www.wikidata.de-de.nina.az
Als Pause der globalen Erwarmung wurde in der sogenannten Kontroverse um die globale Erwarmung eine Phase relativ stagnierender Oberflachentemperaturen zwischen 1998 und 2013 bezeichnet die dem Trend zur globalen Erwarmung der Erdoberflache scheinbar widersprach Sie wurde vor allem durch Klimawandelleugner angefuhrt um die Notwendigkeit von Klimaschutzmassnahmen zu bestreiten In der Wissenschaft wird das Phanomen als naturliche Schwankung zuruckgewiesen die den Trend nicht in Frage stellt vgl Statistische Signifikanz 1 2 3 So hielt z B der IPCC in seinem Sechsten Sachstandsbericht fest dass die menschengemachte Erwarmung der Erdoberflache im Zeitraum 1998 2012 durch interne Variabilitat des Klimasystems sowie Fluktuationen von solaren und vulkanischen Klimafaktoren teilweise verborgen wurde wahrend sich die Klimaerwarmung insgesamt weiter fortsetzte 4 So betrug 2022 die weltweite Durchschnittstemperatur nahe dem Boden laut Berechnungen der WMO ungefahr 1 2 C mehr als der Durchschnittswert von 1850 bis 1900 Dies machte 2022 zum sechstwarmsten Jahr das jemals gemessen wurde Die letzten acht Jahre waren weltweit die warmsten seit 1850 5 6 Angebliche Pause der globalen Erwarmung Die selektiv ausgewahlten Jahre 1998 bis 2012 Rosinenpicken diente Klimawandelleugnern als Argument dass die globale Erwarmung zum Stillstand gekommen sei Der globale Erwarmungstrend ist durch Rauschen und Oszillation des Klimasystems uberlagert selektive Betrachtung kurzer Zeitraume kann zu Ergebnissen fuhren die dem Trend scheinbar zuwiderlaufen dargestellt Daten eines Klimamodells Die Behauptung dass die globale Erwarmung eine Pause eingelegt hatte kam etwa um 2008 auf und basiert auf dem Rosinenpicken von bewusst ausgewahlten Anfangs und Enddaten von klimatologisch nicht bedeutsamen kurzen Zeitraumen Mit den neuen Temperaturrekorden ab 2014 fiel der Mythos der Klimawandel Pause in sich zusammen 7 Die wesentliche Erkenntnis aus vielen Forschungsarbeiten neben Artefakten der Auswertung 8 ist hingegen dass die globale Erwarmung keine Pause eingelegt hat sondern dass kontinuierlich Warme aufgenommen wurde bloss vorubergehend fast vollstandig von den Ozeanen 9 10 Das fuhrte nicht nur zu einem beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels sondern zu einem Temperatursprung als mit dem El Nino 2015 16 ein Teil der Warme zuruck in die Atmosphare gelangte Auch 1998 99 gab es einen starken El Nino mit Rekordtemperaturen was die Klimawandelleugner ausnutzten indem sie das Ausnahmejahr 1998 zum Startpunkt ihrer irrefuhrenden Zeitreihen wahlten Tatsachlich gibt es die behaupteten Diskrepanzen zu den Klimamodellen nicht und deren Prognosen fur die Temperatur gegen Ende des Jahrhunderts bzw die Reduktionsziele zur Begrenzung des Anstiegs gelten unverandert 10 Inhaltsverzeichnis 1 Befund 2 Ursachen 2 1 Interne Variabilitat 2 2 Aussere Antriebe 2 3 Einfluss der Messtechnik 3 Die Stagnation der globalen Oberflachentemperaturen im Zeitraum 1998 bis etwa 2014 3 1 Falschdarstellungen von Klimawandelleugnern 3 2 Die Sachlage im Spiegel der Wissenschaft 3 3 Weitere Entwicklung 3 4 Bedeutung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBefund BearbeitenObwohl die Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphare seit der Mitte des 19 Jahrhunderts ansteigt bleibt der dadurch verursachte Anstieg der Oberflachentemperatur