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Dieser Artikel behandelt die Pariser Kolonialausstellung siehe auch die Liste der anderen Pariser Weltausstellungen Die Pariser Kolonialausstellung frz Exposition coloniale internationale fand vom 6 Mai bis zum 15 November 1931 in Paris Frankreich statt 1 Ziel war es die vielfaltigen Kulturen und gewaltigen Ressourcen des franzosischen Kolonialreiches und anderer Kolonialreiche zu prasentieren Strasse der KolonienKambodschanischer Tempel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Intention 3 Erfolg 4 Zwischenfalle 5 Kritik 6 Transport 7 Galerie 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 QuellenangabenGeschichte BearbeitenGeneralsekretar der Kolonialausstellung war Marschall Hubert Lyautey Die Ausstellung wurde im Bois de Vincennes am ostlichen Stadtrand von Paris rund um den Daumesnil See errichtet Sie folgte in ihrem Konzept vorangegangenen Weltausstellungen Angesichts ihrer gewaltigen Dimensionen 2 sprach die Bildhauerin Elizabeth Prophet von der spektakularsten kolonialen Darbietung die der Westen jemals erlebt habe 3 Die franzosische Regierung holte Bewohner aus den Kolonien nach Paris wo sie ihre traditionelle Kunst und Handarbeit ausubten und die Vielfalt ihrer Architekturstile in Gestalt von Hutten oder Tempeln prasentierten 4 Die Ausstellung umfasste so auch eine in senegalesischen Siedlungen prasentierte Volkerschau 5 Das franzosische Mutterland war in einer Section metropolitaine reprasentiert und in einer Cite des informations wurde die Gesamtheit des franzosischen Kolonialreichs vorgestellt Die franzosischen Kolonien stellten sich dann in einzelnen Pavillons auf der Sudseite des Daumesnil Sees vor 6 Die Ausstellung zu den franzosischen Kolonien nahm etwa die Halfte der Ausstellungsflache in Anspruch 7 Die andere Halfte der Ausstellungsflache nordlich des Daumesnil Sees wurde mit Kolonialausstellungen anderer Nationen wie Belgien den Niederlanden Italien Japan Portugal dem Vereinigten Konigreich und der Vereinigten Staaten belegt 7 Das Ausstellungsgelande wurde durch eine Decauville Parkeisenbahn erschlossen auf dem in der Mitte des Ausstellungsgelandes liegenden Daumesnil Sees fand Linienverkehr mit Schiffen statt 8 Spektakulare Nachbauten unter anderem ein kambodschanischer Tempel aus dem 12 Jahrhundert und eine Moschee im Stil der Lehmmoscheen von Timbuktu 7 waren grosse Attraktionen Die Ausstellung wurde von einem umfangreichen Programm mit folkloristischen Darbietungen und anderen Attraktionen begleitet 9 Als standige und bleibende Einrichtung der Ausstellung wurde ein Kolonialmuseum in dem fur die Ausstellung errichteten Palais de la Porte Doree eroffnet dem einzigen Gebaude der Ausstellung das heute noch steht Intention BearbeitenFrankreich verband mit der Ausstellung die politische Hoffnung sein Kolonialreich als ein humanitares Unternehmen darzustellen indem es den gegenseitigen Austausch der Kulturen und den von Frankreich bewirkten Nutzen in Ubersee beleuchtete Damit suchte es deutscher Kritik zuvorzukommen Frankreich sei ein Ausbeuter der Kolonien und Verursacher von Rassenschande und Dekadenz Die Ausstellung strich die Rolle der einheimischen Kulturen in den Kolonien heraus und spielte die franzosischen Wirkungen bei der Verbreitung der eigenen Sprache und Kultur herunter um die Meinung zu verbreiten Frankreich sei mit den Kolonien verbunden wurde diese jedoch nicht assimilieren und uberfremden 4 Erfolg BearbeitenDie Kolonialausstellung bot ein Diskussionsforum fur den Kolonialismus im Allgemeinen und uber die franzosischen Kolonien im Besonderen Franzosische Fachleute veroffentlichten wahrend des sechsmonatigen Ereignisses uber 3 000 Artikel und veranstalteten uber 100 Kongresse Schriftsteller des Kolonialismus nutzten sie als willkommene Gelegenheit zur Verbreitung ihrer Werke und in Paris entstand ein Markt fur diverse exotische Kuchen fremder Lander besonders die Nordafrikas und Vietnams Filmschaffende machten die franzosischen Kolonien zum Gegenstand ihrer Werke Das koloniale Geschaft erfuhr eine allgemeine Erweiterung 4 Die Ausstellung verzeichnete 33 Millionen Besucher aus aller Welt 4 Zu den prominenten Besuchern der Ausstellung gehorten unter anderem der Herzog von York der spatere Konig Georg VI von Grossbritannien und seine Frau Zwischenfalle Bearbeiten nbsp Niederlandischer Pavillon vor der Zerstorung nbsp Konigin Wilhelmina der Niederlande und Prinzessin Juliana beim Besuch der AusstellungAm 28 Juni 1931 brach im niederlandischen Pavillon der zu den schonsten Gebauden der Ausstellung gezahlt wurde ein Feuer aus Der Bau im altmalaiischen Stil mit einer Grundflache von 6 000 m2 der ein niederlandisch indisches Haus darstellte brannte innerhalb einer halben Stunde nieder Hierbei wurden die ausgestellten Kunstgegenstande von einzigartigem Wert zerstort Es handelte sich um Leihgaben der Kolonialgesellschaft von Batavia sowie dem Reichsmuseum fur Volkerkunde und waren teilweise 2 000 Jahre alt Einige kleinere in der Nahe des Pavillons befindliche Gebaude verbrannten ebenfalls 