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Peggy Stone geboren 19 Marz 1907 in Berlin gestorben 16 Oktober 2009 in New York geburtig Rosa Goldstein war eine deutsch US amerikanische Jazzpianistin und Diseuse die zunachst im Berlin der spaten 1920er und fruhen 1930er Jahre bekannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Moskau Zweiter Weltkrieg und Oktoberrevolution 1 2 Weimarer Republik 1 3 Nationalsozialismus und Emigration 1 4 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenRosa Goldstein kam als dritte Tochter von Natascha Gottlieb aus Riga und des Bialystoker Textilkaufmanns Jakob Goldstein am 19 Marz 1907 in Berlin zur Welt Dorthin hatten sich die Eltern mit den beiden alteren Tochtern Sonja und Hella vor einem drohenden Pogrom gefluchtet 1908 kehrte die Familie nach Bialystok zuruck Moskau Zweiter Weltkrieg und Oktoberrevolution Bearbeiten Ab 1914 lebten die Goldsteins in Moskau wo Peggy als Siebenjahrige in einer Musikschule fur Hochbegabte eine klassische Klavierausbildung erhielt Nach der Oktoberrevolution 1917 mit der Machtubernahme der kommunistischen Bolschewiki war die Familie als wohlhabende Bourgeois bedroht Natascha Goldstein und die drei Madchen fluchten zuruck nach Bialystok das wahrend des Ersten Weltkrieges 13 August 1915 bis 11 November 1918 von den Deutschen besetzt war Der Vater kam nicht mehr aus Moskau heraus und blieb vier Jahre lang verschollen 1922 traf Jakob Goldstein wieder mit seiner Familie in Berlin zusammen wohin seine Frau mit den Tochtern inzwischen umgesiedelt war Weimarer Republik Bearbeiten Mit zwolf Jahren bekam Rosa Goldstein den Spitznamen Peggy wegen ihres Talents fur Tanz Gesang und Schauspielerei und ihrer Ahnlichkeit mit der amerikanischen Kinderschauspielerin Peggy Montgomery 1927 28 sammelte sie erste Buhnenerfahrungen In Berliner Vorstadtkinos wahrend des Filmrollenwechsels als Josephine Baker Imitation in einer Revue des Theater des Westens als Chorgirl und als Statistin in zwei Stummfilmen Fraulein Else mit Elisabeth Bergner in der Hauptrolle und Die Strasse der Einsamen Seelen mit Pola Negri Beide Filme unter der Regie von Paul Czinner dem Ehemann der Bergner 1928 wandte sich Peggy der Unterhaltungsmusik zu und grundete das Duo Lil und Peggy Stone auch die Stone Sisters zwei Frauen an zwei Klavieren Mit ihrer ersten Partnerin Laelia Rivlin wurde sie von Kurt Robitschek dem Mitbegrunder des Kabaretts der Komiker KadeKo entdeckt und gefordert Mit aktuellen Schlagern Jazzimprovisationen und einem Potpourri in mehreren Sprachen waren Lil und Peggy Stone auf allen wichtigen Kleinkunstbuhnen in Westeuropa und Skandinavien zu sehen u a im Mascotte dem Moulin Rouge der Scala dem Tivoli dem Trocadero und dem Wintergarten Peggys erster Ehemann war der polnische Geiger und Konzertmeister bei der Westdeutschen Rundfunk AG WERAG Bronislaw Mittmann Sie heirateten in Berlin und lebten von Oktober 1932 bis zur Machtubernahme durch die Nationalsozialisten in Koln Nationalsozialismus und Emigration Bearbeiten Als Mittmann von der WERAG zur freiwilligen Kundigung gedrangt wurde emigrierte das Ehepaar im Spatsommer 1933 nach Schweden Nach der Scheidung von Mittmann gab Peggy 1935 56 mit ihrer dritten Partnerin die zweite war Joa Jeckert der Jazzpianistin Bella Smoljanski Konzerte in Moskau Anschliessend unternahmen Lil und Peggy Stone eine Tournee durch den Kaukasus als Gaststars der Jazz Theater Band von Leonid Utjossow einem der beliebtesten Entertainer Schlagersanger und Bandleader in der Sowjetunion Am 23 September 1936 heiratete Peggy zum zweiten Mal ihren Cousin Alexander Silberblatt aus Bialystok Sohn des Textilfabrikanten Chone Silberblatt die Familienfirma hiess Silberblatt und Filip Als die Rote Armee 1939 in Bialystok einmarschierte und Verhaftung drohte flohen Alexander Silberblatt und sein Bruder Moissej in Richtung Wilno um Ausreisevisen zu beantragen und Peggy dann nachzuholen Die Bruder wurden jedoch an die Bolschewiki verraten und zu Arbeitslager und Verbannung in Sibirien verurteilt Peggy tauchte unter und schlug sich nach Moskau durch Das Studio Nemerowitsch Dantschenko machte sie mit Natalja Kontschalowskaja bekannt Dichterin und Ehefrau von Sergej Michalkow dem Verfasser der neuen Sowjethymne die ihr ein Repertoire in Russisch erarbeitet