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Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von Goethe geborene Freiin von Pogwisch 31 Oktober 1796 in Danzig 26 Oktober 1872 in Weimar war die Ehefrau des Weimarer Kammerherrn August von Goethe und Schwiegertochter von Johann Wolfgang von Goethe Ottilie von Goethe Kreidezeichnung von H Muller nach einer Bleistiftzeichnung von H Junker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Ottilie von Goethe Zeichnung eines unbekannten Kunstlers nbsp Grabstatte auf dem Historischen Friedhof WeimarIhr Vater Wilhelm Julius Baron von Pogwisch 1760 1836 stammte von holsteinischem Adel die Mutter Henriette Ulrike Ottilie von Pogwisch 1776 1851 war eine geborene Grafin Henckel von Donnersmarck Nach der fruhen Trennung ihrer Eltern war die Kindheit Ottilies von zahlreichen Ortswechseln gepragt Lausitz Triesdorf Ansbach Ludwigslust und Dessau hiessen die Stationen welche Henriette von Pogwisch auf der Suche nach einer geeigneten Stelle als Hofdame aufsuchte 1 Als Ottilie 1806 mit ihrer Mutter und ihrer jungeren Schwester Ulrike schliesslich in Weimar eintraf stand dieser Ort noch ganz unter dem Eindruck der Kriegstage Zu den wenigen Fixpunkten in Ottilie von Pogwischs Leben gehorte die Beziehung zu der fast gleichaltrigen Adele Schopenhauer die mit ihrer Mutter Johanna ebenfalls in Weimar lebte Da Adele und Ottilie in Danzig geboren und ohne Vater aufgewachsen waren verband sie schnell eine intensive Freundschaft die erst mit Adeles Tod endete Nach langem Zogern wegen ihrer Bindung an Ferdinand Heinke gab Ottilie von Pogwisch endlich dem beharrlichen Werben August von Goethes nach nachdem sie von Heinkes Verlobung erfahren hatte Am 17 Juni 1817 heiratete sie ihn und zog zu ihm in die Mansarde des Goethe Hauses am Frauenplan Sie hatte mit ihm die Kinder Walther Wolfgang von Goethe 1818 1885 Wolfgang Maximilian von Goethe 1820 1883 und Alma Sedina Henriette Cornelia von Goethe 1827 1844 Doch die Ehe verlief unglucklich Augusts Alkoholprobleme und Ottilies Liebschaften belasteten die Verbindung die zudem ganz unter dem Eindruck des imposanten Schwiegervaters stand 15 Jahre lang war sie die nachste Mitbewohnerin des Dichters Die geistreiche Schwiegertochter entwickelte sich rasch zum Anziehungspunkt der internationalen Gasteschar des alten Goethe 1829 grundete sie die Zeitschrift Chaos in der neben Goethe und den Weimarer Freunden auch zahlreiche beruhmte Zeitgenossen vertreten waren Mit Ottilie wohnte auch ihre Schwester Ulrike zehn Jahre lang unter Goethes Dach August starb 1830 in Italien Nach Augusts Tod lebte Ottilie weiterhin bei ihrem Schwiegervater dem sie unter anderem bei der Ausarbeitung des Fausts 2 Teil half Obwohl sie sich gelegentlich von Goethe uberfordert fuhlte gehorte er den sie liebevoll Vater nannte zu den wenigen stabilen Grossen in ihrem Leben Goethe starb 1832 Das Testament des Schwiegervaters machte Ottilie eine zweite Heirat finanziell unmoglich Der Schriftsteller Gustav Kuhne erklarte Ottilie nach ihrem Tod zu Goethes ideeller Tochter zum Vorbild des Ewig Weiblichen des zweiten Faust Teils sie sei im Empfinden ein Genie Trotzdem zahlt Ottilie von Goethe zu den umstrittensten Frauen ihrer Zeit Ihre Unruhe Energie und Unkonventionalitat machten sie zu einer begehrten aber auch verachteten Frau die insbesondere nach Goethes Tod zahlreiche Verleumdungen uber sich ergehen lassen musste Vor allem nach der Geburt ihrer unehelichen Tochter Anna Sibylla 15 20 Februar 1835 in Wien deren Vater der britische Captain Story war mehrten sich die Geruchte und gipfelten schliesslich in der Behauptung sie habe ihre alteste Tochter Alma getotet 2 Nach Goethes Tod folgten Jahre mit wechselnden Aufenthalten Neben Weimar und Italien hielt sie sich haufig in Wien auf wo sie im Kreis um Karl von Holtei Franz Grillparzer Ludwig August Frankl von Hochwart