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Die Orgel der Moritzkirche Halle im Volksmund kurz Moritzorgel genannt wurde im Jahre 1925 als opus 1307 von der Firma W Sauer Orgelbau Frankfurt Oder erbaut Sie verfugt uber 63 Register darunter 4 Transmissionen verteilt auf drei Manuale und Pedal Die Traktur ist rein pneumatisch das Windladensystem der Spieltraktur ist die Taschenlade Orgel der Moritzkirche Halle AllgemeinesAlternativer Name MoritzorgelOrt Moritzkirche Halle Orgelerbauer W Sauer Orgelbau Frankfurt Oder Baujahr 1925 1927Letzte r Umbau Restaurierung 2009 2011 durch Orgelbau Reinhard Hufken HalberstadtEpoche SpatromantikTechnische DatenAnzahl der Register 59 4 Transmissionen Anzahl der Pfeifenreihen 85Anzahl der Manuale 3Windlade TaschenladeTontraktur PneumatischRegistertraktur PneumatischAnzahl der 32 Register 1Anzahl der 64 Register SonstigesBedeutende Organisten Heinz WunderlichSie ist als Denkmalorgel ein bedeutendes Beispiel deutscher spatromantischer Orgelbaukunst Nach Registeranzahl ist sie vor der Eule Orgel der Kathedrale St Sebastian in Magdeburg die grosste Orgel des romisch katholischen Bistums Magdeburg und vor der Schuke Orgel der Marktkirche Unser Lieben Frauen die grosste Orgel der Stadt Halle Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Neubau durch Sauer 1925 1927 1 2 Umbau 1945 1 3 Reparatur ab 1998 2 Disposition ab 2001 bis zur Restaurierung 2 1 Restaurierung ab 2009 3 Technische Daten 4 Organisten 5 Literatur 6 WeblinksBaugeschichte BearbeitenNeubau durch Sauer 1925 1927 Bearbeiten In den 1920er Jahren regte Adolf Wieber Organist der Moritzkirche einen Orgelneubau in der Moritzkirche an daraufhin kam es 1925 zu Verhandlungen mit Wilhelm Ruhlmann Zorbig und Wilhelm Sauer Frankfurt Oder Die Firma Sauer erhielt den Auftrag zum Bau der neuen Orgel Der endgultige Kostenanschlag der am 17 Juni 1925 zur Auftragserteilung fuhrte lautete uber 32 200 Reichsmark Die Firma Sauer nahm Teile der alten Orgel in Zahlung verwendete diese aber nicht fur den Bau der neuen Orgel In vielen anderen wichtigen Kirchen der Stadt standen Orgeln der Firma Ruhlmann beispielsweise in der Marktkirche Unser Lieben Frauen in der Ulrichskirche heutige Konzerthalle und in weiteren Kirchen Diese Orgeln waren noch von der damals ublichen industriellen Fertigung gepragt Sauer hingegen war davon bereits wieder abgekommen Am 13 September 1925 fand die Einweihung der Orgel durch den Thomaskantor Gunther Ramin statt das Abnahmegutachten erstellte Oscar Rebling damals Organist an der Marktkirche Unser Lieben Frauen Die Orgel verfugte zunachst uber 53 Register Sowohl im Spieltisch als auch im Orgelinneren liess man Raum fur spatere Erweiterungen die in den Jahren 1926 und 1927 erfolgten Danach hatte die Orgel ihren heutigen Bestand von 63 Registern erreicht Die Orgel war durchaus auch als Konzertinstrument vorgesehen wie der Ausbau der Manualklaviaturen auf funf ganze Oktaven und die Ausstattung mit Spielhilfen zeigen Somit wurde die Orgel neben dem Gebrauch in den Gottesdiensten auch zu Konzerten genutzt Sie hatte folgende Disposition I Manual C c4Bourdun 16 Bratsche 16 Principal 0 8 Doppelflote 0 8 Gemshorn 0 8 Gambe 0 8 Dulciana 0 8 Quinte 