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Lampertus Otto Brandt 1 20 September 1868 in Salzungen 25 Juni 1924 in Berlin war ein deutscher Nationalokonom und von 1899 bis 1921 Geschaftsfuhrer der Industrie und Handelskammer Dusseldorf Er spielte durch vielseitige Aktivitaten in Dusseldorf eine herausragende Rolle in der Konsolidierung der Wirtschaft in Dusseldorf nach dem grossen Wirtschaftsaufschwung in den letzten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts bis zum Einbruch des Ersten Weltkriegs 2 Ab 1921 war er Geschaftsfuhrer des Deutschen Industrie und Handelstages DIHT in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrandts Vater Christian war Steuerrat des Herzogtums Sachsen Meiningen in Saalfeld Otto Brandt besuchte das Gymnasium in Saalfeld mit dem Abitur 1888 leistete seinen Wehrdienst als Einjahrig Freiwilliger und studierte dann Nationalokonomie Geographie Naturwissenschaften und Jura in Leipzig Berlin und ab 1894 in Jena wo er 1895 mit einer Dissertation uber das sozialokonomische Denken von Ferdinand Lassalle bei Julius Pierstorff promoviert wurde Danach war er kurz volkswirtschaftlicher Redakteur beim Brockhaus Konversationslexikon und dann bis 1896 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der Handelskammer Halberstadt 1896 bis 1899 war er in Oldenburg Geschaftsfuhrer des Verbandes der Handels und Gewerbevereine des Grossherzogtums und des Nordwestdeutschen Kanalvereins Dabei verfasste er auch eine Denkschrift zum Ausbau des Hunte Ems Kanals Nachdem er sich vergeblich in Bielefeld beworben hatte wurde er 1899 Geschaftsfuhrer der Dusseldorfer Handelskammer 1905 grundete er die Monatsschrift der Handelskammer ab 1918 Wochenschrift ab 1920 Wirtschaftszeitung der Handelskammer Dusseldorf in der er auch viel veroffentlichte 1919 wurde er mit anderen prominenten Dusseldorfern vorubergehend als Geisel von den Spartakisten verhaftet nach einem Tag aber wieder entlassen da die Befurchtungen einer Besetzung durch britische Truppen sich zerschlugen 1904 wurde er Mitglied der Dusseldorfer Stadtverordnetenversammlung fur die Liberale Vereinigung und er war auch 1919 Stadtrat fur die DDP die Nachfolgerin der Liberalen Vereinigung In der Diskussion um die kunftige Wirtschaftspolitik sprach er sich 1919 entschieden gegen Plane einer Planwirtschaft aus die das Reichswirtschaftsministerium am 7 Mai veroffentlicht hatte die aber schnell wieder verschwanden Brandt hielt einen Vortrag dazu am 4 Juli vor dem Hauptausschuss des deutschen Industrie und Handelstags der auch veroffentlicht wurde 1921 wurde er geschaftsfuhrendes Prasidialmitglied des Deutschen Industrie und Handelstages DIHT in Berlin und er war ab 1922 Vorsitzender der Vereinigung der deutschen Handels und Gewerbekammersekretare Er zog daraufhin 1922 nach Berlin In seiner Funktion als Leiter des DIHT war er auch politisch einflussreich zum Beispiel in der Neugestaltung der deutschen Aussenhandelspolitik Ab 1923 war er im vorlaufigen Reichswirtschaftsrat Wahrend der kurzen Reichskanzlerschaft von Hermann Muller bot man ihm 1920 den Posten des Wiederaufbauministers an den er aber ablehnte Er war vielseitig publizistisch tatig in Tages und Wirtschaftszeitungen 1908 bis 1921 war er Geschaftsfuhrer der Borse in Dusseldorf die seit 1884 staatlich anerkannt war 1906 wurde er Geschaftsfuhrer des Vereins deutscher Eisengiessereien Er war massgeblich an der Grundung des