Als die deutsche Wehrmacht im Juni 1941 in der Sowjetunion einmarschierte war Peggy durch ihren Status als Auslandsrussin in Gefahr Helfer in der Not war Sergej Tschemadanow ein befreundeter Ingenieur der in einem Fleischkonservenkombinat arbeitete Als im Oktober 1941 der Evakuierungsbefehl fur das Kombinat erteilt wurde gab er Peggy als seine Verlobte aus und erwirkte so die Erlaubnis sie mitzunehmen Zunachst wurde das Kombinat in Omsk wieder aufgebaut Peggy arbeitete als Malerin von Kriegs Propagandaplakaten Okna TASS Nach wenigen Wochen wegen des einsetzenden harten Winters ging es weiter in die Hauptstadt der Kasachischen Sowjetrepublik Im November 1942 wurde Peggy Stone als Gaststar des Czernowitzer Jazz Orchesters unter der Leitung von Herrmann Honigsberg einem klassisch ausgebildeten und in Rumanien sehr bekannten Geiger engagiert Das Orchester erfullte seinen Truppenbetreuungsauftrag und tourte von Nowosibirsk bis Wladiwostok und zuruck nach Swerdlowsk Sie traten in Munitionsfabriken auf spielten auf freiem Feldern vor Flugpiloten in kleinen Offiziersclubs und grossen unterirdischen Hospitalern der Roten Armee Kurz vor Ende des Krieges im Fruhjahr 1945 fluchtete Peggy Stone mit den drei Honigsberg Brudern Hermann Ernst und Max zunachst nach Czernowitz russisch besetztes rumanisches Gebiet und im Fruhjahr 1946 weiter nach Bukarest Nachkriegszeit Bearbeiten 1950 emigrierten Peggy und Hermann Honigsberg inzwischen verheiratet legal nach Israel Hier fand Peggy ihre Schwester Hella und Schwager Jakob Chasidov wieder Chasidov ein uberzeugter Zionist hatte als Offizier am Israelischen Unabhangigkeitskrieg teilgenommen und sich anschliessend in Ben Atar umbenannt hebr Sohn der Krone Geburtsname der Mutter Im jungen Staat Israel fand sich fur die Peggy und Hermann wenig Gelegenheit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten Zu arm das Land noch zu angespannt die wirtschaftliche Lage durch die Fluchtlingswelle aus Europa und judische Einwanderer aus aller Welt zu wenige Top Hotels und Unterhaltungsbuhnen wo sie hatten auftreten konnen 1953 begab sich das Ehepaar Honigsberg auf seine letzte Ausreise nach New York zu Peggys altester Schwester Sonja und Schwager Alexander Knischinski inzwischen amerikanisiert Kenn die 1933 mit ihren beiden Kindern nach Frankreich gefluchtet und schliesslich von Marseille aus in die USA gelangt waren In New York trat Hermann Honigsberg mit einem handverlesenen Orchester zunachst im Restaurant des Hotels Hotel Waldorf auf und bekam spater eine Festanstellung in dem Nobelrestaurant Monsigneur wo auch Aristoteles Onassis und die junge Elizabeth Taylor verkehrten Peggy begann als Kopistin in der Modeindustrie ganz von vorn Sie arbeitete sich zur Designerin im Atelier von Ida Lehmann hoch zu deren Auftraggebern beruhmte Designer wie Oleg Cassini und Oscar de la Renta gehorten Hermann Honigsberg starb 1980 in einem New Yorker Krankenhaus Seine Frau uberlebte ihn um fast drei Jahrzehnte Peggy Stone Honigsberg starb am 16 Oktober 2009 nach zwei Schlaganfallen im Alter von 102 Jahren in ihrer New Yorker Wohnung Literatur BearbeitenRegine Beyer Abendkleid und Filzstiefel Die Jazzpianistin und Diseuse Peggy Stone Berlin AvivA Verlag 2010 ISBN 978 3 932338 42 7 Barbara von der Luhe Die Musik war unsere Rettung Die deutschsprachigen Grundungsmitglieder des Palestine Orchestra Mit einem Geleitwort von Ignatz Bubis Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts Band 58 Tubingen Mohr Siebeck 1998 ISBN 978 3 16 146975 6 Birgit Bernard Stefan Kames Hans Ulrich Wagner Medien und Musikjournalismus in Koln um 1933 Beitrage zur Rheinischen Musikgeschichte Band 166 Berlin Merseburger Verlag 2005 ISBN 978 3 87537 306 6 Weblinks BearbeitenBerlin Besuch von Peggy Stone im Jahr 2002 Peggy Honigsberg erinnert sich an die Goldenen Zwanziger JahreNormdaten Person GND 130493139 lobid OGND AKS LCCN no2005068774 VIAF 74961439 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stone PeggyALTERNATIVNAMEN Goldstein Rosa Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsch US amerikanische JazzpianistinGEBURTSDATUM 19 Marz 1907GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 16 Oktober 2009STERBEORT New York USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peggy Stone amp oldid 214498068