immer wieder scheinbar stehen Am ausgepragtesten und langsten waren die Pausen in den Jahren von 1880 bis 1910 von 1940 bis 1974 und von 1998 bis etwa 2014 In den ersten beiden genannten Zeitraumen gingen die Oberflachentemperaturen trotz eines in dieser Zeit beobachteten ungebremsten Anstiegs der Konzentration der warmenden Treibhausgase global sogar zuruck Die ubrigen Klimavariablen wie Meeresspiegel Warmeinhalt der Ozeane oder das Volumen des arktischen Meereises setzten ihren Trend jedoch fort Wahrend der vermeintlichen Erwarmungspausen stoppte nicht die Klimaerwarmung es wurde lediglich Energie in andere Teile des Erdsystems umgeleitet Ursachen BearbeitenDie Untersuchungen der Ursachen eines verlangsamten Temperaturanstiegs an der Erdoberflache sind noch nicht abgeschlossen Im funften Sachstandsbericht des IPCC werden folgende Hauptfaktoren fur einen verlangsamten Temperaturanstieg angegeben 2 11 Interne Variabilitat des Klimasystems z B Umverteilung von Energie in die Ozeane Aussere Antriebe die die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussen vgl Strahlungsantrieb ein Minimum im 11 jahrigen Sonnenfleckenzyklus die Verstarkung des kuhlenden Effekts durch Aerosole Datenlucken und andere Probleme bei der KlimamodellierungDer Umstand dass 1998 ein besonders starker Anstieg der Welttemperaturen stattfand verstarkt den Eindruck seitdem stabiler Temperaturen wenn zugleich der vorherige Anstieg ausgeblendet wird 12 Interne Variabilitat Bearbeiten Die naturliche Eigenschaft des Weltklimas einen schwingenden Temperaturverlauf zu zeigen wird unter anderem durch die Atlantische Multidekaden Oszillation AMO die Pazifische Dekaden Oszillation PDO und die El Nino Southern Oscillation ENSO hervorgerufen So kann beispielsweise das Auftreten von El Nino bzw La Nina Ereignissen die globale Durchschnittstemperatur von einem Jahr auf das andere um 0 2 K erhohen beziehungsweise absenken und fur wenige Jahre den jahrlichen Erwarmungstrend von etwa 0 02 K uberdecken oder verstarken 13 14 Bei La Nina Ereignissen wird Warme in tiefere Ozeanschichten gt 300 m befordert wie man anhand von Messungen bestatigen 15 16 und mit Hilfe von Klimasimulationen nachvollziehen konnte 17 Eine Gruppe um den Klimatologen Mojib Latif prognostizierte in einer im Jahr 2007 eingereichten Publikation dass bei Extrapolation der beschriebenen naturlichen Schwankungen des Klimasystems zu erwarten sei dass die globale Durchschnittstemperatur bis etwa zum Jahr 2017 nicht oder kaum ansteigen wurde 18 In einer anderen Publikation prognostizierte eine Autorengruppe dass durch die verstarkte Warmeaufnahme der Ozeane fur insgesamt 20 bis 35 Jahre mit einer verlangsamten Erwarmung an der Erdoberflache zu rechnen sei Sie fuhrten diesen Effekt auf eine in der subpolaren Region des Nordatlantik zu beobachtende Anomalie der Salinitat zuruck die in der Vergangenheit eine Dauer von 20 bis 35 Jahren aufgewiesen habe und wahrend dieser Zeit zu einer Subduktion warmen Wassers in tiefere Ozeanregionen gefuhrt habe Anschliessend sei mit einer Phase verstarkter Erwarmung zu rechnen Dies leiteten sie aus Messdaten des Argo Programms ab 19 Aussere Antriebe Bearbeiten Ein ausserer Antrieb ist die Veranderung der Sonnenaktivitat sie variiert in einem elfjahrigen Zyklus Deutlicher ausgepragt ist der Einfluss von Aerosolen auf die Strahlungsbilanz der Erde So werden die Phasen