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Paul Richard Schiefelbein 20 November 1894 in Berlin 26 November 1975 ebendort 1 war ein deutscher paramilitarischer Aktivist und Polizeioffizier Schiefelbein war unter anderem Polizeidirektor der deutschen Besatzungsverwaltung in Pilsen wahrend des Zweiten Weltkriegs und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tschechoslowakei zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Familie 3 Beforderungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit Bearbeiten nbsp Geburtsurkunde fur Paul Schiefelbein Schiefelbein wurde als aussereheliches Kind des Dienstmadchens Anna Emilie Schiefelbein geboren Er erlernte den Beruf eines Kaufmannsgehilfen Von 1914 bis 1917 nahm er mit der preussischen Armee am Ersten Weltkrieg teil Nach einer Verletzung wurde er im Jahr 1917 der Feldpolizei zugeteilt In den Nachkriegsjahren arbeitete Schiefelbein bei der Reichsbahn und nach der Entlassung dort als Handelsvertreter einer Firma fur Burobedarf In den Jahren 1924 und 1925 betatigte Schiefelbein sich in fuhrender Position in dem von Paul Rohrbein gefuhrten paramilitarischen Wehrverband Frontbann Nord in Berlin Dort lernte er u a Kurt Daluege kennen eine Begegnung die fur seinen spateren Werdegang von richtungsbestimmender Bedeutung sein sollte Im November 1925 wurde Schiefelbein anlasslich der Zerschlagung des Frontbanns Nord zusammen mit rund einem Dutzend anderen fuhrenden Frontbannmitgliedern von der Preussischen Polizei wegen des Verdachtes sich der Geheimbundelei schuldig gemacht und gegen die Verordnung des Reichsprasidenten zum Verbot militarischer Verbande verstossen zu haben in Haft genommen Zum 1 Oktober 1928 wurde Schiefelbein Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 101 467 Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 wurde Schiefelbein auf Betreiben von Daluege der im Februar 1933 zum Sonderkommissar im Preussischen Innenministerium ernannt wurde in den Polizeidienst aufgenommen und in der Verwaltung des Innenministerium verwendet 1940 wurde er der Schutzpolizei zugeteilt Im Anschluss an die Ernennung von Daluege zum stellvertretenden Reichsprotektor fur Bohmen und Mahren im Jahr 1942 wurde Schiefelbein ab dem 1 Dezember 1942 auf Wunsch von Daluege als Gehilfe des neuen Polizeidirektors Eckold nach Pilsen abkommandiert Ein Jahr nach dem Abschied von Eckold wurde Schiefelbein zu diesem Zeitpunkt im Rang eines Polizeimajors stehend im Februar 1944 zum neuen Polizeidirektor von Pilsen ernannt Diese Funktion behielt er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bei In den Jahren 1942 bis 1945 war er einer der bekanntesten Beamten der nationalsozialistischen Besatzungsverwaltung in Pilsen Wahrend der Jahre 1943 bis 1945 war er fur die Modernisierung der Luftabwehr in seinem Zustandigkeitsgebiet verantwortlich Unter seiner Regie wurden standige Einheiten der Luftschutzpolizei gegrundet die meistens aus Zivilisten zusammengestellt wurden und die bei der Behebung der durch alliierte Angriffe verursachten Schaden eingesetzt wurden Miroslav Eisenhammer charakterisiert Schiefelbein als personlich sehr unvertraglichen Menschen der sich als Autoritat durchsetzte und gerne seine ubergeordnete Stellung zur Schau stellte Sowohl mit Untergebenen als auch mit Zivilisten pflegte er sehr grob umzuspringen mitunter auch sie tatlich anzugreifen weshalb er bei der Bevolkerung Pilsens verhasst war und fur diese zu einem Symbol des Protektoratsregimes wurde Andererseits konnten ihm bei den Nachkriegsermittlungen keine wirklichen Verbrechen nachgewiesen werden so versuchte er zum Beispiel durch seinen Einfluss die Hinrichtung von funf Mitgliedern der Luftabwehr die der Plunderung nach einem Luftangriff beschuldigt wurden zu verhindern Nach Kriegsende wurde Schiefelbein von den alliierten Besatzungsmachten in Deutschland verhaftet und im April 1946 auf Antrag der tschechoslowakischen Regierung als Kriegsverbrecher nach Pilsen ausgeliefert Dort wurde ihm der Prozess gemacht der im Januar 1947 mit der Verurteilung zu einer Gefangnisstrafe von 15 Jahren durch ein ausserordentliches Volksgericht endete Nach zehnjahriger Haft in der Tschechoslowakei wurde Schiefelbein Ende der 1950er Jahre nach Westdeutschland abgeschoben Er lebte anschliessend unauffallig in Berlin Heiligensee 2 3 Familie BearbeitenSchiefelbein war zweimal verheiratet Zum ersten Mal heiratete er am 30 August 1917 in Elbing Anna Lutz 27 Juni 1899 Diese Ehe wurde 1920 durch das Landgericht geschieden 4 Zum zweiten Mal heiratete er 1937 in Heiligensee 5 Beforderungen Bearbeiten1 April 1941 Als Oberleutnant in die Schutzpolizei ubernommen 1 September 1941 Hauptmann der Schutzpolizei 1 September 1943 Major der SchutzpolizeiLiteratur BearbeitenMiroslav Eisenhammer Major Paul Schiefelbein a jeho pusobeni v Plzni 1942 1945 In Minulosti Zapadoceskeho kraje Plzen Archiv mesta Plzne 37 2002 S 209 232 deutschsprachige Zusammenfassung dort S 231 unter der Uberschrift Major Paul Schiefelbein und seine Tatigkeit in Pilsen 1942 1945 Einzelnachweise Bearbeiten Namensverzeichnis des Sterberegister des Standesamtes Berlin Reinickendorf fur das Jahr 1975 P Rep 130 1161 S 127 Sterbeurkunde 1975 3044 PDF 3 3 MB Landesarchiv Berlin Schiefelbein In Amtliches Fernsprechbuch Berlin West 1970 L Z S 474 Schiefelbein In Telefonbuch Berlin Deutsche Telekom 1986 L Z S 700 Standesamt Berlin Heiratsregister 1917 Heiratsurkunde 497 1917 Scheidungsregister Urkunde Nr 620 1920 Standesamt Heiligensee Heiratsregister 1937 Urkunde Nr 88 1937 Normdaten Person GND 107425015X lobid OGND AKS VIAF 316772449 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schiefelbein PaulALTERNATIVNAMEN Schiefelbein Paul Richard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher paramilitarischer Aktivist und PolizeioffizierGEBURTSDATUM 20 November 1894GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 26 November 1975STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Schiefelbein amp oldid 230206348