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Paolo Frisi 13 April 1729 in Melegnano 22 November 1787 in Mailand war ein italienischer Geistlicher Mathematiker Physiker Ingenieur und Astronom Paolo Frisi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrisi war das zweitalteste von acht Kindern einer der Bruder war der Historiker und Geistliche Kanoniker an der Kathedrale von Mailand Antonio Francesco Frisi 1733 1817 und wuchs in gut situiertem Elternhaus auf das allerdings nach dem fruhen Tod des Vaters finanzielle Probleme bekam Er besuchte ab etwa 1741 die Schule der Barnabiten in Mailand Arcimbolde Schule bzw Kolleg von St Alexander trat dem Barnabiten Orden bei und begann 1743 sein Noviziat in Monza Im Oktober 1744 legte er sein Gelubde ab und setzte sein Studium am Kolleg St Alessandro in Mailand fort wo er auch Unterricht in Mathematik und Newtonsche Mechanik erhielt bei Francesco Maria de Regi 1720 1794 1747 studierte er Theologie in Pavia horte aber auch Mathematik und Physik an der Universitat bei Ramiro Rampinelli 1697 1759 der auch Experte fur Wasserbau war Er blieb bis 1749 in Pavia und studierte dort ausserdem mathematische und physikalische Werke so von Leonhard Euler Colin Maclaurin Maria Agnesi Alexis Claude Clairaut und Jean Baptiste le Rond d Alembert und den Kommentar zu Newtons Principia von Francois Jacquier mit dem er korrespondierte und Thomas Le Seur 1749 wurde er Lehrer am Kolleg in Lodi 1751 wurde er zum Priester geweiht 1751 veroffentlichte er eine Abhandlung uber die Figur der Erde die er drucken liess trotz Einspruch der kirchlichen Zensoren da er das heliozentrische Weltbild vertrat und eine uber die Regulierung von Flussen 1751 wurde er Professor fur Philosophie an der Barnabiten Schule in Casale Monferrato Da seine Vorgesetzten den Umgang mit dem Liberalen und Freidenker Graf Radicati mit dem Frisi noch uber zwanzig Jahre korrespondierte nicht gern sahen wurde er als Prediger nach Novara versetzt 1753 wurde er korrespondierendes Mitglied der Academie des Sciences in Paris und Professor am Barnabiten Kolleg St Alexander in Mailand 1756 wurde er Professor fur Mathematik an der Universitat Pisa an der er Kontakte zu vielen Naturwissenschaftlern und Mathematikern pflegte wie dem Direktor des Observatoriums Tommaso Perelli 1704 1783 und auch Florenz haufig besuchte 1764 wurde er Professor an der Scuola Palatina in Mailand Sein Ansehen war damals schon so hoch dass der Herzog der Toskana ihn formal auf der Professorenliste in Pisa beliess 1760 besuchte er Rom und Neapel und wurde in Rom vom Papst Pius VI empfangen der ihn zu Planen der Regulierung des Rheins befragte 1766 67 besuchte er Frankreich wo er mit d Alembert Diderot Condorcet und anderen zusammentraf und England wo er unter anderem David Hume traf und 1768 Wien wo er von Kaiser Joseph II empfangen wurde und mit ihm uber verschiedene wissenschaftliche Themen Elektrizitat Pockenschutzimpfung und das Verhaltnis Kirche und Staat diskutierte Nach der Unterdruckung des Jesuitenordens durch den Papst 1773 zog seine Schule in den Palazzo di Brera in dem zuvor die Jesuiten waren Da er mit seiner Familie leben wollte beantragte er den Austritt aus dem Orden was 1776 vom Papst genehmigt wurde 1778 besuchte er die Schweiz Seine Gesundheit liess nach und er schrankte seine Vorlesungstatigkeit ein publizierte aber 1782 eine Auswahl seiner Werke Im Mai 1784 besuchte ihn der schwedische Konig Gustav III bei einem Besuch in Mailand nbsp Erinnerungsplakette an Paolo Frisi am Palazzo Beccaria in MailandWerk BearbeitenEr war europaweit als Berater fur Wasserbauwerke gefragt und fuhrte Blitzableiter in Italien ein Frisi befasste sich mit Elektrizitat und Licht und studierte die Bewegung von