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Oswald Laufer 8 April 1905 in Elberfeld 7 Marz 1933 in Wuppertal Elberfeld ermordet war ein deutscher Sozialdemokrat Mitglied des Reichsbanners Schwarz Rot Gold und eines der ersten Opfer des Strassenterrors der SA nach der nationalsozialistischen Machtergreifung Gedenktafel am Karlsplatz in Wuppertal 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ermordung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer gelernte Kaufmann Laufer arbeitete im Altwarengeschaft seines Vaters mit in der zentral gelegenen Elberfelder Adresse Wilhelmstrasse 45 bei der Kreuzung mit der Friedrichstrasse nahe dem Neumarkt Im Gegensatz zu seinen Eltern aktive Mitglieder der Judischen Gemeinde schloss sich Laufer der SPD an und war seit Ende 1930 fuhrend in der ortlichen Gliederung des Reichsbanners tatig Aufgrund seiner politischen Tatigkeit war er wiederholt in tatliche Auseinandersetzungen mit der SA verwickelt Im Juni 1932 kam es zu einer Zusammenrottung linksgerichteter Kreise wie es das Gericht in einem spateren Urteil formulierte Laufer war einer der Wortfuhrer von rund hundert Reichsbanner Aktivisten die eine Gruppe der SA angriffen und die Wilhelmstrasse hinauftrieben Zeugen sagten Laufer habe gerufen Jungens das sind die Nazis dran Im Oktober 1932 wurde er dafur nach einer Anzeige zu vier Monaten Gefangnis wegen Landfriedensbruchs verurteilt Er musste nur einen Teil der Haftstrafe verbussen da er infolge der Amnestie des Reichsprasidenten vom Dezember 1932 freikam Ermordung Bearbeiten Infolge der Reichstagsbrandverordnung vom 28 Februar 1933 wurde Laufer fur eine Woche in Schutzhaft genommen Noch vor seiner Freilassung erhielt er unter dem Datum des 2 Marz 1932 sic den folgenden Brief An den Reichsbahnfuhrer Lauffer Wuppertal Elberfeld Wilhelmstrasse 45 Laut Ihrer politischen Tatigkeit haben Sie es verwirckt sic weiter in Deutschland zu leben Wir stellen Ihnen daher eine Frist bis zum 5 3 1933 24 Uhr Deutschland zu verlassen andernfalls Sie die Konsequenzen zu gewartigen haben Wir werden uns zu oben angegebenen Zeit erkundigen ob Sie unserer Aufforderung nachgekommen sind Terror Abwehrgruppe Wuppertal 1 Am 7 Marz 1933 wurde Laufer einen Tag nach der Reichstagswahl 1933 um 13 Uhr freigelassen Am Abend um kurz nach 18 00 Uhr wurde er von funf SA Leuten erschossen Die SA Manner unter der Fuhrung von Willi Schneider die zur Wache des Sturmlokals der SA in der nicht weit entfernten Luisenstrasse gehorten kamen an dem Geschaft von Simon Laufer in der Wilhelmstrasse vorbei Oswald Laufer stand vor der Tur Nachdem die SA Manner bereits vorbeigegangen waren drehten sie sich plotzlich gleichzeitig um rannten auf Laufer zu und begannen ihn zu schlagen Er taumelte und versuchte uber eine Toreinfahrt am Haus Nr 35 durch die Wilhelmstrasse zu fliehen Die SA Leute folgten ihm mit gezogenen Revolvern stellten ihn in einer Gasse wo drei oder vier Schusse fielen von denen einer Laufer in den Hals und ein anderer in die Brust traf Laufer brach zusammen wahrend die SA Leute flohen Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht wo nur noch der Tod festgestellt werden konnte Er war bereits am Tatort gestorben Die Leiche wies Hautabschurfungen und Kratzwunden im Gesicht eine Wunde am Mittelkopf einen Hals und einen Brustdurchschuss auf Der letzte war todlich gewesen da er innere Blutungen verursacht hatte Zudem wies der Tote Wunden auf die darauf deuten dass der Niedergeschossene von seinen Angreifern am Boden liegend getreten worden war Ein Verfahren gegen die nicht ermittelten Tater wurde am 30 Marz 1933 aufgrund der Verordnung vom 21 Marz 1933 Straffreistellung von Straftaten die im Kampfe fur die nationale Erhebung des Deutschen Volkes begangen worden seien gemass Paragraph 1 3 eingestellt 2 1948 wurden zwei der drei noch lebenden SA Manner wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu vier beziehungsweise funf Jahren Zuchthaus verurteilt Laufer wurde am 10 Marz 1933 auf dem Judischen Friedhof in Wuppertal Elberfeld beerdigt Seine Eltern starben 1942 im Ghetto Lodz Einem Bruder gelang es in die Vereinigten Staaten zu fliehen Am 7 Marz 1998 wurde in der Verlangerung der heute kurzeren Wilhelmstrasse am Karlsplatz 13 51 16 N 7 9 O 51 26022 7 14513 eine Gedenktafel der Wuppertaler SPD angebracht die an Laufers Ermordung erinnert Literatur BearbeitenDavid Magnus Mintert Sturmtrupp der Deutschen Republik das Reichsbanner Schwarz Rot Gold im Wuppertal Edition Wahler Grafenau 2002 ISBN 3 9808498 2 1 S 116 ff Jochen Bilstein Mord in der Wilhelmstrasse Das Schicksal Oswald Laufers in Ders Hier wohnte Frau Antonie Giese die Geschichte der Juden im Bergischen Land Essays und Dokumente herausgegeben im Auftrag der Begegnungsstatte Alte Synagoge Wuppertal 1998 S 64 66 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oswald Laufer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Mordfall Oswald Laufer Blumen fur Oswald Laufer Zeugnisse von Hinterbliebenen Gedenktafel fur Oswald Laufer Gedenktafel beschmiert Die Feier fur NS Opfer fand trotzdem statt Westdeutsche Zeitung online vom 8 Marz 2013Einzelnachweise Bearbeiten Edith Raim Justiz zwischen Diktatur und Demokratie S 660 Edith Raim Justiz zwischen Diktatur und Demokratie S 660 Normdaten Person GND 1227911122 lobid OGND AKS VIAF 5923161453840864330008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laufer OswaldKURZBESCHREIBUNG deutscher AntifaschistGEBURTSDATUM 8 April 1905GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 7 Marz 1933STERBEORT Wuppertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oswald Laufer amp oldid 237499415