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Die Parkabtei niederlandisch Abdij van t Park Parkabdij Norbertijnerabdij te Heverlee oder Abdij van Park ist eine Pramonstratenserabtei in Heverlee einer Teilgemeinde Lowens in Belgien Parkabtei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerke 2 1 Norbertustor 2 2 Kirche 2 3 Haus des Provisors 2 4 Friedhof 3 Lage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1129 wandte sich Gottfried I der Bartige Graf von Lowen und Herzog von Niederlothringen an den Abt der Pramonstratenserabtei St Martin in Laon Frankreich mit der Bitte in der Nahe von Lowen eine Abtei zu grunden Der Graf stiftete zu diesem Zweck einen Park und ein Jagdschloss sein Meier Tyetdelinus schenkte dem Orden eine Wassermuhle und einige angrenzende Felder Bald zogen die ersten Chorherren im Schloss ein und innerhalb weniger Jahre entwickelte sich die Stiftung zu einer Abtei Zwolf Jahre nach der Grundung wurde die Parkabtei zum von der Mutterabtei selbststandigen Haus erklart und die Chorherren konnten ihren ersten eigenen Abt Sirnon de Saint Maurice wahlen Die Abtei bekam den Beinamen Conventus Sanctae Mariae de Parco wird jedoch bis zum heutigen Tag im Volksmund nur Parkabtei genannt nbsp Die Fischteiche der AbteiUnter Abt Willem van Luurbeek 1289 1306 wurde die erste Abteikirche im romanischen Stil gebaut Sein Nachfolger liess im Suden der Abtei Teiche fur die Fischzucht graben Fisch war fur die Pramonstratenser die zwei Drittel des Jahres kein Fleisch essen durften ein wichtiges Nahrungsmittel Wilhelm I von Oranien Nassau machte die Abtei 1572 wahrend der Belagerung Lowens zu seinem Hauptquartier Die Situation im Kloster wurde schliesslich so gefahrlich dass die Chorherren in Lowen Zuflucht suchen mussten Im 17 Jahrhundert pragten die Abte Jan Druys Drusius und Jan Maes Masius das klosterliche Leben in der Abtei Die Chorherren widmeten sich verstarkt der Wissenschaft und studierten Theologie an der Universitat Lowen Abt Drusius manifestierte als Visitator der Lowener Universitat die gesellschaftliche Vordenkerrolle der Abte der Parkabtei Ende des 17 Jahrhunderts unter Abt Libert de Pape florierte die Abtei dank der gunstigen Auswirkungen der Gegenreformation Die Landwirtschaft brachte dem Kloster Wohlstand und der Abt liess ein Gehoft mit Scheune errichten Ende des 18 Jahrhunderts zahlte die Parkabtei zu den reichsten Abteien des Landes 1 Von 1719 bis 1730 liess Pralat Hieronymus de Waerseggere die Tore die Kirche und die Pralatur im klassizistischen Stil renovieren In der Abtei wohnten zu dieser Zeit 48 Chorherren eine Zahl die seither nicht mehr erreicht wurde 1786 erliess Kaiser Joseph II im Zuge seiner Politik der Aufhebung aller kontemplativen Orden ein Dekret dem zufolge alle Theologiestudenten ihre Studien an einem neuen Generalseminar in Lowen absolvieren mussten Die Chorherren aus der Parkabtei weigerten sich da sie das Studienangebot des neuen Seminars ablehnten und 1789 wurde die Abtei nach wiederholten obrigkeitlichen Drohungen durch den Kaiser aufgelost Die Pramonstratenser mussten die Abtei verlassen und 660 Soldaten wurden in den Gebauden stationiert Das Kloster wurde geplundert und die Besitzungen verkauft Durch die Brabanter Revolution konnte das osterreichische Regime jedoch zeitweise vertrieben werden und 1790 konnte sich die Parkabtei wieder aufrichten 1794 erlebte die osterreichische Armee ihre endgultige Niederlage gegen die franzosischen revolutionaren Truppen und die sudlichen Niederlande fielen an Frankreich Das neue Regime verbot jede Glaubensbezeugung in der Offentlichkeit und den Chorherren fiel das Leben zunehmend schwerer Belastungen durch den Krieg zwangen die Abtei ausserdem dazu einige Immobilien zu verkaufen Im Jahre 1797 wurden die Chorherren schliesslich durch franzosische Truppen aus dem Kloster vertrieben und die Parkabtei wurde Staatseigentum Durch einen Mittelsmann gelang es den Pramonstratensern einen Teil der Abtei zuruckzukaufen aber sie durften die Gebaude nicht mehr als Gemeinschaft bewohnen 1828 verkauften die Chorherren alle Kunstschatze und Bucher der Abtei da sie eine Wiederherstellung des klosterlichen Lebens mittlerweile fur unmoglich hielten 1836 konnte die Abtei schliesslich doch wieder eroffnet werden aber die 1797 verstaatlichten Teile des Klosters waren bereits verkauft worden und konnten durch die Chorherren wegen Geldknappheit nicht zuruckgekauft