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Die Persia war ein 1900 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei Peninsular and Oriental Steam Navigation Company P amp O das Passagiere Fracht und Post von Grossbritannien nach Indien beforderte Sie war zu ihrer Zeit einer der grossten und luxuriosesten Ozeandampfer der P amp O Flotte Persia Die Persia im Hafen von Aden Postkarte Die Persia im Hafen von Aden Postkarte SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp PassagierschiffRufzeichen RWLJHeimathafen LondonReederei Peninsular and Oriental Steam Navigation CompanyBauwerft Caird amp Company GreenockBaunummer 295Stapellauf 13 August 1900Ubernahme 20 Oktober 1900Verbleib 30 Dezember 1915 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 152 3 m Lua Breite 16 5 mTiefgang max 7 5 mVermessung 7 974 BRT 4 198 NRT Besatzung 283 bis 1914 MaschinenanlageMaschine 1 dreizylindrige Dreifachexpansions DampfmaschineMaschinen leistung 11 000 PS 8 090 kW Hochst geschwindigkeit 18 kn 33 km h Propeller 1TransportkapazitatenTragfahigkeit 5 449 tdwZugelassene Passagierzahl I Klasse 314II Klasse 212SonstigesRegistrier nummern 109258Die Persia wurde am 30 Dezember 1915 im Mittelmeer von dem deutschen U Boot U 38 ohne Vorwarnung torpediert und versenkt wobei 343 Passagiere und Mannschaftsmitglieder ums Leben kamen darunter viele Frauen und Kinder Der Persia Zwischenfall markiert nach der Versenkung der Lusitania am 7 Mai 1915 1 198 Tote und der Leinster am 10 Oktober 1918 501 Tote einen der grossten Verluste von Menschenleben bei der Versenkung eines zivilen Handelsschiffes durch ein deutsches U Boot im Ersten Weltkrieg Sie war das erste Schiff das die Reederei P amp O im Ersten Weltkrieg verlor Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Die letzte Fahrt 2 1 Abfahrt 2 2 Versenkung 3 Entdeckung des Wracks 4 Siehe auch 5 WeblinksDas Schiff BearbeitenDas 7 974 BRT grosse Dampfschiff Persia wurde auf der Werft Caird amp Company in der schottischen Hafenstadt Greenock gebaut und lief am 13 August 1900 vom Stapel Die Fertigstellung erfolgte am 20 Oktober 1900 Das 152 3 Meter lange und 16 5 Meter breite Schiff war das zuletzt fertiggestellte in einem Quintett von Schwesterschiffen das P amp O fur ihren Passagier und Frachtverkehr nach Asien in Auftrag gab Die anderen waren die China 1896 die India 1896 die Egypt 1897 und die Arabia 1898 Da sie auf ihren Uberfahrten regelmassig grosse Mengen an Gold Juwelen und anderen Edelmetallen transportierte bekam sie den inoffiziellen Beinamen Gold Ships of the Empire Goldschiffe des Konigreichs Die Passagierunterkunfte waren fur 314 Passagiere der Ersten und 212 Passagiere der Zweiten Klasse ausgelegt Der Passagier und Frachtdampfer bediente fur P amp O die Route London Bombay via Mittelmeer Sueskanal Rotes Meer und Indischer Ozean Die Persia vollendete mehr als 70 Uberfahrten auf dieser Strecke die allgemein Empire Run genannt wurde Das Schiff hatte zwei Schornsteine zwei Masten und konnte eine Hochstgeschwindigkeit von 18 Knoten erreichen Die letzte Fahrt BearbeitenAbfahrt Bearbeiten Am Sonnabend dem 18 Dezember 1915 legte die Persia unter dem Kommando des 57 jahrigen Commander William Henry Selby Hall von der Royal Navy Reserve RNR mit etwa 560 Menschen an Bord von Tilbury bei London ab Der grosste Teil der Passagiere waren Briten doch waren auch viele Perser und Inder an Bord die sich auf dem Heimweg befanden Aufgrund des Krieges befanden sich zahlreiche britische Militarangehorige zum Teil mit Familie und Angestellten wie Kinder und Dienstmadchen an Bord die auf dem Weg zu ihren Dienststellen in Indien waren Aber auch Geschaftsreisende Urlauber Missionare und Soldatenfrauen standen auf der Passagierliste unter anderem eine funfkopfige Gruppe belgischer Nonnen auf dem Weg zuruck in ihren Konvent in Karachi und eine Gruppe von Mitarbeitern des indischen Maharadschas Jagatjit Singh von Kapurthala Zur Ladung zahlten auch Gold und Juwelen des Maharajas Unter den Passagieren an Bord waren unter anderem Colonel Charles Clive Bigham britischer Anwalt und Regierungsbeamter Sohn von John Bigham 1 