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Heinrich Otto Freiherr von Volderndorff und Waradein 1 12 Juni 1825 in Zweibrucken 10 Dezember 1899 in Munchen war ein deutscher Jurist bayerischer Ministerialbeamter sowie Schriftsteller und Fachautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto von Volderndorff entstammte einem niederosterreichischen Geschlecht 2 Als der Vater der bayerische Kammerer und Generalstaatsprocurator Eduard Friedrich Erdmann Franz Freiherr von Volderndorff 1788 1827 starb 3 hinterliess er seine zweite Ehefrau Maria Antonia geborene Grafin von Reigersberg 1802 1881 4 mit zwei eigenen und vier Stiefkindern Nachdem sie zunachst von ihrem Vater aufgenommen worden war gab sie Otto mit sechs Jahren sowie zwei seiner Stiefbruder zu dem protestantischen Pfarrer Gottfried Walker in Haunsheim am Rand der Schwabischen Alb Im Alter von dreizehn Jahren wurde Otto in die konigliche Pagerie in Munchen Erziehungsinstitut auf eigene Kosten fur Kinder des immatrikulierten bayerischen Adels aufgenommen wo er funf Jahre blieb Fur funf Jahre besuchte er anschliessend die Ludwig Maximilians Universitat in Munchen Im zweijahrigen Grundstudium befasste er sich mit fremden Sprachen so Hebraisch Sanskrit und Chinesisch Fur die Bearbeitung einer Preisfrage uber den Ursprung der romischen Gotternamen wurde ihm eine offentliche Belobung zuerkannt Auf Wunsch seines Grossvaters des Grafen von Reigersberg trat er im dritten Jahr zum Jurastudium uber unter anderem bei dem Nationalokonomen Friedrich von Hermann und dem Juristen Hieronymus von Bayer 1848 nahm er auch an den revolutionaren Studentenbewegungen des Jahres 1848 Teil wurde Hauptmann im Studentenfreicorps und Prasident der allgemeinen Studentenversammlung Er schloss sich den Anschauungen der liberalen Adeligen der zweiten Kammer Hermann von Rotenhan Gustav von Lerchenfeld Gottlieb von Thon Dittmer Friedrich von Hegnenberg Dux Adolf von Scheurl von Bassus von Lindenfels und von Pfetten an und wurde freier Mitarbeiter des Nurnberger Kuriers Am 18 Oktober 1848 bestand er das Universitatsexamen 1850 promovierte er zum Doctor utriusque juris mit einer juristischen Schrift Zur Lehre vom Erlass d i Aufhebung von Vertragen 5 und bestand im gleichen Jahre den Staatsconcurs mit Note I Anschliessend reiste er nach Italien wo er unter anderem in der Vatikanischen Bibliothek in Rom die Glossatoren und die Kanonischen Sammlungen studierte Es folgten ein erneutes Rechtspraktikum beim Landgericht Munchen eine Tatigkeit als Accessist beim Kreis und Stadtgericht und ein Volontariat bei einem Rechtsanwalt 1854 wurde er zum Ministerialsekretar und 1856 zum Geheimen Sekretar befordert 1862 wurde er in der Funktion eines Handelsgerichtsrats an das neuerrichtete Handelsappellationsgericht in Nurnberg versetzt 1867 wechselte er als Ministerialrat in das Ministerium des Koniglichen Hauses und des Aussern an dem er 30 Jahre lang tatig war Mit Richard Wagner hatte er zu verhandeln als der Konig den Auftrag gab dessen politischen Ideen naher zu treten und auch zu Otto von Bismarck kam er in personliche Beruhrung Am tiefsten beruhrten ihn die Bemuhungen des bayerischen Ministerprasidenten Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst eine Verbindung mit dem Deutschland jenseits der Mainlinie wieder herzustellen Im Auftrage des Ministerprasidenten entwarf er eine Verfassung fur den suddeutschen Bund die zuerst in der Allgemeinen Zeitung 6 erschien und die er wie auch den Entwurf einer Verbindung des Norddeutschen und des Suddeutschen Bundes auf Grund des Prager Friedens und den Entwurf eines Vertrages uber die Errichtung eines Eisenbahnvereines in Hirth s Annalen 7 veroffentlichte Unter den zahlreichen Referaten die er bearbeitete war ab 1879 auch die Funktion eines Rheinschifffahrtsbevollmachtigten 1893 wurde er zum Geheimen Rath und am 10 Oktober 1895 zum Staatsrat im ausserordentlichen Dienst ernannt Otto von Volderndorff war mit Marie geborene Kray verheiratet die Ehe blieb kinderlos Schriften BearbeitenOtto von Volderndorff veroffentlichte zahlreiche