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Pascal Lissouba 15 November 1931 in Tsinguidi 24 August 2020 in Perpignan Frankreich war von 1992 bis 1997 Prasident der Republik Kongo Pascal Lissouba 1995 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Politische Laufbahn 3 Prasident 4 Erneutes Exil 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenLissouba stammt aus dem Sudwesten der damaligen franzosischen Kolonie und gehort zur Volksgruppe der Banzabi Von 1948 bis 1952 besuchte er das Lycee Felix Faure in Nizza und danach die Hochschule fur Landwirtschaft in Tunis sowie von 1958 bis 1961 die Sorbonne in Paris Politische Laufbahn BearbeitenNach seiner Ruckkehr in den seit 1960 unabhangigen Kongo arbeitete er fur das Landwirtschaftsministerium und wurde 1963 Landwirtschaftsminister Am 24 Dezember 1963 wurde er Premierminister unter dem neuen Prasidenten Alphonse Massemba Debat der im August die Nachfolge des durch einen Putsch gesturzten ersten Prasidenten Fulbert Youlou angetreten hatte In dieser Zeit begann die Republik Kongo einen sozialistischen Kurs einzuschlagen Seine Amtszeit als Regierungschef endete am 15 April 1966 Er gehorte weiter der Regierung an auch nachdem Massemba Debat 1968 gesturzt und durch Marien Ngouabi ersetzt wurde In den Jahren 1969 bis 1971 war ihm jegliche politische Betatigung untersagt aber 1973 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der Einheitspartei Parti Congolais du Travail PCT Im selben Jahr wurde er wegen angeblicher Verwicklung in einen gescheiterten Putsch zeitweise inhaftiert Nach der Ermordung Ngouabis am 18 Marz 1977 geriet auch er unter Verdacht einer Beteiligung und er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt Der ebenfalls beschuldigte Massemba Debat wurde hingerichtet Die lebenslange Haftstrafe endete nach rund zwei Jahren Nach seiner Entlassung ging er nach Frankreich ins Exil Er wurde Professor an seiner alten Universitat in Paris und war fur die UNESCO in Paris und Nairobi tatig Prasident BearbeitenNach der langen Phase als Einparteienstaat zuletzt unter dem seit 1979 regierenden Prasidenten Denis Sassou Nguesso wurden 1990 weitere Parteien legalisiert Lissouba kehrte 1991 zuruck und wurde Vorsitzender der Mitte links Partei Union panafricaine pour la democratie sociale UPADS 1992 bewarb er sich als deren Kandidat um die Nachfolge Sassou Nguessos Im ersten Wahlgang am 8 August 1992 lag er mit 35 89 der Stimmen an erster Stelle Am 16 August 1992 siegte er mit 61 32 uber den verbliebenen Kandidaten Bernard Kolelas und trat am 31 August 1992 sein Amt an Bei den Parlamentswahlen am 2 und 6 Mai 1992 erreichte seine UPADS alleine 47 der 125 Sitze die ihn unterstutzende Koalition 65 Die unterlegene Opposition warf der Regierung Wahlfalschung vor Seit seinem Amtsantritt war es ofters zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Anhangern der verschiedenen Parteien gekommen Durch die Vermittlung Gabuns und der Organisation fur Afrikanische Einheit konnte ein Burgerkrieg verhindert werden bis Anfang 1995 kam es weiterhin zu sporadischen Kampfen Kurz vor Ende seiner Amtszeit war Lissouba im Mai 1997 kurzzeitig Gastgeber fur seinen gerade gesturzten Amtskollegen aus der benachbarten Demokratischen Republik Kongo Mobutu Sese Seko der auf seinem Weg ins Exil in Pointe Noire Station machte Im Fruhjahr 1997 kehrte Ex Prasident Sassou Nguesso aus seinem Exil in Frankreich mit der Absicht zuruck wieder bei Prasidentschaftswahlen anzutreten Als die Armee auf Anweisung Lissoubas am 5 Juni 1997 Sassou