globaler Abkuhlung zwischen ca 1940 und ca 1975 sowie zwischen 1998 und 2008 20 hauptsachlich mit einer erhohten Konzentration von Sulfat Aerosolen in der Atmosphare erklart Wallace Broecker erkannte schon in den 1970er Jahren den kuhlenden Effekt der menschengemachten Luftverschmutzung und spekulierte vor dem Hintergrund einer 35 Jahre dauernden Periode globaler Abkuhlung in seiner oft zitierten Publikation vom 8 August 1975 dass fur den Fall dass der kuhlende Effekt der Aerosole schwacher als der warmende Effekt der Treibhausgase sei eine signifikante globale Erwarmung zu erwarten sei Als Titel seiner Publikation wahlte er 21 Are we on the brink of a pronounced global warming Deutsch Sind wir an der Schwelle einer ausgepragten globalen Erwarmung Er sollte recht behalten und der von ihm erstmals verwendete Begriff eines Global Warming wurde fortan zum Synonym des menschengemachten Klimawandels Aufgrund dieses kuhlenden Effekts warnen Forscher davor dass ein signifikanter Teil des warmenden Effekts der bereits in der Atmosphare befindlichen Treibhausgase quasi versteckt wird aber bei erfolgreicher Luftreinhaltung innerhalb weniger Jahre zum Vorschein kommen wurde 22 Einfluss der Messtechnik Bearbeiten Ein weiterer das Messergebnis bestimmender Faktor ruhrt daher dass die Erde nicht luckenlos mit Messstationen bedeckt ist und sich daher Warme oder Kalteinseln in Regionen befinden konnen deren Daten nicht messtechnisch erfasst werden So resultiert ein messtechnisches Artefakt aus der Tatsache dass es in der Arktis kaum Temperatur Messstationen gibt weshalb eine Erwarmung die sich in erster Linie dort zeigt nicht in den globalen Messdaten widerspiegeln kann 23 Ein Forscherteam des Danischen Meteorologischen Instituts das sukzessiv grosser werdende polare Regionen aus den Temperaturtrends tropospharischer Satellitendaten und des Hadley Centre Datensatzes HadCRUT 4 herausrechnete verortet die Hauptursache des geringeren Trends seit 2002 in niedrigen Breiten 24 Die luckenhafte Abdeckung der Arktis in den Messdaten ist nur ein Teil der Erklarung 25 Sie ist in Satellitendaten und fur den Zeitraum seit 2002 nicht dominant Die Temperaturabnahme von etwa 0 3 K um 1945 die in den Daten des britischen Hadley Centre vorkommt ist wahrscheinlich auf eine nicht korrigierte Abweichung bei der Messung der Meerestemperaturen zuruckzufuhren 26 Weiterhin konnten Fehler bei Schiffsmessungen einen schwacheren Anstieg vorgetauscht haben 8 Die Stagnation der globalen Oberflachentemperaturen im Zeitraum 1998 bis etwa 2014 Bearbeiten nbsp Entwicklung des Gesamtwarmebudgets der Erde Die Darstellung zeigt dass es auch in der Zeit von ca 2000 bis 2014 eine Erwarmung gab die aber fast ausschliesslich in den Meeren stattfand Erwarmung der Wassersaule 0 700 m Erwarmung der Wassersaule 700 2000 m Erwarmung der Eis und Landflachen sowie der AtmosphareFur den Zeitabschnitt 1998 bis 2013 teilweise auch noch 2014 wurde in der Offentlichkeit haufig von einer Stagnation der Temperaturen gesprochen die als Beleg herangezogen wird dass die Globale Erwarmung gestoppt habe Belegt wurde dies mit Aussagen der NOAA und einer Publikation des Lawrence Livermore National Laboratory So schrieb die NOAA in ihrem Bericht State of the Climate im Jahr 2008 27 Anhand der Simulationen konnen Erwarmungspausen von 15 Jahren und mehr mit 95 iger Sicherheit ausgeschlossen werden dies