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Paul Henry Corentin Feval 30 September 1816 in Rennes Departement Ille et Vilaine 8 Marz 1887 in Paris war ein franzosischer Schriftsteller Er schrieb auch unter dem Pseudonym Sir Francis Trolopp Paul Feval Lithografie von Etienne Carjat nach 1862Feval verfasste eine Vielzahl von Abenteuer und Kriminalromanen die ihn Mitte des 19 Jahrhunderts zu einem der popularsten und erfolgreichsten Autoren Frankreichs werden liessen Sein Bekanntheitsgrad glich dem Honore de Balzacs und Alexandre Dumas auch ausserhalb seines Landes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Verfilmungen 5 Literatur 6 Fussnoten 7 WeblinksLeben BearbeitenFeval war der Sohn von Jean Nicolas Feval und dessen Ehefrau Jeanne Josephine Le Baron Sein Vater war Jurist und Mitarbeiter der staatlichen Domanenverwaltung am cour royale in Rennes seine Mutter war die Enkelin des Juristen Henri Francois Potier de La Germondaye Durch die Revolution und die darauf folgenden Kriege verarmte die Familie Zur Zeit seiner Geburt bewohnte die Familie eine Wohnung im Hotel de Blossac in der Altstadt von Rennes nahe der Cathedrlae Saint Pierre Ab 1826 besuchte Feval das College royal 1 in seiner Heimatstadt Im darauffolgenden Jahr starb sein Vater und Feval konnte versorgt mit einem kleinen Stipendium der Stadt weiter die Schule besuchen Wahrend der Julirevolution von 1830 brachte sich die Familie bei einem Verwandten in Glenac Departement Morbihan in Sicherheit Anfang Juni 1831 konnte Feval zusammen mit seiner Familie zuruck nach Rennes kommen und dort bis 1833 weiter zur Schule gehen Sofort im Anschluss daran begann er an der Universitat Rennes Rechtswissenschaft zu studieren und avancierte drei Jahre spater zum Anwalt Nach dem unglucklichen Verlauf seines ersten Prozesses gab Feval diesen Beruf wieder auf Nach einem vergeblichen Versuch wieder zuruck an seine Universitat zu kommen ging er im August 1837 nach Paris Dort lebte er bei Verwandten und versuchte sich als Angestellter in einer Bank In dieser Zeit begann Feval mit ersten literarischen Versuchen Diese gestalteten sich schwierig da alle seine Manuskripte abgelehnt wurden Erst 1841 wurde sein Roman Le Club des phoques als Feuilletonroman in der Zeitschrift Revue de Paris veroffentlicht Der Verleger Louis Desire Veron 1798 1867 zeigte sich begeistert und forderte ihn nach Kraften Nach dem Eugene Sue mit seinem Roman Les mysteres de Paris 2 sehr erfolgreich war beauftragte der Verleger Antenor Joly 1799 1852 Feval mit einem Roman ahnlichen Inhalts Der Roman Les mysteres de Londres 3 wurde auf Wunsch Jolys unter dem Pseudonym Sir Francis Trolopp veroffentlicht um fur das englischsprachige Publikum interessanter zu sein Feval blieb auch 1848 wahrend der Februarrevolution und dem Aufstand im Juli desselben Jahres seiner konservativen Haltung treu 1853 publizierte er das Chanson Monsieur de Charette Dieses Lied wurde unter dem Titel Prend ton fusil Gregoire ein oft gesungenes Lied aller Royalisten Frankreichs Am 4 Marz 1854 heiratete Feval in Paris Francoise Josephine Penoyee eine Tochter seines Hausarztes und hatte mit ihr eine Tochter und zwei Sohne Marie 1862 Paul 1860 und Auguste 1858 Bis an sein Lebensende lebte Feval in einer grossen Wohnung in der Rue Oudinot 19 4 7 Arrondissement in Paris 1857 entstand der Fortsetzungsroman Le bossu der spater von seinem Sohn Paul fortgeschrieben wurde 1862 grundete Feval die Zeitschrift Jean Diable passend nach seinem gleichnamigen Roman Der Schriftsteller Emile Gaboriau wurde einer seiner ersten Mitarbeiter Seit seinen ersten Veroffentlichungen war Feval Mitglied der Schriftstellervereinigung Societe des gens de lettres SGL Anlasslich einer Veranstaltung der Gesellschaft machte er 1863 die Bekanntschaft von Charles Dickens und freundete sich mit diesem an 1865 wurde er als Nachfolger von Emmanuel Gonzales 1815 1887 zum Prasidenten der SGL gewahlt und hatte dieses Amt bis 1868 inne Ein zweites Mal fungierte er in diesem Amt von 1874 bis 1876 al Nachfolger von