Erde und Mond mit der Newtonschen Gravitationstheorie In der Mathematik befasste er sich mit Variationsrechnung isoperimetrische Probleme Er entwarf einen Plan fur einen Kanal zwischen Mailand und Pavia der 1819 nach seinen Planen gebaut wurde Nachdem ein Jesuit sein Buch uber die Figur der Erde kritisiert hatte fasste er eine Abneigung gegen Jesuiten und war darin im Bund mit bekannten Enzyklopadisten in Paris Er gab in Mailand eine Zeitschrift Il caffe heraus die Ideen der Aufklarung verbreitete Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenNeben seiner Mitgliedschaft in der Pariser Akademie war er seit 1756 Ehrenmitglied der Akademie in St Petersburg seit 1757 Mitglied der Royal Society 1758 Mitglied der Berliner Akademie 1766 der Koniglich Schwedischen Akademie und 1770 der Akademien in Bern und Kopenhagen Die osterreichische Kaiserin Maria Theresia verlieh ihm eine jahrliche Pension von 100 Sequin 1764 erhielt er eine Ehrenprofessur fur Mathematik in Bologna Strassen in Mailand Pavia Rom Melegnano Bologna und Lissone und Schulen in Mailand Melegnano und Monza sind nach ihm benannt 2003 wurde der Asteroid 19523 Paolofrisi nach ihm benannt 1 Schriften Bearbeiten nbsp Cosmographiae physicae et mathematicae 1775Disquisitio mathematica in causam physicam figurae et magnitudinis telluris nostrae 1751 Del modo di regolare fiumi e torrenti 1751 Nova electricitatis theoria quam J B Landriani publice propugnabat 1755 Saggio morale di filosofia 1755 De motu diurno terrae Pisa 1756 fur das Buch erhielt er einen Preis der Berliner Akademie Memorie sopra la fisica e l istoria naturale 1757 De aberratione lucis opusculum 1757 De atmosphaera caelestium corporum dissertatio physico mathematica 1759 Piano de lavori da farsi per liberare e assicurare dalle acque le provincie di Bologna di Ferrara e di Ravenna Lucca 1761 De problematis quibusdam isoperimetricis 1761 Del modo di regolare i fiumi e i torrenti principalmente del Bolognese e della Romagna Lucca 1762 das Buch wurde 1774 ins Franzosische ubersetzt und es erschienen mehrere englische Auflagen De gravitate universali corporum Mailand 1768 Kaiser Joseph II gewidmet De canali navigabili trattato del P D Paolo Frisi Florenz 1770 Cosmographiae physicae et mathematicae 1774 1775 Elogio del Galilei 1775 Instituzioni di meccanica d idrostatica d idrometria e dell architettura statica e idraulica Mailand 1777 Elogio di Bonaventura Cavalieri 1778 Elogio del cavaliere Isacco Newton 1778 Algebra e geometrica analitica 1782 Meccanica 1783 Cosmografia 1785 Elogio del signor D Alembert Mailand 1786 Literatur BearbeitenUgo Baldini FRISI Paolo In Fiorella Bartoccini Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 50 Francesco I Sforza Gabbi Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1998 Gennaro Barbarisi Hrsg Ideologia e scienza nell opera di Paolo Frisi 1728 1784 atti del Convegno internazionale di studi Politecnico di Milano 3 4 giugno 1985 2 Bande Franco Angeli Mailand 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paolo Frisi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Veroffentlichungen von Paolo Frisi im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale SBN Normeintrag im Opac des SBN Encyclopedia Britannica 1911 John J O Connor Edmund F Robertson Paolo Frisi In MacTutor History of Mathematics archive Einzelnachweise Bearbeiten Minor Planet Circ 48159Normdaten Person GND 10012822X lobid OGND AKS LCCN n85370911 VIAF 2496935 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frisi PaoloKURZBESCHREIBUNG italienischer MathematikerGEBURTSDATUM 13 April 1728GEBURTSORT MelegnanoSTERBEDATUM 22 November 1784STERBEORT Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paolo Frisi amp oldid 239114354