch zwei Tochter und vier Sohne lebten von den Kindern sind namentlich bekannt 3 Gottfried Wilhelm Piutti 23 Oktober 1776 in Ohrdruf 6 April 1860 ebenda Waidfabrikbesitzer in Molschleben und Kaufmann in Ohrdruf dessen Enkel war der spatere Komponist Karl Piutti Amand Ernst Joseph Piutti 24 Dezember 1789 in Ohrdruf 14 Marz 1847 in Molschleben Waidfabrikbesitzer Zwei seiner Sohne setzten seine Geschafte mit der uberlassenen Waidfabrik fort und zwei weitere liessen sich in Russland nieder 1817 heiratete er in zweiter Ehe die Witwe des Forster Asmus Literatur Auswahl BearbeitenPeter Anton Ulrich Piutti In Friedrich August Schmidt Bernhardt Friedrich Voigt Neuer Nekrolog der Deutschen 1 Jahrgang 1823 1 Heft B F Voigt 1824 S 256 271 Rede am Grabe bei Beerdigung des Kaufmanns Peter Anton Ullrich Piutti Gotha 1823 Einzelnachweise Bearbeiten Handbuch der historischen Buchbestande in Deutschland Osterreich und Europa Fabian Handbuch St Michaelis Kirche Ohrdruf Abgerufen am 15 April 2019 H Th Kuhne Beitrage zur Geschichte der Entwickelung der socialen Zustande der Stadt und des Herzogthums Gotha wahrend des letzten Jahrhunderts Textband Selbstverl des Verf 1862 S 13 google de abgerufen am 14 April 2019 Reinhard Doring Die Elgersburger Promenaden Verlag Kern 2017 ISBN 978 3 95716 238 0 google de abgerufen am 14 April 2019 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 15 April 2019 PersonendatenNAME Piutti Peter Anton UlrichALTERNATIVNAMEN Piutti P A U KURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und KaufmannGEBURTSDATUM 5 Juli 1750GEBURTSORT Paluzza ItalienSTERBEDATUM 23 Februar 1823STERBEORT Ohrdruf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Anton Ulrich Piutti amp oldid 236341637