Viscount Mersey uberlebte John Douglas Scott Montagu 2 Baron Montagu of Beaulieu britischer Adeliger konservativer Politiker Grunder der Zeitschrift The Car Illustrated Magazine Berater des Mechanical Transport Service uberlebte Eleanor Thornton britische Society Angehorige Sekretarin und Geliebte von Lord Beaulieu stand Modell fur die Spirit of Ecstasy von Rolls Royce kam ums Leben Inder Singh Berater des Maharajas von Kapurthala kam ums Leben Robert N McNeely amerikanischer Senator designierter Konsul von Aden kam ums Leben Walter E Smith britischer Parlamentsabgeordneter uberlebte Dr Elizabeth Stephens Impey britische Arztin designierte Leiterin des Lady Dufferin Hospital in Lahore Pakistan kam ums Leben Thomas Burns schottischer Unternehmer Eigentumer und Betreiber von Minen in Kalkutta kam ums Leben Helen Codrington Ehefrau von Lieut Colonel Harry de Burgh Codrington Mitglied des Versorgungsunternehmens Indian Supply amp Transport Corps kam ums Leben Lieut John Elmsley Bourchier Torkington Offizier in der British Indian Army kam ums Leben Frank Morris Coleman Mitbegrunder von Bennett Coleman amp Co Ltd The Times Group kam ums Leben Rev Homer Russell Salisbury Verwalter und Superintendent der Siebenten Tags Adventisten in Indien kam ums Leben Benvenuto Maffesanti italienischer Eigentumer der Kolar Gold Fields Gold und Bleiminen in Karnataka Indien uberlebte Gladys Macdonald Tochter von James Middleton Macdonald 1887 bis 1890 Pfarrer der University of Oxford kam ums Leben war auf dem Weg zu ihrer Hochzeit gewesen Frederick Featherstone Pickard von 1886 bis 1911 Leitender Ingenieur der Royal Indian Navy kam ums Leben Den Passagieren war die Gefahr auf hoher See von einem U Boot angegriffen zu werden bewusst da im Verlauf des U Boot Kriegs bereits mehrere unbewaffnete britische Handelsschiffe versenkt worden waren Besonders die Versenkung der Lusitania sieben Monate zuvor war noch allen im Gedachtnis Die Persia umrundete die Iberische Halbinsel und erreichte ihren ersten Anlaufhafen Gibraltar am 22 Dezember 36 Passagiere schifften sich aus andere kamen an Bord Das nachste Ziel war Marseille an der Cote d Azur wo die Persia am 26 Dezember einlief Die Insel Malta wurde am 28 Dezember erreicht Hier lag die Persia mehrere Stunden vor Anker was viele Passagiere fur einen spontanen Strandaufenthalt nutzten Der nachste Stopp der Reise sollte Port Said in Agypten sein Von dort sollte das Schiff durch den Sueskanal das Rote Meer und den Indischen Ozean nach Indien reisen und dort die Hafen Bombay und Karachi anlaufen Das Schiff hatte neben der Besatzung 184 Passagiere 3166 Tonnen Fracht und 1577 Tonnen Post an Bord Versenkung Bearbeiten Am Donnerstagmorgen dem 30 Dezember 1915 befand sich die Persia 71 Meilen sudlich des Kaps Martello vor der Insel Kreta mit Kurs auf Agypten Das Schiff war fur die Feiertage festlich geschmuckt worden in den Speisesalen standen grosse Weihnachtsbaume Es hatte wahrend der Fahrt zwei Seenotrettungsubungen mit Rettungsbooten gegeben zudem waren alle Passagiere und Besatzungsmitglieder informiert worden bei welchem Boot sie sich im Notfall einzufinden hatten Dies war ein direktes Resultat aus der Lusitania Katastrophe wo aufgrund fehlender Notfallubungen die Evakuierung des schnell sinkenden Liners in einem Desaster geendet hatte nbsp Die Persia wurde von dem U Boot SM U 38 versenkt Um 11 50 Uhr Ortszeit sichtete Kapitanleutnant Max Valentiner an Bord des deutschen U Bootes U 38 durch sein Periskop die Schornsteine und Masten der Persia die ihn backbords passierte Valentiner beobachtete den Dampfer eine Weile und konnte Geschutze an Deck erkennen Die Menschen an Deck hielt er daher fur Soldaten was ihm als Rechtfertigung zur Torpedierung ohne Vorwarnung genugte Er gab den Befehl zum Angriff An Bord der Persia sassen die Passagiere gerade beim Mittagessen als um 13 05 Uhr der Torpedo von U 38 an Backbord in den Maschinenraum des Dampfers einschlug und eine heftige Explosion verursachte Das Schiff wurde bei voller Geschwindigkeit von 18 Knoten getroffen Die Wucht der Detonation war so stark dass in den Speisesalen das Geschirr