5 1 3 Oktav 0 4 Rohrflote 0 4 Prastant 0 2 Cornett III VIIIHintersatz III V0Cymbel IVTrompete 0 8 Tuba 0 8 Krumbhorn 0 8 II Schwellwerk C c4Nachthorn 16 Flotenprincipal 0 8 Grobgedackt 0 8 Konzertflote 0 8 Quintaton 0 8 Viola 0 8 Querflote 0 4 Gambetta 0 4 Piccolo 0 2 Schwiegel 0 1 Sesquialtera IIProgressiv III IV0Scharff VIFagott 16 Oboe 0 8 Geigendregal 0 4 Tremulant III Schwellwerk C c4 c5 Liebl Gedackt 16 Geigenprincipal 0 8 Gedackt 0 8 Traversflote 0 8 Salicional 0 8 Aeoline 0 8 Vox celestis ab c0 0 0 8 Flauto dolce 0 4 Fugara 0 4 Zartquinte 2 2 3 Flageolett 0 2 Terz 1 3 5 Mixtur III IVHorn 0 8 Vox humana 0 8 Tremulant Pedal C 1Principalbass 16 Kontrabass 16 Subbass 16 Zartbass aus III 0 16 Violon aus I 16 Octavbass 0 8 Bassflote aus II 0 8 Cello aus I 0 8 Flotbass 0 4 Rauschpfeife IVRankett 32 Posaune 16 Tromba 0 8 Clairon 0 4 Singend Cornett 0 2 Im Schwellwerk sind alle Register bis auf die mit gekennzeichneten bis zum c5 ausgebaut Koppeln Normalkoppeln III II III I II I I P II P III P P II Superoktavkoppeln Super III Super III II Super III I Suboktavkoppeln Sub III Sub III II Sub III I Spielhilfen 2 freie Kombinationen feste Kombinationen P MF F FF Tutti Blaserchor Flotenchor Streicherchor Ausloser Walze ab Zungen ab Handregister ab Koppeln aus der Walze Handregister zu Fr Komb Crescendo Walze Pedal ab Manual 16 ab Ausschaltungen Umbau 1945 Bearbeiten Einschneidende Veranderungen an der Orgel gab es im Jahre 1945 als Kantor Heinz Wunderlich an der Moritzkirche als Organist tatig war Ein Orgelbauer aus Crimmitschau Michel veranderte acht Register im Sinne der Orgelbewegung Sie hatte danach folgende Disposition I Manual C c4Quintade A 1 16 Bratsche 16 Principal 0 8 Doppelflote 0 8 Gemshorn 0 8 Dulciana 0 8 Oktav 0 4 Rohrflote 0 4 Quinte A 2 2 2 3 Prastant 0 2 Quinte A 3 1 1 3 Cornett III VIIIHintersatz III VCymbel IVTrompete 0 8 Tuba 0 8 Krumbhorn 0 8 II Schwellwerk C c4Nachthorn 16 Flotenprincipal 0 8 Grobgedackt 0 8 Konzertflote 0 8 Quintaton 0 8 Octave A 4 0 4 Querflote 0 4 Octave A 5 0 2 Piccolo 0 2 Schwiegel 0 1 Sesquialtera IIProgressiv III IVFagott 16 Zimbel VI A 6 Geigendregal 0 4 Tremulant III Schwellwerk C c4 c5 Liebl Gedackt 16 Geigenprincipal 0 8 Gedackt 0 8 Traversflote 0 8 Aeoline 0 8 Vox celestis ab c0 0 8 Octave A 7 0 4 Flauto dolce 0 4 Zartquinte 2 2 3 Flageolett 0 2 Terz 1 3 5 Quinte A 8 1 1 3 Mixtur III IVHorn 0 8 Vox humana 0 8 Tremulant Pedal C 1Principalbass 16 Kontrabass 16 Subbass 16 Zartbass aus III Liebl Gedackt 0 16 Violon aus I Bratsche 16 16 Octavbass 0 8 Bassflote aus II Konzertflote 8 0 8 Flotbass 0 4 Octave aus II Octave 2 A 9 0 2 Rauschpfeife IVRankett 32 Posaune 16 Tromba 0 8 Clairon 0 4 Singend Cornett 0 2 Im Schwellwerk sind alle Register bis auf die mit gekennzeichneten bis zum c5 ausgebaut Koppeln Normalkoppeln III II III I II I I P II P III P P II Superoktavkoppeln Super III Super III II Super III I Suboktavkoppeln Sub III Sub III II Sub III I Spielhilfen 2 freie Kombinationen feste Kombinationen P MF F FF Tutti Blaserchor Flotenchor Streicherchor Ausloser Walze ab Zungen ab Handregister ab Koppeln aus der Walze Handregister zu Fr Komb Crescendo Walze Pedal ab Manual 16 ab Ausschaltungen Anmerkungen