werden Abt Franciscus Versteylen belebte das Kloster neu und Ende des 19 Jahrhunderts gelang es den Chorherren sogar eine Mission in Brasilien zu stiften Heute lebt noch eine kleine Zahl Pramonstratenser im Kloster und setzt dort die klosterliche Tradition fort 2003 wurden grosse Teile der Abtei in Erbpacht an die Stadt Lowen gegeben da dem Konvent die finanziellen Mittel fur die unter anderem an den Wassermuhlen notwendigen Renovierungsarbeiten fehlten Bauwerke BearbeitenNorbertustor Bearbeiten nbsp NorbertustorDas Norbertustor befindet sich neben der Friedhofsmauer Ursprunglich stammt das Gebaude aus dem 17 Jahrhundert wurde jedoch in den 20er Jahren des 18 Jahrhunderts umgebaut und durch eine monumentale Toreinrahmung dem klassizistischen Stil angepasst Die durchgezogenen Fensterfassungen geben dem Tor eine Fachwerkoptik Auf der den Feldern zugewandten Seite befindet sich in einer Nische oberhalb des Torbogens eine aus weissem Stein gehauene Statue des Ordensgrunders Norbert von Xanten die den Besucher daran erinnern soll dass er ein Norbertiner bzw Pramonstratenser Kloster betritt Das Dach wurde ursprunglich von vier vergoldeten und heute verschwundenen Ziervasen geschmuckt Kirche Bearbeiten 1131 wurde an der Stelle der heutigen Abteikirche eine einfache romanische Kapelle errichtet Im 13 Jahrhundert wurde das Gotteshaus dann in eine schlichte romanische Kirche umgebaut 1628 folgte die nachste grossere Veranderung Abt Drusius liess unter dem Chor eine Krypta bauen in der die Abte beigesetzt wurden Ende des 18 Jahrhunderts zu Zeiten Kaiser Josefs II wurde diese Grabkammer aber wieder geschlossen Abt de Waerseggere liess im Zuge der Renovierung des Klosters auch die Kirche im klassizistischen Stil erneuern Die romanischen Saulen wurden entfernt die Seitenschiffe hochgezogen und Oberlichter angebracht Der nordliche Querarm wurde abgebrochen der sudliche zur Sakristei umfunktioniert Auch das Mobiliar im Inneren wurde grundlegend verandert Der Brusseler Bildhauer Jacques Berge schuf einen barocken Altar mit einem Portikus aus Lindenholz Daruber hangt das Gemalder Die Geburt Jesu von Erasmus Quellinus I aus dem 17 Jahrhundert Die grosse Orgel aus dem Jahr 1853 wurde wahrend eines Brandes 1985 schwer beschadigt und ist nicht mehr bespielbar Haus des Provisors Bearbeiten nbsp Haus des ProvisorsDer Provisor war und ist ein Chorherr der Abtei der fur die weltlichen Angelegenheiten zustandig war Er inspizierte die Landereien Walder und Weiden und empfing in seinem Buro Handwerker Architekten und Pachter Das Haus im Back und Sandsteinstil mit Treppengiebeln an Nord und Sudseite wurde im 17 Jahrhundert erbaut Zu Beginn des 18 Jahrhunderts wurde es wie viele andere Gebaude des Klosters im klassizistischen Stil umgebaut Rechts vor dem Haus befindet sich ein zur Zeit Abts Libert de Pape angelegtes Wasserbecken an dem das Vieh getrankt wurde In den 1980er Jahren wurde das Gebaude grundlich renoviert und beherbergt heute Seminarraume Friedhof Bearbeiten Neben der Kirche befindet sich der Friedhof wo Lowener Prominente ihre letzte Ruhestatte finden Die Namen auf den Grabsteinen erinnern an die Geschichte der Stadt und der Katholischen Universitat Lowen Bis zum heutigen Tag werden auf dem Friedhof Beisetzungen abgehalten Viele historische Grabsteine und Monumente sind gut erhalten und Anziehungspunkt fur Besucher Lage BearbeitenDie Abtei liegt im Sudosten Lowens ausserhalb des Stadtrings sudlich des Philips Werks in der Nahe der Zugstrecke nach Luttich und Deutschland Sie ist mit dem Auto uber die Autobahn A3 Abfahrt 23 Haasrode zu erreichen Literatur BearbeitenMaurits Smeyers De Abdij van Park 850 jaar Premonstratenzerleven Park 1979 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Parkabtei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Visit Leuven Parkabtei Abgerufen am 7 September 2020 Agentschap Onroerend Erfgoed Norbertijnenabdij van Park Abgerufen am 7 September 2020 niederlandisch Erfgoedcel Leuven Sint Jan de Evangelistkerk in 360 Abgerufen am 7 September 2020 niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten Torfs J A Geschiedenis van Leuven van den vroegsten tijd tot op heden Lowen 1899 S 76 50 864444444444 4 7180555555556 Koordinaten 50 51 52 N 4 43 5 O Normdaten Korperschaft GND 1018335 8 lobid OGND AKS LCCN n80017951 VIAF 167567629 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parkabtei amp oldid 222309703