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Das Palais am Furstenwall gehort zu den wichtigsten historischen Bauwerken in Magdeburg Errichtet zwischen 1889 und 1893 in der Nahe des Magdeburger Doms und des Furstenwalls in der damaligen Augustastrasse heute Hegelstrasse 42 beherbergt das Haus heute die Staatskanzlei des Landes Sachsen Anhalt Palais am Furstenwall MagdeburgVorderansichtPalais am Furstenwall 2012 Innenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Nutzung ab 1893 1 3 Ab 1945 1 4 Seit 1990 2 Gebaude 3 Besichtigungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich diente das Palais am Furstenwall als Generalkommando des IV Armeekorps und war damit eines der wichtigsten Verwaltungsgebaude Preussens in dem sich auch Kaiser Wilhelm II und seine Familie regelmassig aufhielten Vorgeschichte Bearbeiten Bis Ende des 19 Jahrhunderts war das Grundstuck Teil von Magdeburgs umfangreichen Festungsanlagen an deren Ausbau massgeblich Furst Leopold von Anhalt Dessau der Alte Dessauer beteiligt war von 1702 bis 1747 Magdeburgs Festungskommandant 1874 schliesslich wurden die Mauern fast vollstandig abgerissen weil neue Waffentechnik ihre bisherige Schutzfunktion in kurzer Zeit hatte wirkungslos werden lassen Fur das neue Baugebiet galt ein neues anderes Konzept Es war von Anfang an als Vorzeigestrasse geplant als Wohnadresse fur die obere Schicht der Gesellschaft Rechtsanwalte und Industrielle Die Strasse wurde breiter gebaut die Hauser entstanden in grosserem Abstand zueinander und mit geringer Etagenzahl Deren Baustil orientierte sich mit ihren aufwandig gestalteten Fassaden an italienischen Palazzi Neben der Funktion als Wohngegend kam die als Sitz wichtiger Behorden hinzu Erstes Haus am Platz wurde das Palais am Furstenwall Gebaut fur das Generalkommando des IV Armeekorps wurde der reprasentative Sandstein Backsteinbau innen gleichermassen aufwandig gestaltet wie aussen Nutzung ab 1893 Bearbeiten Nach der Einweihung am 8 Mai 1893 zog General Karl Eduard von Hanisch preussischer Generalkommandant des IV Armeekorps der obersten militarischen Behorde fur die Regierungsbezirke Magdeburg und Merseburg sowie die Herzogtumer Anhalt und Sachsen Altenburg aus dem bisherigen Dienstsitz im Domplatz 5 in das Erdgeschoss Der wohl prominenteste Bewohner war Paul von Hindenburg Von 1904 bis 1911 hatte er als Kommandierender General sein Quartier im Palais am Furstenwall Sein Nachfolger war Friedrich Sixt von Armin 27 Jahre lang nutzte das Generalkommando des IV Armeekorps das Palais am Furstenwall als Dienstgebaude Letzter dort wohnender Kommandierender General war von 1918 bis 1920 der preussische Generalleutnant Guido Sontag 1858 1931 Von 1921 bis 1943 nutzten Finanzbeamte das Haus Ab 1945 Bearbeiten nbsp Erich Weinert Haus der Deutsch Sowjetischen Freundschaft Juni 1953Nach dem Zweiten Weltkrieg residierten zunachst US Militarspitzen im Gebaude dann die sowjetische Militaradministration Nachdem diese nach Halle verlegt worden war zog fur ein paar Monate der Magdeburger Rundfunk ein Von 1946 bis 1949 war dort der SED Bezirks und Kreisvorstand untergebracht Ab 1949 wurde es kulturell genutzt als Haus der Deutsch Sowjetischen Freundschaft Am 25 Juni 1953 erhielt es den Namen Erich Weinert Haus der Deutsch Sowjetischen Freundschaft Seit 1990 Bearbeiten 1990 gehorte das Haus dem Bund Am 30 Juni 1993 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet Der Kaufpreis betrug 2 84 Millionen Euro der Verkehrswert lag bei rund 11 3 Millionen Euro Dafur musste sich das Land verpflichten