legt nahe dass ein Fehlen der Erwarmung fur diese Dauer notig ist um eine Diskrepanz zur erwarteten Erwarmungsrate zu erzeugen Trends der mittleren globalen Erdoberflachentemperatur fur diverse 15 Jahres Perioden betrugen beispielsweise 28 1995 2009 Trend 0 13 0 02 bis 0 24 C pro Jahrzehnt 1996 2010 Trend 0 14 0 03 bis 0 24 C pro Jahrzehnt 1997 2011 Trend 0 07 0 02 bis 0 18 C pro Jahrzehnt 1998 2012 Trend 0 05 0 05 bis 0 15 C pro Jahrzehnt nbsp Globale Oberflachentemperatur langfristige Trend und Trend zwischen 1998 und 2014Statistische Analysen des globalen Temperaturverlaufs durch das Lawrence Livermore National Laboratory LLNL ergaben dass ein Betrachtungszeitraum von mindestens 17 Jahren notig ist um den Einfluss naturlicher Schwankungen vom Signal externer Einflusse also Veranderungen des Strahlungsantriebs trennen zu konnen Die Forscher untersuchten den Temperaturverlauf von Klimamodellen wenn diese keinerlei aussere Antrieben ausgesetzt waren Wahrend sich die Durchschnittstemperatur auf langen Zeitskalen nicht anderte gab es bedingt durch naturliche Fluktuationen immer wieder Phasen globaler Erwarmung und Abkuhlung zu beobachten die mehr als 10 Jahre andauern konnten Eine Erwarmung oder Abkuhlung uber einen Zeitraum von 17 Jahren und mehr war aber nicht anzutreffen Um eine derlei lange Erwarmungs bzw Abkuhlungsphase hervorzurufen war ein ausserer Antrieb wie z B eine Veranderung der Treibhausgas bzw der Aerosolkonzentration oder eines anderen klimatisch wirksamen Elementes notig 29 Falschdarstellungen von Klimawandelleugnern Bearbeiten Die Behauptung dass die globale Erwarmung 1998 gestoppt habe zahlt zu den am haufigsten genannten Argumenten von Klimaskeptikern und leugnern Sie basiert auf Temperaturen des HadCRUT Datensystems das infolge des 1998 sehr starken El Ninos Rekordtemperaturen bei den Oberflachentemperaturen ergab Die Behauptung basiert auf einem Rosinenpicken von Daten denn tatsachlich wird der grosste Teil der Erwarmung von den Ozeanen aufgenommen wo sich die Erwarmung ungebremst weiter fortsetzte 30 Obwohl schon fruher genutzt wurde es insbesondere im Vorfeld der UN Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 eingesetzt um Verwirrung in der Offentlichkeit zu stiften 31 Spater folgten weitere ahnlich lautende Behauptungen Im Januar 2015 erschien z B auf dem Blog Wattsupwiththat ein Gastkommentar von Christopher Monckton in dem dieser behauptete dass es seit Oktober 1996 keine erkennbare Erwarmung gegeben habe 32 Diese Argumentation wurde in der Folge auch von US amerikanischen Politikern wie z B Ted Cruz aufgegriffen 33 Monckton verwies hierbei auf den RSS Datensatz bei dem seit Ende der 1970er Jahre mit Hilfe von Satellitenmessungen die globalen Temperaturen bestimmt werden Im Gegensatz zu anderen Datensatzen die einen deutlichen Erwarmungstrend zeigen liefert dieser Datensatz nur eine geringe Erwarmung seit 1998 Dieser Unterschied zwischen den RSS Daten und anderen Datensatzen ruhrt daher dass die RSS Daten den Satellitendrift nur mangelhaft berucksichtigen wodurch sich eine systematische Unterschatzung der Erderwarmung ergibt Korrigiert um diesen methodischen Fehler ergibt sich jedoch auch fur RSS Daten eine erhebliche Erwarmung besonders nach 1998 34 Zudem ist zu beachten dass Satellitenmessungen UAH RSS und Messungen an der Erdoberflache nicht direkt vergleichbar sind da sie unterschiedliche