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Der Panzerzug Lis Kula fruhere Bezeichnung Pepetrojka Lwowianin oder auch Podpulkownik Lis Kula war ein improvisierter polnischer Panzerzug aus der Zeit des Polnisch Ukrainischen Krieges von 1918 bis 1919 und wurde noch im Polnisch Sowjetischen Krieg eingesetzt Lis KulaDer Panzerzug Lis Kula 1919 in Lemberg BasisinformationModell Panzerzug P P 3 LwowianinP P 3 PepetrojkaP P 3 Lis KulaLokomotive 1 WrN 3007 1885 Werksnummer kkStB 73 26 1905 1918 PKP Tp15 13 ab 1919 Lokomotive 2 WrN 4929 1909 Werksnummer kkStB 180 553 bis 1918 PKP Tw11 8 ab 1919 Produktionszeit 1918 Zusammenstellung 1920 Panzerung Lokomotive 2 Besatzung Lokomotive 1 u 2 4 Kommandant Lokfuhrer zwei Heizer Technische DatenEigengewicht Lokomotive 1 55 1 t ohne Panzerung 70 t mit Panzerung Lokomotive 2 Tender 2 66 5 t 105 5 tLange Lokomotive 1 16 47 mLokomotive 2 17 28 m mit Tender Hohe Lokomotive 1 4 55 mLokomotive 2 4 57 mLeistung Lokomotive 1 665 PS 489 kW Lokomotive 1 1 054 PS 775 kW Geschwindigkeit Lokomotive 1 35 km hLokomotive 2 50 km hAntriebsformel Lokomotive 1 0 4 0Lokomotive 2 0 5 0 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Daten 3 Einsatz 4 Zugpersonal 5 Besonderheit 6 Verbleib 7 Gedenkplakette 8 Siehe auch 9 Literatur 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kommandant des Panzerzuges Hauptmann Felicjan Madeyski Poraj und Kommandant der Artillerie Leutnant Zdzislaw Stypal Minsk 1920Am 26 November 1918 wurde unter der Leitung von Leutnant Boleslaw Nieniewski der dritte Panzerzug zusammengestellt Dieser wurde P P 3 Pepetrojka genannt und wurde kurze Zeit spater in Lwowianin deutsch Lemberger umbenannt Am 5 April 1919 wurde der Panzerzug vom Militarminister zu Ehren und Gedenken des gefallenen Leutnant Leopold Lis Kula erneut umbenannt in Podpulkownik Lis Kula deutsch Oberstleutnant Lis Kula oder nur kurz Lis Kula Diese Umbenennung wurde von der Besatzung am 30 April 1919 umgesetzt 1 Technische Daten BearbeitenDer Bau des Panzerzuges fand unter Leitung von Major Marianski statt Als Lokomotive wurde zuerst eine Dampflokomotive vom Typ kkStB 73 Lokomotivnummer 73 26 der Wiener Neustadter Lokomotivfabrik Werksnummer WrN 3007 1885 verwendet die nach dem Ende des Ersten Weltkrieges an das polnische Verkehrsministerium abgegeben wurde Nachdem die PKP das Schienennetz ubernommen hatte erhielt die Lokomotive die Betriebsnummer Tp15 13 Ab April 1919 mit der Umbenennung des Panzerzuges wurde eine neue Lokomotive verwendet Dies war eine Dampflokomotive vom Typ kkStB 180 Lokomotivnummer 180 553 die ebenfalls von der Wiener Neustadter Lokomotivfabrik unter der Werksnummer WrN 4929 1909 hergestellt und auch nach dem Ende des Ersten Weltkrieges an das polnische Verkehrsministerium abgegeben wurde Nachdem die PKP das Schienennetz ubernommen hatte erhielt die Lokomotive die Betriebsnummer Tw11 8 Der Tender hatte die Nummer 76 702 Ab 1920 wurden die Lokomotive und der Tender gepanzert Ab April 1919 wurde dem Panzerzug Lis Kula ein Artilleriewagen Gd 17372 zugeteilt Dieser war ein zweiachsiger ehemaliger Guterwagen aus Holz und wurde mit Beton ummantelt Als Bewaffnung erhielt der Wagen eine 