das Grundstuck innerhalb von drei Jahren fur die Landesverwaltung herzurichten und auch weitere 15 Jahre fur diesen Zweck zu nutzen Von Juni 1991 bis Ende 1995 wurde die Komplettsanierung im Wesentlichen abgeschlossen bis 2000 bekamen die Raume ihren Feinschliff An dem Grossprojekt waren 21 Restauratoren 50 Maler drei Fotografen ein Chemiker und ein Vermesser beteiligt die rund 2 000 Quadratmeter Wand und Deckenflachen freizulegen hatten Von 2001 bis 2005 wurde das Palais vom Ministerium der Justiz genutzt Seit Ende 2005 dient das Palais am Furstenwall wieder als Staatskanzlei und Dienstsitz des Ministerprasidenten von Sachsen Anhalt Gebaude BearbeitenDas Palais am Furstenwall ist das Hauptwerk des Magdeburger Architekten Paul Ochs Das frei stehende Gebaude im Stil der italienischen Hochrenaissance hebt sich deutlich von benachbarten Gebauden ab Das dreigeschossige zur Hegelstrasse hin zweigeschossige Haus steht separat im Gegensatz zu den geschlossenen Hauserfronten in der Nachbarschaft Wie zur Grunderzeit ublich wurde es nach italienischem Vorbild erbaut Die Formen des jeweiligen Stils Renaissance und teilweise Barock wurden damals nach individuellem Geschmack industriell gefertigt und an das Mauerwerk gebracht Doch der aussere Stil fehlte meist im Inneren der Hauser Anders im Palais am Furstenwall Die Militarverwaltung konnte offensichtlich umfangreiche Finanzmittel fur den Neubau ausgeben und so war es fur den Architekten moglich grosszugig zu planen und kostbare Materialien verarbeiten lassen zu konnen was das heute wieder eindrucksvolle Innere des Gebaudes beweist Das zeigt sich auch an der Gestaltung der Fassaden Sandstein und Ziegelflachen wechseln sich ab jede der vier Seiten des Hauses unterscheidet sich von den anderen Die Vorderfront zeichnet sich durch geziegelte Aussenachsen aus die eine funfgeteilte Sandsteinflache einrahmen die mit den drei grossen Bogenfenstern aus dem Gebaude hervorragt So wird die Flache sowohl von den verschiedenen Materialien als auch von diesem Risalit genannten Vorsprung gegliedert 1 2 Besichtigungen BearbeitenAn zwei Sonnabenden im Monat offnet sich das Palais am Furstenwall fur interessierte Besucher fur den kostenfreien einstundigen Rundgang ist eine telefonische Anmeldung erforderlich Zu sehen sind beispielsweise der Festsaal der Kabinettssaal das Kaminzimmer und das Dienstzimmer des Ministerprasidenten auch wird die Geschichte des Gebaudes erzahlt 3 Literatur BearbeitenIngelore Buchholz Magdeburg so wie es war Dusseldorf 1997 Thomas Groll Peter Schmidt Vierter Zwischenbericht Zu einigen ausgewahlten Aspekten der Restaurierungsarbeiten an der inneren Bauhulle des Palais am Furstenwall Magdeburg Magdeburg 1995 Landeshauptstadt Magdeburg Hrsg Glasgestaltung Magdeburg Magdeburg 2002 Landeshauptstadt Magdeburg Hrsg Magdeburg Architektur und Stadtebau Halle 2001 Magistrat der Stadt Magdeburg Hrsg Magdeburg Berlin 1927 Hans Joachim Mrusek Magdeburg Leipzig 1966 Sabine Tacke Palais am Furstenwall Geschichte und Gegenwart Magdeburg 2006 Gotthard Voss Das Palais am Furstenwall In Denkmalpflege in Sachsen Anhalt Heft 1 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais am Furstenwall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www youtube com watch v UFbFqq Q5AI http www mp sachsen anhalt de fileadmin Bibliothek Politik und Verwaltung StK MP Publikationsliste Flyer Palais pdf 1 2 Vorlage Toter Link www mp sachsen anhalt de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im 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