www.wikidata.de-de.nina.az
Oskar Doll 1 Marz 1886 in Suhl 20 September 1914 in Fontenoy war ein deutscher Bildhauer und Maler dessen vielversprechend begonnene Kunstlerkarriere schon zu Beginn des Ersten Weltkriegs tragisch endete Selbstportrat von Oskar Doll 1906Skulpturen am Schauspielhaus Dresden z T noch mit Kriegsschaden vor der Restaurierung 2014Skulpturen am Schauspielhaus Dresden nach der Restaurierung 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDoll wurde in Sudthuringen als Sohn eines Graveurs geboren der ihn fur dieses Handwerk ausbildete und 1903 auf die Munchner Kunstgewerbeschule schickte Zusammen mit seinem dortigen Lehrer dem Bildhauer Ignatius Taschner ging Doll dann nach Breslau wo er 1905 sein Studium an der Kgl Kunst und Kunstgewerbeschule abschloss Nach Ableistung seines Einjahrig Freiwilligen Dienstes in Thuringen folgte er Taschner 1906 fur ein Jahr nach Berlin fuhlte sich dort bald jedoch in seiner eigenen kunstlerischen Entwicklung zu eingeschrankt Von 1907 bis Ende 1912 studierte er erneut jetzt an der Kgl Akademie der Bildenden Kunste in Dresden als Mitglied der Meisterklasse von Georg Wrba Zu Dolls dortigem engeren Freundeskreis gehorten der ebenfalls aus Suhl geburtige Maler Alexander Gerbig der Dresdner Maler und Komponist Paul Oberhoff und der Gorlitzer Paul Pils Fur sie alle war der einige Jahre altere Max Pechstein der auch in Dresden ausgebildet wurde und in einem eigenen Atelier arbeitete das Vorbild fur einen Aufbruch zu einem neuen Kunstverstandnis Schon wahrend der Studienjahre entstand eine Vielzahl kunsthandwerklicher Arbeiten Dolls wie Entwurfe fur Schmuckstucke Medaillen und Gewehrgravuren Seine intensive Mitarbeit an Taschners Projekten belegte die Tiergruppe Madchen mit Falken auf einem Hirsch 1908 als Teil des Berliner Kronprinzensilbers Beteiligungen an Wettbewerben erbrachten Auftrage fur Siegel Gedenkmunzen und anderes zumeist vermittelt von seinem in Dresden ansassigen Onkel und Berater Otto Keilpart Als Fassadenschmuck entstandene Monumentalfiguren besonders in Dresden und im sachsischen Umland kosteten Doll viel Kraft und verzogerten die Weiterfuhrung eigener Vorhaben Doll und Gerbig hatten 1911 12 eine achtwochige Studienreise nach Frankreich unternommen ins Land der Landschaftsmaler zu den gotischen Kathedralen und in den Louvre wo die jungen Thuringer Kunstler mit Begeisterung und kritischer Wurdigung die Meisterwerke der europaischen Kunst studierten Das gewaltige Naturgefuhl von Paul Cezannes Malerei sowie die Aufhebung tradierter nationaler Formen in den Plastiken von Auguste Rodin beeindruckten Doll besonders nachhaltig Vor allem aber pragte das uberragende Vorbild Rodin das jahrelange Ringen von Oskar Doll um die plastische Bewaltigung nackter Mannerkorper in traditioneller heroischer Anmutung aber auch lebensverbunden in einer kampfenden Dreiergruppe oder beim Bergsteigen Den Geheimnissen formgestalterischer Wahrhaftigkeit seiner Arbeitsprojekte blieb er weiter auf der Spur Die Gestalt eines Sacktragers zum Beispiel durchaus mit lokalem Bezug zur Thuringer Heimat hatte Doll schon in fruhen Arbeiten beschaftigt er hatte sie unbekleidet und angezogen erprobt in Handzeichnungen und plastischen Variationen Mit der Bronzefigur eines nackten antiken Kriegers gewann Doll 1912 einen Wettbewerb zu einem Denkmal der Gefallenen des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 fur den Marktbrunnen in Dippoldiswalde Nach umfangreichen bauplastischen