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Paul Steimer 22 Januar 1883 1 in Steele 25 Januar 1943 in Wurzburg war ein deutscher Jurist und nationalsozialistischer Generalstaatsanwalt am deutschen Oberlandesgericht Kattowitz nachdem 1941 Katowice volkerrechtswidrig zur Hauptstadt des deutschen Gaus Oberschlesien wahrend der Deutschen Besetzung Polens 1939 1945 gemacht worden war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach der Zweiten Juristischen Staatsprufung 1914 nahm Steimer am Ersten Weltkrieg zunachst als Frontkampfer und dann als Oberleutnant der Reserve teil Er wurde mit dem Eisernern Kreuz II Klasse und dem Verwundetenabzeichen ausgezeichnet 1920 trat er in den Dienst der Staatsanwaltschaft ein und wurde 1921 zum Staatsanwaltschaftsrat in Kassel ernannt Von 1923 bis 1933 war er bei den Strafvollzugsanstalten in Naumburg Saale und Kassel als Justizrat tatig 2 Am 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP ein 3 Im Juni 1933 wurde er zum Oberstaatsanwalt in Neuwied ernannt Vorubergehend war er dann in Greifswald beschaftigt 2 Anschliessend war er viele Jahre als Oberstaatsanwalt bei einem Sondergericht 4 in Dusseldorf tatig 2 Er war dort sogar Leiter der Anklagebehorde 3 Am 3 Juni 1941 wurde er zum Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht Kattowitz ernannt 2 das erst im April 1941 neu eingerichtet worden war In einem namentlich nicht gekennzeichneten Nachruf der in der Zeitschrift Deutsche Justiz Herausgeber Reichsminister der Justiz Otto Thierack am 29 Oktober 1943 erschien ist zu dieser letzten Tatigkeit Steimers zu lesen Dr Steimer war ein anerkannter Fachmann auf dem Gebiet des Strafvollzugswesens und hat sich auch bei dem Aufbau der Staatsanwaltschaft des neugegrundeten Oberlandesgerichtes Kattowitz besondere Verdienste erworben vor allem bei der Organisation des Vollzugswesens und der Gefangenenarbeitsbetriebe in der Umstellung auf Kriegszwecke 2 Es gehorten folgende sieben Haftstatten zum Vollzugswesen in Kattowitz das Steimer organisiert hatte und in denen Gefangene Zwangsarbeit leisten mussten Das Polenlager Kattowitz Eichenau auch Katowice 15 das Polenlager Kattowitz Idaweiche ein Schweres NS Gefangnis Kattowitz Zwangsarbeitslager fur Juden Kattowitz Zwangsarbeitslager fur Juden Kattowitz Franzosenstrasse Zwangsarbeitslager fur Juden Kattowitz Idaweiche Zwangsarbeitslager fur Juden Schoppinitz Diese und andere Haftstatten des nationalsozialistischen Staates sind im Haftstattenverzeichnis der Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft aufgefuhrt das 2010 vom Bundesarchiv Deutschland ubernommen worden ist und vom Bundesarchiv uber ein datenbankgestutztes Internetverzeichnis 5 zuganglich gemacht wird Grundlage dieser nationalsozialistischen Unrechtspraxis war die Polenstrafrechtsverordnung vom 4 Dezember 1941 Am 18 Juni 1942 schlug Steimer als Generalstaatsanwalt dem kommissarischen Reichsjustizminister Franz Schlegelberger in einem Brief mit dem Betreff Strafvollstreckung gegen judische Gefangene eine Regelung zur Aussetzung des Verfahrens auf Antrag des Leiters der Staatspolizei vor Alexandra Przyrembel zufolge bedeutete diese Regelung eine Vorwegnahme der erst ein Jahr spater erlassenen 13 Verordnung zum Reichsburgergesetz mit der die Strafverfolgung judischer Delinquenten der Polizei ubertragen wurde 4 Neben seiner Tatigkeit als Generalstaatsanwalt fur den nationalsozialistischen Staat war Steimer fur die NSDAP im Rahmen des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes Hans Franks im Gau Oberschlesien als Bezirksgruppenwalter der Staatsanwalte tatig 2 Am 25 Januar 1943 ist er an den Folgen einer Gallenblasenoperation in Wurzburg verstorben 2 Quellen BearbeitenNachruf in Zeitschrift Deutsche Justiz Herausgeber Reichsminister der Justiz Otto Thierack Heft 35 vom 29 Oktober 1943 S 500 Brief vom 18 Juni 1942 von Paul Steimer an den Reichsjustizminister Franz Schlegelberger Bundesarchiv Berlin R 22 856 Weblinks BearbeitenBernward Dorner Heimtucke das Gesetz als Waffe Kontrolle Abschreckung und Verfolgung in Deutschland 1933 1945 Schoningh Paderborn 1998 Verzeichnis der KZ ahnlichen Lager und Haftstatten sowie von Institutionen und Betrieben in denen Zwangsarbeit geleistet wurde ehemals Haftstattenverzeichnis der Stiftung EVZ Einzelnachweise Bearbeiten Prazises Geburtsdatum nach Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 599 a b c d e f g Nachruf in Zeitschrift Deutsche Justiz Herausgeber Reichsminister der Justiz Otto Thierack Heft 35 vom 29 Oktober 1943 S 500 a b Bernward Dorner Heimtucke das Gesetz als Waffe Kontrolle Abschreckung und Verfolgung in Deutschland 1933 1945 Schoningh Paderborn 1998 S 123 a b Alexandra Przyrembel Rassenschande Reinheitsmythos und Vernichtungslegitimation im Nationalsozialismus Vandenhoeck amp Ruprecht 2003 S 433 Verzeichnis der KZ ahnlichen Lager und Haftstatten sowie von Institutionen und Betrieben in denen Zwangsarbeit geleistet wurde ehemals Haftstattenverzeichnis der Stiftung EVZ Bundesarchiv 2010 abgerufen am 2 Juli 2018 Normdaten Person VIAF 118559289 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 13 Januar 2018 GND Namenseintrag 182705218 AKS PersonendatenNAME Steimer PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Staatsanwalt wahrend des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 22 Januar 1883GEBURTSORT SteeleSTERBEDATUM 25 Januar 1943STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Steimer amp oldid 211437169