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Otto Fesele Stadie 10 Marz 1897 in Berlin 28 Juli 1977 in Velbert war ein deutscher Krankenpfleger und Mitglied des SS Sonderkommandos im Vernichtungslager Treblinka Stadie wurde in den Treblinka Prozessen zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Bis 1933 2 Totungsanstalt Bernburg 3 Vernichtungslager Treblinka 4 Verhaftung und Urteil 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBis 1933 BearbeitenStadie besuchte die Volksschule in Berlin und arbeitete anschliessend als Bote und spater in einer Klinik wo er sich Kenntnisse in der Krankenpflege aneignete Im Ersten Weltkrieg war er ab August 1914 Soldat Dort wurde er zum Sanitater ausgebildet und stieg in den Rang eines Sanitats Unteroffiziers und Sanitats Sergeanten auf Nach dem Krieg war er in Breslau und heiratete dort Er blieb jahrelang arbeitslos und bekam 1927 eine Beschaftigung in Berlin als Krankenpfleger 1933 trat er in die NSDAP und in die SA ein und wurde SA Rottenfuhrer Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war er im Polen und am Frankreichfeldzug beteiligt und wurde als Sanitats Feldwebel entlassen Totungsanstalt Bernburg BearbeitenNach seiner Entlassung aus der Wehrmacht war er an der NS Totungsanstalt Bernburg angestellt und fur Transporte von Geisteskranken aus Halle an der Saale Neuruppin und Eberswalde nach Bernburg zustandig wo sie ermordet wurden In Bernburg lernte Stadie den Arzt Irmfried Eberl kennen den spateren Kommandanten des Vernichtungslagers Treblinka Spater kam er als Sanitater einer Einheit der Organisation Todt im Winter 1941 1942 nach Russland Vernichtungslager Treblinka BearbeitenIm Sommer 1942 bis zum Juli 1943 war er als Verwaltungsleiter im Vernichtungslager Treblinka eingesetzt 1 Er war fur die SS Lagermannschaft und Ukrainer Wachmannschaft zustandig und bekleidete den Posten eines SS Stabsscharfuhrers Er organisierte nach der Ankunft eines Transportes die planmassige Durchfuhrung der physischen Vernichtung Er wies das deutsche und ukrainische Lagerpersonal selbst bewaffnet mit einer Peitsche oder Schusswaffen ein Stadie wahlte unter den Angekommenen Arbeitsjuden aus Die alten und kranken Juden liess er zur Erschiessung ins Lazarett bringen und spiegelte ihnen der Wahrheit zuwider vor dass sie dort arztliche Hilfe erhalten wurden In vereinzelten Fallen in denen es beim Entladen eines Zuges Widerstand und Unruhe gab machte er auch von seiner Schusswaffe Gebrauch Wenn Schusse uber die Kopfe der Ankommlinge wirkungslos blieben schoss er auch in die Menschenmenge 1 Nicht nachgewiesen werden konnte ihm dass es durch seine Schusse Verletzte oder Tote gab Stadie gab August Miete nachweislich den Befehl den Lageraltesten Benjamin Rakowski wegen des verbotenen Besitzes von Gold und Geld zu erschiessen 1 Von den Haftlingen wurde er Fesele genannt weil er fett klein mit Wut verzerrtem Gesicht einer Bulldogge Reden vor den angekommenen Juden auf dem Bahnsteig des Vernichtungslagers hielt 2 Im August 1943 wurde Stadie nach Italien zur Sonderabteilung Einsatz R beordert wo er fur Transport von Juden nach Deutschland zustandig war und bei der Sicherung und Bewachung strategisch wichtiger Strassen eingesetzt wurde Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft 1945 wurde er aus dem Gefangenenlager Weilheim in Oberbayern nach Dusseldorf entlassen Von dort zog er nach Duisburg und wohnte schliesslich im Jahre 1946 in Nordenau im Sauerland wo er als Privatpfleger arbeitete und Andenken verkaufte Ab 1962 war er Rentner Verhaftung und Urteil BearbeitenAm 15 Juli 1963 wurde er als Rentner in Nordenau Kreis Meschede aufgrund des Haftbefehls des Landgerichts in Dusseldorf vom 24 Juni 1963 verhaftet 2 Am 3 September 1965 wurde er wegen Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord an mindestens 300 000 Menschen und Beihilfe zum Mord zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt Am 17 Dezember 1965 wurde er aus der Haft entlassen Literatur BearbeitenSamuel Willenberg Treblinka Lager Revolte Flucht Warschauer Aufstand S 95 96 Unrast Verlag Munster 2009 ISBN 978 3 89771 820 3 LG Dusseldorf 3 September 1965 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XXII bearbeitet von Irene Sagel Grande Adelheid L Ruter Ehlermann H H Fuchs C F Ruter Amsterdam University Press 1981 Nr 596 S 1 238 Verfahrensgegenstand Vergasung von mindestens 700 000 uberwiegend judischer Manner Frauen und Kinder sowie in der Minderzahl auch von Zigeunern Todliche Misshandlung Erschiessung Erschlagung und Erhangung einzelner Haftlinge sowie Zerfleischung durch Barry den Hund des Lagerkommandanten Einzelnachweise Bearbeiten a b c Landgericht Dusseldorf Treblinka Prozess Urteil vom 3 September 1965 8 I Ks 2 64 Memento vom 21 Marz 2014 im Webarchiv archive today abgerufen am 29 September 2009 a b Willenberg Treblinka Lager S 44 u Anm 18 S 218 siehe Literatur Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 15 November 2020 PersonendatenNAME Stadie OttoALTERNATIVNAMEN Stadie Fesele Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher Krankenpfleger und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 10 Marz 1897GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 28 Juli 1977STERBEORT Velbert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Stadie amp oldid 218604724