Nguessos Haus umstellte kam es zu Kampfen mit dessen Milizionaren Die Kampfe bei denen Sassou Nguesso von Angola militarisch unterstutzt wurde endeten mit Lissoubas Sturz am 15 Oktober 1997 Zehn Tage spater wurde Sassou Nguesso zum neuen Prasidenten erklart und regiert seitdem Der Burgerkrieg soll zwischen Mai und Oktober bis zu 10 000 Todesopfer gefordert haben Anhanger Lissoubas leisteten noch eine Zeit lang Widerstand 1999 wurden sie von Sassou Nguesso amnestiert Erneutes Exil BearbeitenLissouba floh aus dem Land und ging diesmal nach London Fur seinen Sturz machte er auch Frankreich und den Konzern Elf Aquitaine verantwortlich denen er die Unterstutzung Sassou Nguessos vorwarf Zunachst wollte er an den Prasidentschaftswahlen 2002 teilnehmen Ein im Dezember 2001 in Brazzaville in seiner Abwesenheit eroffnetes Verfahren wegen Hochverrat und Unterschlagung veranlasste ihn im Exil zu bleiben Das Gericht verurteilte ihn zu dreissig Jahren Haft Der Korruptionsvorwurf bezog sich auf ein Geschaft mit dem amerikanischen Olkonzern Occidental Petroleum im Jahr 1993 Lissouba wurde 2001 in Abwesenheit von einem Gericht in Brazzaville der Korruption fur schuldig befunden und zu 30 Jahren Zwangsarbeit verurteilt Die 150 Millionen US Dollar aus dem Deal mit der US Olfirma tauchten 2013 im Rahmen der Aufdeckung des Gladio Skandals in Luxemburg wieder auf Im Herbst 2004 verliess er London und zog nach Paris ins 17 Arrondissement Er litt an Alzheimer und starb am 24 August 2020 im Alter von 88 Jahren in Perpignan 1 Weblinks BearbeitenElections in Congo Brazzaville Republic of the Congo In African Elections Database 15 Oktober 2012 abgerufen am 24 August 2020 englisch Ex Congo Brazzaville president to sue ELF In BBC World Service 27 November 1997 abgerufen am 24 August 2020 englisch Congolese ex leader guilty of treason In BBC News 29 Dezember 2001 abgerufen am 24 August 2020 englisch Pascal Lissouba s installe definitivement a Paris In Afriqu Echos 21 Oktober 2004 archiviert vom Original am 25 September 2008 abgerufen am 24 August 2020 franzosisch Ian Biddle Spyros Demetriou Robert Muggah Small Arms Availability Trade and Impacts in the Republic of Congo pdf 727 kB hrsg von Small Arms Survey am Graduate Institute of International Studies In ethz ch April 2002 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 24 August 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Fabrice Iranzi Former Congolese President Pascal Lissouba passed away at 88 in France In regionweek com 24 August 2020 abgerufen am 24 August 2020 englisch Prasidenten der Republik Kongo Fulbert Youlou Alphonse Massemba Debat Alfred Raoul Marien Ngouabi Joachim Yhombi Opango Denis Sassou Nguesso Pascal Lissouba Denis Sassou NguessoPremierminister der Republik Kongo Alphonse Massemba Debat Pascal Lissouba Edouard Ambroise Noumazalaye Alfred Raoul Henri Lopes Louis Sylvain Goma Ange Edouard Poungui Alphonse Poaty Souchlaty Pierre Moussa Louis Sylvain Goma Andre Milongo Stephane Maurice Bongho Nouarra Claude Antoine Dacosta Joachim Yhombi Opango Charles David Ganao Bernard Kolelas Isidore Mvouba Clement Mouamba Anatole Collinet Makosso Normdaten Person GND 119516144 lobid OGND AKS LCCN n96095606 VIAF 1741160 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lissouba PascalKURZBESCHREIBUNG kongolesischer Politiker Prasident der Republik KongoGEBURTSDATUM 15 November 1931GEBURTSORT TsinguidiSTERBEDATUM 24 August 2020STERBEORT Perpignan Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pascal Lissouba amp oldid 221640622