Stadtarchivs in Dusseldorf 1912 beteiligt und 1906 Mitgrunder des Rheinisch Westfalischen Wirtschaftsarchivs in Koln nachdem Brandt sich vergeblich bemuht hatte das Archiv nach Dusseldorf zu holen Brandt starb nach einer Operation in Berlin er hatte Kehlkopfkrebs Er war seit 1898 mit Margarete Koch 1873 1961 verheiratet Ihr Sohn Siegfried Brandt 1899 1943 war Rechtsanwalt in Berlin Sein zweiter Sohn Gunther Brandt 1903 1984 der ebenfalls Nationalokonom war war vor dem Zweiten Weltkrieg Geschaftsfuhrer in mehreren Spitzenverbanden der deutschen Metallindustrie und nach dem Krieg Prokurist in der Firma Diehl in Nurnberg er hatte eine Kolumne in der Zeitschrift Metall Wirtschaft Wissenschaft Technik Schriften BearbeitenFerdinand Lassalles sozialokonomische Anschauungen und praktische Vorschlage Jena G Fischer 1895 Digitalisat Dissertation Universitat Jena Der Ausbau des Hunte Ems Kanales Denkschrift des Nordwestdeutschen Kanalvereins Oldenburg Stalling 1898 Digitalisat Studien zur Wirtschafts und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dusseldorf im 19 Jahrhundert Dusseldorf A Bagel 1902 Zur Geschichte und Wurdigung der Weltausstellungen In Zeitschrift fur Socialwissenschaft Band 7 1904 7 S 81 96 Der Hansabund seine Ziele und Gegner Leipzig 1909 Amerikabriefe 1913 Berichte von seiner Amerikareise zuvor 1912 bis 1913 in der Dusseldorfer Zeitung erschienen Herausgeber mit Otto Most Heimat und Wirtschaftskunde fur Rheinland und Westfalen 2 Bande Essen 1914 Wirtschaftskultur und deutsche Verwaltung der besetzen Gebiete in Feindesland Baedeker Verlag Essen 1915 Die Industrie wahrend des Krieges 1914 15 Schutzengraben Bucher fur das deutsche Volk 31 1916 Wirtschaftsfragen im zweiten Kriegsjahre Vortrag gehalten in der 47 Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisengiessereien zu Dusseldorf am 5 August 1916 Deutschlands Handelspolitik nach dem Kriege Eine Denkschrift der Handelskammer zu Dusseldorf 1918 3 Zwangssyndikate und Staatsmonopole Schriften der Vereinigung zur Forderung deutscher Wirtschafts Interessen im Ausland 2 Berlin Zehlendorf West Verlag Kalkoff 1918 Planwirtschaft nach der Denkschrift des Reichswirtschaftsministeriums vom 7 Mai 1919 nebst Erklarung des Hauptausschusses Berlin 1919 Die zukunftige Zoll und Handelspolitik Deutschlands Berichte an den Aussenhandelsausschuss und den Hauptausschuss des Deutschen Industrie und Handelstages Berlin Liebheit amp Thiesen 19231897 gab er bei Reclam die Schrift von Friedrich List Uber ein sachsisches Eisenbahn System als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahn Systems heraus Literatur BearbeitenClemens Graf von Looz Corswarem Otto Brandt in Rheinisch Westfalische Wirtschaftsbiografien Band 15 Munster Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung 1994 S 43 76Weblinks BearbeitenBiographie im BundesarchivEinzelnachweise Bearbeiten Manchmal deshalb auch L O Brandt Lampertus Otto Brandt zitiert Dazwischen gab es auch 1907 bis 1910 einen Abschwung Bei Erscheinen 1918 noch vertraulichNormdaten Person GND 189422610 lobid OGND AKS VIAF 220769671 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brandt OttoALTERNATIVNAMEN Brandt Lampertus Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher NationalokonomGEBURTSDATUM 20 September 1868GEBURTSORT SalzungenSTERBEDATUM 25 Juni 1924STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Brandt Nationalokonom amp oldid 233097306