physikalische Eigenschaften wiedergeben 35 36 Die Sachlage im Spiegel der Wissenschaft Bearbeiten Benjamin D Santer der Hauptautor der oben genannten Studie des LLNL entgegnete darauf in einem Gastkommentar bei Wattsupwiththat dass die statistische Analyse nur fur eine klimatische Entwicklung galt bei der externe Antriebe unverandert bleiben worauf in der Publikation auch ausdrucklich hingewiesen wird Im Zeitraum zwischen 1998 und 2014 blieben die externen Antriebe jedoch nicht unverandert was in diversen unabhangigen Studien nachlesbar sei 37 So sind die im Jahrzehnt zwischen 1998 und 2008 global weitgehend stagnierenden Temperaturen wahrscheinlich auf eine Kombination von nur wenig warmenden anthropogenen und naturlichen Klimafaktoren zuruckzufuhren In dieser Zeit war die Sonnenaktivitat gering und es bestanden meist La Nina Bedingungen im Pazifik wie auch in den 1960er Jahren dampften stark gestiegene Schwefeldioxidemissionen zusatzlich den warmenden Einfluss stetig steigender Treibhausgaskonzentrationen 20 38 39 40 Diese waren in erster Linie auf Kohleverbrennung in China zuruckzufuhren dessen Schwefeldioxidemissionen allein zwischen den Jahren 2000 und 2006 um 53 angestiegen war 39 Untersuchungen zeigten ausserdem dass sich die pazifischen Passatwinde seit den 1990er Jahren signifikant verstarkt hatten Diese Entwicklung die damit einherging dass warmes Wasser in die Tiefe gedruckt und kaltes Wasser an die Oberflache befordert wurde war in 48 Projektionen von Klimamodellen nicht abgebildet worden 41 42 Klimasimulationen deuten darauf hin dass mehr als die Halfte der zur Erwarmungspause fuhrenden Einflusse durch die naturliche Variabilitat des Klimasystems verursacht wurde konkret mit der negativen Phase der Pazifischen Dekaden Oszillation Uber eine Fernwirkung quasistationarer Rossby Wellen fuhrte dies daruber hinaus zu einer negativen Phase der Nordatlantischen Oszillation was wiederum zu erhohten Wahrscheinlichkeiten fur winterliche Kalteeinbruche in Europa fuhrte ein Effekt der wahrend der Winter 2009 2010 2010 2011 und 2012 2013 auch beobachtet werden konnte 43 In einem Beitrag auf dem Wissenschaftsblog Realclimate vom Dezember 2014 wies der Klimatologe Stefan Rahmstorf darauf hin dass es keine Erwarmungspause seit 1998 gegeben hat Eine mathematische Analyse des Trends seit 1998 ergab dass die Erwarmung zwar statistisch nicht signifikant geringer ausfiel aber dennoch stattfand Es stellt sich lediglich ein Trend dar der von naturlichen kurzfristigen Fluktuationen uberlagert wird 44 In einer News Meldung von der National Centers For Environmental Information der NOAA vom 4 Juni 2015 stellen die Autoren dar dass sich unter Berucksichtigung der Temperaturdaten der letzten beiden Jahre 2013 amp 2014 und nach Verbesserung der Qualitat der vorliegenden Temperaturaufzeichnungen keinerlei Erwarmungspause in den Trenddaten zeigt Die globale Erwarmungsrate sei in den vergangenen 15 Jahren im Zeitabschnitt 2000 2014 genauso hoch 0 116 C Dekade wenn nicht sogar hoher als die in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts im Zeitabschnitt 1950 1999 0 113 C Dekade ausgefallen 45 Die Differenz der neuen globalen Erwarmungsraten in den zwei sehr verschiedenen Zeitabschnitten 15 und 50 Jahre betragt 0 116 0 113 0 003 C Dekade Bei einer Abrundung der Differenz auf zwei Stellen hinter Komma betragt die Differenz 0 00 C