8 cm Kanone Ebenfalls im April kam ein zweiter Artilleriewagen Gd 26657 hinzu Auch dieser war ein ehemaliger Guterwagen aus Holz und wurde mit Beton gepanzert und mit einer 8 cm Kanone ausgerustet Neben den beiden Artilleriewagen verfugte der Panzerzug uber provisorische mit Blech und Sandsacken gepanzerte Wagen Um die Kampfkraft und Verteidigung zu erhohen waren acht spater 16 Maschinengewehre uber die einzelnen Wagen verteilt Da der Zug nur begrenzte Mittel an Versorgungsgutern hatte gab es zusatzlich noch fur den Panzerzug einen eigenen Versorgungszug Einsatz BearbeitenWahrend des Polnisch Ukrainischen Krieges wurde der Panzerzug bei der Verteidigung von Lemberg 1 November 1918 bis 22 Mai 1919 eingesetzt Hierbei wurde er zum Teil fur den Angriff aber auch zur Verteidigung eingesetzt Auch wahrend des Polnisch Sowjetischen Krieges leistete der Panzerzug wichtige Dienste Am 12 August 1921 fuhr der Panzerzug seine letzte Fahrt nach Krakau und wurde beim 1 Eisenbahnbruckenbataillon als Panzerzug ausgemustert Zugpersonal BearbeitenZugfuhrer Leutnant Zbigniew Orzechowski Stellvertretender Zugfuhrer Leutnant Antoni Dawidowicz Kommandeur der Maschinengewehreinheit Leutnant Felicjan Madeyski Poraj ab 8 August 1919 Zugfuhrer Kommandeur der Sturmabteilung Leutnant Maksymilian Wudkiewicz 2 Kommandeur des Sturmtrupps Leutnant Lasota Kommandeur der Infanterieabteilung Oberstleutnant Artur Belohlavek Kommandeur des Pionierzuges und stellvertretender Sanitater Leutnant Branko de Groo Kommandeur des Funkzuges Leutnant Branko de Groo Artillerieoffizier Leutnant Mieczyslaw Rudnicki 1 Zugoffizier und Artilleriekommandant Leutnant Wladyslaw de Filippi 3 Artilleriekommandeur Leutnant Zdzislaw Stypal ab Dezember 1920 Verpflegungsoffizier Leutnant Marian Kempner Arzt Leutnant Leszek JaklinskiBesonderheit BearbeitenEine Besonderheit des Panzerzuges Lis Kula war eine Soldatenbibliothek In einem der Wagen fanden Vorlesungen statt und die Soldaten bildeten sich gegenseitig aus Am 7 Juni 1919 wurde diese bei einem Zwischenstopp in Warschau offiziell registriert Insgesamt gab es 108 Bande aus den Bereichen Belletristik Natur und Geschichte Auch zwei Theatervorfuhrungen hatte es in den letzten Junitagen 1919 gegeben Verbleib BearbeitenDie Dampflokomotive vom Typ kkStB 73 26 wurde 1936 ausser Dienst gestellt und vermutlich verschrottet Die Dampflokomotive vom Typ kkStB 180 553 uberstand die Kampfhandlungen wahrend der Sowjetische Besetzung Ostpolens durch die Rote Armee und wurde unter der Narodnyi Kommisaryat Putyei Soobshcheniya kurz NKPS deutsch Volkskommissariat fur Transportwesen weiter eingesetzt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie weiterhin in der Sowjetunion beim Ministerstvo Putyei Soobshcheniya kurz MPS mit der Bezeichnung MPS Tv11 8 verwendet Diese Lokomotive war bis 1951 im Dienst und wurde im selben Jahr verschrottet Gedenkplakette Bearbeiten nbsp Das Abzeichen des Panzerzuges Lis Kula Zum Gedenken an den Einsatz des Panzerzuges und seiner Besatzung und zum Zeichen der Zugehorigkeit wurde eine ovale leicht konvexes Abzeichen gefertigt Dieses war 38 mm breit und 53 mm hoch und bestand aus Kupferblech welches