Agenor Altaroche 1811 1884 Zu Beginn des deutsch franzosischen Kriegs verliess Feval zusammen mit seiner Familie Paris und zog sich nach Rennes zuruck Erst nach den Tagen der Pariser Kommune kehrten sie nach Paris zuruck Als sich die politische Lage nach dem Krieg wieder beruhigt hatte hoffte Feval auf die Aufnahme in die Academie francaise 1873 wahlte man statt ihn den Historiker Charles de Viel Castel und zwei Jahre spater zog man den Philosophen Jules Simon ihm vor Im Herbst 1875 konnte das Osmanische Reich unter Sultan Abdulhamid II seine Auslandsschulden nicht mehr begleichen Viele Anleger in Frankreich verloren dadurch ihr Vermogen auch Feval wurde dadurch in den Konkurs getrieben In dieser Zeit entdeckte Feval fur sich das Reveil Erweckungsbewegung Von Abbe Louis Roussel 1825 1897 wurde er 1876 als Redakteur fur dessen wochentliches Magazin La France illustree engagiert Von diesem unterstutzt und beeinflusst wurde er ab 1876 zum Ultramontanisten In diesen Jahren begannen die Verkaufszahlen seiner literarischen Werke zu stagnieren da sich der Geschmack der Leser geandert hatte Abgesehen davon schrieb Feval ab 1870 seine Werke im Sinne der katholischen Morallehre um Feval litt an Hemiplegie und im April 1884 starb seine Ehefrau Er litt an Depressionen und bedurfte immer haufiger der Pflege welche der Ordre hospitalier de Saint Jean de Dieu ubernahm 1887 starb Paul Feval in Paris und fand seine letzte Ruhestatte im Familiengrab auf dem Cimetiere Montparnasse Division 26 Ehrungen BearbeitenDie Rue Paul Feval in Paris 18 Arrondissement wurde ihm zu Ehren benannt Die Rue Paul Feval in Rennes tragt ebenfalls seinen Namen 1984 stiftete die Societe des gens de lettres auf Anregung von Fevals Urenkelin Suzanne Lacaille 1933 2021 den Grand Prix Paul FevalWerke BearbeitenLe Club des phoques Paris 1841 Les Mysteres de Londres Paris 1843 Deutsch Die Geheimnisse von London Fleischer Leipzig 1844 ubersetzt von Ludwig Eichler 5 Deutsch Londoner Mysterien Ein Sittengemalde Das belletristische Ausland Franckh Stuttgart 1844 3 Bande Le Capitaine Spartacus Paris 1843 Les Chevaliers du Firmament Paris 1843 Deutsch Die Ritter vom Firmament Basse Quedlinburg 1853 3 Bande Le Loup Blanc Michel Paris 1977 ISBN 2 226 00564 1 Nachdruck d Ausg Paris 1843 Les aventures d un emigre Paris 1844 Les Amours de Paris Paris 1845 2 Bande Deutsch Pariser Liebschaften Franckh Stuttgart 1846 11 Teile in 3 Banden ubersetzt von Johannes Scherr La Quittance de minuit Paris 1846 Deutsch Die Mitternachtsquittung Verlags Comptoir Grimma 1847 4 Bande ubersetzt von A Kuster Le Fils du diable Paris 1846 Deutsch Der Sohn des Teufels Costenoble amp Remmelmann Leipzig 1851 3 Bande ubersetzt von August Diezmann Le Chateau de Croiat Paris 1848 Deutsch Schloss Croyat A Sacco Verlag Berlin 1849 Deutsch Das geheimnisvolle Schloss Paulinus Druckerei Trier 1882 Les Belles de nuit Paris 1849 50 Deutsch Die Nachtschonen oder des Hauses Schutzengel A Sacco Verlag Berlin 1852 7 Teile in 3 Banden ubersetzt von P Uttech Fee des Greves Picollet Paris 1981 ISBN 2 86477 031 8 Nachdruck d Ausg Paris 1850 Beau demon Paris 1850 Deutsch Schoner Teufel Caput Musikverlag Jena 2021 ISBN 978 3 9817913 3 4 Nachdruck d Ausg Grimma 1853 Le capitaine Simon Paris 1851 Deutsch Der Capitain Simon Verlags Comptoir Jena 1852 ubersetzt von H Bertholdi Deutsch Capitain Simon Caput Musikverlag Jena 2021 ISBN 978 3 9817913 6 5 Les tribunaux secrets Ouvrage historique Paris 1851 52 La Sœur des Fantomes Paris 1852 1867 unter d Titel Les Revenants La louve Paris 1857 4 Bande L homme de fer Paris 1855 56 Deutsch Der eiserne Mann und andere Rittergeschichten Artia Verlag Prag 1988 Seiten 7 53 illustriert von Gustav Krum ubersetzt von Anneliese Brezinova 6 Madame Gil Blas ou les Memoires d une femme de notre temps Paris 1856 Les couteaux d or Paris 1856 La Vampire Paris 1856 Le Bossu Paris 1857 Deutsch Der Bucklige Oestergaard Berlin 1928 Nachdruck der Ausgabe Berlin 1857 Les Compagnons du silence Paris 1857 Le roi des gueux Paris 1859 Le Capitaine