Dekade Die Differenz der alten globalen Erwarmungsraten in den zwei sehr verschiedenen Zeitabschnitten 15 und 50 Jahre betragt 0 066 0 101 0 035 C Dekade 46 47 Eine Erwarmungspause wurde lediglich bei den Luft und gegebenenfalls Oberflachentemperaturen festgestellt Satellitenmessungen zeigten auch fur die Zeit der Erwarmungspause Anfang des 21 Jahrhunderts dass die Erde weniger Energie abgibt uberwiegend als Warmestrahlung als von der Sonne eingestrahlt wird Demnach gibt es einen Energieuberschuss der zum grossen Teil von den Meeren aufgenommen wird Wie eine 2012 in Nature Geoscience erschienene Studie ergab werden ca 90 des Uberschusses von den Ozeanen aufgenommen 48 Die Trendwerte C Dekade der globalen mittleren Erdoberflachen und Oberluftanomalien sind aus den unterschiedlichen Datenquellen und Perioden im Dritten Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC Abschnitt 2 2 4 Tabelle 2 3 angezeigt und verglichen 49 2014 2015 und 2016 waren nach globalen Messungen von NOAA und NASA GISS das jeweils warmste Jahr der gemessenen Klimageschichte 50 in Deutschland war 2014 das mit Abstand warmste Jahr bisher 51 Weitere Entwicklung Bearbeiten nbsp Globale Erwarmung nbsp Erwarmung uber Landflachen 30 global nbsp Erwarmung uber Ozeanflachen 70 global Das britische Met Office ging in einer dekadischen Klimavorhersage vom Januar 2015 davon aus dass die globalen Durchschnittstemperaturen uber den Funfjahreszeitraum 2015 2019 gemittelt voraussichtlich zwischen 0 18 C bis 0 46 C uber dem Durchschnitt der Jahre 1981 2010 liegen werden Zum Vergleich Das Jahr 2010 und 2014 welche als die bis dahin warmste Jahre seit Aufzeichnungsbeginn gelten waren um 0 26 warmer als der Durchschnitt 1981 2010 In einer weiteren Analyse wurde ein Klimamodell betrachtet das so ausgelegt wurde dass es eine globale Erwarmung von 0 2K pro Dekade zeigte es ist dies die Erwarmungsrate des ausgehenden 20 Jahrhunderts Die Daten des Klimamodells zeigten dass eine 10 Jahres Periode ungeeignet ist einen Erwarmungs oder Abkuhlungstrend zuverlassig zu diagnostizieren da dieser Zeitraum signifikant von naturlichen Fluktuationen beeinflusst wird So zeigt das verwendete Klimamodell zwei Perioden zehnjahriger Erwarmungspausen alle einhundert Jahre die ganzlich durch naturliche Fluktuationen des Klimas verursacht werden Um den Einfluss des menschengemachten Klimawandels sicher zu erkennen sind nach Aussage des Met Office 30 jahrige Untersuchungszeitraume notig Eine globale Erwarmungspause uber die Schwelle von 20 Jahren hinaus wird bei Abwesenheit anderer kuhlender Faktoren aber bereits als unwahrscheinlich angesehen 52 Bedeutung Bearbeiten Das britische Met Office stellte im Jahr 2013 dar dass die bis zu diesem Zeitpunkt beobachtete Pause im gemessenen Anstieg der globalen Oberflachentemperaturen die Schatzungen der Klimasensitivitaten TCS und ECS nicht signifikant verandert hatte Der Wert der wahrscheinlichsten Erwarmung wurde um lediglich 10 verringert so dass der fur das Jahr 2050 zu erwartende Klimawandel nur wenige Jahre verzogert wird 53 Literatur BearbeitenIPCC 2013 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Interview auf Youtube im Rahmen derer er uber die beobachtete Pause spricht und wissenschaftliche Hintergrundinformationen dazu liefert Stefan Rahmstorf Das globale Temperatur Puzzle Artikel auf Scilogs de Findet die globale Erwarmung noch statt