Arbeiten fur das neue Dresdner Schauspielhaus konnte sich Doll im Herbst 1913 eine zweiwochige Italienreise zu den Kunstschatzen und Baudenkmalern von Florenz Rom und Neapel leisten In sein Tagebuch notierte er am 4 Oktober 1913 Das starkste Erlebnis fur den Bildhauer Michelangelos unfertiger David Reisen in die thuringische Heimat Wandern und Jagdpartien in der Sachsischen Schweiz und in Bohmen ofters mit Malerfreunden aus Dresden und vorzugsweise mit Paul Oberhoff brachten ihm Atempausen bei den sich haufenden Entwurfs und Realisierungsarbeiten bauplastischer Auftrage Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendete abrupt die Karriere des erst 28 jahrigen Bildhauers der in knapp zehn Jahren kunstlerischer Entfaltung einen ausserst erfolgreichen Weg gegangen und dabei war uber Max Liebermann seine Aufnahme in die Berliner Secession zu erreichen Am 2 August 1914 ereilte Doll die Einberufung zum Kriegsdienst bereits am 20 September 1914 wurde er bei einer Spahtrupp Aktion bei Fontenoy als Vizefeldwebel der Landwehr getotet 1 als befohlen worden war eine verlorengegangene Regimentsfahne zuruckzuholen Fur Dresdens junge Kunst ist sein Tod ein unersetzlicher Verlust schrieben Dolls Lehrer Georg Wrba und seine Freunde in einem Nachruf Ausstellungen BearbeitenGedachtnisausstellung anlasslich des 100 Geburtstags Klub Johannes R Becher Suhl 25 Oktober bis 10 November 1986 Ausstellung der Sachsischen Landesbibliothek Dresden 1986 Werke Auswahl Bearbeiten1897 Spielende Kinder Aquarell 1906 Selbstbildnis mit Zigarre Ol auf Leinwand 1906 Selbstbildnis Aquarell 1908 Unbekleideter Sacktrager Gips 1908 Bekleideter Sacktrager Gips 1908 Portratbuste Charlotte Dietze Gips 1905 08 Madchen mit Falken auf einem Hirsch Silber Mitarbeit 1909 Stehender unbekleideter alter Mann Gips 1910 Pragestempel fur Gedenkmedaille zur Einweihung des Neuen Rathauses in Dresden 1912 13 Brunnen mit Kriegerdenkmal Antiker Krieger fur den Marktplatz in Dippoldiswalde Bronze undatiert Muskelmann Gips 1910 13 Gruppe Kampf Bronze 1910 13 Gruppe Bergsteiger Bronze 1910 13 Portratbuste Paul Oberhoff Bronze 1913 Knabe mit Maske und drei weitere Balustradenfiguren uber der Konigsvorfahrt des neuen Schauspielhauses Dresden Steinguss 1914 Portratbusten von Frau Nolden und der Tochter des Dresdner Stadtbaurats Erlwein Gipsmodelle fur Schlusssteine der Studienanstalt fur Madchen Dresden Neustadt 1913 14 Entwurf Preismedaille der Dresdner KunstakademieLiteratur BearbeitenMax Fischer Ulli Arnold Oskar Doll zum Gedachtnis Ein Beitrag zur Dresdner Plastik vor 1914 In Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 1978 79 Wolfgang Knop Leben und Werk Ansichten und Maxime Oskar Dolls im Katalog zur Gedachtnisausstellung in Suhl 1986 mit Werkverzeichnis Gerd Manig Artikelserie zu Oskar Doll in Suhler Wochenblatt 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oskar Doll Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nachlass von Oskar Doll in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Oskar Doll Kunstler Deutsche Gesellschaft fur Medaillenkunst e V abgerufen am 6 November 2015 Normdaten Person GND 118882724 lobid OGND AKS VIAF 50023548 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Doll OskarKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und MalerGEBURTSDATUM 1 Marz 1886GEBURTSORT SuhlSTERBEDATUM 20 September 1914STERBEORT Fontenoy Aisne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Doll amp oldid 239040146