juristische Schriften Er schrieb 1851 eine Einleitung in das Studium des Rechtes 1856 eine Abhandlung uber die Papiere au porteur verzinsliche Staatspapiere nach bayerischem Rechte 1857 eine Studie Uber die Form der Rechtsgeschafte und Commentare zu den Gesetzen die Gewahrleistung bei Viehverausserungen betreffend 1860 Verjahrungsfristen 1859 Abanderungen des Civilrechts Forderungen der Staatsschuldentilgungsanstalt 1861 Gesetz vom 5 Oktober 1863 einige Bestimmungen der allgemeinen deutschen Wechselordnung betreffend 1867 8 und den Entwurf eines Gesetzes uber das Eheliche Guterrecht auf Grund der bayerischen Statutarrechte 1867 9 Ferner einen Commentar zur Reichs Concurs Ordnung 10 einen weiteren Commentar zum Reichsgesetz betr die Commanditgesellschaften auf Actien und die Actiengesellschaften 1884 11 und Deutsche Verfassungen und Verfassungsentwurfe 1890 12 Ausserdem lieferte er Beitrage fur die Blatter fur Rechtsanwendung 13 die Blatter fur administrative Praxis und Polizeigerichtspflege zunachst in Bayern 14 die Allgemeine Zeitung und die Munchener Zeitung die Zeitschrift Der Gerichtssaal 15 die Zeitschrift fur Civilrecht und Prozess 16 Hitzig s Annalen der deutschen und auslandischen Criminal Rechts Pflege und andere Seit Anfang der siebziger Jahre veroffentlichte er feuilletonistische Essays so in der Beilage der Allgemeinen Zeitung seine Harmlosen Plaudereien eines alten Munchners uber Reisen Politik Darwin Volkswirtschaft das Franzosentum Literatur und Kunst usw usf 17 Ferner Aus meiner Hofzeit 18 und Vom Reichskanzler Fursten von Hohenlohe Erinnerungen 19 Literatur BearbeitenGottfried von Bohm Volderndorff und Waradein Otto Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie Band 54 1908 S 758 764 deutsche biographie de online Version Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser Siebenter Jahrgang 1857 S 809 813 Siebzigster Jahrgang 1920 S 895 Einzelnachweise Bearbeiten Sein Neffe Karl Otto Freiherr von Voelderndorff und Waradein 24 Oktober 1847 in Nordlingen Sohn des Rechtsanwalts und Notars in Munchen Eduard Wilhelm August Karl Heinrich Veit Freiherr von Voelderndorff und Waradein 12 Mai 1812 15 April 1880 legte 1866 die Abiturprufung am Maximiliansgymnasium Munchen ab Ernst Heinrich Kneschke Hrsg Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon 9 Band Steinhaus Zwierlein Friedrich Voigt Leipzig 1870 Franz von Volderndorff siehe Reigersberg Heinrich Alois Graf von In Neue Deutsche Biographie Band 21 2003 S 329 330 deutsche biographie de online version Tochter von Heinrich Graf von Reigersberg 1770 1865 Munchen Reichskammerrichter und bairischer Justizminister und seiner Ehefrau Therese Grafin von Lodron Laterano 4 November 1865 Druck im Verlag Christian Kaiser in Munchen Nr 85 vom 26 Marz 1870 Georg Hirth Hrsg Annalen des Deutschen Reichs fur Gesetzgebung Verwaltung und Volkswirtschaft Jahrgang 1890 S 241 ff Erlangen Palm amp Enke Adolph Enke Erlangen Palm amp Enke in 3 Banden erlebte im J 1884 die zweite Auflage obwohl er den etwas trockenen Stoff zuweilen durch ein drastisches Beispiel wurzte und statt Cajus und Sempronius den Studenten Lustig die Hausfrau Brummig und die Putzmacherin Lieblich einfuhrte G v Bohm ADB Erlangen Palm amp Enke Georg Hirth Munchen Johann Adam Seuffert Hrsg Palm amp Enke Erlangen C H Beck Nordlingen Enke Stuttgart J T B Linde Hrsg Giessen diese auch gesammelt in zwei Banden C H Beck Munchen 1892 und 1898 in Velhagen und Klasings Monatshefte Heft 6 Februar 1900 Verlag der Allgemeinen Zeitung Munchen 1902 hiervon auch Separat Abdrucke aus der Beilage der Allgemeinen ZeitungNormdaten Person GND 121477347 lobid OGND AKS LCCN no2012090360 VIAF 42695078 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Volderndorff und Waradein Otto vonALTERNATIVNAMEN Otto Freiherr von Volderndorff WaradeinKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Schriftsteller und FachautorGEBURTSDATUM 12 Juni 1825GEBURTSORT ZweibruckenSTERBEDATUM 10 Dezember 1899STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Volderndorff und Waradein amp oldid 238868840