Darstellung der klimatologischen Zusammenhange auf der Website von Skeptical Science Skeptical Science Hat die globale Erwarmung 1998 aufgehort Online Temperature trends Programm auf der Webseite von University YorkEinzelnachweise Bearbeiten Despite the robust multi decadal warming there exists substantial interannual to decadal variability in the rate of warming with several periods exhibiting weaker trends including the warming hiatus since 1998 Fifteen year long hiatus periods are common in both the observed and CMIP5 historical GMST time series Box TS 3 Climate Models and the Hiatus in Global Mean Surface Warming of the Past 15 Years IPCC Climate Change 2013 Technical Summary p 37 and pp 61 63 a b IPCC Funfter Sachstandsbericht des IPCC 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Ivanova T R Karl J R Lanzante G A Meehl P A Stott K E Taylor P W Thorne M F Wehner F J Wentz Separating signal and noise in atmospheric temperature changes The importance of timescale In Journal of Geophysical Research Atmospheres Band 116 D22 27 November 2011 ISSN 0148 0227 S n a n a doi 10 1029 2011JD016263 Vgl Haydn Washington John Cook Climate Change Denial Heads in the Sand Earthscan 2011 S 53 56 Michael E Mann The Hockey Stick and the Climate Wars Dispatches from the Front Lines Columbia University Press 2013 S 185 Wattsupwiththat vom 3 Januar 2015 The great Pause lengthens again scientific evidence doesnt support global warming sn ted cruz says Carl A Mears Frank J Mentz Sensitivity of Satellite Derived Tropospheric Temperature Trends to the Diurnal Cycle Adjustment In Journal of Climate Band 29 2016 S 3629 3646 doi 10 1175 JCLI D 15 0744 1 Frank Wentz Matthias Schabel Effects of orbital decay on satellite derived lower tropospheric temperature trends In Nature 13 August 1998 S 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2011 S 1944 2007 doi 10 1029 2011GL048794 englisch Matthew H England Shayne McGregor Paul Spence Gerald A Meehl Axel Timmermann Wenju Cai Alex Sen Gupta Michael J McPhaden Ariaan Purich Agus Santoso Recent intensification of wind driven circulation in the Pacific and the ongoing warming hiatus In Nature Climate Change 9 Februar 2014 ISSN 1758 678X doi 10 1038 nclimate2106 Shayne McGregor Axel Timmermann Malte F Stuecker Matthew H England Mark Merrifield Fei Fei Jin Yoshimitsu Chikamoto Recent Walker circulation strengthening and Pacific cooling amplified by Atlantic warming In Nature Climate Change 3 August 2014 ISSN 1758 678X doi 10 1038 nclimate2330 Kevin E Trenberth John T Fasullo Grant Branstator Adam S Phillips Seasonal aspects of the recent pause in surface warming In Nature Climate Change 17 August 2014 ISSN 1758 678X doi 10 1038 nclimate2341 Seasonal pause NCC final mockup pdf Online Realclimate Recent global warming trends significant or paused or what online The recent global 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Pressemitteilung Jahresruckblick 2014 Deutscher Wetterdienst 2014 archiviert vom Original am 23 September 2015 abgerufen am 19 September 2018 DWD Grafik The recent pause in global warming What are the potential causes Metoffice July 2013 Online PDF The recent pause in global warming What are the implications for projections of future warming Met Office July 2013 Online PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pause der globalen Erwarmung amp oldid 239483458