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Otto Klett 27 Dezember 1910 in Kobadin Konigreich Rumanien 2 November 1976 in Gerlingen war ein Lehrer und dobrudschadeutscher Vertriebenenfunktionar Der Gymnasiallehrer bewegte sich in der nationalsozialistischen Jugendfuhrung der 1930er Jahre und wurde Mitglied der SS 1939 40 war er an der Umsiedlung der Dobrudschadeutschen ins Deutsche Reich organisatorisch beteiligt Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte er an Leonberger Gymnasien In der Landsmannschaft der Dobrudscha und Bulgariendeutschen war Klett viele Jahre leitend tatig Als Herausgeber von unter anderem 21 landsmannischen Jahrbuchern schrieb er zu heimatkundlichen Themen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Klett wurde 1910 auf einem Bauernhof in Kobadin in der rumanischen Dobrudscha geboren in einem Dorf das neben bessarabiendeutschen Kolonisten auch Rumanen und Tataren beherbergte Als 1916 Rumanien gegen Deutschland in den Ersten Weltkrieg eintrat musste die Familie fliehen 1 Er besuchte erst eine deutsche Volksschule spater eine rumanische in der Rivalitaten unter deutschen und rumanischen Schulern so Klett auch blutig und mit ernsten Folgen ausgetragen wurden 2 Nach seiner Zeit am deutschen evangelischen Lyzeum in Bukarest bezog er 1929 die dortige Universitat wo er Erdkunde Geschichte Soziologie und Archaologie studierte 1 1933 schloss er sein Studium als Lizenziat aus Erdkunde und Geschichte ab Nach eigenen Angaben kam Klett als Hochschuler erstmals mit dem Nationalsozialismus in Beruhrung und wurde durch Handschlag von Fritz Fabritius dahingehend verpflichtet 2 Nach seinem Militardienst war Klett ab 1934 als Lehrer in Oradea sowie als Assistent am Institut fur Grenz und Auslanddeutschtum in Marburg und 1936 37 als Professor am Knabengymnasium in Tarutyne tatig 1 Ein NSDAP Schulungslager im August und September 1935 auf dem Hessenstein brachte Klett bleibende Eindrucke und die Vertiefung seiner Ausrichtung zur deutschen Weltanschauung 2 Von Marz bis September 1936 war seine Arbeit gekennzeichnet von Jugendfuhrung und der Teilnahme an den nationalsozialistischen Schulungs und Arbeitslagern in Kobadin Hermannstadt Marienburg sowie den Bemuhungen um das Lager Techirghiol 2 1937 38 brachte er sich bei der Siebenburgischen Vierteljahrsschrift und deren Schriftleiter Karl Kurt Klein ein 1938 39 war er als Lehrer in den Neuen Weingarten tatig 1 Klett gehorte der Waffen SS an und war ab 1939 stellvertretender Leiter der Kulturabteilung im Umsiedlungskommando Dobrudscha 3 das fur die praktische Durchfuhrung der ab 1940 stattfindenden Umsiedlung der Dobrudschadeutschen ins Deutsche Reich zustandig war 4 Klett hatte in mehreren Eisenbahnwaggons Material fur ein Museum der Dobrudschadeutschen gesammelt und ins Deutsche Reichsgebiet geschickt das im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs in Polen verbleiben musste 1 Nach seinem Kriegsdienst und anschliessender Gefangenschaft arbeitete er zunachst beim Hilfsverein fur Bessarabiendeutsche 3 ehe er ab 1947 in Leonberg erst am Albert Schweitzer Gymnasium dann am Johannes Kepler Gymnasium bis 1973 zuletzt als Oberstudienrat tatig war 1 Als Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Dobrudscha und Bulgariendeutschen von 1950 bis 1955 ihr Kulturreferent ab 1955 und dann ab Juni 1973 wieder als Bundesvorsitzender vertrat Klett die ursprunglich etwa 16 000 Personen zahlende Volksgruppe 4 von denen nur ein Teil in der Bundesrepublik Deutschland ansassig wurde Er machte sich um die Pfingsttreffen der Dobrudschadeutschen verdient zu denen sich in den 1960er und 1970er Jahren jahrlich bis zu 1200 Teilnehmer in Heilbronn trafen Weiter setzte er sich fur den dortigen Aufbau des Dobrudschadeutschen Archivs ein und gab von 1956 bis 1976 21 Bande des Jahrbuchs der Dobrudschadeutschen heraus Auch in kritischer Literatur wird er als der Chronist der Dobrudschadeutschen betitelt 2 Otto Klett verstarb bei der Redaktion des Bandes 22 fur das Jahr 1977 1 Sein Nachlass befindet sich im Institut fur Volkskunde der Deutschen des ostlichen Europa IVDE in Freiburg wo er von der Historikerin Susanne Clauss gesichtet wurde 5 Veroffentlichungen BearbeitenJahrbuch der Dobrudscha Deutschen Verlag Heilbronner Stimme Heilbronn erschien jahrlich von 1956 bis 1976 Die Umsiedlung der Dobrudschadeutschen im Jahre 1940 In Jahrbuch der Dobrudschadeutschen 1956 Vom Schulwesen der Dobrudschadeutschen In Sudostdeutsche Vierteljahresblatter 1 Folge 1966 S 23 25 Die Dobrudschadeutschen In Jahrbuch der Dobrudschadeutschen 1971 Weblinks BearbeitenNachlass Otto Klett im Institut fur Volkskunde des ostlichen Europa Freiburg Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Europa ethnica Band 34 Federal Union of European Nationalities W Braumuller 1977 S 16 a b c d e Johann Bohm und Klaus Popa Vom NS Volkstum zum Vertriebenenfunktionar Die Grundungsmitglieder des Sudostdeutschen Kulturwerks Munchen und der Landsmannschaften der Deutschen aus Rumanien Ungarn und Jugoslawien Lang Frankfurt am Main 2014 S 28 29 a b Elisabeth Fendl Werner Mezger Michael Prosser Schell Hans Werner Retterat Jahrbuch fur deutsche und osteuropaische Volkskunde Blickpunkte II Fotografien als Quelle zur Erforschung der Kultur der Deutschen im und aus dem ostlichen Europa Waxmann Verlag 2012 ISBN 3 8309 7722 0 S 210 a b Michael Prosser Schell Symbolhaltige Naturlandschaften und Naturwahrzeichen in historischen Siedlungsregionen mit Deutschen im ostlichen Europa Ausgewahlte Aspekte Waxmann Verlag 2014 ISBN 3 8309 7945 2 S 104 Hans Werner Retterath Zugange Volkskundliche Archiv Forschung zu den Deutschen im und aus dem ostlichen Europa Waxmann Verlag 2015 ISBN 3 8309 8376 X S 11 Normdaten Person GND 1160218277 lobid OGND AKS VIAF 3490152822004201040006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klett OttoKURZBESCHREIBUNG deutsch rumanischer VertriebenenfunktionarGEBURTSDATUM 27 Dezember 1910GEBURTSORT Kobadin Konigreich RumanienSTERBEDATUM 2 November 1976STERBEORT Gerlingen Abgerufen von 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