A Bis 1945 Bourdun 16 Bis 1945 Quinte 5 1 3 Bis 1945 Gambe 8 Bis 1945 Gambetta 4 Bis 1945 Viola 8 Bis 1945 Oboe 8 Bis 1945 Salicional 8 Bis 1945 Fugara 4 Bis 1945 Cello 8 Bis 1969 war Helmut Gleim Kantor an der Moritzkirche Er fuhrte die Gepflogenheiten seiner Vorganger Wieber und Wunderlich weiter Der Verfall der Orgel begann in den 70er Jahren nachdem die Nutzung der Moritzkirche durch die damalige evangelische Gemeinde eingestellt wurde und die Orgel in Vergessenheit geriet Bei der umfassenden Restaurierung des Gebaudes nach der Ubergabe des Nutzungsrechts an die neu gegrundete katholische Gemeinde von Halle Neustadt war die Orgel schutzlos den Widrigkeiten wahrend der Bauarbeiten ausgeliefert letztlich wurde sie dadurch unspielbar Reparatur ab 1998 Bearbeiten nbsp SpieltischAls 1979 Ernestine Frost als Kirchenmusikerin tatig wurde gab es Bemuhungen die Orgel wieder spielbar zu machen Die von der Firma Sauer veranschlagte Wartezeit betrug 15 Jahre 1998 1999 wurde in einer ersten Phase durch Sauer die Orgel wieder spielbar gemacht 1999 erklang die Orgel zum ersten Mal wieder nach zwanzig Jahren Elf der 63 Register waren spielbar Ein weiterer Bauabschnitt folgte in den Jahren 2000 2001 13 weitere Register kamen hinzu 2002 ein weiteres womit 25 der insgesamt 63 Register und 2 der 3 Manuale spielbar waren Disposition ab 2001 bis zur Restaurierung BearbeitenI Manual C c40 1 Quintade 16 0 2 Bratsche 16 0 3 Principal 0 8 s0 4 Doppelflote 0 8 s0 5 Gemshorn 0 8 s0 6 Dulciana 0 8 0 7 Oktav 0 4 s0 8 Rohrflote 0 4 0 9 Quinte 2 2 3 10 Prastant 0 2 11 Quinte 1 1 3 s12 Cornett III VIII13 Hintersatz III V014 Cymbel IV15 Trompete 0 8 s16 Tuba 0 8 17 Krumbhorn 0 8 II Schwellwerk C c418 Nachthorn 16 s19 Flotenprincipal 0 8 s20 Grobgedackt 0 8 s21 Konzertflote 0 8 s22 Quintaton 0 8 s23 Octave 0 4 s24 Querflote 0 4 s25 Octave 0 2 s26 Piccolo 0 2 s27 Schwiegel 0 1 s28 Sesquialtera II s29 Progressiv III IV0 s30 Zimbel VI31 Fagott 16 s32 Geigendregal 0 4 sTremulant III Schwellwerk C c4 c5 33 Liebl Gedackt 16 34 Geigenprincipal 0 8 35 Gedackt 0 8 36 Traversflote 0 8 37 Aeoline 0 8 38 Vox celestis ab c0 0 0 8 39 Octave 0 4 40 Flauto dolce 0 4 41 Zartquinte 2 2 3 42 Flageolett 0 2 43 Terz 1 3 5 44 Quinte 1 1 3 45 Mixtur III IV46 Horn 0 8 47 Vox humana 0 8 Tremulant Pedal C g148 Principalbass 16 49 Kontrabass 16 50 Subbass 16 s51 Zartbass Nr 33 0 16 52 Violon Nr 2 16 53 Octavbass 0 8 s54 Bassflote Nr 21 0 8 55 Flotbass 0 4 s56 Octave Nr 25 0 2 57 Rauschpfeife IV58 Rankett 32 59 Posaune 16 60 Tromba 0 8 61 Clairon 0 4 s62 Singend Cornett 0 2 s seit 2001 wieder spielbarIm Schwellwerk sind alle Register bis auf die mit gekennzeichneten bis zum c5 ausgebaut Koppeln Normalkoppeln III II III I II I lt I P II P III P P II Superoktavkoppeln Super III Super III II Super III I Suboktavkoppeln Sub III Sub III II Sub III I Spielhilfen 2 freie Kombinationen feste Kombinationen P MF F FF Tutti Blaserchor Flotenchor Streicherchor Ausloser Walze ab Zungen ab Handregister ab Koppeln aus der Walze Handregister zu Fr Kombination Crescendo Walze Pedal ab Manual 16 ab Ausschaltungen Restaurierung ab 2009 Bearbeiten Ein Forderverein setzte sich gemeinsam mit Florian Kleidorfer der seit dem