von den Tischen rutschte Die Weihnachtsbaume kippten um und sturzten auf die Passagiere die sich erhoben und an Deck liefen Allen war klar was passiert war das Bootsdeck war nach wenigen Augenblicken voller Menschen Die Persia die wahrend des Untergangs immer noch Fahrt machte neigte sich nach Backbord und sank so schnell dass die meisten Passagiere keine Moglichkeit hatten ein Rettungsboot zu besteigen Die meisten rutschten aufgrund der Schlagseite ins Wasser sprangen oder wurden durch Wellengang vom Bootsdeck gespult Das Schiff hob sein Heck hoch aus dem Wasser und glitt dann mit zunehmender Geschwindigkeit unter die Oberflache Funf Minuten nach dem Angriff war es verschwunden und hinterliess ein breites Feld von Trummern Deckstuhlen und Schwimmern In der kurzen Zeit hatten nur vier Rettungsboote ordnungsgemass bemannt und abgefiert werden konnen eines war danach gekentert und trieb kieloben im Wasser Augenzeugenberichten zufolge wurden mehrere vollbesetzte Boote die noch an den Davits hingen mit in die Tiefe gerissen als der Dampfer unterging Die drei schwimmfahigen Boote wurden zusammengebunden und am Abend des 31 Dezember von der HMAS Mallow der Royal Navy aufgenommen die die Uberlebenden nach Alexandria brachte Das gekenterte Boot an dessen Kiel sich elf Uberlebende klammerten trieb weit ab und wurde erst am 1 Januar 1916 gefunden Die Geretteten wurden nach Malta befordert Von den 519 Menschen an Bord uberlebten 175 99 Besatzungsmitglieder und 76 Passagiere darunter funfzehn Frauen Nur zwei der neunzehn Kinder uberlebten das Ungluck 343 Menschen starben darunter Kapitan Selby Hall und der Grossteil der Frauen und Kinder an Bord Die Versenkung der Persia gilt als einer der grossten Verluste von Menschenleben durch die Versenkung eines zivilen Schiffs im Seekrieg des Ersten Weltkriegs Die Versenkung loste heftige internationale Reaktionen unter Politikern Medien und der Bevolkerung aus da die Persia als unbewaffnetes Handelsschiff ohne Vorwarnung angegriffen worden war Entdeckung des Wracks BearbeitenDas Wrack der Persia galt 88 Jahre lang als verschollen und wurde erst im Sommer 2003 vom britischen Forscherehepaar Alec und Moya Crawford vom schottischen Bergungsunternehmen Deep Tek Ltd gefunden Es befindet sich in einem relativ guten Zustand und liegt in fast 3000 Metern Tiefe aufrecht auf dem Meeresboden 33 58 16 9 N 25 58 17 8 O 33 971361111111 25 971611111111 Koordinaten 33 58 16 9 N 25 58 17 8 O Die Schornsteine sind abgebrochen ansonsten ist es fast intakt Die begehrte Gold und Diamantenfracht des Maharadschas die die Crawfords hatten finden wollen ist bis heute unentdeckt geblieben Siehe auch BearbeitenLaconia versenkt durch ein deutsches U Boot am 25 Februar 1917 Hesperian versenkt durch ein deutsches U Boot am 4 September 1915 Ancona versenkt durch ein deutsches U Boot am 8 November 1915 Abosso versenkt durch ein deutsches U Boot am 24 April 1917Weblinks BearbeitenEine Website der Persia mit naheren Angaben zu technischen Details und der Passagierliste der letzten Fahrt englisch aufgerufen am 18 Dezember 2012 Passagierliste englisch aufgerufen am 25 September 2015 Die Persia in der Clydebuilt Ships Database englisch aufgerufen am 18 Dezember 2012 Schilderung der Versenkung der Persia auf der Seite Maritime Quest auf der Schiffsunglucke vermerkt werden englisch aufgerufen am 18 Dezember 2012 Die Persia in einer Auflistung von P amp O Schiffen englisch aufgerufen am 18 Dezember 2012 Eintrag im Miramar Ship Index englisch anmeldepflichtig Illustrierter Online Artikel uber die Persia auf der Website der BBC vom 20 Mai 2008 englisch aufgerufen am 18 Dezember 2012 Illustrierter Bericht uber eine Ausstellung uber die Persia im Southern Daily Echo vom 20 Mai 2008 englisch aufgerufen am 18 Dezember 2012 Bericht uber die Versenkung in der New York Times vom 2 Januar 1916 englisch aufgerufen am 18 Dezember 2012 Bericht uber die Versenkung in der New York Times vom 3 Januar 1916 englisch aufgerufen am 18 Dezember 2012 Daten der Persia auf wrecksite eu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Persia Schiff 1900 amp oldid 231953920