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Oskar Benecke 19 November 1874 in Gottlin zwischen 1957 und 1960 war ein deutscher Schulrektor Heimatforscher Ortschronist Ornithologe Naturschutzer Archiv und Bodendenkmalpfleger im Landkreis Wittenberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Unveroffentlichte Schriften 4 Quellen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOskar Benecke stammte aus Gottlin im Kreis Jerichow II der preussischen Provinz Sachsen Er legte 1896 die erste und 1898 die zweite Lehrerprufung am evangelischen Lehrerseminar Osterburg in der Altmark ab Am Lehrerseminar in der Provinzhauptstadt Magdeburg erhielt er die Ausbildung zum Mittelschullehrer dort legte er 1913 auch die Rektorenprufung erfolgreich ab Am 1 Januar 1914 wurde er als Nachfolger des Schultheoretikers Otto Karstadt Volksschulrektor in Bad Schmiedeberg Zum 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 2 260 101 1 Am 1 April 1936 ging er nach 22 Dienstjahren als Rektor in den Ruhestand Auch danach pflegte er noch engen Kontakt zu seinen fruheren Schulern und der Lehrerschaft Bereits wahrend seiner ersten Jahre in Bad Schmiedeberg widmete Benecke sich in seiner Freizeit intensiv der Vogelbeobachtung Seine Ergebnisse gingen 1921 in Otto Schnurres Werk Die Vogel der deutschen Kulturlandschaft ein 2 Ehrenamtlich war Otto Benecke als Mitglied der Kreisstelle der Naturdenkmalpflege fur den Kreis Wittenberg aktiv Sie unterstand der Staatlichen Stelle fur Naturdenkmalpflege in Preussen die 1936 zur Reichsstelle fur Naturschutz umgewandelt wurde Im Bereich des Naturschutzes spezialisierte er sich vor allem auf Brutvogel wie den Raubwurger uber den er auch publizierte In einer Veroffentlichung von 1935 bezeichnete er den Brachlaufer als den Strauss der Dubener Heide 3 Im selben Jahr schrieb er dass der Triel in Bad Schmiedeberg nicht mehr vorkomme 50 Jahre spater wurden aber wieder Brutpaare beobachtet 4 1937 publizierte er uber 70 Brutrohren von Uferschwalben in einer Sandgrube an der Hindenburgstrasse in Bad Schmiedeberg die er als Denkmal unter Naturschutz stellen wollte zumal ahnliche Brutkolonien in Kleinkorgau Pretzsch Elbe Patzschwig Splau und in der Reinharzer Strasse in Bad Schmiedeberg nach seiner Beobachtung von den Schwalben aufgegeben worden waren 5 Ferner war Benecke als Ortskulturwart in Bad Schmiedeberg tatig Als Heimatforscher und Ortschronist ubernahm er 1937 auf Vorschlag des Gauleiters von Halle Merseburg das Amt des staatlichen Archivpflegers fur den Kreis Wittenberg Pflegebezirk Bad Schmiedeberg und Pretzsch Elbe In diesem Bezirk war er fur die Betreuung der staatlichen und privaten Archive zustandig wobei er eng mit dem Archivdirektor Walter Mollenberg zusammenarbeitete Oskar Benecke ist es zu verdanken dass mehrere Gutsarchive vor der Vernichtung bewahrt wurden darunter die Reste des Gutsarchivs Trebitz die er verzeichnete und das heute im Landeshauptarchiv Sachsen Anhalt verwahrte Gutsarchiv Radis der Freiherren von Bodenhausen 6 Bereits vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges rief er in der Presse dazu auf beim Sammeln und der Verwertung von Altpapier Vorsicht walten zu lassen um moglicherweise darin enthaltene archivwurdige historische Schriftstucke nicht unwiederbringlich zu vernichten 7 Ausserdem fuhrte er die Ortschronik von Bad Schmiedeberg und beschaftigte sich intensiv mit der alteren Stadtgeschichte so mit dem Zeitalter des Dreissigjahrigen Krieges 8 In der ortlichen Presse publizierte er mehrere heimatgeschichtliche Artikel Nachdem am 27 Januar 1944 eine Sprengbombe auf das Keramische Werk in Bad Schmiedeberg gefallen war begann Otto Benecke mit der Sicherung des dortigen Stadtarchivs die im Juni 1944 abgeschlossen wurde 1946 stufte der Antifa Ausschuss ihn als politisch unbedenklich ein so dass er seine ehrenamtliche Tatigkeit als staatlicher Archivpfleger fortsetzen konnte wobei er mit der Leiterin der Archivberatungsstelle in Naumburg Saale und in Freyburg Unstrut Lotte Knabe zusammenarbeitete Aus Altersgrunden legte er auf eigenen Wunsch am 5 Juli 1948 dieses Amt nieder und empfahl als seinen Nachfolger den Neulehrer Heinz Stieler der daraufhin dieses Amt ubernahm Lotte Knabe antwortete Oskar