Eduard von Bauernfeld Eduard von Feuchtersleben und Franz von Schober verkehrte Eine tiefere Bindung entwickelte sich hier zu dem renommierten Arzt Romeo Seligmann Obwohl sie sich in Weimar nicht mehr heimisch fuhlte kehrte Ottilie von Goethe 1870 in die Stadt zuruck und verbrachte ihre letzten beiden Lebensjahre im Goethe Haus 1872 starb sie an einem Herzleiden Sie wurde im Familiengrab der Goethes auf dem Historischen Friedhof Weimar nahe an der Furstengruft beigesetzt nbsp Signatur Ottilie von Goethes Publikationen BearbeitenAus Ottilie von Goethes Nachlass 2 Bande Weimar 1912 1913 Hrsg von Wolfgang von Oettingen Chaos 1829 unter Einschluss der Fortsetzungen Creation und Creation Nachdruck hrsg von Reinhard Fink Peter Lang Verlag Frankfurt a M 1968 Erlebnisse und Gestandnisse 1832 1857 Klinkhardt amp Biermann Leipzig 1923 Hrsg von Heinrich Hubert Houben Tagebucher und Briefe von und an Ottilie v Goethe 5 Bande Bergland Verlag Wien 1962 1979Literatur BearbeitenUlrich Janetzki Ottilie von Goethe Zeugnisse eines Lebens Herausgegeben und mit biografischen Einleitungen versehen von Ulrich Janetzki Mit einem Vorwort von Francesca Fabbri Sol et Chant Letschin 2023 ISBN 978 3 949333 15 6 Francesca Fabbri Hrsg Ottilie von Goethe Mut zum Chaos Verlagshaus Romerweg Frankfurt a M 2022 ISBN 978 3 7374 0293 4 Karsten Hein Ottilie von Goethe 1796 1872 Biographie und literarische Beziehungen der Schwiegertochter Goethes Europaische Hochschulschriften Reihe 1 Deutsche Sprache und Literatur Band 1782 Peter Lang Frankfurt am Main u a 2001 ISBN 3 631 37438 0 Dissertation Universitat Dusseldorf 2001 698 Seiten Karsten Hein Ottilie von Goethe Einsichten in das Haus am Frauenplan In Andreas Remmel Paul Remmel Hrsg Goethe Blatter Schriftenreihe der Goethe Gesellschaft Siegburg e V Band IV Bernstein Bonn 2008 ISBN 978 3 9809762 4 4 Bernhard Gajek Goethe Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von geborene von Pogwisch In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 575 f Digitalisat Ulrich Janetzki Hrsg Ottilie von Goethe Goethes Schwiegertochter Ein Portrat Ullstein Frankfurt 1982 ISBN 3 548 30138 X Carmen Kahn Wallerstein Die Frau vom anderen Stern Goethes Schwiegertochter A Francke Bern 1948 Elisabeth Mangold Ottilie von Goethe Bohlau Koln 1965 Ruth Rahmeyer Ottilie von Goethe Eine Biographie Insel Taschenbuch Band 2875 Erweiterte Neuauflage Insel Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 458 34575 2 Max Hecker Ferdinand Heinke in Weimar In Goethejahrbuch 47 1927 S 251 306 Dagmar von Gersdorff Die Schwiegertochter das Leben der Ottilie von Goethe Insel Berlin 2021 ISBN 978 3 458 17946 7 Christina Ujma Sehnsucht nach Italien Ottilie von Goethe zwischen Weimar Wien und Rom in Margaret C Ives Hrsg Women Writers of the Age of Goethe Occasional papers in German studies Vol 9 University of Lancaster 1997 S 81 121 ISBN 1 86220 034 3 Emmy Wolff Chaos in dies Hg Frauengenerationen in Bildern Herbig Berlin 1928 S 42 46Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ottilie von Goethe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ottilie von Goethe im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ruth Rahmeyer Ottilie von Goethe Eine Biographie Frankfurt am Main 2002 S 19 Ruth Rahmeyer Ottilie von Goethe Eine Biographie Frankfurt am Main 2002 S 243Normdaten Person GND 118540254 lobid OGND AKS LCCN n85016771 VIAF 46814794 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goethe Ottilie vonALTERNATIVNAMEN Goethe Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von vollstandiger Name Pogwisch Freiin von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Schwiegertochter von Johann Wolfgang von GoetheGEBURTSDATUM 31 Oktober 1796GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 26 Oktober 1872STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottilie von Goethe amp oldid 238566935