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Das Ordenshaus der Armen Schulschwestern ist eine ab 1923 entstandene bauliche Anlage in Warburg Huffertstrasse 62 die ein ehemaliges Schwesternwohnheim mit eigener Kapelle und Nonnenfriedhof umfasste Die Gebaudeanlage wurde 2015 zusammen mit den ab 1926 entstandenen angrenzenden Altbauten des heutigen Huffertgymnasiums als denkmalwurdig in die Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland aufgenommen und ist daher in der Liste der Baudenkmaler in Warburg vertreten Am 3 Marz 2020 beschloss der Warburger Stadtrat das Ordenshaus unter Denkmalschutz zu stellen 1 Ordenshaus mit Kapelle 2021 Kapellenportal hofseitig 2021 Nonnenfriedhof 2021 Das Ordenshaus noch ohne Schule 1925 Die Marienschule um 1927 Kruzifix am Nonnenfriedhof 2021 Das Schulgebaude mit dem Turnhallenbau links 2011 Lageplan der Grundstucke Huffertstrasse 62 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Ordenshaus mit Kapelle 2 2 Freianlagen 2 3 Schulgebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits 1843 waren erstmals Nonnen des Ordens der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau nach Warburg gekommen da es dort Bestrebungen zur Einrichtung von Madchenschulen gab und der preussische Staat hierzu keine Mittel bereitstellte Es folgten zwei privat finanzierte Stiftsschulen das 1854 gegrundete und 1856 eingeweihte Friedrichsstift Joseph Kohlschein Strasse 5 7 in der Altstadt das auch die Begrundung einer Hohern Tochterschule im Auge hatte und von den armen Schulschwestern geleitet wurde 2 sowie das 1863 gegrundete und 1866 fertiggestellte Charvinstift Unterstrasse 10 12 in der Neustadt das von Vincentinerinnen geleitet wurde Wahrend des Kulturkampfes verliessen die Ordensschwestern jedoch 1876 die Stadt so dass 1877 das Stadtverordnetenkollegium eine neue stadtische Fortbildungsschule fur Madchen grundeten 3 Sie bestand jedoch nur bis 1881 und wurde 1882 im Folgejahr unter der Leitung der Lehrerin Maria Plassmann als private Schule weitergefuhrt 1907 wurde ein Verein des katholischen Madchenschulwesens in Warburg als neuer Schultrager gegrundet und am 7 Juli 1907 anerkannt Nach dem Scheitern der kommunalen Bemuhungen versuchte der Magistrat der Stadt Warburg 1914 und 1918 erneut die Armen Schulschwestern fur die Tragerschaft und Leitung der Schule zu gewinnen beide Antrage wurden jedoch abgelehnt Erst am 27 September 1919 nach einem dritten Antrag erhielt die Genossenschaft der Schwestern unserer Lieben Frau Brede in Brakel die Genehmigung fur eine Niederlassung in Warburg Sie unterrichteten zunachst in der Neustadter Schule am heutigen Graf Dodiko Weg Im Stadtteil Huffert wurde ein grosses Grundstuck erworben das auch Platz fur landwirtschaftliche Betatigung und Gartenbau bot Zur Unterbringung der Schwestern wurde ab 1923 nach Planung des damaligen Kreisbaumeisters Rettig zunachst mit dem Bau eines Ordenshauses mit Kapelle begonnen Ihm folgte 1926 27 das Gebaude fur die Madchenschule das am 18 Oktober 1927 als Marienschule eingeweiht wurde und die zunachst nur bis zum Mittleren Schulabschluss fuhrte In der Zeit des Nationalsozialismus ging die Zahl der Schulerinnen von uber 200 auf 118 im Jahr 1938 zuruck und die Stadt wurde zur Schulubernahme aufgefordert Wahrend des 2 Weltkrieges wurde der Schulbetrieb eingestellt die Schwestern konnten die Gebaude jedoch behalten Die Schulraume wurden zum Teil als Lazarett genutzt 1945 wurde Schwester M Hiltburg Beer neue Leiterin der wiedergeoffneten Schule die ab 1947 zum Madchengymnasium erweitert wurde Nach Ausbaumassnahmen wurde 1954 erstmals eine Abiturprufung durchgefuhrt Als 1971 72 die Schule von 543 Schulerinnen besucht wurde war der Platz erneut nicht mehr ausreichend Die Armen Schulschwestern immer noch unter der Leitung von Schwester Hiltburg konnten die Tragerschaft nicht mehr aufrechterhalten Sie wurde 1973 an den