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Oronce Fine auch Oronce Fine latinisiert Orontius Finnaeus oder Finaeus 1 20 Dezember 1494 in Briancon 8 August 1555 in Paris war ein franzosischer Mathematiker und Kartograph Oronce FineAstronomische Uhr in der Bibliothek Sainte GenevieveWeltkarte in Herzform von Oronce Fine Paris 1536 Weltkarte von Oronce Fine in Doppelherzform zuerst 1531 Orontius F Delph Ad Lectorem OFFERIMUS TIBI CANDIDE Lector universam orbis terrarum descriptionem iuxta recentium Geographorum ac Hydrographorum mentem servata tum Aequatoris tum parallelorum ad eas quae ex centris proportione gemina cordis humani formula in piano co extensam quarum laeua borealem dextra vero Australem Mundi partem complectitur Tu igitur munusculum hoc liberaliter excipito habetoque gratias Christiano Wechelo cujus fauore et impensis haec tibi communicavimus Vale 1531 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFine war der Sohn eines Arztes 2 und studierte nach dem Tod seines Vaters in Paris Medizin am College de Navarre mit dem Bakkalaureats Abschluss 1522 In Paris wurde er von Antoine Sylvestre protegiert Professor am College de Montaigu Noch wahrend seines Studiums 1518 und 1524 war er einige Zeit im Gefangnis moglicherweise wegen des Praktizierens der Astrologie 3 1531 wurde er Mathematikprofessor am im Jahr zuvor vom Konig gegrundeten College Royale wo er bis zu seinem Tod unterrichtete Es gibt Portrats von ihm nach einem verschollenen Gemalde von Jean Clouet 1530 Er gab noch wahrend seines Medizinstudiums ab etwa 1515 mathematische und astronomische Werke fur einen Pariser Drucker heraus so von Sacrobosco Tractatus de Sphaera und Georg Peuerbach Theoricae novae planetarum Er veroffentlichte auch viele eigene Werke in der Mathematik Astronomie zum Beispiel De mundi sphaera 1542 ein popularwissenschaftliches Werk uber Astronomie uber Instrumentenkunde zum Beispiel sein erstes Buch 1526 uber das Aquatorium sowie uber den Quadranten das Astrolabium und den Gnomon und Optik 1532 erschien sein Werk Protomathesis in mehreren Banden das Arithmetik Geometrie und im dritten und vierten Teil Astronomie und astronomische Instrumente behandelt Eine Sonnenuhr aus Elfenbein von ihm aus dem Jahr 1524 ist noch heute erhalten Sein Name ist darauf eingraviert und es ist das einzige Instrument das ihm direkt zugeschrieben werden kann 4 Er war an der Konstruktion der Astronomischen Uhr in der Bibliothek Sainte Genevieve beteiligt sie verwendet eine Methode aus einem Traktat von Fine uber Astrologie 5 Insgesamt charakterisiert Emmanuel Poulle das Werk von Fine als enzyklopadisch elementar und nicht originell als Popularisierung der wissenschaftlichen Themen uber die er selbst Vorlesungen gehort hatte 6 Bekannt wurde er durch Kartenwerke insbesondere eine von ihm erfundene doppelherzformige Kartenprojektion schon in seiner ersten Weltkarte von etwa 1519 die auch von Peter Apian und Gerhard Mercator Orbis imago ubernommen wurde Eine seiner Weltkarten stammte von etwa 1519 die andere erschien 1531 Nova Universi Orbis Descriptio Seine spatere Weltkarte von 1531 ist an die von Johannes Schoner angelehnt dessen Globus von 1523 stammt In seiner Weltkarte verwendete er sowohl Informationen von Claudius Ptolemaus als auch neuere Entdeckungen wie Informationen aus Marco Polo oder von Entdeckungsreisenden wie Ferdinand Magellan In seiner Weltkarte zeichnet er Asien und Nordamerika als eine Landmasse die er als Asien bezeichnet so dass Bezeichnungen von Marco Polo fur China in der Karibik auftauchen mit Amerika bezeichnet er Sudamerika und eine in der Karte eingezeichnete Terra Australis geht moglicherweise auf Informationen von Magellan uber Feuerland zuruck Dass auf seiner Karte die Terra Australis etwa die Form der Antarktis hatte beschaftigte spatere Autoren wie Charles Hapgood 7 vielleicht ein Fall von Pareidolie seinerseits und es ist vorgeschlagen worden dass er dabei Sichtungen der Nordkuste Australiens durch portugiesische Seefahrer benutzte und die Existenz einer