beidseitig versilbert wurde Die Plakette war 1 mm dick Oben gab es die Runde Inschrift Pepetrojka darunter war die Lokomotive Typ kkStB 73 mit einem Wagen abgebildet Auf der Lokomotive konnte man die Inschriften PP 3 und Lviv erkennen Im Hintergrund war das Panorama von Lemberg zu sehen Unter dem Zug wurden die Daten 19 XI 1918 30 IV 1919 19 November 1918 bis 30 April 1919 eingraviert 4 Eine zweite Version des Abzeichens bestand aus versilbertem Metall und wurde leicht oxidiert Es war 60 mm hoch und 45 mm breit Dieses Abzeichen wurde in der Werkstatt von Unger in Lemberg hergestellt Auch hier war ein gepanzerter Zug zu erkennen und im Hintergrund das Panorama von Lemberg Uber dem Zug stand ebenfalls Pepetrojka und auch das Datum war mit 19 XI 1918 30 IV 1919 identisch 4 5 Siehe auch BearbeitenListe von polnischen PanzerzugenLiteratur BearbeitenListe der Verluste der polnischen Armee Gefallene und Verstorbene in den Kriegen 1918 1920 Wojskowe Biuro Historyczne Warschau 1934 polnisch Lista strat Wojska Polskiego Polegli i zmarli w wojnach 1918 1920 Tadeusz Krawczak Jerzy Odziemkowski Polnische Panzerzuge im Krieg 1939 Ksiazka i Wiedza Warschau 1987 ISBN 83 05 11723 5 polnisch Polskie pociagi pancerne w wojnie 1939 Felicjan Madeyski Erinnerungen an die Kampfhandlungen des Lemberger Panzerzugs Nr 3 Pepetrojka Drukarnia Ministerstwa Spraw Wojskowych Dowodztwo Saperow Dowodztwo Broni Pancernych Dowodztwo Wojsk Lacznosci Warschau 1928 polnisch Wspomnienia z czynow bojowych Lwowskiego Pociagu Pancernego Nr 3 Pepetrojki Czeslaw Maczynski Die Befreiung von Lwow 1 24 November 1918 Spolka Wydawnicza Rzeczpospolita Warschau 1921 polnisch Oswobodzenie Lwowa 1 24 listopada 1918 roku Zdzislaw Sawicki Adam Wielechowski Abzeichen der polnischen Armee 1918 1945 Katalog der Sammlung Falerist Polnische Armee 1918 1939 Polnische Streitkrafte im Westen Pantera Books Warschau 2007 ISBN 978 83 204 3299 2 polnisch Odznaki Wojska Polskiego 1918 1945 Katalog Zbioru Falerystycznego Wojsko Polskie 1918 1939 Polskie Sily Zbrojne na Zachodzie Janusz Turlejski Wojciech Markert Abzeichen der technischen Streitkrafte polnisch Odznaki Wojsk Technicznych Jan Lucjan Wycislak Panzerzug Lis Kula 2010 polnisch Bron pancerna Lis Kula Marian Zebrowski Ein Uberblick uber die Geschichte der polnischen Panzerwaffen 1918 1947 Zarzad Zrzeszenia Kol Oddzialow Broni Pancernej London 1971 polnisch Zarys historii polskiej broni pancernej 1918 1947 Steven Zaloga Armored Trains Osprey Publishing Oxford 2008 ISBN 978 1 84603 242 4 Einzelnachweise Bearbeiten Dz Rozk Wojsk Nr 42 z 15 kwietnia 1919 roku poz 1354 Liste der Verluste der polnischen Armee Gefallene und Verstorbene in den Kriegen 1918 1920 1934 S 1008 Liste der Verluste der polnischen Armee Gefallene und Verstorbene in den Kriegen 1918 1920 1934 S 185 a b Marian Zebrowski Ein Uberblick uber die Geschichte der polnischen Panzerwaffen 1918 1947 1971 S 107 Zdzislaw Sawicki Adam Wielechowski Abzeichen der polnischen Armee 1918 1945 Katalog der Sammlung Falerist Polnische Armee 1918 1939 Polnische Streitkrafte im Westen 2007 S 324 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panzerzug Lis Kula amp oldid 233148910