Jahre 2005 als Kirchenmusiker an der Moritzkirche Halle und der Propsteikirche Halle beschaftigt war fur die Fortsetzung einer denkmalgerechten und originalgetreuen Wiederherstellung der Sauer Orgel ein Am 13 September 2005 und damit zum 80 Jahrestag der Orgelweihe wurde der Orgel Forderverein gegrundet Dieser dient der Forderung der Restaurierung der Orgel und bezweckt die ideelle und finanzielle Forderung aller unmittelbar und mittelbar daraufhin zielender Massnahmen Er ist als besonders forderungswurdig und gemeinnutzig anerkannt Es werden unter anderem Benefizkonzerte veranstaltet und dabei Spenden fur die Orgel gesammelt Zusammen mit der Moritzgemeinde in der heutigen katholischen Pfarrei Halle Mitte wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen um die notigen finanziellen Mittel aufzubringen und die Orgel im Bewusstsein der Offentlichkeit zu erhalten Als Erfolg dieser Anstrengungen begann im Dezember 2009 die vollstandige Restaurierung der Orgel mit Wiederherstellung des Originalzustandes Die Orgelrestaurierung wurde von der Orgelbaufirma Reinhard Hufken aus Halberstadt ausgefuhrt Im Rahmen der Feierlichkeiten 600 Jahre Moritzkirche weihte Bischof Gerhard Feige die vollstandig restaurierte Orgel am 18 September 2011 wieder ein Seit dieser originalgetreuen Ruckfuhrung besitzt das Instrument wieder seine ursprungliche Disposition von 1925 27 Gemass der fachlichen Stellungnahme des Landesamtes fur Denkmalpflege Sachsen Anhalt vom 16 August 2005 ist die historische Sauer Orgel der Moritzkirche als fester Bestandteil der Ausstattung dieser Kirche Teil eines Kulturdenkmals Auch unabhangig von diesem Zusammenhang sei das Instrument als Denkmalorgel von hervorragendem orgelbaugeschichtlichem und musikalischem Wert einzuschatzen und nach den Bestimmungen des Denkmalschutzgesetzes zu behandeln Technische Daten Bearbeiten nbsp Pneumatischer Koppelapparat der Sauer Orgel59 Register 4 Transmissionen Pfeifenreihen Pfeifen Windlade Taschenlade Spieltisch e Freistehend 3 Manuale Pedal Registerwippen Traktur Tontrakur Pneumatisch Registertraktur PneumatischOrganisten BearbeitenAdolf Wieber 1943 1957 Heinz Wunderlich 1919 2012 1957 1969 Helmut Gleim 3 Juli 1935 5 November 2020 1979 2005 Ernestine Frost 2013 2005 2011 Florian Kleidorfer 2011 2012 Tobias Geuther Vakanz Vertretung ehrenamtlich seit 2013 Tobias FrassLiteratur BearbeitenKatrin Barnick Orgel schweigt nicht mehr erstes Konzert seit 30 Jahren In Mitteldeutsche Zeitung Band 11 2000 S 14 Holger Brulls Die Sauer Orgel von 1925 in der Moritzkirche zu Halle ein bedeutendes Orgeldenkmal des 20 Jahrhunderts In Sachsen Anhalt Journal fur Natur und Heimatfreunde Band 16 2006 ISSN 0940 7960 S 26 28 Karl Friedrich Senff Predigt bey der Einweihung der neuerbauten Orgel in der St Moritz Kirche zu Halle am 22 Sonntage nach Trinitat 1784 gehalten Nebst einer kurzen Nachricht von der Erbauung dieser Orgel Gebauer Halle 1784 Weblinks BearbeitenHomepage des Fordervereins Sauer Orgel Moritzkirche Halle Saale e V Eintrag zur Orgel im Orgelverzeichnis Schmidt Homepage der Firma Sauer Homepage der Firma Hufken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgel der Moritzkirche Halle amp oldid 234983646