grosseren Landmasse daraus postulierte die Vorstellung eines Sudkontinents war seit Ptolemaus verbreitet Australien selbst ist auf der Karte nicht separat aufgefuhrt sondern nur ein einziger Sudkontinent der sich uber den Pol bis zur Spitze Sudamerikas hinzieht 1525 veroffentlichte er eine Karte Frankreichs eine der ersten ihrer Art und er veroffentlichte spater auch Karten des Heiligen Landes Palastina und der Reisen des Paulus Pedro Nunes veroffentlichte 1546 eine Schrift in der er die vorgebliche Losung der drei klassischen geometrischen Probleme Winkeldreiteilung Wurfelverdopplung und Kreisquadratur durch Fine widerlegte Seine Versuche zur Kreisquadratur wurden auch von anderen Zeitgenossen kritisiert wie Johannes Buteo Fine gab verschiedene Naherungswerte fur die Kreiszahl Pi an zuletzt 1556 in De rebus mathematicus 3 11 78 3 141025641 displaystyle 3 frac 11 78 3 141025641 nbsp Er befasste sich auch mit Befestigungen zum Beispiel denen von Mailand im Auftrag des Konigs Franz I er kam dafur 1524 aus dem Gefangnis 8 und gab eine Methode an die Lange aus der Beobachtung von Mondfinsternissen an zwei Orten zu bestimmen Er gab die Elemente von Euklid heraus 1536 1544 1551 Der Mondkrater Orontius ist nach ihm benannt ebenso die Finaeus Cove eine Bucht an der Graham Kuste des Grahamlands in der Antarktis Literatur Bearbeiten nbsp Quadratura circuli 1544Emmanuel Poulle Oronce Fine in Dictionary of Scientific Biography Alexander Marr Herausgeber The Worlds of Oronce Fine Mathematics Instruments and Print in Renaissance France Donington Lincolnshire Shaun Tyas 2009 ISBN 978 1 900289 96 2 L Gallois De Orontio Finaeo gallico geographo Paris 1890 Dissertation behandelt Fine nur als Kartograph Richard P Ross Studies on Oronce Fine 1494 1555 Dissertation Columbia University 1971 geht auf die Mathematik ein nicht auf die Astronomie Richard P Ross Oronce Fine s De minibus libri II The First Printed Trigonometric Treatise of the French Renaissance Isis Band 66 1975 S 378 386 D Hillard Emmanuel Poulle Oronce Fine et l horloge planetaire de la Bibliotheque Sainte Genevieve Bibliotheque d Humanisme et Renaissance Band 33 1971 311 351 mit Erganzung des dort angegebenen Schriftenverzeichnisses von Fine durch Richard Ross Bibl d humanisme et renaissance Band 36 1974 S 83 85 Science et astrologie au XVIe Siecle Oronce Fine et son horloge planetaire Ausstellungskatalog Bibliotheque Sainte Genevieve Paris 1971Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oronce Fine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Oronce Fine im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Oronce Fine In MacTutor History of Mathematics archive Oronce Fine im Galileo Project Artikel von Emmanuel Poulle im Dictionary of Scientific BiographyEinzelnachweise Bearbeiten auch nach seinem Herkunftsort aus dem Dauphine Orontius Finaeus Delphinatus Auch sein Grossvater war Arzt und Fine veroffentlichte 1522 eine Schrift von diesem uber die Pest Im Galileo Project siehe Weblinks werden als mogliche Grunde fur den Gefangnisaufenthalt 1518 ein Horoskop gegen einen hohen Adligen oder die Opposition gegen das Konkordat von Bologna 1516 angegeben Nach dem Artikel von Poulle im Dictionary of Scientific Biography 1970er Jahre ist es in einer Privatsammlung in Mailand Poulle Dictionary of Scientific Biography Die Uhr selbst stammt nach Poulle nicht von Fine sondern aus dem 15 Jahrhundert Fine ersetzte aber um 1553 eine der Anzeigetafeln Fine s scientific work may be briefly characterized as encyclopedic elementary and unoriginal Dictionary of Scientific Biography Hapgood Maps of the ancient sea kings 1965 Auch bei der Belagerung von Pavia zog ihn der Konig zu RateNormdaten Person GND 120463709 lobid OGND AKS LCCN n85006470 VIAF 39442060 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fine OronceKURZBESCHREIBUNG franzosischer MathematikerGEBURTSDATUM 20 Dezember 1494GEBURTSORT BrianconSTERBEDATUM 8 August 1555STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oronce Fine amp oldid 235179008