10 11 Das Feuer war durch einen Kurzschluss entstanden 12 In der Rekordzeit von 51 Tagen liess die niederlandische Regierung einen neuen Pavillon errichten der am 18 August eroffnet wurde Als Ersatz fur die vernichteten Ausstellungsstucke stellte Konigin Wilhelmina Kunstschatze aus ihrer eigenen Sammlung zur Verfugung 13 Am 9 Juli 1931 kam es erneut zu einem Brand in der Ausstellung 14 Ein weiteres Feuer entstand am 3 Januar 1934 im Zoo von Vincennes der anlasslich der Kolonialausstellung von Heinrich Hagenbeck erbaut worden war Obwohl der Brand rasch geloscht werden konnte verbrannten funf Elefanten bei lebendigem Leib 15 Kritik BearbeitenSurrealisten protestierten in einem Pamphlet gegen die Kolonialausstellung kritisierten die Massaker in den Kolonien und bekraftigten ihren radikalen Antikolonialismus Auch wenn es der skandalosen Sozialistischen Partei und der jesuitischen Liga fur Menschenrechte nicht gefallen mag es ware doch zu viel wenn wir zwischen einer guten und einer schlechten Art zu kolonisieren unterschieden 16 Eine kleinere von der PCF und der Ligue de Defense de la Race Negre unter der Fuhrung von Tiemoko Garan Kouyate organisierte Gegenausstellung unter dem Titel La verite sur les colonies Die Wahrheit uber die Kolonien zeigte unter anderem Albert Londres und Andre Gides kritische Darstellungen der Zwangsarbeit in den Kolonien Transport BearbeitenEine 3 372 m lange ringformige Eisenbahn mit einer Spurweite von 600 mm verband die Stationen Porte d Honneur Porte de Reuilly Franzosisch Afrika Zoologischer Garten Italien Niederlande und USA Danemark Es gab vier Zuge mit Renault Decauville Lokomotiven und jeweils 162 Sitzplatzen in 6 Wagen Bis 5 Zuge konnten gleichzeitig fahren um bis zu 2000 Personen pro Stunde zu transportieren Auf diese Weise wurden insgesamt 1 736 266 Besucher transportiert 17 Galerie Bearbeiten nbsp Marokko Pavillon nbsp Madagaskar Pavillon nbsp Kamerun Pavillon nbsp Tonkin Pavillon nbsp Cochinchina Pavillon nbsp Kambodscha Pavillon nbsp Pavillon Martinique nbsp Pavillon der Niederlande nbsp Pavillon von BelgienSiehe auch Bearbeiten nbsp Commons Pariser Kolonialausstellung 1931 Sammlung von Bildern und Audiodateien Franzosische Kolonien Kolonialismus VolkerschauLiteratur BearbeitenTheresa A Leininger Miller New Negro artists in Paris African American painters and sculptors in the city of light 1922 1934 Rutgers University Press New Brunswick NJ 2001 ISBN 0 8135 2810 0 Alexander C T Geppert Fleeting Cities Imperial Expositions in Fin de Siecle Europe Palgrave Macmillan Basingstoke 2010 ISBN 9780230221642Weblinks BearbeitenJournal de l Exposition coloniale in Gallica der digitalen Bibliothek der Bibliotheque nationale de France L Exposition coloniale de 1931 Mythe republicain ou mythe imperial Charles Robert Ageron Quellenangaben Bearbeiten Erklarungstafel vor dem Palais de la Porte Doree Leininger Miller New Negro artists S 54 Tagebuch 14 Juli 1931 zitiert in Leininger Miller New Negro artists S 55 a b c d Leininger Miller New Negro artists S 55 On the 1931 Colonial Exposition in Paris Erklarungstafel vor dem Palais de la Porte Doree a b c Modell des Ausstellungsgelandes im Palais de la Porte Doree Catalogue Decauville distribue lors de l exposition coloniale de 1931 Archives departementales de l Essonne 1J 132 S 11 Erklarungstafel vor dem Palais de la Porte Doree Riesenbrand in der Pariser Kolonialausstellung Funfzig Millionen Brandschaden In Neues Wiener Journal 30 Juni 1931 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwj Brandkatastrophe in der Pariser Kolonialausstellung In Wiener Neueste Nachrichten Sonn und Montagsblatt Wiener Neueste Nachrichten Unabhangiges Montagsblatt Wiener Neueste Nachrichten Unabhangiges Organ Wiener Neueste Nachrichten Montag Fruhblatt Neues Montagblatt Neues Montagblatt Sport vom Sonntag Wiener Montagblatt Sport vom Sonntag 29 Juni 1931 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wnm Brand in der Pariser Kolonialausstellung In Wiener Zeitung 1 Juli 1931 S 6 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Der Brand in der Kolonialausstellung Eroffnung des neuen hollandischen Pavillons In Neues Wiener Tagblatt Demokratisches Organ Neues Wiener Abendblatt Abend Ausgabe des Neuen Wiener Tagblatt Neues Wiener Tagblatt Abend Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt 6 Uhr Abendblatt Neues Wiener Tagblatt Neue Freie Presse Neues Wiener Journal Neues Wiener Tagblatt 18 August 1931 S 21 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwg Brand in Paris Wieder in der Ausstellung In Neues Wiener Tagblatt Demokratisches Organ Neues Wiener Abendblatt Abend Ausgabe des Neuen Wiener Tagblatt Neues Wiener Tagblatt Abend Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt 6 Uhr Abendblatt Neues Wiener Tagblatt Neue Freie Presse Neues Wiener Journal Neues Wiener Tagblatt 11 Juli 1931 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwg Brande Funf Elefanten verbrennen im Kafig In Salzburger Volksblatt 3 Janner 1934 S 10 online bei 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