Kreis Warburg abgegeben Das Ordenshaus mit Kapelle und Nonnenfriedhof wurde zunachst noch weiter von ehemaligen Schulschwestern genutzt Ca 2005 trennte die Stadt Warburg die Grundstucke ab und verkaufte sie an eine Familie die das Anwesen als Ingenieurburo und fur Wohnzwecke nutzt Architektur BearbeitenDer Baukomplex ist insgesamt im neoklassizistischen Baustil der 1920er Jahre gepragt Entsprechend seiner Baugeschichte und Nutzungen gliedert er sich in mehrere Bereiche Ordenshaus mit Kapelle Bearbeiten Das Wohnheim besteht aus einem zweigeschossigen Massivbau mit einem ausgebauten Mansarddach Sein sudlicher funfachsiger Teil wird durch einen dreiachsigen Mittelrisalit mit Lisenengliederung der im Mansarddachbereich fortgesetzt wird gepragt und ist mit einem Marienmedaillon im Brustungsbereich des ersten Obergeschosses verziert Der nordliche Teil des Hauses ist dem Strassenverlauf folgend gebogen und weist drei Fensterachsen auf die im Erdgeschossbereich als rundbogige Loggien gestaltet sind Die Fenster sind als mehrfluglige Holzfenster mit Sprossenteilung gestaltet Die mit einem Satteldach versehene Kapelle schliesst sich dem Wohnheim direkt sudlich T formig an Ihre Traufhohe stimmt mit der des Wohnheimes uberein Der Chorraum ragt aus der strassenseitigen Giebelseite als halbrunde Apsis heraus und ist von aussen mit Lisenen Girlanden und funf rundbogigen Nischen geschmuckt in denen drei Heiligenfiguren stehen Die nordliche Traufseite weist funf zwei bis dreibahnige Fenster auf Der Kapelleneingang befindet sich an der Nordseite und ist mit schlichten dorischen Saulen eingefasst Freianlagen Bearbeiten Die Freianlagen weisen noch Reste der originalen Gestaltung auf Sie beinhalten gartnerisch gestaltete Vorgartenflachen und den ehemaligen Nonnenfriedhof mit ca 30 als Steinkreuz gleichartig gestalteten Grabsteinen mit den Namen der verstorbenen Schwestern An der Stirnseite befindet sich ein steinernes Kruzifix mit einem lebensgrossen Corpus Schulgebaude Bearbeiten Das heute durch das weitgehend neu erbaute Huffertgymnasium genutzte alte Schulgebaude schliesst sich nordlich an das ehemalige Schwesternwohnheim an Es wird dominiert durch ein dreigeschossiges Hauptgebaude mit grossem gewalmtem Mansarddach und zehn Fensterachsen Strassenseitig hat es einen hohen vierachsigen Mittelrisalit der in etwas verkleinerter Form bis in die Dachzone gefuhrt und durch ein klassizistisches Giebeldreieck abgeschlossen ist Im Tympanon befindet sich eine plastische Darstellung eines Kruzifixes Hofseitig sind die Fassaden etwas moderner und weisen zum Teil expressionistische Formen auf Durch die aufsteigenden Fenster in der Fassade ist das Treppenhaus erkennbar Bekront wird das Gebaude durch ein rundes Aussichtsrondell auf dem hohen Walmdach Etwas schlichter ist der nordlich abknickende Gebaudeflugel am Wachtelpfad 5 a gehalten der im Erdgeschoss eine Turnhalle mit grossen Rundbogenfenstern und im Obergeschoss weitere Klassenzimmer beinhaltet Literatur BearbeitenLandschaftsverband Westfalen Lippe Hansestadt Warburg Hrsg Stadt Warburg Denkmaler in Westfalen Band 1 1 Michael Imhof Verlag Petersberg 2015 ISBN 978 3 7319 0239 3 S 340 Dieter Scholz Das sind die neuen Denkmaler in Warburg Neue Westfalische Warburg 27 Februar 2020 online Westfalen Blatt Warburg Hospital Schule und Sportplatz entstehen Warburg 13 Marz 2021Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Huffertgymnasium Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Vahle Josephshaus ist lediglich ein schutzenswerter Bau Westfalen Blatt Warburg 3 Marz 2020 online Die Chroniken der Stadt Warburg hg von Walter Strumper Warburg 2002 S 98 103 und 107 Die Chroniken der Stadt Warburg hg von Walter Strumper Warburg 2002 S 17351 486 9 13803 Koordinaten 51 29 9 6 N 9 8 16 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ordenshaus der Armen Schulschwestern Warburg amp oldid 237849492