Beneke am 15 Juli 1948 Ich bedauere es ausserordentlich dass Sie Ihr Amt als Archivpfleger fur den Pflegebezirk Schmiedeberg das Sie seit Bestehen der Abst innehaben nun aus Altersgrunden niederlegen Namens der Abst spreche ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank fur alle geleistete Arbeit aus 9 Eine seiner letzten Schriften uber das Moorbad Schmiedeberg gehort noch heute zu den wenigen zeitgenossischen Publikationen uber Bad Schmiedeberg aus den 1950er Jahren Benecke war auch auf dem Gebiet der Bodendenkmalpflege tatig und sicherte mehrere noch heute erhaltene Bodenfunde 10 Schriften Auswahl BearbeitenEin seltener Brutvogel Raubwurger in Schmiedebergs Umgebung in Ornithologische Monatsschrift 1921 Der Brachlaufer der Strauss der Dubener Heide in Die Dubener Heide hrsg vom Verein Dubener Heide e V Bad Schmiedeberg 3 1935 S 126 128 Aus Schmiedebergs Garnisonsleben 1860 1866 in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 7 Mai 1938 Aus Schmiedebergs Garnisonsleben 1866 1878 in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 21 Juni 1938 Vorsicht beim Sammeln von Altpapier in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 29 September 1938 Einfuhrung der Reformation in Schmiedeberg in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 29 Oktober 1938 Die fruheren sachsischen Hoheitszeichen an unserem Rathaus in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 4 Februar 1939 Eine merkwurdige Hausinschrift in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 16 September 1939 Schmiedebergs Bildungswesen im Reformationszeitalter in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 16 November 1939 Ein Treubekenntnis Schmiedebergs aus dem Jahre 1547 in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 12 April 1940 Wenn sie sagten Aus einem Schreiben des Schmiedeberger Burgemeisters an den Kurfursten v J 1643 in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 5 Juni 1940 Verleihung einer Schutzenfahne am 23 Mai 1736 in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 16 Oktober 1940 Gustav Adolfs Leiche in der Kirche zu Schmiedeberg in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 6 November 1940 11 Von den Schmiedeberger Tuchmachern in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 11 Januar 1941 Bad Schmiedeberg das Moorbad der Werktatigen in Wittenberger Rundblick Wittenberg 3 1957 S 30 33Unveroffentlichte Schriften BearbeitenEinige seiner unveroffentlichten Berichte als Naturschutzer hat die fruhere Fachgruppe Ornithologie und Vogelschutz Wittenberg des Kulturbundes der DDR gesammelt 12 Seine Jahresberichte als Archivpfleger sind in der Akte Archivpflege im Kreis Wittenberg 1935 1953 im Landesarchiv Sachsen Anhalt in Magdeburg hinterlegt 13 Dort befindet sich auch sein von ihm handschriftlich ausgefullter Personal Fragebogen mit biografischen Angaben und Passbild Quellen BearbeitenLandesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung Magdeburg C 96 II Nr 54 Literatur BearbeitenUwe Zuppke Die Vogelwelt der Region Wittenberg 2007Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2370081 Otto Schnurre Die Vogel der deutschen Kulturlandschaft Marburg 1921 S 31 Der Brachlaufer der Strauss der Dubener Heide in Die Dubener Heide Bad Schmiedeberg 3 1935 S 126 128 Uwe Zuppke Die Vogelwelt der Region Wittenberg 2007 S 103 Uwe Zuppke Die Vogelwelt der Region Wittenberg 2007 S 152 Gutsarchiv Radis in der Deutschen Digitalen Bibliothek Vorsicht beim Sammeln von Altpapier in Generalanzeiger fur Kemberg Bad Schmiedeberg und Umgebung vom 29 September 1938 Gustav Adolfs Leichenzug beim Verlag fur die Heimat Eilenburg LHASA MD C 96 II Nr 54 Bl 333v Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte 52 1968 S 349 rezipiert u a in Gustav Adolfs Leichenzug Verlag fur die Heimat Eilenburg Uwe Zuppke Die Vogelwelt der Region Wittenberg 2007 S 211 Archivpflege im Kreis Wittenberg in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 Mai 2022 PersonendatenNAME Benecke OskarKURZBESCHREIBUNG deutscher Rektor Heimatforscher und ArchivpflegerGEBURTSDATUM 19 November 1874GEBURTSORT GottlinSTERBEDATUM zwischen 1957 und 1960 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Benecke amp oldid 236988216