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Ozobranchus jantseanus ist eine Art der Egel Hirudinea die an Susswasser Schildkroten in China und Japan parasitiert In Experimenten konnte nachgewiesen werden dass die Tiere in der Lage sind extreme Temperaturen und das Einfrieren in flussigem Stickstoff zu uberleben Ozobranchus jantseanusOzobranchus jantseanusSystematikKlasse Gurtelwurmer Clitellata Unterklasse Egel Hirudinea Ordnung RhynchobdellidaFamilie OzobranchidaeGattung OzobranchusArt Ozobranchus jantseanusWissenschaftlicher NameOzobranchus jantseanusOka 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Belege 6 WeblinksMerkmale BearbeitenOzobranchus jantseanus erreicht eine Korperlange von 2 2 bis 7 0 Millimeter und einen maximalen Durchmesser von 1 2 bis 3 0 Millimetern 1 Das fur die Erstbeschreibung genutzte Tier war 9 Millimeter lang und hatte einen Durchmesser von maximal 2 Millimetern 2 Der Korper ist hell gefarbt und besitzt seitlich auffallige Fransen die aus 11 paarigen und durchgehend gleich grossen Kiemenbuscheln bestehen Dies unterscheidet ihn von Ozobranchus margoi mit 5 und Ozobranchus branchiatus mit 7 paarigen Kiemenbuscheln 2 Der Korper besteht aus zwei deutlich unterschiedlichen Regionen einem Kopf und Halsbereich sowie dem Rumpfbereich Der Kopf und Hals sind nicht deutlich getrennt und bestehen aus 18 Ringen wobei die ersten 3 Ringe auf der Ventralseite den Mundsaugnapf des Egels bilden Der zweite Ring tragt am vorderen Rand beiderseits der Mitte ein Paar Punktaugen Kurz vor dem Ubergang zum Rumpfbereich befinden sich bauchseits die mannlichen und weiblichen Geschlechtsoffnungen deren Abstand voneinander weniger als eine Ringelbreite betragt 2 Der Rumpf besteht aus 27 Ringen wobei sich erst je 11 breitere und schmalere Ringe abwechseln und am Ende 5 Ringe kommen die in ihrer Grosse abnehmen Auf der Bauchseite sind die breiteren und schmaleren Ringe jeweils miteinander verschmolzen Die breiten Ringe besitzen an ihren Seiten jeweils einen Kiemenbuschel der aus einem kurzen Basalstuck besteht der sich dann in zwei Aste und spater in funf bis sieben Kiemenfaden aufspaltet Diese Kiemenbuschel sind alle gleich gross wahrend sie bei anderen Arten der Gattung in der Grosse nach hinten hin abnehmen und eher denen der Gattung Branchellion entsprechen 2 Am Ende des Rumpfes schliesst sich der hintere Saugnapf an die durch die kleineren Ringe gebildete Verengung an Der Saugnapf entspricht in seinem Durchmesser etwa der Rumpfbreite mit maximal 2 Millimetern 2 Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet von Ozobranchus jantseanus umfasst Teile Ostasiens und ist an das Vorkommen der als Wirte dienenden Susswasserschildkroten gebunden Er wurde ursprunglich aus Wuchang heute ein Stadtteil der Stadt Wuhan in der Volksrepublik China beschrieben daruber hinaus ist er vor allem aus Japan bekannt 3 Lebensweise BearbeitenOzobranchus jantseanus lebt als Ektoparasit an mehreren Arten von susswasserlebenden Schildkroten in Japan Nachgewiesen ist der Egel vor allem fur die beiden Arten Chinemys reevesii und Mauremys japonica 3 2012 wurde er zudem an der in Japan eingefuhrten Rotwangen Schmuckschildkrote Trachemys scripta elegans nachgewiesen 1 Andere Arten der Gattung kommen dagegen ausschliesslich an marinen Schildkroten vor 2 An den Schildkroten siedelt er sich vor allem in den weicheren Bereichen der Hautfalten zwischen dem Bauch und dem Ruckenpanzer Plastron und Carapax an zudem lebt er im Bereich der Augenhohlen oder auch innerhalb des Schildkrotenpanzers 3 Bei einer Rotwangen Schmuckschildkrote wurden auch Tiere im Maul nachgewiesen die wahrscheinlich durch eine Verletzung des Schnabels