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Otto Rimpler 30 April 1801 in Konigsberg 4 Mai 1882 in Naumburg Saale war bis 1844 Major der preussischen Garde Artillerie Brigade Wahrend der Deutschen Revolution 1848 war er von Juni bis November Kommandeur der Burgerwehr Berlins Ab 1850 war Rimpler im Postdienst tatig Inhaltsverzeichnis 1 Die Burgerwehr in Berlin 1848 2 Wahl zum Kommandanten der Burgerwehr 3 Gegenrevolution 4 Naumburg 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie Burgerwehr in Berlin 1848 BearbeitenDie Deutsche Revolution 1848 49 erlebte in Berlin ihren ersten Hohepunkt mit den Barrikadenkampfen vom 18 19 Marz Die blutige Konfrontation die mehrere Hundert Tote forderte veranlasste die Burger fur eine eigene Burgerwehr zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung einzutreten wahrend das Militar die Stadt verlassen sollte Am 19 Marz 1848 versammelte sich zwischen 12 Uhr und 1 Uhr mittags in den Hofen des Koniglichen Schlosses eine Volksmenge die Minister Heinrich Alexander von Arnim die Bitte um Bewaffnung vortrug Gegen 14 Uhr erfolgte der von Julius Rudolph Ottomar Freiherr von Minutoli Holbein Glaue Haak Dr Woeniger Deravanne und Krug unterzeichnete Maueranschlag zur Provisorische Bestimmung zur Organisation der Burgerwehr Seine Majestitat der Konig haben auf den Wunsch der Einwohner Berlins die Burgerbewaffnung zu genehmigen geruht 3 Die Kosten der Bewaffnung tragt der Staat 5 Die naheren gesetzlichen Bestimmungen dieser Organisation werden so schnell als moglich in den nachsten Tagen erfolgen Der Konig sah sich gezwungen diesen Forderungen nachzugeben Das Militar musste Berlin wenn auch nur fur kurze Zeit verlassen der Konig musste den Toten der Kampfe seine Ehre erwiesen und die Burgerwehr mit einer Starke von zunachst rund 15 000 spater 30 000 Mann wurde ins Leben gerufen Zugelassen wurden weitgehend nur Berliner mit Burgerrecht sodass die Unterschichten vom Dienst in der Burgerwehr ausgeschlossen waren Das Kommando hatte zunachst Karl Nobiling inne dann Friedrich von Aschoff und ab Anfang Juni Johann Ludwig Urban Blesson Wahl zum Kommandanten der Burgerwehr BearbeitenRimpler geriet in der Folge des Berliner Zeughaussturms an die Spitze der Burgerwehr Das Ministerium Ludolf Camphausen und der Polizeiprasident von Minutoli traten zuruck auch auf Druck des koniglichen Hofs in Potsdam Dem Commandeur Blesson wurde die Hauptschuld an dem blamablen Auftreten der Truppe angelastet und er trat am 15 Juni zuruck An seiner Stelle wahlte die Burgerwehr Rimpler mit knapp 75 der Stimmen gegen den vormaligen Polizeiprasidenten Julius von Minutoli von der rechten und Friedrich Wilhelm Held von der linken Seite zum interimistischen Kommandeur Tatsachlich ubte er das Amt bis zur Auflosung der Burgerwehr am 11 November 1848 aus Vor der Singakadamie erfuhr ich um Mittag dass der Major Blesson seinen Rucktritt angezeigt habe und dass ich zum interimistischen Fuhrer gewahlt worden sei Ich war geneigt abzulehnen aber da die Nothwendigkeit unter den jetzigen Umstanden eine schleunige Wiederherstellung der Commandeurstelle erforderte so entschloss ich mich die Wahl anzunehmen Otto Rimpler Die Berliner Burgerwehr im Jahre 1848 von ihrer Organisation am 19 Marz bis zu ihrer Auflosung am 11 November S 46 Rimpler rief seine Kameraden zu besonnenem Verhalten auf und ermahnte sie ausdrucklich