fantome Paris 1862 Deutsch Capitain Phantom Roman aus der Zeit des Unabhangigkeitskrieges Markgraf Wien 1862 63 3 Bande ubersetzt von A Scarneo Le Chevalier Tenebre Paris 1862 Jean Diable Paris 1863 Les Habits Noirs Paris 1863 75 La Cavaliere Paris 1865 66 2 Bande Le Cavalier Fortune Paris 1868 Le quai de la ferraille Paris 1869 Marionette la basquaise Messieurs de l aventure Le Chevalier de Keramour Paris 1873 La Ville Vampire ou le malheur d ecrire des romans noir Edition Ombres Toulouse 2000 ISBN 2 84142 132 5 Nachdruck der Ausg Paris 1874 75 2 Bande Les cinq Paris 1875 La premiere aventure de Corentin Quimper Edition Decouverance Rennes 1994 ISBN 2 910452 07 7 Nachdruck d Ausg Paris 1876 Verfilmungen BearbeitenJean Delannoy Regie Ritter der Nacht Frankreich 1944 nach dem Roman Le bossu Remake Andre Hunebelle Regie Der Gejagte Frankreich 1959 Remake Philippe de Broca Regie Duell der Degen Frankreich 1997 Leon Klimovsky Regie Liebe Hass und scharfe Klingen Frankreich 1955 Literatur BearbeitenAufsatzeFeval Paul In Meyers Grosses Konversations Lexikon Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens Band 6 6 ganzlich neubearbeitete u vermehrte Auflage Bibliographisches Institut Leipzig 1906 auch als DVD ROM alle 20 Bande Jean L Commerson Paul Feval In Derselbe Les ecrivains Les binettes contemporaines Edition Havard Paris 1955 Feval Paul In Encyclopaedia Britannica Band 10 11 Auflage CUP Cambridge Seite 305 Francois Labbe Un maitre du roman d aventure Paul Feval et le roman d aventures au XIXe siecle Auteurs bretons et ou sujets bretons In Pascal Rannou Hrsg La litterature bretonne de langue francaise Edition Embanner Fouesnant 2020 ISBN 978 2 36785 034 4 Seiten 209 213 Robin Walz the crime factory The missed fortunes of Paul Feval s Les Habits noirs Proceedings of the Western Society for French History Band 37 2009 Seiten 205 219 ISSN 0099 0329BucherJean Francois Botrel Paul Feval 1816 1887 Bibliotheque Municipale Rennes 1987 ISBN 2 906039 03 9 Charles Buet Paul Feval Souvenirs d un ami Letouzy amp Ane Paris 1987 Delaigue A Paul Feval Un homme de lettres Plon Paris 1890 Dorothee Fritz El Ahmad Untersuchungen zu den Feuilletonromanen von Paul Feval Saarbrucker Arbeiten zur Romanistik 5 Lang Frankfurt M 1986 ISBN 3 8204 9526 6 zugleich Dissertation Universitat Saarbrucken 1986 Jean Pierre Galvan Paul Feval Parcours d une œuvre References 15 Edition Encrage Amiens 2000 ISBN 2 251 74105 4 Claudine Jolas Etude d un roman populaire Le bossu de Paul Feval Dissertation Universitat Metz 1997 Dominique Laporte Agnes Sandras Hrsg Le mysterieux Paul Feval Le Rocambole 75 76 Association des amis du roman populaire Amiens 2016 ISBN 978 2 912349 65 1 Eugene de Mirecourt Paul Feval Les contemporaines 36 Edition Havard Paris 1855 Jean Rouhou Hrsg Paul Feval romancier populaire Colloque de Rennes 1987 Presses universitaires Rennes 1992 ISBN 2 86847 063 7 Fussnoten Bearbeiten heute Lycee Emile Zola Deutsch Die Geheimnisse von Paris Deutsch Londoner Mysterien benannt nach Charles Nicolas Oudinot Vier Bande Die Gentlemen der Nacht Die Tochter des Gehenkten Die grosse Familie Der Marquis von Rio Santo Inhalt sieben Geschichten von Walter Scott Horace Walpole Miguel de Cervantes Robert Louis Stevenson Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen und Alexandre Dumas der Altere Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Feval Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Paul Feval Quellen und Volltexte franzosisch nbsp Wikisource Paul Feval Quellen und Volltexte Literatur von und uber Paul Feval im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Paul Feval in Meyers Grosses Konversations Lexikon auf Zeno org Sur les pas des ecrivains Paul FEVAL franzosisch Paul Feval La Vampire bei Gallica Paul Feval Les tribunaux secrets ouvrage historique bei Gallica Paul Feval in der Internet Movie Database englisch Paul Feval bei Geneanet Paul Feval in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche 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