eingedrungen sind 1 nbsp Chinemys reevesii nbsp Mauremys japonica nbsp Rotwangen Schmuckschildkrote Trachemys scripta elegans Die Eiablage erfolgt in Ballen die am Ruckenpanzer befestigt werden 3 dies konnte jedoch nicht fur den Befall an der Rotwangen Schmuckschildkrote nachgewiesen werden 1 Von hier gehen die Jugendstadien des Egels auf die Eier der Schildkroten uber und die Egel verbleiben auf den Wirtstieren wahrend des gesamten Lebens 4 Bei Untersuchungen des Egels konnte festgestellt werden dass dieser auch unter extremen Kaltebedingungen uberleben kann und zu einer Kryobiose befahigt ist Er ertragt das Einfrieren und Auftauen und uberlebt sogar ein Einfrieren in flussigem Stickstoff bei einer Temperatur von 196 C uber einen Zeitraum von 24 Stunden Einfrieren bei 90 C uberlebt er uber einen Zeitraum von bis zu 32 Monaten und auch mehrfaches zyklisches Einfrieren bis 100 C und Auftauen auf 20 C kann er uberstehen Damit zeigt er eine Toleranz gegenuber Extremtemperaturen die bislang bei anderen Egeln nicht nachgewiesen werden konnte Auch fur andere Organismen darunter etwa Bartierchen oder Fliegenlarven Chymomyza costata konnten nur geringere Uberlebensraten bei kurzer andauernden Experimenten nachgewiesen werden Anzeichen fur eine Anhydrobiose Dehydrierung vor dem Einfrieren oder die Produktion von Trehalose oder Glycerin als Gefrierschutz konnten bei dem Egel nicht nachgewiesen werden und man geht davon aus dass er auch beim Einfrieren Wasser in den Zellen behalt 4 nbsp Uberlebensrate von Ozobranchus jantseanus bei Langzeit Einfrieren nbsp Uberlebensrate von Ozobranchus jantseanus bei wiederholtem Einfrieren nbsp Uberlebensraten verschiedener Egel Arten bei 90 C und 196 CDa die Schildkroten und damit auch die Egel ofter Temperaturen von 0 C und darunter ausgesetzt sind ist eine grundsatzliche Kaltetoleranz der Egel sinnvoll allerdings werden sie im naturlichen Lebensraum niemals den Extrembedingungen der Experimente ausgesetzt 4 Systematik BearbeitenOzobranchus jantseanus wird als eigenstandige Art der Gattung Ozobranchus innerhalb der Ozobranchidae eingeordnet Alle sieben bekannten Arten der Gattung leben ektoparasitisch an Schildkroten 4 Die Erstbeschreibung von Ozobranchus jantseanus erfolgte 1912 durch den japanischen Zoologen Asajiro Oka anhand eines einzigen Individuums das er von einem Kollegen aus Wuchang in China heute ein Stadtteil der Stadt Wuhan Provinz Hubei am Jangtsekiang nach dem er benannt ist erhielt 2 Belege Bearbeiten a b c d Takeo Yamauschi Tomoko Nishibori Dai Suzuki First Report of Ozobranchus jantseanus Hirudinida Ozobranchidae Parasitizing the Exotic Red Eared Slider Trachemys scripta elegans in Japan Comparative Parasitology 79 2 2012 S 348 349 doi 10 1654 4553 1 a b c d e f g Asajiro Oka Eine neue Ozobranchus Art aus China Oz jantseanus n sp Annotationes Zoologicae Japonenses 8 1 1912 S 1 4 Literatureintrag bei Zoobank 1 2 Vorlage Toter Link zoobank explorers log com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b c d Takeo Yamauschi Dai Suzuki Geographical distribution of Ozobranchus jantseanus Annelida Hirudinida Ozobranchidae in Japan Medical entomology and zoology 59 4 2008 S 345 349 Volltext Memento des Originals vom 22 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jsmez gr jp a b c d Dai Suzuki Tomoko Miyamoto Takahiro Kikawada Manabu Watanabe Toru Suzuki A Leech Capable of Surviving Exposure to Extremely Low Temperatures PLoS ONE 9 1 e86807 22 Januar 2014 S 348 349 doi 10 1371 journal pone 0086807Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ozobranchus jantseanus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ozobranchus jantseanus amp oldid 188268787