die Waffe nur im aussersten Notfall zu gebrauchen 1 Major Rimpler versuchte Ruhe und Ordnung in Berlin zu wahren und wollte Tumulten vorbeugen Dabei setzte er auch auf eine gezielte Information der Bevolkerung In einer Bekanntmachung vom 21 Juni wies er auf den bevorstehenden Durchzug von Infanterieregimentern hin Er betonte ausdrucklich dass die Truppen nicht fur Berlin bestimmt seien sondern sich nur auf dem Weg von Posen nach Magdeburg befanden 2 Gegenrevolution BearbeitenAm 11 September 1848 wurde von der Kamarilla das Kampfprogramm zur Einleitung der Gegenrevolution in die Tat umgesetzt Hierzu erfolgte die Berufung eines neuen Ministeriums unter Leitung des Kavalleriegenerals Friedrich Wilhelm von Brandenburg Die protestierende Preussische Nationalversammlung wurde vertagt und angeblich zu ihrer eignen Sicherheit nach Brandenburg verlegt Die Burgerwehr wurde als Sicherheitsrisiko definiert indem das Prinzip der Burgerbewaffnung offiziell in Abrede gestellt wurde Als eine Deputation der Burgerwehr angefuhrt von Rimpler Friedrich Wilhelm IV am 15 Oktober 1848 zum Geburtstag gratulieren wollte antwortete dieser Ich weiss dass ein heldenmutiges und tapferes Volk auch ein treues ist Aber vergessen Sie nicht dass Sie die Waffen von mir haben und ich es als eine Pflicht fordere dass Sie fur die Wahrung der Ordnung des Gesetzes und der Freiheit einstehen 3 Die Nachrichten aus Wien Ende Oktober 1848 uber die blutige Niederschlagung der Revolution durch kaiserliche Truppen siehe Revolution von 1848 1849 im Kaisertum Osterreich beunruhigten die Berliner Bevolkerung Demokraten brachten in die Preussische Nationalversammlung einen Antrag ein in dem die preussische Regierung zu einer direkten militarischen Unterstutzung Wiens aufgefordert wurde Der Antrag wurde abgelehnt Verabschiedet wurde am 31 Oktober 1848 eine Aufforderung an die Zentralregierung in Frankfurt am Main geeignete Massnahmen zu ergreifen Dieser Beschluss loste bei der auf dem Gendarmenmarkt eine grosse Emporung aus Im Verlauf der Tumulte wurden ein Demonstrant getotet und mehrere Burgerwehrmanner verletzt Commandeur Rimpler rief in einem dramatischen Appell die Bevolkerung Berlins am 2 November 1848 dazu auf die Beschlusse der Nationalversammlung zu achten und Ruhe zu bewahren Nach einer Ermahnung des Innenministeriums an die Burgerwehr war klar dass jeder weitere gewalttatige Zusammenstoss unweigerlich zum Einsatz des Militars fuhren wurde 4 Der Minister des Innern Franz August Eichmann drohte der Berliner Burgerwehr an sofort die bewaffnete Militairmacht zu requirieren Das Kommando der Burgerwehr findet darin eine Verletzung der Burgerwehr und den stadtischen Behorden in Betreff der Requisition des Militairs von den Ministern gegebenen und anerkannten Zusicherungen und hat demnach seinerseits beim Minister des Innern Verwahrung eingelegt 5 Rund um Berlin herum waren Armeeeinheiten aufgeruckt deren Einmarsch in die Hauptstadt nur eine Frage des Befehls war Nachdem der Kommandant der Burgerwehr Major a D Rimpler erklarte dass er mit den ihm zur Verfugung stehenden Kraften die Stadt nicht gegen die koniglichen Truppen verteidigen konne rief die Nationalversammlung zum passiven Widerstand auf Am 10 November 1848 konnte daher die Armee mit einer Starke von 13 000 Soldaten und mit 60 Geschutzen unter der Fuhrung von Wrangels ungehindert durch das