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Ozobranchidae ist der Name einer Familie von kleinen Blutegeln in der Ordnung der Russelegel die im Meer und im Susswasser leben und grossenteils artspezifisch an Schildkroten bei einer Art an Krokodilen parasitieren Sie umfasst 8 Arten in 2 Gattungen die in tropischen Gewassern weltweit verbreitet sind OzobranchidaeOzobranchus jantseanus Lange ca 7 mmSystematikStamm Ringelwurmer Annelida Klasse Gurtelwurmer Clitellata Unterklasse Egel Hirudinea Teilklasse Borstenlose Egel Euhirudinea Ordnung Russelegel Rhynchobdellida Familie OzobranchidaeWissenschaftlicher NameOzobranchidaePinto 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Entwicklungszyklus 3 Verbreitung Lebensraum und Ernahrung 4 Systematik 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Korper der Ozobranchidae ist deutlich in eine vordere aus Kopf und Hals bestehende 12 Segmente zahlende Region und einen Hinterleib Abdomen gegliedert Im Vorderabschnitt des Abdomens tragt ab dem 13 Segment jedes der folgenden je nach Art 5 bis 20 Segmente ein Paar Kiemen wahrend der darauf folgende Hinterabschnitt kiemenlos ist Pulsierende Blaschen wie bei einigen Fischegeln gibt es dagegen nicht Wahrend die fingerartigen Kiemen von Bogabdella diversa eine einfache ganz unverzweigte Form mit abgestumpftem Ende haben sind die Kiemen in der Gattung Ozobranchus baumartig weit verzweigt Die Mundpore der Ozobranchidae hat eine exzentrische Form Der kurzen Proboscis Russel folgt ein grosserer Pharynx Schlund der bis zum Ende des 12 Segments reicht Der darauf folgende Vorderdarmabschnitt ist als Kropf mit einem vorderen und einem hinteren Paar Blindsacke ausgebildet Es folgt ein mittlerer Darmabschnitt mit vier Paar zum Rucken hin ausgerichteten Blindsacken wahrend der hinterste Darmabschnitt keine Blindsacke hat Die 8 Ganglien der vorderen 8 Segmente sind zu einer vorderen Ganglienmasse konzentriert Die paarigen Hoden der zwittrigen Tiere sind kompakt und uber paarige Spermienleiter mit einem mittigen muskulosen Organ verbunden Entwicklungszyklus BearbeitenDas Paarungsverhalten der Ozobranchidae die sich als Zwitter auf dem Wirt gegenseitig begatten ist kaum bekannt Die befruchteten Eier werden in harten Eikokons an der Haut des Wirtes typischerweise am Schildkrotenpanzer befestigt und sind sich selbst uberlassen Aus den Kokons schlupfen fertig entwickelte kleine Blutegel Verbreitung Lebensraum und Ernahrung BearbeitenDie acht Arten der Familie Ozobranchidae sind je nach Lebensraum der parasitierten Reptilienart Meeres oder Susswasserbewohner der Tropen Als dauerhafte Ektoparasiten saugen sie Blut Ozobranchus quatrefagesi in Westafrika an Krokodilen und Pelikanen alle ubrigen Arten dagegen ausschliesslich an Wasserschildkroten Ozobranchus branchiatus als artspezifischer Parasit an Chelonia mydas und Ozobranchus margoi an Caretta caretta sind in tropischen Meeren weltweit verbreitet wahrend die ubrigen Arten davon als am weitesten verbreitete Art Ozobranchus jantseanus an verschiedenen Schildkroten in Binnengewassern Asiens saugen Bogabdella diversa dagegen an Schildkroten in Salzwasser und Susswasser in Australien Neusudwales Victoria und Westaustralien Systematik BearbeitenJean Louis Armand de Quatrefages de Breau wahlte 1852 bei der Beschreibung der Typusgattung den Namen Ozobranchus Zweig Kiemer altgriechisch ὄzos ozos Zweig bragxion branchion Kieme auf Grund der auffalligen verzweigten Kiemen dieser Egel Cesar Pinto erhob die Gattung 1921 in den Rang der Familie Ozobranchidae wahrend Laurence R Richardson 1969 in Verbindung mit seiner Erstbeschreibung von Bogabdella diversa auch die Familie Ozobranchidae neu beschrieb Die Ozobranchidae bilden zusammen mit den Familien der Fischegel Piscicolidae und Plattegel Glossiphoniidae die Ordnung der Russelegel Rhynchobdellida innerhalb der Teilklasse der Borstenlosen Egel Euhirudinea Zur Familie Ozobranchidae zahlen folgende 2 Gattungen mit insgesamt 8 Arten Ozobranchus Quatrefages 1852 5 bis 20 Paar baumartig verzweigte Kiemen an Schildkroten oder Krokodilen Ozobranchus branchiatus Menzies 1791 7 Paar Kiemen an Chelonia mydas in tropischen Meeren weltweit Ozobranchus jantseanus Oka 1912 11 Paar Kiemen an verschiedenen Susswasser Schildkroten in China Japan und grossen weiteren Teilen Asiens Ozobranchus margoi Apathy 1890 5 Paar Kiemen an Caretta caretta in tropischen Meeren weltweit Ozobranchus polybranchus Sanjeeva Raj 1951 20 Paar Kiemen an Pelochelys bibroni in Flussen und Bachen Sudasiens und Sudostasiens Ozobranchus papillatus Kaburaki 1921 11 Paar Kiemen an Kachuga tectum in stehenden Binnengewassern Indiens laut Moore ein Synonym von Ozobranchus jantseanus Ozobranchus shipleyi Harding 1909 11 Paar Kiemen an Nicoria trijuga in stehenden Binnengewassern Sri Lankas Indiens und Pakistans Ozobranchus quatrefagesi Poirier amp Rochebrune 1884 alias Lophobdella quatrefagesi 7 Paar Kiemen an Krokodilen und Pelikanen in Westafrika Bogabdella Richardson 1969 Bogabdella diversa Richardson 1969 8 Paar ungeteilte fingerformige Kiemen an verschiedenen Susswasserschildkroten in Australien Literatur BearbeitenJean Louis Armand de Quatrefages de Breau 1852 Ozobranchus Annales des sciences naturelles 3 serie XVIII S 325 Laurence R Richardson 1969 The family Ozobranchidae redefined and a novel ozobranchiform leech from Murray River turtles class Hirudinoidea order Rhynchobdelliformes Proceedings of The Linnean Society of New South Wales 94 S 61 80 Mahesh Chandra The Leeches of India A Handbook Zoological Survey of India Calcutta 1991 S 13 Roy T Sawyer Leech Biology and Behaviour Feeding biology ecology and systematics Clarendon Press Oxford 1986 S 660 700 Ozobranchus Ozobranchidae Weblinks BearbeitenKey to Australian Freshwater and Terrestrial Invertebrates Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ozobranchidae amp oldid 181146523