Brandenburger Tor einrucken Die Berliner Bevolkerung ausserte sehr lebhaft ihren Unmut Doch die Stadt blieb ruhig Es ergab sich der Disput Rimplers mit Friedrich von Wrangel der vom Konig den Auftrag erhalten hatte die Revolutionare zu bezwingen Es kam zu einer Verstandigung die Blutvergiessen verhinderte Uberliefert ist der Dialog Major Rimpler erklarte als Kommandant der Berliner Burgerwehr er habe den Befehl die Nationalversammlung zu verteidigen und werde nur der Gewalt weichen General Wrangel entgegnete darauf Dann sollten Se jetzt weichen Herr Major de Jewalt is namlich da 6 Die Burgerwehr ergab sich in die Hande von Wrangels der die Versammlung der Volksvertreter im Schauspielhaus dann aufloste und den Belagerungszustand ausrufen liess Die Burgerwehr loste sich aufgrund der Prasenz der Armee auf Rimpler legte sein Amt als Kommandant der Burgerwehr nieder Listen wurden verbrannt um sich einer Entwaffnung zu entziehen der sich die Burgerwehrmitglieder nicht freiwillig unterziehen wollten Noch in der gleichen Nacht kamen die Burgerwehroffiziere in der Jagerstrasse zusammen Unter dem Vorsitz von Actuarius Thiele wurden die nachsten Schritte beraten Von der Linken waren Waldeck Berends d Ester und Bauer zugegen Obwohl heftige Dispute gefuhrt wurden wurde jedoch uberwiegende Ubereinstimmung in dem Punkt getroffen dass die Waffen nicht abgegeben werden sollten Im Verfolg des Erlasses des Koniglichen Staats Ministeriums verhangt Der Oberbefehlshaber der Truppen in den Marken General der Kavallerie von Wrangel am 12 November 1848 den Belagerungszustand fur die Stadt Berlin und ihr zweimeiliger Umkreis 7 Naumburg BearbeitenIm Adressbuch der Stadt Naumburg von 1875 wurde Otto Rimpler als Major a D und Postdirector sowie Ritter des Roten Adlerordens ausgewiesen 8 Literatur BearbeitenDie Berliner Burgerwehr im Jahre 1848 von ihrer Organisation am 19 Marz bis zu ihrer Auflosung am 11 November Aus den hinterlassenen Papieren des Commandeurs der Berliner Burgerwehr O Rimpler Major der Artillerie a D Bearbeitet von H Schaffert Brandenburg a H 1883 97 S Rud Koch s Hofbuchhandlung G Trube Weblinks BearbeitenGeneral von Wrangel und Major Rimpler auf dem Gendarmenmarkt nach der Besetzung Berlins am 9 November 1848 Antwort Friedrich Wilhelm IV an die Deputation der Burgerwehr taz vom 1 November 2002 Zentral und Landesbibliothek Berlin Geschichten aus der Berliner Marzrevolution 1848Einzelnachweise Bearbeiten Plakat Bekanntgabe Rimpler im Amt als Commandeur der Burgerwehr http www zeitreisen de 1848 kap2 thema3a dok8 image htm Antwort Friedrich Wilhelm IV an die Deputation der Burgerwehr Neue Rheinische Zeitung Nr 121 vom 20 Oktober 1848 Plakat Erklarung an die Burgerwehr und die gesamte Bevolkerung Berlins http www zeitreisen de 1848 kap2 thema5 dok2 image htm 1 November 1877 Generalfeldmarschall 1856 Graf Wrangel in Berlin gestorben Proklamation des Belagerungszustandes fur Berlin und Umkreis Adressbuch der Stadt Naumburg von 1875Normdaten Person GND 122873165 lobid OGND AKS VIAF 59976623 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rimpler OttoKURZBESCHREIBUNG preussischer Offizier Kommandeur der Burgerwehr BerlinsGEBURTSDATUM 30 April 1801GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 4 Mai 1882STERBEORT Naumburg Saale Abgerufen von https de wikipedia org w 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